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schwierige Lagen meistern
Während der Saison erlebt jeder Golfer besonders schwierige Lagen. Hier die wichtigsten Tipps, die heiklen Situationen zu bewältigen.
m arcus KnigH t
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Der Kernpunkt für alle schwierigen Schläge ist folgendes: Fixieren Sie ihre Augen auf den Ball und halten Sie Ihren Kopf ruhig. Nur so erreichen Sie präzise Schläge. Wenn Sie einen perfekten Schlag spielen wollen, brauchen Sie Präzision und Geschwindigkeit. Und das ist nicht möglich, wenn Sie herumtanzen!
Gleichzeitig gilt: Viele diese Situationen werden von den meisten Klubgolfern als schwierig eingestuft, weil sie überschätzt, missverstanden und mit Checklisten angegangen werden, die komplizierter sind, als diejenige für einen Start der Airbus 380.
Zu all den folgenden Schlägen gibt es immer ein, zwei Punkte, die zu beachten sind, um Erfolg zu haben und es hilft zu wissen, wie der Ball in solchen Situationen reagiert. So lange Sie jedoch den Schläger in eine anständige Ansprechposition bringen und frei schwingen können, wird es auch bei ungewohnten Lagen nicht mehr allzu schwierig.
abWärtslage im bU nKer Wenn der Ball normal im Bunker liegt, nehmen wir eine 90 Grad Position ein und spielen mit einem Sandwedge mit 56 Grad «Loft». Wenn wir eine Abwärtslage haben, zum Beispiel 10 Grad, sollten wir uns wiederum so hinstellen, dass wir eine 90 Grad Lage haben, verglichen mit dem Sandboden. Demzufolge reduziert sich der «Loft» um 10 Grad und der Ball wird nicht weich und hoch hinausfliegen; sondern schneller, tiefer und weiter ausrollen. Der Schlag ist jedoch derselbe. Körper und Schläger sind normal positioniert bezogen auf die Sandfläche; nur das Resultat ist anders: tiefer und schneller. Ein hoher, weicher Ball aus einer Abwärtslage ist unmöglich!
ball über iHren Füssen
Die Schwierigkeit hier ist, dass ihr Körpergewicht auf die Fersen zurück fällt und das Gleichgewicht schwierig zu halten ist. Ich empfehle Ihnen, einen längeren Schläger zu nehmen und die Geschwindigkeit zu reduzieren.
Der Ball liegt näher zu Ihrem Gesicht, sodass Sie den Schwungradius (Arme und Schlägerlänge) kürzen müssen, um die richtige Distanz zum Ball zu erhalten.
Wichtiger ist es jedoch zu wissen, dass sich – mit dem Anheben des Schlägerkopfes – die Schlagfläche schliesst und den Ball nach links fliegen lässt. Seien Sie also mutig und zielen Sie rechts von ihrem Ziel.
ball U nter iHren Füssen
Der heikle Teil dieses Schlages ist es, den Körper so anzupassen, dass Sie den Schläger sauber hinter den Ball bringen. Gehen Sie mehr in die Knie und beugen Sie sich stärker vornüber. Das Gleichgewicht kommt wieder ins Spiel, weil sich das Körpergewicht Richtung Zehen verschiebt. Versuchen Sie einfach das Körpergewicht so zu halten. Nehmen Sie ein Eisen mehr und schwingen Sie locker. Der Ball wird leicht nach rechts tendieren; aber nicht so stark wie bei der Balllage über den Füssen. Also auch hier leichte Korrektur beim Ausrichten!
Hanglage aUFWärts
Das ist die Lieblingslage für die meisten Amateure und hilft in der Regel gute Schläge zu machen. Auch bei dieser Balllage ist das Gleichgewicht ausschlaggebend. Das Körpergewicht ruht eher auf dem hinteren Fuss, was normalerweise hilft, das Gewicht länger hinter dem Ball zu halten und besser zu treffen. Weil die Körperdrehung eher etwas blockiert ist, hilft das andrerseits der Streckung der Arme und bewirkt gerne einen Ballflug nach links(Hook). Richten Sie sich entsprechend aus. Und vergessen Sie nicht: Nehmen Sie ein Eisen mehr, da die Hanglage mehr «Loft» auf ihren Schläger bringt. Ansonsten bleiben die Bälle gerne vor dem Grün liegen.
Hanglage abWärts ball im bU nKer – mit Füssen DraUssen
Hier haben viele Amateure Mühe. Das Körpergewicht liegt auf dem vorderen Fuss und viele Spieler sind eifrig bemüht um ihre Körperdrehung. Die Gewichtsverschiebung ist dann sehr viel schneller als die Arme und bewirkt einen «getoppten» Ball. Ich empfehle Ihnen, den linken Fuss beziehungsweise Bein stark zu machen, damit er sich nicht bewegt. Das hilft, mit dem Gewicht länger hinter dem Ball zu bleiben und besser durch den Ball zu schwingen. Der Ball wird tiefer und schneller fliegen und weiter ausrollen. Nehmen Sie ein Eisen weniger.
Ist uns allen schon passiert und hat uns wahrscheinlich ziemlich ratlos gemacht! Erinnern wir uns an Höhepunkte von TV-Golf Übertragungen, wo solche Schläge perfekt ausgeführt, gezeigt werden. Aber was können wir realistischer Weise erwarten?
Die Schwierigkeit ist hier, dass der Ball weit unter unseren Füssen liegt und wir den kürzesten Schläger in den Händen halten, um ihn zu spielen. Wenn wir den Schläger dermassen tief halten müssen, bewegen sich die Arme und Hände sehr nahe an den Körper. Man hat kaum Raum den Schläger zu schwingen. Reduzierter Schwung bedeutet reduzierte Geschwindigkeit, aber Geschwindigkeit ist unentbehrlich für einen erfolgreichen Bunkerschlag. rücKscHWU ng blocKiert Also der Ball liegt schön und normal; das Grün ist in Reichweite; aber da steht der mächtige Baum, der einen vollen Rückschwung verhindert! Wie also kriegen wir die volle Distanz hin für diesen Schlag? Antwort: Keine Chance! Ich sehe Spieler, die versuchen es mit einem halben Schwung und doppelter Kraft. Ich verspreche Ihnen, das funktioniert nicht. Sie können versuchen, Ihren Schlag denjenigen von Seve Ballesteros anzupassen, auch das wird nicht gehen. Erstens fehlt Ihnen das Golfgenie des Spaniers und zweitens hauen Sie immer noch mit viel zu viel Kraft. Zuviel Kraft bedeutet eine Vorwärtsbewegung des Körpers. Resultat: Enorm «getoppte» Bälle! Uebrigens; ich empfehle Ihnen auf Youtube die besten Schläge von Ballesteros anzuschauen. Sie sehen dann wirklich, was möglich ist. Also wie retten wir die Situation? Fassen Sie den Schläger kürzer, was Ihnen etwas mehr Bewegungsfreiheit gibt, behalten Sie den normalen Schlagrhythmus, setzen Sie ein realistisches Ziel und spielen Sie dorthin(aber nicht so soweit wie möglich). eingeboHrter ball im bU nKer Warum spielen Pro’s diesen Schlag so locker und leicht? Weil sie wissen wie es geht und sie die nötige Geschwindigkeit so oder so produzieren. Bei einem normalen Bunkerschlag versuchen wir 3 Zentimeter unter dem Ball durchzuschlagen. Bei einem eingebohrten Ball sind zusätzliche 3 Zentimeter nötig. Das heisst, wir müssen den Schlägerkopf ungefähr 5-6 Zentimeter unter die Sandoberfläche bringen. Das grösste Problem besteht darin, dass wir unter den Ball gelangen, bevor der Sand den Schläger stoppt. Nicht hilfreich bei diesem Schlag sind die heutigen «Sandwedge» mit ihrer breiten Sohle, die den Schläger davor bewahren, zu tief in den Sand einzudringen. Um das Gegenteil zu erreichen – dass der Schläger in den Sand eindringt – schauen wir, dass das Schlägerblatt rechtwinklig an den Ball kommt, keinesfalls offen. Das Gewicht liegt eher auf dem vordern Fuss um einen steileren Schwung zu gewährleisten und tief in den Sand einzudringen. Beim Stand liegt der Ball eher beim hinteren Fuss. Den Schlag führen wir mit grosser Geschwindigkeit aus – etwa 10 Zentimeter hinter dem Ball – bis der Sand den Schwung stoppt. Daher der Name «Blast Shot». Der Ball fliegt raus, ohne «Back Spin» und rollt weiter aus als normal. ball liegt an Der Hinteren bUnKerKante
Versuchen wir es: Senken wir den Schläger soweit, dass er schön hinter dem Ball platziert ist, beugen uns in die Knie soweit es geht, halten den Unterkörper absolut ruhig und versuchen den Schläger unter dem Ball durchgleiten zu lassen. Mit der nötigen Geschwindigkeit wird der Ball fliegen und rollen!
Und behalten Sie immer, immer die Augen auf dem Ball. Und noch ein Ratschlag! Bleiben Sie in Zukunft auf dem «Fairway»!
Nun, das ist wirklich ein schwieriger Schlag! Der Ball ist mit der letzten Umdrehung in den Bunker gerollt und liegt an der hinteren Bunkerkante, die einen Rückschwung verunmöglicht. Wie kriegen wir den raus?
Es gibt zwei Wege, diesen Ball zu spielen. Erstens. Sie spielen weg vom Grün und Flagge und machen einen normalen Bunkerschlag hinter oder neben den Bunker.
Zweitens. Sie versuchen den Ball in die Mitte des Bunkers zu stupsen und spielen von dort den zweiten Bunkerschlag.
Leider ist es nicht möglich, jedes Mal einen erfolgreichen Golfschlag zu machen. Es ist wichtig zu wissen, was möglich ist und was nicht. Wenn der Ball genügend weit von der Kante entfernt ist, lohnt es sich vielleicht zu improvisieren. Aber eigentlich nur, wenn Sie eine gute Chance sehen, einen normalen Bunkerschlag auszuführen. Ansonsten sollte man diese Kunststücke den Weltklassespielern überlassen.
