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flach inmitten von Gipfeln
dolomitenGolf

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Stefan Waldvogel
Saftig-farbige Wiesen, im Hintergrund die hohen, kargen Felsen der Lienzer Dolomiten und gegenüber diverse 3000er, die im Winter zum Skifahren einladen. Die 27 Löcher des Golfplatzes Dolomitengolf sind absolut flach, was den Gegensatz zu den hohen Bergen noch eindrücklicher macht. Der Platz ist zwar topfeben, aber alles andere als langweilig. Drei Schlaufen à neun Löcher führen direkt vor dem Hotel auf die weite Ebene und zurück. Die drei Courses sind gesponsert von Swiss Life, Kleine Zeitung sowie dem österreichischen Magazin Falstaff und sind ausgesprochen gut signalisiert. Angesichts des Andrangs ist dies verständlich. Der Ranger kontrolliert die Startzeiten und schickt alle neun Minuten einen Flight auf den Parcours. Kein einfaches Unterfangen bei drei Startpunkten, und so flitzt der Ranger mit Tablett und Cart zwischen «Rot», «Grün» und «Blau» hin und her. Auf jedem der drei Courses stehen gleich fünf Teeboxen bereit, und der Marshall besteht darauf, dass man als High Handicapper doch lieber weiter vorne abschlagen sollte.


R ECHT ANSPRuCHSvoLL
Der Platz ist vor allem von hinten alles andere als einfach zu spielen. Diverse Teiche mit extrem klarem Wasser, die erwähnten Wiesen und viele Flüsse fordern ein taktisches Spiel. Die hängenden Grüns erfordern präzise Annäherungsschläge, und ondulierte, bewegte Grüns machen das Putten zu einer Herausforderung. Dazu kommen vor allem auf den Par 3 durchaus knackige Längen. Auf dem «grünen Kurs» fällt etwa schon das Loch 3 auf. Hier ist es ab Weiss 211 Meter bis zur Mitte des grossen Greens, der vorderste Abschlag erfordert immer noch einen 150-Meter-Schlag. Hier ist das Wasser wenigstens nicht frontal im Weg, doch auf der Seite locken die roten Pfosten und ein Gehölz die Bälle an. Zum Glück waren bei unserem Besuch viele der als Wasser gekennzeichneten Flüsse trocken, doch auch das Spiel aus dem Graben ist alles andere als einfach. Ein eigentliches Signature Hole ist (noch) nicht zu sehen. Besonders anspruchsvoll ist aber beispielsweise das Schlussloch auf dem Swiss-Life-Parcours. Dort geht es ab den hintersten Abschlägen über 520 Meter bis zum Loch. Beim zweiten Schlag ist ein breiter und fast 50 Meter langer Naturteich zu überspielen, und auch nach dem Ziel dominiert nochmals Wasser – hier mit Bäumen, die so aussehen, als seien sie schon immer da gestanden. Das Einzige, das optisch zeitweise stört, sind einige Strommasten.
Schöne Aussicht auf dem Platz und vom Suiten-Hotel.
ERfoLGREICHER QuEREINSTIEG
Der deutsche Unternehmer Werner Hamacher hat die ersten 18 Löcher des Platzes «erst» 1999 eröffnet. Einige Jahre zuvor hatte sich der Kölner im nahe gelegenen Defereggental ein Ferienhotel gebaut und kam so auf die Idee mit dem Golfplatz im Tal bei Lienz. Dank seines Erfolgs brachte der Quereinsteiger – er hatte zuvor seine Firma für Bürokommunikation verkauft –nicht nur die Golfer seines «Berghotels» ins Tal, sondern baute ein Hotel mit 180 Betten direkt neben den Platz. Seit 2012 bietet Hamacher direkt neben dem «roten» Kurs ein eigenes Suitenhotel an. «Die Naturschützer wollten, dass wir alle Gebäude an einem Ort konzentrieren. Wir konnten uns schliesslich durchsetzen und haben so bewusst eine Oase der Ruhe geschaffen», erklärt der Unternehmer, der sich – von Köln aus – vor allem um das
Marketing der Häuser kümmert. Ab nächster Saison soll das «Suites» als 5-Stern-Hotel klassiert werden.
Schon jetzt können die vorwiegend deutschen Gäste von ihrem Balkon und dem kleinen Pool aus den angrenzenden Naturteich und die Spielbahnen 7 und 8 sehen. Vor dem separaten Badehaus beobachte ich mehrmals einen Gast, der bloss mit einem Handtuch bekleidet den Rand des Teichs abläuft, nach verlorenen Bällen sucht und so seine Bilanz etwas aufbessert. Wer die offiziell gefundenen Kugeln im Shop kauft, unterstützt dafür sogar noch die österreichische Wasserrettung…
Gü NSTIGE PAuSCHALEN
Die Kleider im Pro Shop sind sogar für Schweizer Verhältnisse nicht gerade günstig, dafür überzeugt Dolomitengolf mit interessanten Pauschalen (siehe Box). Viele Gäste spielen am Tag 27 Loch, beim Golf Total ist das «unlimitierte Spiel» im Preis enthalten. Als sehr nahrhafte Zwischenverpflegung gibt es im Clubhaus unter anderem einen Schweizer Wurstsalat für 9.50 Euro, am Abend ist ein ausgezeichnetes Vier-Gang-Wahlmenü ebenfalls in der Pauschale enthalten. Klar steht in allen Suiten eine Nespresso-Maschine bereit, und für die Kollegen zuhause ist bereits eine Ansichtskarte vorfrankiert. Hotel-Unternehmer Werner Hamacher möchte natürlich weiter wachsen. Die nächsten neun Löcher sind auf dem Papier bereit; auch in Österreich braucht es dazu eine Umwelt-Verträglichkeitsprüfung (UVP). Doch der Patron ist zuversichtlich, dass spätestens in der Saison 2017 die nächste Schlaufe spielbereit sein wird.

R EKoRD Auf DE m BERG
Im Defereggental ging der jüngste Neubau in rekordverdächtigen zweieinhalb Jahren von der Idee bis zur Eröffnung über die Bühne. Gleich neben dem Hotel baute Besitzer Werner Hamacher neun kurze Löcher für Einsteiger und zum Training des kurzen Spiels. Das Spezielle: Die Abschlagboxen und die Greens im Defereggental Golf Park sind aus Kunstrasen und ermöglichen so das Golfen auf gut 1350 Metern während rund sechs Monaten. Für die kleinere Fläche von weniger als zehn Hektaren benötigte das Projekt keine aufwendige UVP, und trotz unmittelbarer Nähe zum Nationalpark war auch das Thema Kunstrasen kein ernsthaftes Problem. Der Spezialrasen wird gesandet und lässt das Wasser durch, und vom ganzen Terrain sind nur wenige Prozent aus dem künstlichen Material einer holländischen Firma. Der Vorteil: Die künstlichen Grüns brauchen deutlich weniger Pflege, es gibt keine Pitchmarken und der Ball lässt sich trotzdem sehr gut kontrollieren. Neben dem jüngsten Kurzplatz hat Hamacher schon länger ein höchst erfolgreiches Produkt mit dem Namen Wedge-Valley. Dazu gehört neben dem Golftraining ein «unvergesslicher Trip» mit einem Porsche Cabrio über die schönsten Pässe der Umgebung. Allein dafür lohnt es sich für den Unternehmer, anfangs Saison jeweils zwölf neue Porsches zu kaufen und dann später wieder abzustossen.
anGebot: p orsche & Golf im defereGGental hotel & resort


«Wedge valley Spezial»
7 Nächte inkl. Verwöhn-Halbpension, 3-Tages-Kurs für fortgeschrittene Spieler, freie Benutzung der 9-Loch-Golfanlage Defereggental, 1 Greenfee für die 27-LochAnlage Dolomitengolf, 1 Porsche-CarreraCabrio-Tag zu zweit (300 km). Anreise samstags oder sonntags.


Pro Person ab 849 Euro im Doppelzimmer www.hotel-defereggental.com
Telefon +43 4879 6644 www.kempferhofresort.net anGebot: Golf total im dolomitenGolf resort
4 Nächte (Sonntag bis Donnerstag);
3 Nächte (Donnerstag bis Sonntag) inklusive unbegrenzten Greenfees für den GC Dolomitengolf, grossem Frühstücksbuffet und 4-GangWahlmenü am Abend.
Pro Person ab 529 Euro in der Juniorsuite (Dolomitengolf Suites)
Pro Person ab 415 Euro im Doppelzimmer (Dolomitengolf Hotel & Spa) www.dolomitengolf-resort.com
Telefon +43 4852 61122
Direkt an der Weinstrasse und nur 15 Minuten vom Strassburger Münster entfernt empfängt Sie das Kempferhof Resort im schönen Elsass. Mit seinen 90 von 100 Punkten im Guide Rolex macht der Golfplatz der malerischen Region alle Ehre.
Auch das vom GaultMillau ausgezeichnete Hotel-Restaurant besticht durch seine stilvollen Zimmer im herrschaftlichen Hauptgebäude und in der Dependance sowie durch seine exquisiten regionalen, vom Küchenchef zubereiteten Spezialitäten.
Kempferhof Resort, 67115 Plobsheim (Alsace-France)
T +33 3 88 98 72 72 – info@kempferhofresort.com ab 155 € pro Person im Doppelzimmer
*gültig