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schweizer enttäuschen
world amateur team championship
Wegen heftiger Gewitter musste die Team-WM der Männer in Belek auf drei Runden verkürzt werden. Die Schweizer Marc Dobias, Benjamin Rusch und Edouard Amacher konnten nie vorne mitspielen und landeten auf dem 42. Rang von 72 Nationen.
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Stefan waldvogel
Nach der sensationellen Silbermedaille an der Team-Europameisterschaft im Vorjahr reisten die Schweizer mit grossen Hoffnungen in die Türkei. Das erklärte Ziel, unter die ersten 20 Nationen zu kommen, wurde allerdings klar verfehlt. «Das Team hat enttäuscht», stellte Nationaltrainer Timo Karvinen fest. Es wäre mit dieser Mannschaft deutlich mehr drin gelegen, zumal die Vorbereitungen ideal gewesen seien und auch die drei Tage Training sehr zufriedenstellend verlaufen seien, erläuterte der Finne. Das Schweizer Trio Marc Dobias (Lausanne), Benjamin Rusch (Lipperswil) und Edouard Amacher (Domaine Impérial) konnte die gute Vorarbeit im Turnier aber nicht umsetzen. «Unter Druck zeigten sich einige Fehler zu viel und nach einigen verlorenen Schlägen fehlte das Selbstvertrauen, um zurückzukehren. Daran müssen wir wohl künftig noch intensiver arbeiten», kommentierte Karvinen.
Das Resultat der ersten Runde war noch vergleichsweise gut: Benjamin Rusch startete auf dem schwierigeren Cornelia-Platz mit 1 unter Par und hätte mit ein paar versenkten Putts sogar noch besser vorlegen können. Allerdings blieb dies das einzige Schweizer Resultat unter Platzstandard.
Vorab am zweiten Tag hatten die Schweizer auch etwas Pech: Statt wie geplant ab 7.30 Uhr starteten die ASG-Vertreter wegen der starken Gewitter erst gut sechs Stunden später in die Runde. So pendelte das Trio ab 6.20 Uhr ständig zwischen Einspielen und Warten im Clubhaus. Nach dem vierten Warm-up schliesslich kamen die drei Schweizer nie richtig ins Spiel und nach zwölf langen Stunden auf dem Platz wurde die Runde wegen erneuter Gewitter abgebrochen. Als Edouard Amacher auf dem letzten Loch aus 60 Zentimetern einputten wollte, ertönte die Sirene und er durfte nicht mehr weiterspielen.
Als Folge des Unterbruchs musste die zweite Runde von den allermeisten Teams am Samstag nachgeholt werden. So hatte die Schweiz zwar einen spielfreien Tag, doch war danach klar, dass das Team nur noch um die Ränge 37 bis 72 spielen konnte. Weil die Grossveranstaltung auf zwei verschiedenen Plätzen ausgetragen wird, mussten die Organisatoren das Feld in zwei Gruppen aufteilen und die Schweizer hatten keine Chance mehr, sich nach vorne zu spielen.
schlechteR aBschluss
Nach dieser Enttäuschung fiel die Equipe in der dritten und letzten Runde nochmals fünf Ränge zurück. Das Total von 149 Schlägen kam auch diesmal von Edouard Amacher (74) und Benjamin Rusch (75). Der Lausanner Marc Dobias war lange relativ solide unterwegs, mit sieben (!) verlorenen Schlägen auf den letzten beiden Löchern war der Abschluss aber sehr schlecht und Dobias sorgte zum dritten Mal für
s tart in s t. andrews
Die Team-Weltmeisterschaft wurde 1958 auf Initiative des amerikanischen Golfverbandes USGA ins Leben gerufen. Die Amerikaner hatten so viele Anfragen für einen Mannschaftswettkampf, dass sie daraus ein offenes Turnier für Amateur-Nationalteams machten.
Bei der ersten Eisenhower Trophy in St. Andrews waren bloss 29 Nationen am Start. Australien siegte damals im 18-LochStechen gegen die USA, und die Schweiz kam zusammen mit Indien auf Rang 14. Die Trophy ist benannt nach dem 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisenhower, der 1958 im Amt war und die Idee der Amateur-WM als Golfer selber unterstützte.
das Streichresultat. Entsprechend enttäuscht war er über seine Leistung. «Klar ist, alle haben von Marc mehr erwartet, er wurde für einige schlechte Schläge hart bestraft und wird im Winter viel an sich arbeiten müssen», sagte Karvinen über den Westschweizer. Mit Platz 548 im World Amateur Ranking hat er seinen dritten Platz unter den Schweizern klar an Joel Girrbach (449) verloren.
Weiterhin bester Schweizer im World Amateur Ranking (Rang 272) ist Edouard Amacher (Domaine Impérial). Für Karvinen hat der Westschweizer «das Potenzial zu einem Topspieler». Allerdings fehle ihm manchmal der Glaube daran und auch punkto Putten müsse er sich klar verbessern.
An der Team-WM in Belek gelang ihm der erhoffte Exploit ebenso wenig wie dem Lipperswiler Benjamin Rusch. Mit den beiden geschafften Cuts an den Profiturnieren Challenge Tour in Sempach und European Masters in Crans war er diese Saison der erfolgreichste Schweizer Amateur. In Belek konnte er laut Karvinen nicht mehr an diese
Usa Mit Fabelscore
Team-Weltmeister wurden zum 14. Mal die US-Boys mit einem Fabelscore von -24 in drei Wettkampfrunden. Die Silbermedaille ging an das Team aus Mexiko (-19), bei denen alleine Sebastián Vázquez 15 Schläge unter Par in die Wertung einbrachte und damit am letzten Tag noch den Amateur-Weltranglistenersten Chris Williams (-14) vom Leaderplatz der Einzelrangliste verdrängte. Gleich drei Equipen (Deutschland, Süd korea und Titelverteidiger Frankreich) kamen schlaggleich auf Rang drei. Die Bronzemedaille ging wegen der besten Schlussrunde an Deutschland, das sich damit erstmals in der langen Geschichte der Eisenhower Trophy aufs Podest spielte.
Leistungen anknüpfen, aber er habe gezeigt, wie stark er sich diese Saison insgesamt verbessern konnte.
WM 2016 in Mexiko
Die nächste Team-WM der Amateure findet 2014 in Nagano (Japan) statt. In Belek wurde entschieden, wo das Grossturnier zwei Jahre später durchgeführt wird: Die International Golf Federation vergab die World Amateur Team Championship nach Mexiko. Gespielt wird im September 2016 auf den Plätzen des El Camaleón Golf Club im Fairmont Mayakoba Resort und im Grand Coral Riviera Maya Resort südlich von Cancún an der Playa del Carmen. Mexiko hatte 1966 erstmals die Eisenhower Trophy ausgerichtet und feiert so in vier Jahren das 50. «Jubiläum».

