
2 minute read
ein fasT neuer plaT z
golf & counTry clu B h iTTnau
Zehn Jahre nach dem Konzept können die Mitglieder des Golf & Country Clubs Hittnau-Zürich seit diesem Herbst auf einem praktisch neuen Platz spielen. Er ist länger, attraktiver und sicherer geworden.
Advertisement

Stefan Waldvogel
«Es war fast so aufwändig, wie einen neuen Golfplatz zu bauen», sagt Robert Schmidli, Präsident des Golf & Country Clubs HittnauZürich. Allein die Umweltverträglichkeitsprüfung umfasste gut 200 Seiten und habe etwa 200 000 Franken gekostet, erinnert er sich. Dabei hatten die Zürcher Oberländer die 18 Löcher schon seit 50 Jahren in Betrieb. Der Platz war mit 45 Hektaren immer eingeengt gewesen. Nach längeren Verhandlungen durch die Baukommission mit Martin Ruf, Fritz Neuer und Max Fischer und einem komplizierten Landtausch konnte die Betriebsgesellschaft u mfaSSen D optimiert Vor einigen Jahren wurden bereits das Clubhaus, ein Teil der Bewässerungsanlage und die Waldbahnen elf bis siebzehn saniert, nun folgte der «grosse Wurf» mit der Neugestaltung der Löcher eins bis neun, zehn und achtzehn. Dank dem zusätzlichen Land wird der Platz rund 400 Meter länger und die Bahn sieben zu einem Par 5 erweitert, dazu kommen die neu angelegten Löcher sechs und acht. Aus dem zweiten Loch wurde dafür ein Par 3, auf dem ein Teich überspielt werden muss. Somit konnte ein blinder Schlag vermieden werden. Gleich im Anschluss gibt es einen spektakulären erhöhten Abschlag. «Von der Teebox bis zum Green wurde alles neu gemacht», erläutert Platzchef Felix Meier auf dem Parcours. Diverse Grüns wurden zudem verschoben, so dass man jeweils die beste Aussicht direkt nach dem erfolgreichen Einlochen geniesst.
2014 zusätzliche 5,4 Hektaren kaufen, respektive pachten. «Der nötige Realersatz für den Landwirt war eigentlich die grösste Hürde des Projekts, doch dank der zusätzlichen Fläche erhalten wir den nötigen Spielraum für die Verbesserungen», erklärt Hans Ueli Märki, seit drei Jahren Präsident der Betriebsgesellschaft Witerra Golfland AG und Mitglied der Planungs- und Baukommission für das jüngste Projekt im Umfang von knapp fünf Millionen Franken.
«Wir haben rund 100 Bäume gefällt, an anderen Stellen dafür 140 neue gepflanzt und auch recht viel Erde bewegt, um den Platz noch attraktiver zu machen», erläutert er die diver- sen Anpassungen. Nötig wurden zusätzliche Landeflächen, wofür es immer wieder Diskussionen mit den Fachleuten vom Wasser- und Bodenschutz gab. So entstanden auch zwei zusätzliche Seen, einer dient als «Stauraum» für die neue Bewässerung.
Bei den umfassenden Optimierungsarbeiten wurden zudem unter anderem auch eine zusätzliche Driving Range mit Halfway-Haus und Solaranlage, ein neuer Übungsbereich, ein zusätzliches Puttinggrün und grosszügige Parkplätze realisiert. «So sind wir 52 Jahre nach der Gründung wieder State-of-the-Art in jeder Beziehung. Wir erhalten nur positives Feedback zum umgebauten Platz», freut sich Clubpräsident Schmidli.
a ngebot auS Dubai
Eine ganz spezielle Rückmeldung kam sogar aus Dubai. «Wir erhielten ein offenbar seriöses Kaufangebot, ich habe mich mehrmals telefonisch mit den Verantwortlichen unterhalten, doch für uns ist der Verkauf grundsätzlich kein Thema», fügt er an. Man setzte auch künftig klar auf die Strategie Privatclub. Alle Mitglieder sind gleichzeitig Mitbesitzer der Betriebsgesellschaft, die Zahl der Members ist auf 546 begrenzt, pro Jahr gibt es höchstens fünf externe Turniere und man kennt keine Startzeiten. So dürfen Clubfreie selbst in Begleitung von Mitgliedern nicht am Wochenende in Hittnau spielen. Dazu hat Hittnau als wohl einziger Club keinen angestellten Golfplatz-Manager, sondern der siebenköpfige Vorstand übernimmt diese Arbeiten immer noch ehrenamtlich. «Wir haben uns für dieses
Modell entschieden und bleiben konsequent dabei», ergänzt Schmidli. «Bei uns sind nur zwei Sachen tabu: die Zahl der Mitglieder und dass wir keinen Manager haben.»
Gerade in der Bauzeit wäre man wohl ab und zu froh gewesen, einen zusätzlichen Mann direkt vor Ort zu haben, aber dank dem Extraeinsatz der Baukommission, der Greenkeeper und des Vorstandes sei man auch so über die Runden gekommen. Allerdings rechne er in «normalen Zeiten» schon mit einem Aufwand von 60 bis 120 Stunden im Monat, die von den Vorstandsmitgliedern für die Clubaufgaben durchgeführt werden müsse, fügt er hinzu.