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Die mA sters-speziAlitäten
Augusta. Nach einer Runde Golf standen stets vier Mitglieder für eine Partie Bridge mit ihm bereit. Einer der vier sass als Ersatzmann an der Seite – für den Fall, dass Eisenhower kurzfristig abberufen wurde, um ein wenig die Geschicke der USA zu lenken.
werbung, nein danke!
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Markennamen, egal ob auf der Limonade, der Eiscreme, der Ergebnistafel oder auf Werbebannern entlang der Fairways, sucht man vergeblich. Der Augusta National Golf Club ist eine werbefreie Zone. Hier haben nur zwei Marken Geltung: der Augusta National Golf Club und das Masters selbst.
das system der vier
Im vornehmen Club Augusta National wird
Golf förmlich zelebriert. Dabei gibt es rund um Augusta und das Masters einige bemerkenswerte Eigenheiten: die einladung das dinner für champions das redeverbot
Natürlich gibt es Qualifikationskriterien für das Masters. Am Ende aber behält sich der Augusta National Golf Club die Entscheidung darüber vor, welcher Spieler einen dieser formellen Einladungsbriefe bekommt, der letztlich als offiziell gilt. Das heisst: Man kann durchaus auch als theoretisch Qualifizierter nicht eingeladen werden. Im Briefkopf des Schreibens findet sich übrigens immer noch der Name Bobby respektive Robert Jones: «Robert Tyre Jones, Jr., President in Perpetuity» steht dort geschrieben. Der begnadete Golfer und Gewinner des Grand Slams war die treibende Kraft und der Initiator des Augusta National Golf Clubs.
Am Dienstagabend treffen sich seit 1952 alle Exchampions zum Dinner im Clubhaus. Das Menü wählt der Titelverteidiger aus. Er übernimmt auch die komplette Rechnung. Als der Südafrikaner Charl Schwartzel im vergangenen Jahr ein Barbecue vor dem Clubhaus veranstalten wollte, wurde das allerdings nicht genehmigt.
Das Masters ist die einzige Gelegenheit, Personen als Mitglieder des Clubs zu identifizieren, weil diese bei dem Turnier im clubeigenen Grünen Jackett zu sehen sind. Als eiserne Clubregel gilt ansonsten, dass sich Mitglieder nie zu ihrer erst jetzt zwei frauen sandwiches grün verpackt bridge spielen mit eisenhower
Mitgliedschaft oder dem Club äussern. Eine Veröffentlichung der Mitgliedernamen ist tabu.
Wie zum Masters braucht es auch für die Clubmitgliedschaft in Augusta einen offiziellen Einladungsbrief. Diesen haben bisher erst zwei Frauen erhalten: Die frühere US-Aussenministerin Condoleezza Rice und die frühere IBM-Chefin Darla Moore erhielten im vergangenen Oktober offiziell ihr Grünes Jackett. Das haben die Verantwortlichen von sich aus veröffentlicht, ebenso wie 1990, als mit Ron Townsend der erste Schwarze in den elitären Club aufgenommen wurde. Sonst sind die Mitgliedernamen wie erwähnt tabu. Nicht bekannt ist auch, wie teuer die Eintrittsgebühr heute ist.
Pommes frites wird man während der MastersTage vergeblich auf der Anlage suchen. Clifford Roberts, der erste Geschäftsführer des Clubs, hielt das amerikanische Standardgericht für ungesund und verbannte es von allen Speisekarten im Clubhaus. Das Pommes-Veto gilt auch während der Turniertage. Stattdessen gibt es für die Besucher seit eh und je Sandwiches, in einer Verpackung aus grünem Masters-Papier.
Links von Bahn zehn steht ein kleines, weisses Häuschen, das Eisenhower Cottage. Es gehört zu den zehn Wochenendhäusern, die Mitglieder bewohnen können. Dwight D. Eisenhower, von 1953 bis 1961 Präsident der USA, war Mitglied in Augusta National. Eisenhower kam weniger zum Golfen als zum Bridgespielen nach botanischer garten regeln,
Platzarchitekt Alister MacKenzie orientierte sich beim Design an dem Leitgedanken, dass jedes Loch möglichst vier Schläge erfordern sollte. Deshalb gelten die Par-fünf-Löcher als relativ leicht, die Par-vier-Löcher als normal schwer und die Par-drei-Löcher als extrem kompliziert. Ein Masters, so heisst es, verliert man fast immer auf den «Par 3s».
Der Platz entstand auf dem Gelände einer Baumschule, deshalb trägt jedes Loch den Namen einer Pflanze, die an eben diesem Loch auch prominent vertreten ist. Die Pflanzung von Bäumen und Büschen gehört ohnehin zu den grossen Leidenschaften der Clubverantwortlichen. Mehr als 80 000 Pflanzen wurden seit der Clubgründung neu gesetzt.
regeln, regeln
Schnelles Gehen und Rufen auf dem Gelände sind untersagt. Und wehe, man wagt es, sich auf eines der vielen ewig leeren Klappstühlchen rund um das 18. Grün zu setzen. Sie sind alle vergeben – an jene Zuschauer, die sie morgens bei Öffnung der Tore fein säuberlich hier aufstellen und sich damit für den Nachmittag ihren Platz in der ersten Reihe reservieren.
Gelbe Karte F R Faldo
Das Grüne Jackett für den Sieger wird erst seit 1949 vergeben. Der Champion darf es mit nach Hause nehmen und bei Anlässen tragen, zu denen er als Masters-Champion geladen ist. Nick Faldo, dreifacher Champion, trat einmal bei einer BBC-Fernsehsendung im Jackett auf und wurde innerhalb einer Woche vom Club darüber informiert, dass eine Fernsehsendung kein passender Anlass sei. Dort habe Faldo das Tragen des Jacketts gefälligst zu unterlassen.