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Stolz, S portliCh unD geS unD
Es ist mit über 100 Hektar bei weitem der grösste «Schweizer»
18-Loch-Golfplatz: Zwar sind
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98 Prozent aller Mitglieder
Schweizer, doch liegt der Rheinblick direkt hinter der Grenze auf deutschem Boden. GOLFSUISSE sprach mit Präsident Peter E. Müller über die spezielle Lage.

«Seit dem Schengen-Abkommen merkt man es kaum mehr, wenn man über die Grenze fährt, das hat uns schon einiges erleichtert», sagt Peter E. Müller. Selbst der grosse Übergang sei kaum mehr durch Zöllner besetzt und er sei in der ganzen Zeit noch nie aufgehalten worden, erzählt der Küsnachter, der seit neun Jahren den speziellen Schweizer Club gleich hinter der Grenze führt. Alle Rheinblick-Mitglieder erhalten zwei Handicapkarten, eine vom Deutschen Golf Verband und eine vom ASG – wobei die Handicapverwaltung und der Turnierbetrieb nach den Vorgaben des deutschen Verbandes laufen.
Warteliste
Man sei klar nach Zürich hin ausgerichtet. Der Platz liege zwar nicht ganz so nah an der Stadt, aber dafür wolle man sportlich und attraktiv für die Mitglieder sein. Dieses Credo konnte der heute
68-jährige Müller umsetzen. Während der Club noch vor einigen Jahren mit speziellen Schnupperkonditionen um Mitglieder warb, besteht nun eine Warteliste. Wer sich jetzt für eine volle Mitgliedschaft bewirbt, kann wohl frühestens in der Saison 2014 aufgenommen werden.
Nach neun Jahren im Ehrenamt gibt Müller sein Präsidium im nächsten Frühling in jüngere Hände. Seine drei wichtigsten Ziele habe er erreicht: erstens glückliche Mitglieder, zweitens Ruhe im Club und drittens gesunde Finanzen. Der Club hat keinen Euro Schulden; alles wurde von den Mitgliedern finanziert. Es bestehen langjährige Pachtverträge mit über 40 Bauern und der Rheinblick konnte in der laufenden Saison wegen der grossen Nachfrage die Greenfee-Preise anheben. 18 Loch am Wochenende kosten nun 110 Euro. «Wir haben alle Einnahmen und alle Ausgaben in Euro, so spielt für uns als Club der Wechselkurs keine Rolle», erläutert Müller. Klar seien die Preise im Restaurant und auch die Mitgliederbeiträge eher niedriger als in einem «typischen» Schweizer Club. Wichtiger als der Preis sei aber die strenGere auflaGen Neben dem Golfen interessiert sich Müller unter anderem fürs Segeln, Velofahren, Fischen und fürs Pilzesammeln. Alles Dinge, die ebenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen. Rund einen halben Tag pro Woche müsse man für den Job des Präsidenten rechnen, da sei auch klar, dass man selber eher wenig zum Spielen komme. Eigentlich könnte man das Golfspielen und das Pilzesammeln kombinieren, aber angesichts der Düngemittel sei dies nicht mehr zu empfehlen, erläutert der frühere CEO einer Chemiefirma. Wer übrigens meine, in der Schweiz seien die Vorschriften punkto Umweltschutz streng, hatte noch nie mit deutschen Vorschriften zu tun. «Die Auflagen punkto Platzunterhalt sind hier viel strenger und enger als in der Schweiz und auch der WWF spielt eine sehr grosse Rolle», so Müller.
Kombination von einem grosszügigen und anspruchsvollen Platz und dem sozialen «19. Loch», sprich dem Clubleben nach den Runden. «Wir sind ein vergleichsweise junger Club, entsprechend hat es bei uns viele, die speziell die sportliche Herausforderung suchen», erläutert der nach eigenem Bekenntnis «schlechte» Golfer mit aktuellem Handicap 25. Man sei sehr stolz auf diese «fanatischen Golfer», dürfe als Club aber vor allem auch die vielen übrigen Mitglieder nicht vernachlässigen. Schliesslich gebe es wohl in jedem Golfclub mehr Members, die nicht so häufig und nur zum Plausch auf den Platz kämen, das habe vor seinem Amtsantritt auch für ihn selber gegolten.