Nr. 1 24. 1. 2014
die zeitung
www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation
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Telecom/It
Swisscom-«Ferienkauf»: Konzern setzt Priorität auf unbezahlten Urlaub. Seite 4 PostAuto Schweiz AG
Gleichstellung bei PostAuto Anderthalb Jahre Kampf zahlen sich aus: PostAuto Schweiz AG hat entschieden, dass künftig den bei PostAuto-Unternehmen angestellten Fahrern und Fahrerinnen dieselben Lohnmassnahmen zugesprochen werden wie den bei PostAuto direkt Beschäftigten. Die Lohnmassnahmen 2014 werden damit die ersten sein, von denen alle LenkerInnen gleich profitieren. Die Regelung ist ein Schritt zur Beseitigung des Zweiklassensystems bei PostAuto AG. › Seite 4
Abstimmung am 9.2.
Um das Solidaritätsprinzip zu erhalten: Anti-AbtreibungsInitiative ablehnen! Seite 7
Ernst Scheidegger
Ein engagierter Schweizer Fotograf und Verleger wurde 90: Wir stellen ihn vor. Seite 6
Filmtipp
Die Geschichte eines Helden: «Akte Grüninger» und «Grüningers Fall». Seite 8
Eidgenössische Abstimmung vom 9. Februar
Nein zu neuen Kontingenten
Wir sagen NEIN zu einer Aushöhlung des Solidaritätsprinzips in der Krankenkasse und NEIN zur fremdenfeindlichen Abschottungsinitiative der SVP. Gedankenanstösse und Argumente dazu von Paul Rechsteiner (SGB) und Vania Alleva (Unia). › Seiten 7, 14
Sozialplan ST.-Paul-Druckerei
Angestellte, Personalkommission, Gewerkschaften und Bevölkerung gingen Hand in Hand. Sie mobilisierten gegen die Stilllegung der Rotationsabteilung in St. Paul, sammelten 11 000 Unterschriften und hielten eine Kundgebung mit über 500 Personen ab. Das, obwohl der ebenfalls zur Aktivität aufgeforderte Freiburger Staatsrat untätig blieb. Der Einsatz des Bündnisses hat sich gelohnt. Statt fünfzig Personen verlieren «nur» zehn ihre Stelle. Abgangsentschädigungen von bis zu vier Monatslöhnen sind vorgesehen – ein Sozialplan im Umfang von 2,3 Millionen Franken wurde erreicht. › Seite 5
© Mario del Cur to/S trates
Erfolgreiche Mobilisierung
Unwürdige Lebensumstände · 19 Jahre alt war der Fotograf Mario del Curto, als er 1974 den Alltag der Saisonniers, zu denen auch sein Vater gehörte, mit der Kamera festhielt. Solche Zustände wollen wir nie wieder! Darum stimmen wir NEIN zur SVP-Einwanderungsinitiative.
Dossier Praktikum
Uncool: «Ausbildung extended» Von der «Generation Y» zu sprechen, die jung und selbstbewusst, geradezu fordernd sei, ihre Chefs vor Probleme stelle – das liegt gerade im Trend. Aber für die Prototypen dieser hippen Generation, jene jungen Leute, die Visuelle Kommunikation s tudiert haben, schaut die Wirklichkeit ein wenig finsterer aus. Sie trägt einen Namen: Praktikum. Johannes Supe Wer eine Ausbildung als Grafikerin macht, landet nachher im Grafikbüro oder in der Werbeagentur. Aber mehr als 1100 Studierende sind an den schweizerischen Hochschulen für Visuelle Kommunikation eingeschrieben. Nachher wollen auch sie in Grafikbüros landen – und
werden zunächst zu einer Heerschar von PraktikantInnen. Drei, die es traf, sind Selina O., Laura F. und Jasmin A. (Namen geändert) – alle drei kommen von Schweizer Fachhochschulen für Gestaltung. Die dreissigjährige Laura absolvierte nach ihrem Studium ein zehnmonatiges Prakti-
kum in einem Zürcher Grafikbüro. «Das ist in der Grafikbranche gang und gäbe. Nach den drei Jahren Bachelorstudium kriegt man meist keinen Job», meint sie. Dem pflichtet die jüngere Selina bei: «Es geht eben ein halbes Jahr, bis du dann endlich eine Festanstellung bekommst.
Da musst du ein Praktikum machen.» Sie selbst hat es nun nach Deutschland verschlagen, wo sie ein Jahr lang durch zwei Praktika gehen wird. Und auch Jasmin kann nichts Gegenteiliges berichten: «Man weiss, dass man nach dem Studium
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