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2020: Mehr Mitglieder, mehr Runden
from SWISS GOLF 01-21 DE
by swissgolf.ch
überproportional.
Erstmals sind mehr als 95 000 Golferinnen und Golfer mit einer Swiss Golf Card unterwegs, knapp 2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei den Junioren bis 18 Jahre liegt das Plus fast doppelt so hoch. «Das ist ein weltweiter Trend, den wir so im Frühling noch nicht unbedingt erwarten konnten», sagt Jean-Marc Groh, Präsident der Kommission Mitglieder bei Swiss Golf.
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«Klar fehlten überall die Einnahmen aus Turnieren sowie anderen Events; dank des starken Sommers und vor allem Herbstes sind aber wohl die meisten Clubs in der Schweiz finanziell mit einem blauen Auge davongekommen», ergänzt Ian Gibbons, Präsident der Clubmanager.
Alexander Brülhart vom Golf de Lavaux spricht sogar von einem «guten Jahr». So habe man beispielsweise rund 120 000 Franken mehr Greenfee-Einnahmen erzielt. «Natürlich haben wir unter anderem davon profitiert, dass die Grenzen zu Frankreich längere Zeit geschlossen waren. Bis Ende November war extrem viel los, natürlich auch, weil die Mitglieder nicht wie üblich verreist waren», erzählt Brülhart. So oder ähnlich tönt es nicht nur aus der Westschweiz.
«Mehr Freude am Spiel»
«Diesen November hatten wir erstmals Engpässe bei den Startzeiten», sagt Jürg Moning, Geschäftsführer im Heidental. «Die
«NEUE GRENZEN»
Jeder zehnte Club von Swiss Golf liegt entweder in Frankreich oder Deutschland. Wegen den geschlossenen Grenzen konnte die grosse Mehrheit der Schweizer Mitglieder vergangenen Frühling nicht mehr auf ihre Anlagen. «Unser Platz war seit Mitte Mai zwar offen, aber nur für 20 Prozent überhaupt zugänglich», erinnert sich Monika Jeanrenaud, Präsidentin im Golfclub Esery, an die schwierige Zeit. Diesen Rückstand habe man bis zum Herbst nicht mehr aufholen können. Mit rund 800 Mitgliedern sei der der Platz danach «voll wie immer» gewesen.
Gelitten hätten in erster Linie die Einnahmen im Restaurant respektive im Pro Shop aufgrund der wiederholten Schliessungen und Turnier-Absagen. «Da hilft es auch nicht viel, dass die Golfplätze im Winter bei uns in Frankreich offen bleiben, während die Schweizer Anlagen diesmal von den Behörden geschlossen worden sind», sagt Jeanrenaud.
Wie im Vorjahr muss die Delegiertenversammlung von Swiss Golf wegen Corona schriftlich durch geführt werden. Wichtigstes Traktandum ist die Schaffung einer neuer Mitgliederkategorie für Driving Ranges, Pitch&Putt und Indoor-Anlagen (kurz DPI). Damit sollen diese Trainings- und Einstiegsanlagen im Verband eingebunden werden. Aufgrund der Vorgespräche erwarte man eine Zustimmung für die nötige Statutenänderung, sagt Jean-Marc Groh als Präsident der Kommission Mitglieder von Swiss Golf.
WENIGER AUSGABEN
Für 2020 hatte der Verband im Vergleich zu 2019 Mehrausgaben von mehr als 740 000 Franken budgetiert. Dies vor allem für die verstärkte Unterstützung des Leistungssports, der Junioren und der Förderung der Nachhaltigkeit. Die Mitglieder stimmten einer Erhöhung des jährlichen Beitrags um 10 Franken zu, um diese Initiativen ab 2021 zu finanzieren.
Für das vergangene Jahr hatte Swiss Golf mit der Auflösung von Reserven gerechnet, um das Budget auszugleichen. Während das Förderprogramm wie geplant durchgeführt wurde, führte die Absage zahlreicher internationaler Turniere zu einer Reduzierung der Ausgaben um mehr als eine halbe Million Franken. Darüber hinaus lagen die Personalkosten deutlich unter dem Budget. Daraus ergab sich für 2020 ein Gewinn von 1,05 Millionen Franken, der zur Stärkung der
Leute spielten viel mehr, zudem vor allem mit viel mehr Freude als in anderen Jahren. So war es insgesamt eine sehr gute Saison», blickt er zurück. Trotz der Zwangspause von Mitte März bis Mitte Mai sei die Zahl der «frei gespielten» Runden um 20 Prozent gestiegen, zudem habe man mehr Neumitglieder denn je aufnehmen können. Ähnlich die Situation im Golfclub Wylihof. «Wir hatten im vergangenen Jahr ziemlich genau 100 neue Members, wie jedes Jahr schieden etwa 50 Personen aus verschiedenen Gründen aus», erläutert Manager Roland Meyer. Damit gehören die Solothurner mit ihrer 27-Loch-Anlage erstmals zu den zehn Clubs mit den meisten Aktiven (siehe Tabelle).
Dort sieht man auch die enormen Unterschiede bei den insgesamt 98 Swiss-Golf-Vereinen: Saint Apollinaire bleibt mit 1672 Mitgliedern der grösste Club, während die 9-Loch-Anlagen auf dem Bürgenstock und in Les Coullaux nur jeweils rund 70 Aktive haben.
Schub beim Public Golf

Mit exakt 19 500 Aktivmitgliedern hatten die Verantwortlichen der Migros GolfCard im März 2020 nicht gerechnet. «Wir verkauften noch im November Mitgliedschaften, das hat es vorher nie gegeben», blickt Susanne Marty, Verantwortliche der Public-Golf-Organisation, auf das spezielle Jahr zurück. Am Ende resultierte ein überraschendes Plus von gut drei Pro-
Reserven verwendet wird. Das Budget 2021 sieht Einnahmen und Ausgaben von 8,55 Millionen Franken vor.
Zwei Abschiede
Nach drei Jahren im Vorstand von Swiss Golf haben Olivia Stoffel, Präsidentin Kommission IT & Prozesse und René Misteli, Verantwortlicher Kommission Magazin entschieden, nicht für eine weitere Periode zu kandidieren. Swiss Golf Präsident Reto Bieler bedankte sich bei beiden persönlich für ihren Einsatz, ihre Beiträge zu den Überlegungen und Aktivitäten des Vorstandes sowie zu den Projekten von Swiss Golf.

«Einen offiziellen Abschied an der DV kann es aus den bekannten Gründen leider keine geben», sagt Bieler. Das werde man nachholen. Die Kommission IT und Prozesse wird in diesem Jahr aufgelöst, die Arbeit wird von der Direktion in Epalinges übernommen. Die Kommission «Magazin» wird in die «Kommunikation» integriert.
zent, dies, obwohl wie üblich etwa neun Prozent der Mitglieder in andere Clubs wechseln, aufhören oder sonst «pausieren». Weil die Leute im Sommer in der Schweiz geblieben sind, gab es bei der Migros einen regelrechten Run auf die Platzreife-Kurse. Rund 750 neue PR-Spieler landeten so im vergangenen Jahr bei der Migros GolfCard.
Weitere 17 000 Aktive zählte Ende Jahr die ASGI, das entspricht einem Plus von knapp einem Prozent. Deutlich grösser war der Zuwachs bei den Junioren mit fast neun Prozent. Zusammen verteilten die beiden Public-GolfOrganisationen 37 200 Swiss-Golf-Karten, das entspricht fast 39 Prozent aller registrierten Golferinnen und Golfer in der Schweiz. •