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«e-Ball» statt e-Bike
Die Technik funktioniert, bis zur Serienfertigung ist es trotzdem noch ein langer Weg. Drei Schweizer entwickeln einen Golfball mit BluetoothFunkchip, der sich im hohen Gras auf eine Distanz bis 150 Meter ganz einfach mit dem Smartphone finden lässt.
Thomas Sandel wirft auf dem Neun-Loch-Platz von Holzhäusern einen Ball rückwärts über die Schulter ins hohe Gras. Sein Smartphone respektive die passende App zeigt ihm mittels Funksignalen, wo sich der spezielle Ball versteckt. Der Chip meldet sich im Spielmodus alle 0,5 Sekunden. Innerhalb von gut einer halben Minute ist der Ball im Rough lokalisiert. Das Ganze funktioniert auf eine Distanz bis 150 Meter und deckt somit praktisch alle Suchsituationen ab. Die Bälle sollen laut Sandel ein Jahr einwandfrei funktionieren und rund fünf Runden aushalten. Der ehemalige Banker und klassische Hobbygolfer ist von seiner Idee überzeugt: «Pro Jahr wird weltweit etwa eine Milliarde neue Golfbälle verkauft, davon brauchen wir nur einen ganz kleinen Prozentsatz und das Geschäft wird ein Erfolg.»
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Zusammen mit Daniel Rauch und Alex Raimondi gründete Sandel vor einiger Zeit die Chip-ing GmbH. Rauch arbeitete 30 Jahre lang in der Maschinenindustrie, zuletzt als Verkaufsleiter, Raimondi ist als ETH-Ingenieur Spezialist für die ultrakleinen Elektronikteile.
«Das Ganze funktioniert im Prinzip wie die Suche nach Lawinenopfern», illustriert Rauch im Gespräch mit GOLFSUISSE. Nur werde statt RFID-Funk ein Bluetooth-Modul eingesetzt.
«Das ist viel, viel kleiner und benötigt vor allem kein extra Suchgerät», ergänzt Sandel. Klar habe es schon ähnliche Versuche gegeben, Bälle mit Hilfe von Elektronik zu finden.
«Doch alle mir bekannten bisherigen Projekte basierten auf RFID und sind deshalb kommerziell gescheitert», erläutert der frühere Banker, der lange in den USA gelebt hat und dort auch zum Golfen fand.
Dank der Tatsache, dass die Bluetooth-Chips immer kleiner werden, passen sie problemlos in einen Golfball. Das Grösste beim Versuchs- gl E iCh E flug- un D roll E igE nSChaftE n Schon die aufgefrästen (und wieder verschlossenen) Prototypen bewegen sich übrigens praktisch identisch wie herkömmliche Bälle, sei es im Flug oder beim Rollen auf dem Green.
Chip im Testball Nummer 33 ist die unten angehängte Batterie. «Wir haben bisher schon hunderte von Bällen aufgesägt und mit diversen Chips bestückt. Wir wissen definitiv, es funktioniert. Nun geht es darum, das Ganze für eine mögliche Serienproduktion noch zu optimieren», erzählt der 49-jährige Sandel, der seine früheren Erfahrungen als Projektberater nun am eigenen Produkt umsetzen kann. Ein weiterer Vorteil von Bluetooth: Das Handy braucht kein Netz und so ist die Verbindung zwischen dem «E-Ball» und dem Smartphone auf der ganzen Welt gratis.
Das hätten diverse Tests, unter anderem von Profispielern, ergeben, ergänzt Rauch. Ziel ist es natürlich, den Chip von Anfang an in den Ball einzubauen. Das werde sicher herausfordernd. So müsse man schauen, dass unter anderem die Hitze nicht zu gross werde. Die eigentliche Belastung für die Elektronik beim Schlagen des Balls mit dem Driver führt zu keinen Beschädigungen des Chips. «Die aufgefrästen Bälle hielten der Beschleunigung von 300 g stand», stellt Sandel fest.
CroWDfun Ding Soll h E lfE n Der Name des Golfballs steht: NEVER LOST. Was noch fehlt, ist das nötige Geld, etwa für die Werkzeuge und Maschinen für die Produktion. Hier nutzen die erfahrenen Jungunternehmer eine vergleichsweise neue Form der Finanzierung: Über sogenanntes Crowdfunding sollen rund 250 000 Franken zusammenkommen. Statt einem grossen Investor suchen die drei über die Online-Plattform Indiegogo viele kleine Geldgeber, die sich mit ihrem Engagement unter anderem auch gleich die ersten Exemplare der neuen Bälle sichern können. «Es gibt sehr viele Projekte, die durch eine Community finanziert worden sind. Wir sind nach den Feedbacks überzeugt, dass es hier auch gelingen kann», erklärt der Ex-Banker Sandel. Im nächsten Frühling soll jedenfalls eine erste «Nullserie» an die interessierten Golfer verkauft werden können. Die Zielgruppe seien in erster Linie Hobbygolfer, «die verlieren erfahrungsgemäss am meisten Bälle», weiss der Handicap18-Spieler. Für Turniere ist der «E-Ball» wohl vorerst nicht zugelassen. Allerdings stehe nirgends in den Regeln der R&A, was in einem Ball drin sein darf, höchstens, dass er nicht schwerer als 45,93 Gramm und der Durchmesser nicht kleiner als 42,67 Millimeter sein darf … z i E l SChn E ll E r ES Spi E l Wichtig sei aber auch der Beitrag zu einem schnelleren Spiel. «Mir jedenfalls scheint es deutlich interessanter, mit etwas Technik zu helfen, statt beispielsweise die Löcher grösser zu machen. Das wäre für mich höchstens frustrierend», sagt Sandel.
«Das Handy hat heute sowieso jeder auf dem Platz dabei, da ist es doch sinnvoll, dieses gleich auch als Hilfsmittel zu nutzen», ergänzt sein Kollege Daniel Rauch, der sich selber als «Golf-angefressen» bezeichnet und zunächst höchst skeptisch reagierte: «Ich dachte zuerst, das funktioniert nie. Mittlerweile bin ich vom Gegenteil überzeugt. Unter anderem auch, weil ich selber tagelang Testbälle geklopft und die Ergebnisse ausgewertet habe», lacht der 53-jährige ASGI-Spieler. Klar wolle man mittelfristig auch Geld damit verdienen, erzählen die Verantwortlichen.


Von einem «spannenden Projekt» spricht auch Andreas Cadisch. Der Leiter Sparte
Golf beim Migros-Genossenschafts-Bund könnte sich durchaus vorstellen, einmal spezielle Turniere mit den «E-Bällen» durchzuführen. «Es wäre interessant zu sehen, ob die Runden dadurch kürzer werden», sagt Cadisch. Ein professioneller Werbefilm wurde im Golfpark Holzhäusern gedreht, die MigrosPros können die Prototypen testen. Nun warten die Hobbyspieler gespannt, bis sie erstmals ohne Bedenken auf den «NEVER LOST»-Ball einschlagen können. Weitere Informationen: www.chip-ing.com
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