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Nirwana

Nirwana

die naTionale saisonbilanz stefan waldvogel

Tristesse bei den Schweizer Männern, die Tessinerin Anaïs Maggetti als Lichtblick bei den Frauen. So muss man die Saison bei den Professionals wohl zusammenfassen.

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Für die allermeisten männlichen Schweizer Pros verlief das nun bald zu Ende gehende Golfjahr nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatten. Praktisch alle erspielten sich deutlich weniger Preisgeld als im Vorjahr und kein Einziger schaffte einen ähnlichen Exploit wie beispielsweise Damian Ulrich mit seinem 18. Rang in Crans-Montana im Jahr 2011. Damals gewann der Zuger die Order of Merit mit 53 000 Punkten knapp vor Martin Rominger (50 400). Nun haben die beiden die Plätze getauscht, aber beide müssen sich mit deutlich weniger Punkten respektive Preisgeld zufriedengeben. Klar ist die Saison insbesondere für Rominger auf der Asientour noch nicht zu Ende, doch auch ein Blick auf die Top Ten der Schweiz zeigt ein klares Bild: Benötigte Claudio Blaesi vor einem Jahr noch knapp 20 000 Zähler, um unter die ersten zehn zu kommen, reichen Jann Schmid aktuell schon knapp 13 000 Punkte.

ClémeNt fällt weit zurüCk zwei rüCkeN Vor

Anders gesagt: Alle Top-Ten-Spieler der Männer zusammen erzielten so wenig Punkte wie seit Jahren nicht mehr, allein gegenüber dem sehr mittelmässigen Vorjahr «fehlen» total über 100 000 Zähler. Am heftigsten verlief der Absturz für Julien Clément. 2008 brillierte er noch mit dem dritten Platz am Omega European Masters, dieses Jahr war er erstmals nicht am Start und der Blick auf die Order of Merit lieferte den Organisatoren einen klaren Grund: Der hochtalentierte Genfer fiel innerhalb eines Jahres von Rang sieben auf Platz 30. Noch vor zwei Jahren war Clément der mit Abstand bestklassierte Schweizer Pro gewesen.

Die klaren Aufsteiger der Saison heissen Fredrik Svanberg und Roger Furrer. Der bald 31-jährige Svanberg hat sich nach einem total verkorksten

Jahr 2011 deutlich gesteigert und kam beispielsweise auf der Alps Tour zu einem zweiten Rang an den Dolomiti Open. Roger Furrer versucht sein Glück als einziger Schweizer vorwiegend auf der Canadian Tour und hat dort immerhin seine Minimalziele erreicht. Er erspielte sich die Karte für 2013 und mit den deutlich besseren Resultaten springt er auch in der Order of Merit von Rang 21 unter die Top Five.

mAggetti übertrumpft die mäNNer

Bei den Frauen ist die Konkurrenz kleiner und Geldverdienen ist hier noch schwieriger. In ihrer ersten Saison als Proette auf der Ladies European Tour zeigte die Tessinerin Anaïs Maggetti die mit Abstand beste Leistung einer Schweizerin überhaupt. Sie schaffte bis auf Losone alle Cuts und sichert sich mit grosser Wahrscheinlichkeit die Tourkarte schon in ihrem Rookie-Jahr. Zwar stehen auch für Maggetti bis im Dezember noch Turniere an, doch schon bis Oktober hat sie mehr Preisgeld erspielt als die Schweizer Männer. Klar liegt sie damit auch in der Order of Merit der Frauen glasklar an der Spitze. Wie sie ihr erstes Jahr als Proette erlebt hat, lesen Sie im Interview auf Seite 28.

romiNger fällt zurüCk

Die vergangenen drei Jahre hatte jeweils Caroline Rominger dominiert. Die Bündnerin (mit eingeschränktem Spielrecht auf der LET) kam zwar auf den erhofften Top-Ten-Platz, doch insgesamt kamen bei ihr weniger als halb so viele Punkte zusammen wie in den früheren Jahren. Entsprechend fällt ihre Saisonbilanz aus: «Ich habe unter meinem Potential gespielt.» Was die Spieler des Swiss-Golf-Teams zur Saison 2012 sagen, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

1.MARTINROMINGER(2)2.DAMIANULRICH(1)3.KENBENZ(6)4.FREDRIKSVANBERG(13)15.ROGERFURRER(21)6.ANDRÉBOSSERT(4)7.JEAN-YANDUSSON(11)8.RAPHAËLDESOUSA(8)9.CLAUDIOBLAESI(10)10JANNSCHMID(15)

1.ANAISMAGGETTI(AM.)

2.CAROLINEROMINGER(1)

3.MELANIEMÄTZLER(4)4.FABIENNEIN-ALBON(AM.)

5.FLORENCELÜSCHER(2)

So wird gerechnet: Die Punkte in der Order of Merit werden mit komplexen Formeln aus den Preisgeldern und den gespielten RundenResultaten ermittelt. So gibt es beispielsweise bei der Qualifying School kein Preisgeld, aber Martin Rominger erhielt für den 12. Platz in der ersten Stufe 134 Punkte. Bis Ende Oktober kam Rominger auf ein total von 33 415 Punkten, seine diversen Preisgelder (in Dollar, Euro) entsprechen umgerechnet 30 900 Franken. Vereinfacht könnte man sagen: Das Preisgeld in Franken ist rund 10 Prozent kleiner als die Zahl der Punkte.

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