GOLF SUISSE 04 2012

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EQUIPMENT

Club-Fitting aber richtig

TOP GOLF

Bilanz nach der CS Challenge

PEOPLE & PLÄTZE

Spielvergnügen im Golf Emmental

OFFIZIELLES MAGAZIN DER ASG • AUSGABE
AUGUST 2012
ERNIE ELS – STILLER GENIESSER 141. British Open
4,
GOLFSUISSE

GEFÄHRLICHES GOLFEN?

Frühsommer in der Schweiz: Auf einer 6-Loch-Anlage suchen rund 15 Leute in einem kleinen Unterstand Schutz vor Regen und Gewitter. Die Schläger sollten möglichst nicht nass werden, denken sich die meisten und so stehen auch ihre GolfTrolleys unter dem Dach. Zum Glück zieht das Gewitter weiter und wohl die wenigsten waren sich bewusst, wie gefährlich die Situation für die Golfer tatsächlich war.

Frühsommer in Frankreich: Nach der Pressekonferenz zum Evian Masters spielen einige Journalisten und andere Gäste eine Runde auf dem wunderbaren Golfplatz oberhalb des Genfersees. Ein Gewitter ist nicht zu sehen, aber eine Unwetterwarnung veranlasst die Verantwortlichen, alle Spieler per Cart vom Platz zu holen. Das passt längst nicht allen, doch die Sicherheit gehe vor, heisst es vom freundlichen Personal.

Kurz danach in Deutschland: Ende Juni sterben vier Frauen, die in Nordhessen Golf spielen und in einer kleinen Holzhütte Schutz vor dem Gewitter suchen. Dabei reisst der Blitz die Hütte auseinander und drei der vier Frauen sterben direkt auf dem Platz. Die vierte erliegt kurz darauf ihren Verletzungen. Klar ist dies ein Extremfall, nur etwa zehn Prozent aller Blitzopfer sterben, aber der tragische Unfall zeigt einmal mehr, wie brutal die Natur zuschlagen kann.

Was viele Golfer nicht realisieren: Auch Gewitter, welche «nur» zehn bis 15 Kilometer entfernt sind, stellen bereits ein erhebliches Blitzrisiko dar. Viele glauben, dass Gewitter erst gefährlich werden, wenn es aus den Wolken über ihren Köpfen regnet oder Blitze unmittelbar in der Umgebung einschlagen.

Schutzhütten aus Holz sind nur sicher, wenn sie mit einer Blitzschutzanlage mit Blitzableiter und isoliertem Boden ausgerüstet sind, ansonsten können sie bei Blitzschlag eher zur Falle werden.

Allerdings ist Panik fehl am Platz: Die Schweizer Golfplätze sind in aller Regel mit solchen Hütten ausgestattet, auch wenn das nicht vorgeschrieben ist und von niemandem kontrolliert wird. Dazu sind bei uns vielerorts alte Bäume oder andere höhere Erhebungen rund um den Golfplatz vorhanden. Diese ziehen die Blitze viel eher an als die kleinen Holzhütten. Klar ist aber auch, dass die Natur nicht einfach zu berechnen ist und jeder Golfer für sich selbst verantwortlich ist. Jeder kann sich selber am besten schützen, indem er rechtzeitig vom Platz geht und nicht darauf pocht, seine Runde unbedingt fertigspielen zu wollen. Wer sich gleich neben seine Schläger stellt, handelt fahrlässig und gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere.

Der Sommer ist nicht nur Hochsaison für Gewitter, sondern natürlich vor allem auch für die grossen Turniere. Lesen Sie ab Seite 38, wie sich Anaïs Maggetti bei ihrem ersten Einsatz am Evian Masters geschlagen hat und wieso Coach Steve Rey von den Schweizer Profis an der Credit Suisse Challenge in Sempach mehr erwartet hätte.

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4 GOLFSUISSE 04-12 60 74 Ernie Els (Foto: Getty Images) Offizielles Magazin der asg ausgabe 4, august 2012 gOlfsuisse ernie els – stiller geniesser 141. British Open quipMent itting aber richtig tO gOlf ilanz nach der Cs Challenge eOple & plätze pielvergnügen im golf mmental INHALT CO-SPONSOR 6 CO-SPONSOR 38 26 20 HAUPTSPONSOR Planet Golf Golf & Lebensart: Life, Style, Trends aus der Welt des Golfsports 6 Cover Story 141. British Open: Ernie Els – stiller Geniesser 20 My Game Die Golfcarts rollen an 26 Equipment: Finetuning beim Profi 28 Marcus Knight: Vom Range-König zum richtigen Golfer 32 Training: Wenn Körper und Geist an einem Strang ziehen… 34 Checkpoints helfen gegen langsames Spiel 36 Top Golf Evian Masters – bald ein Major… 38 Credit Suisse Challenge in Sempach 40 Aktuelles von den nationalen und internationalen Profitouren 44 Bad Ragaz PGA Seniors Open 48 7. Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open in Losone 50 Omega European Masters 54 People & Plätze Golf Emmental: Spielvergnügen pur 60 Les Coullaux: Klein und unkompliziert 63 Blitzgefahr: So schützen Sie sich 64 Travel Kurztipps und Last Minute Travel News 66 Südschweden: Vom Winde verwöhnt… 68 Golf & Gourmet: Graubünden 72 Bulgarien: Birdies statt Ballermänner 74 Kleinanzeigen 78 19. Hole Interview mit Ottmar Hitzfeld 80

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DREI HELDEN IN SCHOTTLAND LANET GOLF P

Kein Schnee und Rennski in Sicht? Für Bode Miller, Lasse Kjus und Didier Cuche überhaupt kein Problem. Denn die drei Skistars glänzen auch beim Test der neuen KJUS Golfkollektion mit tiefen Handicaps und viel Ehrgeiz.

Ein eisig kalter Wind weht über den Glen Golf North Berwick an der Ostküste Schottlands. Doch keiner der Skistars lässt sich davon beim Abschlag ablenken. Die drei sind nicht nur ehemalige Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger, sondern auch ambitionierte und

exzellente Golfer. Lasse Kjus, (Hcp 6) Bode Miller (Hcp 4) und Didier Cuche (Hcp 11.4) sind nach Schottland gereist, um die neue KJUS Golfkollektion auf Herz und Nieren zu testen. Im Winter hat die Premiummarke KJUS gelernt, worauf es bei kompromissloser Bekleidung wirklich ankommt. Dieses Know-how setzen die Schweizer nun auch in der neuen Golfkollektion ein. Sie ist funktional, aus den qualitativ besten Materialien, extrem leicht, atmungsaktiv, wasserdicht und dank des weichen Stretchmaterials dehnbar und geräuscharm.

Dass die drei keine Schönwetter-Sportler sind, beweisen Cuche, Miller und Kjus auch auf dem Golfplatz beim Materialtest. Das Fazit von Didier nach der Golfrunde auf schottischem Boden: «Design und Funktionalität – Kjus ist für mich kompromisslose Bekleidung in jeder Situation.»

Von Profis umgeben sein wird KJUS auch am diesjährigen Omega European Masters in Crans-Montana: KJUS ist erstmals offizieller Bekleidungssponsor am prestigeträchtigen Turnier mitten im Herzen der Schweizer Alpen.

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LAUREUS

GOLF

FOR GOOD ERSTMALS MIT PROS

Beim vierten Laureus Golf for Good spielten unter anderem Fussballnationalcoach Ottmar Hitzfeld und Eiskunstläuferin Sarah Meier in Lipperswil. In diesem Jahr wurde das Turnier zum ersten Mal von Pros und Proetten sowie Schweizer Top-Amateuren unterstützt. Als Proetten und Pros spielten Sir Bob Charles, Gordon J. Brand, Denis O’Sullivan, Paolo Quirici, Anaïs Maggetti, Nora Angehrn, Florence Lüscher, Elisabeth Esterl und Fabienne In-Albon mit den Amateuren ein Scramble. Selten wunderten sich Pros und Amateure so über die Rangliste wie nach dem Scramble: Das Team um Paolo Quirici erzielte ein Netto-Resultat von 73 Punkten, gleich zehn mehr als das nächstklassierte Team. Allerdings war das Quartett um den Routinier gleich mit einer Handicapvorgabe von 30 (!) an den Start gegangen. Der Erlös des Events von 52 350 Franken kommt vollumfänglich dem polysportiven Laureus-Projekt Blindspot Metro zugute, das sich für Kinder und Jugendliche mit körperlicher Behinderung einsetzt.

ZURICHOPEN ERSTMALS IN BREITENLOO

Rich Beem (Bild), Costantino Rocca, Joakim Haeggman – die Namen haben im Weltgolf einen guten Klang. Die drei starten am ZurichOpen, dem bestdotierten Pro-Am Europas. Nach jahrelangem Gastrecht in Schönenberg wird das Turnier am 20. und 21. August erstmals im Golfclub Breitenloo ausgetragen.

Rich Beem sorgte vor zehn Jahren für Schlagzeilen: Der damals 31-jährige Amerikaner schnappte an der US PGA Championship 2002 dem hochfavorisierten Tiger Woods um einen Schlag den Sieg vor der Nase weg und reihte sich ein in den Kreis der Major-TurnierGewinner. Den Organisatoren um Michel P.G. Burckhardt gelingt es Jahr für Jahr, erstklassige und renommierte Golfer ans ZurichOpen zu holen. Dies hängt zum einen mit dem bemerkenswert hohen Preisgeld zusammen – in diesem Jahr wird um 110 000 Franken gespielt. Zum anderen scheinen auch die zuvorkommende Behandlung durch die Organisatoren und die standesgemässe Unterbringung in 5-Sterne-Hotels samt LimousinenShuttle-Service die Profis zu überzeugen.

Maggetti spielt mit Aus dem diesjährigen Teilnehmerfeld ragen auch die Namen der langjährigen Tourspieler Santiago Luna (Spanien), Emanuele Canonica (Italien) und Paul Broadhurst (England) heraus. Aus Schweizer Sicht darf man gespannt sein auf das Abschneiden von Anaïs Maggetti. Unter anderem spielt sie im prominenten Feld auch gegen Carly Booth, die Siegerin des Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open, und ihren Freund Tano Goya.

Der neuste Wurf im Golf-Sortiment von Garmin ist schön und intelligent zugleich. Dank dem nützlichen Helfer finden sich Anhänger des Golfsports auch auf unbekannten Golfplätzen rasch zurecht. Als erste Uhr zeigt sie ebenfalls die Umrisse des Greens an.

Die elegante Golfuhr ist kratzfest und wasserdicht nach IPX7-Standard. Der Glas-Touchscreen ist kontrastreich und kann problemlos mit Handschuhen bedient werden. Die abgebildeten Zahlen sind gross und gut leserlich. Die Approach S3 ist federleicht und stört daher in keiner Weise beim Schwingen des Schlägers. Auf der Premium-Golfuhr sind 27 000 Golfplätze rund um den Globus bereits vorinstalliert, darunter 100 der Schweiz. Die regelmässigen Kartenupdates sind kostenlos und bis zu viermal pro Jahr erhältlich. Sie zeigt die exakten Distanzen zum vorderen, mittleren und hinteren Ende des Greens, zu Doglegs, Hindernissen und Lay ups an. Als erste Uhr zeigt sie ebenfalls die Umrisse des Greens an, wobei die Fahnen-Position nach aktuellem Tagesstandort manuell verschoben werden kann. So können Golferinnen und Golfer Schlag für Schlag ihr Spiel optimieren. Sogar den Überblick über das Scoring zu behalten, ist dank der digitalen Scorekarte für bis zu vier Spieler ein Kinderspiel. Zur Option stehen Stableford und das Zählspiel. Zuhause können die Scorekarten am Computer ausgedruckt und ausgewertet werden. Auch wenn die GPS-Funktionen rege genutzt werden, hält der wiederaufladbare Lithium-IonenAkku bis zu 8 Stunden.

Empfohlener Verkaufspreis: 389 Franken, erhältlich ab sofort. www.garmin.ch

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GPS-Golfuhr zeigt neu das Green an
PLANET GOLF
Ottmar

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Birdie-View

So sehen Sie die Golfplätze höchst selten. Wir zeigen Schweizer Golfanlagen aus der Luft und die Birdie-View soll auch die Lust wecken, neue Plätze und ihre speziellen Schönheiten zu entdecken. Im Bild der Platz von Bonmont.

ERSTER GOLFSUISSE

DAY IN SEMPACH

Erfolgreiche Premiere vor der CS Challenge in Sempach: Am ersten GOLFSUISSE Day spielten die besten Schweizer Profis und Amateure mit Gästen ein Pro-Am respektive Am-Am. Dabei golften die für die CS Challenge nominierten Amateure durchaus vorne mit: Die Teams um Benjamin Rusch und Eduard Amacher klassierten sich in der Bruttowertung auf den Rängen zwei und drei. Die Kombination aus dem Pro Ken Benz und dem jungen Joel Girrbach war für alle anderen zu stark: Beide spielten den LakesideCourse 2 unter Par und so gewann das Team brutto und netto. Das beste Einzelresultat erzielte Raphaël de Sousa mit 5 unter Par. Dass sie nicht

nur gut über Golf schreiben kann, sondern auch noch sehr gut Golf spielt, bewies aber auch Petra Himmel. Sie unterspielte als einzige Frau ihr eh schon sehr niedriges Handicap von 4,1 und gewann sowohl die Spezialwertung «Nearest to the Pin» als auch den «Longest Drive».

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Für das Golfspiel entwickelt, von Pros getragen und von St Andrews Links lizenziert. Modell Hole in One mit patentiertem mechanischem Zählmechanismus für das Golfspiel, Handicapvergleich, Automatikwerk, Shock-Absorber. Erhältlich beim spezialisierten Fachhandel. www.jaermann-stuebi.com

Lee Slattery. European Tour Sieger.
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Contactlinsen

Viele Golfer geniessen Ihr Spiel alternativ zur Brille mit Contactlinsen, um eine optimale Sicht zu erreichen. Künzli-Optik bietet in seinem Golfbrillenshop in Zürich Linsen mit der bekannten FORE® Tönung an. Diese wird seit Jahren erfolgreich bei Golfern im In- und Ausland angewendet. Sie verbessert den Kontrast und somit die Kontrolle des Balls auf seiner Flugbahn. FORE® kann bei jeder Witterung getragen werden. Die Saisonlinse ist mit der individuellen Korrektur des Trägers ausgerüstet. Dies erhöht die Sicherheit und unterstützt die Präzision im Spiel. Natürlich eignet sich diese Linse auch fürs Joggen, Biken und andere Outdooraktivitäten. www.golfbrillen.ch.

TRAININGSGOLFHANDSCHUH

Die wichtigste Position eines jeden Golfschwungs ist diejenige, die im Treffmoment erreicht wird. Swing Glove ist ein Trainings-Golfhandschuh, welcher erlaubt, dieses Gefühl zu entwickeln; nämlich wie die linke Hand im Treffmoment square zur Schwunglinie zum Ball zurückkehrt und die Schlagfläche durch diesen führt. Swing Glove unterstützt und stabilisiert die richtige Handgelenkposition während des ganzen Golfschwunges. Er ermöglicht es, die bekannten Grundfehler nicht zu machen und das Spiel sofort zu verbessern. Der Handschuh besteht aus erstklassigen Cabretta-Leder, was einen weicheren Griff begünstigt. Er hat eine verstärkte Einlage, welche das Knicken des Handgelenks verhindert. Damit trainiert man nicht nur den Golfschwung, sondern auch das Chipping, Pichting und Putting, mit dem Ziel, die richtigen Bewegungen in der Muskulatur zu speichern. www.swingglove.ch

SWIGO ORDER OF MERIT: REISE ANS SINGAPUR OPEN ZU GEWINNEN

Bereits zum vierten Mal findet dieses Jahr die swigo Order of Merit statt. Damit werden clubübergreifend die besten Golferinnen und Golfer der Schweiz ermittelt. Für die 20 Besten gibt es Preise im Wert von über 30 000 Franken zu gewinnen. Wie funktioniert’s? Jede/r Spieler/in welche an einem offiziellen Turnier (Bedingung: Vorgabewirksam, Einzel mit Strokeplay- oder Stableford Wertung) in einem ASG-Club teilgenommen hat, kann sich auf swigo.ch einloggen und seine Resultate eintragen. Mit einem HandicapFaktor korrigiert werden die besten 5 Resultate gewertet und in einer gesamtschweizerischen Rangliste abgebildet. Neu ist in diesem Jahr, dass die Resultate mobil über eine App (www.swigo.ch/m/public/mobile/), direkt nach dem Turnier, eingegeben werden können. Zu beachten gelten folgende Stichtage: Die 20 besten Spieler/innen per 15. September 2012 werden zur grossen Order of Merit-Party am 29. September im Meylenstein in Zürich eingeladen. Unter allen Anwesenden der Top 20 wird eine Reise ans Singapur Open 2012 verlost (dieses findet vom 8. bis 11. November auf Sentosa statt).

Die 20 besten Spieler/innen per 21. Oktober 2012 qualifizieren sich für unser grosses Finale im «Golf Now» Indoor Golf in Rapperswil/SG. Dieses findet am 2. November 2012 statt. Mitmachen und gewinnen!

Die Teilnahme ist kostenlos. Detaillierte Informationen zur swigo Order of Merit 2012 finden Sie unter: swigo.ch oder mobile unter www.swigo.ch/m/public/mobile/ Infos: House of Swiss Golf AG, Telefon 044 380 32 10 oder info@hosg.ch

ANGÈLE BARRAS ERLAG IHRER KRANKHEIT

Ein uns sehr nahestehender Mensch hat uns für immer verlassen: Nach langem, tapferem Kampf erlag unsere Direktorin Angèle Barras ihrer schweren Krankheit am Vormittag des 26. Juni.

Bis zum letzten Tag ist sie ihrer Arbeit nachgegangen und war voll und ganz für den Golfclub Vuissens da. Während der letzten zwanzig Jahre hat sie sich unermüdlich für den Club eingesetzt, zeitweise sieben Tage die Woche und viele Jahre lang ohne Urlaub. Immer war sie für die Mitglieder, die GreenfeeGäste, den Vorstand und die Mitarbeiter da. Auch in schwierigen Phasen der Clubgeschichte hat sie nie aufgegeben. Dafür werden wir ihr immer dankbar sein.

Ohne Angèle hätte es den Golfclub Vuissens nie gegeben: Obwohl sie zuvor nie einen Fuss auf einen Golfplatz gesetzt hatte, hat sie doch im Laufe ihres Lebens alles darangesetzt, einen der schönsten Plätze der Schweiz für Sie zu schaffen. Und wir sind uns sicher alle einig, dass sie diese Aufgabe mit grossem Erfolg gemeistert hat. Clément Alleaume

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PLANET GOLF
GOLFSUISSE 04-12 13 ™ DER ERSTE VON IHNEN ENTWORFENE DRIVER ENTWERFEN SIE IHREN EIGENEN BEI UDESIGN.CALLAWAYGOLF.COM ©2012 Callaway Golf Company. Callaway, Callaway Golf, das Chevron Logo UDESIGN und RAZR FIT sind Markenzeichen und/oder eingetragene Markenzeichen der Callaway Golf Company.

LADIES FIRST

AUF TIGERS

SPUREN

Die berühmteste Nichte im Golfsport heisst Cheyenne Woods. Und: Wie ihr Onkel Tiger Woods hat auch die 21-Jährige beschlossen, ins Profigolf zu wechseln. Allerdings schloss Cheyenne Woods anders als Onkel Tiger zuerst ihre vierjährige CollegeAusbildung ab und spielte für das CollegeTeam von Wake Forest, das zu den besten Mannschaften Amerikas zählt.

Dort fiel die Woods-Nichte oft genug durch ihr erstklassiges Spiel auf, das ihr allein 30 CollegeTitel bescherte. Im Juni gab die Amerikanerin nun ihr Profidebüt bei der Wegmans LPGA Championship, bei der sie allerdings den Cut nach zwei Runden verpasste. Und das, obwohl sie von Tiger eine ermunternde SMS und ein paar Ratschläge erhalten hatte. «Auf diesen Tag habe ich gewartet, gewartet und gewartet», meinte Cheyenne nach der ersten Runde. «Ich war zwar sehr nervös beim ersten Abschlag, aber insgesamt sehr froh, da draussen zu sein.»

Cheyenne Woods ist die Tochter von Tiger Woods’ älterem Bruder Earl Woods Jr. Auch ihr brachte Earl Woods Senior das Golfspielen bei. Erste Bälle schlug sie im Alter von acht Jahren. Allerdings sorgte Cheyenne Woods anders als ihr Onkel nicht als Kind und Jugendliche durch überragendes Golfspiel für Aufsehen. Sie gehörte zwar immer zu den führenden Spielerinnen in Amerika, war aber nie herausragend. Trotzdem wurde sie jetzt beim Wechsel ins Profilager von Sponsor Nike unter Vertrag genommen, der ja auch Tiger Woods seit seinem Start in die Profikarriere betreut.

LADIES ON TOUR

Die Idee entstand vor fast drei Jahren – das Konzept der Damengolfreisen der Firma Birdie Trophy by Sybille Beckenbauer hat inzwischen zahlreiche Anhängerinnen gefunden. Unter dem Motto «Sie haben den Spass, wir kümmern uns» werden einige wenige Reisen pro Jahr angeboten, bei denen Komfort, Spielspass und Wohlfühlfaktor betont werden. Ohne jede Handicapvorgabe werden täglich neue Flights zusammengestellt, der Turnieraspekt steht aber nicht im Vordergrund, obwohl es bei jeder Veranstaltung Tagessiegerinnen und Gesamtsiegerinnen gibt. Gespielt wird täglich auf anderen Plätzen. In diesem Jahr stehen noch zwei Ziele auf dem Programm: Die erste Damenreise führt vom 16. bis zum 19. September ins Grand SPA Resort A-ROSA nach Travemünde, Deutschland. Und vom 11. bis zum 18. November reisen die Damen in den Robinson Club Nobilis in der Türkei. Weitere Infos unter: www.birdietrophy.com

Perfekter Sitz

Der Name ist vielversprechend: Sweet Spot™ nennt sich die neueste Damen-Golfbrille von Oakley, die schon aufgrund ihrer auffallenden Farbe ein Hingucker ist. Erfreulicherweise werden Form und Funktion bestens kombiniert: Der leichte Rahmen aus O Matter® liegt aufgrund des Drei-PunktSitzes perfekt auf und ist kaum spürbar. Durch die Verwendung des Glasmaterials Plutonite® erreicht man einen sehr hohen UV-Schutz, der gegen UVA-, UVB- und UVC-Strahlen bei 100 Prozent liegt und schädliches Blaulicht bis 400 Nanometer abwehrt. Preis: 140 Franken

FRAUEN FRAGEN, HIMMEL ANTWORTET:

DIE HANDSCHUHFRAGE

Der Kauf eines Golfhandschuhs gehört zum Standardprogramm. Schiefe Blicke erntet man allerdings schnell, wenn man nicht nur mit einem, sondern mit zwei Handschuhen am ersten Tee aufkreuzt. Was kann ich tun, damit beide Hände gleich braun sind? In Asien ist das bei Damen durchaus üblich, um die Bräunung der Hände zu vermeiden, in Europa allerdings gilt man mit zwei Handschuhen schnell als verrückt. Dabei kann ein zweiter Handschuh manchmal Sinn machen. Gerade Anfängerinnen, die noch keine Schwielen und Hornhaut an den Händen haben, holen sich sehr schnell unschöne Blasen an der unteren Hand, die normalerweise keinen Handschuh trägt, weil sie die Hand für das «Gefühl» beim Schlag ist. Gerade Anfängerinnen tendieren aber oft dazu, den Schläger zu fest in der Hand zu halten, so

dass sich ein enormer Griffdruck aufbaut, der zu Blasen führt. Ein zweiter Handschuh schafft hier Abhilfe. Allerdings löst sich das Blasenproblem meist auch, wenn man den Griffdruck verringert und sich die Hand mit der Zeit an die Belastung gewöhnt.

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PLANET GOLF

GLÜCKSBRINGER

Für die Eine mag es ein Glücksbringer sein, für die Nächste vielleicht ein wenig Aufmunterung während einer schlechten Runde. Fest steht: Die Armbänder der FINE JEWELRY COLLECTION von TAMARA COMOLLI bringen ein wenig Glanz in die Runde. Die hochwertigen Lederarmbänder in verschiedenen Farben werden von einer Schliesse zusammengehalten, die in mehreren Ausfertigungen zu haben ist. In diesem Fall handelt es sich um ein Armband mit Flower-Anhänger aus 18-Karat-Rotgold und Diamanten. Der Preis liegt bei 1750 Franken. www.tamaracomolli.com

EXPLOSIVER FRAUENBALL

Das Konzept klingt zuerst einmal verwirrend: Ein Golfball wird weicher designt – und fliegt deshalb länger. Oftmals verbindet man den Begriff Fluglänge vielmehr mit harten Bällen. In der Tat sind sogenannte Distanzbälle oftmals auch tatsächlich eher Bälle mit einem härteren Kern. Bei Frauen aber liegen die Dinge anders: Auf Grund der geringeren Schwunggeschwindigkeit sollte der Kern des Balls weicher sein, damit er auch mit einer geringeren Eintreffgeschwindigkeit gut zusammengedrückt werden kann. Nur so entwickelt er die Energie zum Fliegen.

Bridgestone hat unter Berücksichtigung dieser Vorgaben nun die «Precept Lady iQ Plus»-Serie noch einmal überarbeitet, so dass die Kompression vier Prozent geringer ist als beim Vorgängerball. Damit ist der

Lady iQ Plus der weichste Damengolfball auf dem Markt. Bedingt durch den grösseren, weicheren Kern entwickelt der Ball mehr Explosionskraft und fliegt damit länger. Erhältlich ist der Ball ab Oktober in den Farben «Brilliant Pearl White», «Brilliant Pearl Pink» und «Brilliant Pearl Clear». Eine Dreierpackung kostet 39 Franken.

ANSPRUCHSVOLLE HAUT

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Die Gerda-Spillmann-Forschung hat eine natürliche, hoch wirksame und unkomplizierte Gesichtspflege für die anspruchsvolle Haut entwickelt.

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PLANET GOLF
3 SCHRITTE ZUR PERFEKTEN HAUT

LEADING GOLF COURSES –FÜR EIN LÄCHELN DAS BLEIBT

Das Label «The Leading Golf Courses» ist ein Garant für höchste Qualitätsstandards im Golfsport.

Auf jedem Platz von «The Leading Golf Courses» wird alles daran gesetzt, ihnen und ihren Golffreunden mit einem durchgehenden «Wohlfühlerlebnis» nicht nur das Lächeln bei der Ankunft, sondern ein noch zufriedeneres Lächeln bei der Heimfahrt zu garantieren. Damit das kein leeres Versprechen bleibt, arbeitet «The Leading Golf Courses» systematisch an der Qualität, überprüft sie ständig und steigert die Ansprüche.

Perfektion durch kontrollierte Qualität Anspruchsvoll, kreativ designte Golfanlagen und perfekte Greens sind längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Durch stetige, dem Markt angepasste Tests setzen die unterdessen 57 Golfanlagen (Stand 1.1.2012) der Leading Golf

Courses in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien internationale Massstäbe. Jeder der Leading Golf Courses wird neunmal im Jahr, bei stetig steigenden Anforderungen, von anonymen Testern anhand von 100 Fragen bewertet. Design, Platzpflege, die Qualität der Gastronomie und der gesamten Infrastruktur spielen bei The Leading Golf Courses eine genauso wichtige Rolle wie die Qualität des Services. «The Leading Golf Courses», zu denen in der Schweiz die Anlagen Golf Club Bad Ragaz, Golf Club Küssnacht am Rigi, Golf Kyburg, Golf Sempachersee, Golfclub Gstaad-Saanenland und Golfclub Interlaken-Unterseen gehören, werden dafür sorgen, dass sie nicht nur mit einem Lächeln ein- sondern auch heimfahren. Nur für das Wetter möchten «The Leading Golf Courses» nicht belangt werden. Doch bekanntlich gibt es im Golf selten schlechtes Wetter. Höchstens schlecht ausgerüstete Golfer…

SPEZIELLES JUBILÄUM

Das Vier-Sterne-Hotel Hanusel Hof mit dem hoteleigenen 18-Loch-Golfplatz «Golfclub Hellengerst-Allgäuer Voralpen e.V.» hat in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern: 600 Jahre Familie Rainalter (1412-2012)! Um diese stolze Zahl drehte sich auch der wichtigste Cup des Jahres, die 18. Hanusel Golf Open, die am 20. und 21. Juli 2012 in Hellengerst ausgetragen wurden. Dabei wurde kurzzeitig ein 600 Meter langes, erstes und einziges Par-6-Loch in Deutschland installiert, was den Teilnehmern sehr viel Spass bereitete. Das prominent besetzte, aus Deutschland und der Schweiz bestehende, Starterfeld mit knapp 300 Teilnehmern aus 40 verschiedenen Golfclubs liess sich die Spielfreude von dem doch recht durchwachsenen Wetter keineswegs nehmen. Der aussergewöhnliche Hole-in-One-Preis an Loch 18, ein Oldtimer Fiat 600 Baujahr 1968 – indigoblau mit rot-weißen Ledersitzen –, wurde weder am Freitag noch am Samstag erspielt und bleibt zunächst im Familienbesitz der Rainalters. www.hanusel-hof.de

Pro-Am-Turnier am Genfer See feiert Comeback!

Dank des Engagements der Event-Firma Golf’in wird dieses grossartige Turnier, das in den neunziger Jahren in keinem Golfkalender fehlen durfte, nun wieder auf den wunderschönen Plätzen am Genfer See ausgetragen: Die Golfclubs von Divonne, Montreux, Esery und Château de Bonmont lieferten vom 2. bis 6. Juli die perfekte Kulisse für das attraktive, exklusive Turnier.

Hauptsponsor des Events war die Edmond de Rothschild Group. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern und mit der Unterstützung von Julien Clément folgten insgesamt 88 Turnierteilnehmer aus Frankreich, der Schweiz, Italien und Russland dem Ruf an den Genfer See. Die von allen Beteiligten mit Begeisterung aufgenommene Golfwoche wurde am 6. Juli mit einem eleganten Abendanlass im Grand Hôtel von Divonne abgerundet. Die Brutto-Gewinner waren Jean-Damien Yvet mit Julie Louis, Roy Zendher und Fredrik Sjostrom, gefolgt vom Team um Adriano Mori mit David Sutter, Marcella Gandini und Jean-Louis Monti. Die beste Netto-Wertung erzielte das Team von Lionel Alexandre mit Philippe Boulette-Scola, Franck Bollé und Yves Tartarat-Chapitre. Das nächste Pro-Am-Turnier am Genfer See findet 2014 statt.

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PLANET GOLF

Die Sanierung war umstritten, aber das Resultat befriedigt nun alle: Der umgebaute Platz des Ostschweizer Golfclubs Niederbüren präsentiert sich nun noch schöner, etwas länger und mit noch mehr Natur.

Zwei Jahre lang mussten sich die Mitglieder des OSGC mit neun Löchern begnügen. In zwei Etappen wurde der traditionsreiche Platz umfassend saniert. So wurden unter anderem alle Grüns neu angelegt, meist vergrössert und stärker onduliert, diverse Bahnen wurden etwas verlängert und die Bunker neu platziert. Seit der Eröffnung im Jahr 1946 hat sich das Spiel massiv verändert, nun hat sich Niederbüren angepasst, ohne den speziellen Charakter zu verlieren. Im Gegenteil: Der Platz bleibt naturnah, optisch relativ eng und dominiert von einem alten Baumbestand. Dies obwohl beim Umbau auch noch kubikmeterweise Holz geschlagen wurde. Ursprünglich wollten die Verantwortlichen diverse zusätzliche Wasserhindernisse einbauen, das Gebiet entlang der Thur gilt aber als Grundwasserzone und so musste zusätzliche Rücksicht auf den Naturschutz genommen werden.

Unter anderem aus ökologischen Gründen wartet nun auch mehr hohes Gras auf der Seite diverser Fairways auf die Golfbälle. Der ganze Umbau hat 3 Millionen Franken gekostet. Bei der offiziellen Eröffnung des erneuerten Platzes erinnerte Präsident Marco Tamburlini an die knappe Abstimmung

über das Projekt. «Nun sehen wir das Resultat und alle sind zufrieden», freut sich Tamburlini, der seit dieser Saison dem Club vorsteht.

Gäste herzlich willkommen Gleichzeitig möchte sich der Privatclub aber auch gegenüber Greenfee-Spielern öffnen. «Viele Golfer glauben immer noch, bei uns könne man nicht spielen. Dabei sind unter der Woche Gäste mit maximal Handicap 30 herzlich willkommen», sagt Geschäftsführer Daniel Schweizer. Clubfreie Spieler können generell nur mit Mitgliedern gemeinsam auf den Platz und am Wochenende gilt dies auch für Clubgolfer.

«Wir werden immer ein Memberclub bleiben und den Spirit of Golf hochhalten», erläutert Schweizer. Trotzdem hat es bei bloss rund 450 Mitgliedern immer Platz für Greenfee-Spieler. Nach dem gelungenen Umbau könnten es durchaus mehr sein, als die aktuell knapp 2000 Gäste-Runden. Der flache und relativ kurze Course ist ideal für Geniesser. Das gemütliche Restaurant rundet das Angebot ab und für die Members stehen sogar eigene Appartements und einfache Zimmer zur Verfügung. Wer länger in der Ostschweiz golfen möchte (etwa im nahen Waldkirch und Erlen) findet im kleinen Landgasthof «zur alten Herberge» in Niederbüren eine äusserst sympathische Ess- und Schlafgelegenheit. Der Gasthof liegt zu Fuss nur 10 Minuten vom Golfplatz entfernt, bietet aber nur gerade drei Zimmer.

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Frank Baumann ist Captain im Golfclub Sagogn und «amtet» seit 2008 als künstlerischer Leiter des Arosa HumorFestivals.

FRAU MUGGLI UND DIE KRATER BEIM LOCH

Frieda Muggli, 93 Kilo (relativ mittig auf 161 Zentimeter verteilt), klebt mit beiden Füssen am Rand von Loch Nummer 7. Sie hält die Fahnenstange und wartet freudig darauf, dass ihr Mann den Dreimeterpött zum Buugy einlocht. Wäre Frieda Muggli eine Ballerina aus Heinz Spoerlis Ballettkompanie oder Valérie Inertie, jene grazile kanadische Artistin, die im diesjährigen Programm des Circus Knie an und in einer Art überdimensioniertem Hula-HoopReifen anmutig durch die Manege rollt, wäre alles kein Problem. Aber Frau Muggli hat andere Qualitäten. Vor allem aber trägt ihre kräftige Fahnenbedienung wesentlich zum Stromboli-Effekt bei. Bestimmt gibt es einen «St Andrews»-homologierten Fachausdruck dafür, aber weil sich den keiner merken kann, bleiben wir der Einfachheit halber beim Stromboli-Effekt beziehungsweise beim Strombolieren. Hä? Okay, dann fangen wir halt ganz von vorne an: Wenn unser Head-Greenkeeper Kurt Deflorin (82 Kilo) ein Loch ins Green defloriniert, dann legt er zunächst sorgfältig seine Schablone (eine Art Brett mit Loch) auf den Rasen, damit auf dem diffizilen Grün keine Dellen und Krater entstehen können. Und wenn man weiss, wie pingelig engagierte Golfer darauf achten, den wertvollsten Teil des Platzes nicht zu verletzen, dann versteht man vielleicht, weshalb «strombolierende» Golfer gemobbt werden. Sie sind es, die dafür verantwortlich sind, dass sich um die Löcher Krater bilden, die einem jeden langsamen Putt kurz vor dem Fallen ausbrechen lassen. Klar erkennt

man bei genauer Inspektion, dass das Loch wie ein Vulkan aussieht, bloss, wenn man zu positiv puttet (gell, «pattet», ohne ö, wir erinnern uns) und ein µ (Mü) verzieht, dann isser halt weg. Und wenn man zu vorsichtig ans Werk geht, dann kommt er in den Stromboli-Krater und geniert sich erst recht am Loch vorbei. Genau so läuft das übrigens auch mit nicht ausgebesserten Pitchmarken: Wenn die gleich nach dem Einschlag sauber gegärtnert werden (von aussen nach innen drücken, Kollegen – und nicht bloss mit dem Tee ein bisschen drin rumstochern!), dann sieht man sie am nächsten Tag bereits nicht mehr. Wir versuchen das den Gästen auf unserem wunderbaren Golfplatz immer wieder «in flagranti» beizubringen: Pitchgabel raus, zack, zack, zack und mit dem Putter flachgedrückt und Ende. Mit anderen

Worten: Liebe Frau Muggli, machen Sie mich nicht waaaahnsinnig!

Wir, die wir die Fairways nur vom Hörensagen kennen, weil wir dauernd irgendwo anders rumturnen, wir, die wir uns Schlag um Schlag aus dem Semirough, aus Wasserhindernissen und absurden Bunkern heraus aufs Grün arbeiten, schnappen schier über, wenn unsere Putts nach dem ganzen nervenaufreibenden Scramble –kurz vor dem Loch – wegstrombolieren. Schlurfen Sie also bitte nicht wie ein Trampeltier übers Grün, stehen Sie gopfertelli so weit wie möglich weg vom Lochrand und halten Sie die Fahnenstange entspannt und mit ausgestrecktem Arm! Dann ist das Risiko auch kleiner, dass Sie eines Tages von Kurt, dem Sagogner Grünmonster, ins Loch gesogen und gefressen werden, Frau Muggli!

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«JEDER HAT MICH AUSGELACHT»

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OVERSTORY C

Er war für eine weitere Niederlage gerüstet, doch bei den British Open kam es anders. Der Südafrikaner Ernie Els konnte sich trotzdem kaum freuen. Golf ist so oder so unwichtiger geworden, seit bei seinem Sohn Ben Autismus diagnostiziert wurde.

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PETRA HIMMEL
Ich habe auf alle gewirkt wie ein Idiot. Jeder sagte, ich sei durch und solle aufhören zu spielen…

Ein Mann der grossen Gefühle ist Ernie Els nie gewesen: Als die 141. British Open im englischen Royal Lytham & St Annes ihrem Ende entgegengehen, steht der Südafrikaner auf dem PuttingGrün hinter dem Clubhaus mit den roten Backsteinziegeln und wartet. Er ist der Zweite auf dem Leaderboard, mit sieben Schlägen unter Par. Ein Run von vier Birdies auf den zweiten Neun hat ihn nach vorne katapultiert, während der führende Adam Scott auf den letzten Löchern kämpft. Und trotzdem: Als Ernie Els am Ende seiner Runde die Scorekarte unterschreibt, hat Adam Scott die zwei letzten Löcher noch vor sich und Els nur eine minimale Chance auf den Sieg. «Das Beste, worauf ich hoffen konnte, war ein Playoff», resümierte der Südafrikaner danach. Es kam nie dazu, weil der vermeintliche Sieger seinen sicher geglaubten Titel mit vier Bogeys in Folge auf den vier letzten Löchern verspielte.

SCOTT: OPFER SEINER NERVEN

Eine denkwürdige Niederlage, die an Greg Normans Untergang 1996 in Augusta National erinnert oder an Rory McIlroys Masters-Debakel 2011. Wie Adam Scott galten sie am Finaltag als sichere Sieger, wie der Australier wurden sie Opfer ihrer Nerven. Bis zum 15. Loch blieb Scotts Spiel dabei weitgehend tadellos: Während sich die direkten Konkurrenten Brandt Snedeker, Tiger Woods und Graeme McDowell Fehler um Fehler leisteten, legte der 32-Jährige seine Nervosität zunehmend ab. Das lange Spiel mit dem Driver und langen Eisen gewann mehr und mehr an Sicherheit. Wie viel Dynamik Scott selbst aus grossen Distanzen mitbringen kann, bewies er mit einem perfekt getroffenen Eisen 4 aus knapp über 250 Metern Entfernung, das problemlos das siebte Grün erreichte. Vom sechsten bis zum 15. Loch verpasste er nicht einmal das Grün in der regulären Anzahl der Schläge, während sich die Kollegen auf fast schon beängstigende Art und Weise durch Bunker und Büsche kämpften.

Als er den 16. Abschlag erreicht hatte, war die Vorgehensweise zwischen ihm und Caddie Steve Williams eigentlich klar: «Das war eigentlich das Gleiche wie all die anderen Tage», erinnerte sich Scott später. «Wir standen am 16. Tee und sagten

wie sonst: ‚Von hier aus sind es noch sechs gute Schwünge bis zum Rest der Runde.’ Und genau das habe ich versucht. Unglücklicherweise hat es nicht funktioniert.» Er leistete sich einen Dreiputt am 16. Grün. Den Annäherungsschlag am vorletzten Loch setzte er ins dichte Gras am Grünrand, am Schlussloch landete der Drive erneut im Bunker, so dass ihm nur ein guter seitlicher Rettungsschlag blieb. Als Adam Scott den Putt zum Par und Playoff aus zwei Metern vorbeischob, womit er seine Bogey-Serie abschloss, stand Ernie Els seit 20 Minuten auf dem Putting-Grün und telefonierte. Als er vom Debakel seines Kollegen erfuhr, huschte ihm angesichts des eigenen Sieges nur ein kleines Lächeln über das Gesicht. Über seinen vierten Major-Titel nach den zwei US-Open-Erfolgen 1994 und 1997 sowie dem British-Open-Sieg 2002 in Muirfield konnte er sich kaum freuen. «Ich bin so oft am anderen Ende der Leine gestanden. Das ist überhaupt kein gutes Gefühl», gab der 42-Jährige nach der Siegerehrung zu bedenken.

Genau genommen war er auch am PuttingGrün während des Wartens für eine weitere Niederlage gerüstet gewesen: «Ich bin da schon so oft gestanden und so oft enttäuscht worden», so Els. Er habe gewusst, er würde es wohl noch ein weiteres Mal verkraften: Deprimierender als die Niederlagen im Jahr 2000 habe es kaum werden können. Da befand sich Els eigentlich auf dem Höhepunkt seiner Karriere: «The Big Easy», der Mann mit dem flüssigen, perfekten Schwung, hatte sich als einer der grossen Golfer etabliert, die weltweit für Aufsehen sorgten. Ein Profi, der eine enorme Schlaglänge mit erstklassigem kurzem Spiel vereinte, der den Nerv für kritische Situationen hatte und den Killerinstinkt dazu. Ein Spieler, der Major-Siege in Serie davongetragen hätte, wäre ihm nicht zufällig ein Tiger Woods in die Quere gekommen – der Jahrhundertspieler, hinter dem selbst Ausnahmetalente wie Ernie Els verblassten. Dreimal landete Ernie Els im Jahr 2000 bei den Major-Turnieren hinter Tiger Woods auf dem zweiten Platz. Dreimal gab er die Pressekonferenz des Geschlagenen. Am Ende war er sprachlos.

Adam Scott, der vermeintliche Sieger verspielte seinen sicher geglaubten Titel mit vier Bogeys in Folge auf den vier letzten Löchern.

Inzwischen hat Ernie Els mit dem Thema Woods abgeschlossen. Golf ist seit dem Jahr 2008, als bei seinem Sohn Ben Autismus diagnostiziert wurde, unwichtiger geworden. Els verlegte seinen Wohnort von London nach Florida, um dem Jungen eine möglichst gute Behandlung zukommen zu lassen. Unzählige Charity-Events zu Gunsten der «Els for Autism Foundation» hat er inzwischen abgehalten. «Es hat eine ganze Weile gedauert, all diese Dinge zu organisieren», erklärte er nach den Open. «Inzwischen ist die Situation auch für mein Golfleben leichter geworden. Beides lässt sich ganz gut vereinbaren.»

LANGE IN SEHR DÜSTERER STIMMUNG

Trotzdem seien die vergangenen zwölf Monate golferisch unbefriedigend gewesen. Sein langes Spiel sei in Ordnung gewesen, aber die Putts fielen nie: «Ich war eine ganze Weile in einer extrem düsteren Stimmung», erinnert Els sich heute. Irgendwann hat er dann Sherylle Calder in sein Team aufgenommen. Die Südafrikanerin nennt sich «Visueller Coach» und hat das Rugby-Team ihres Landes betreut. Bei Ernie Els stellte sie seine Herangehensweise an das Golfloch an sich auf den Kopf und entwickelte ein Computerprogramm, mit dessen Hilfe er lernt, besser zwischen einzelnen Puttlinien zu differenzieren. «Auf dem Bildschirm erscheinen Rugby- und Kricketbälle sowie Fussbälle», erklärt Els seine Trainingseinheiten vor dem Laptop. «Es gibt einen kleinen Auf-und-ab-Pfeil, auf den man reagieren muss. Und dann erscheint ganz kurz eine Nummer, die man sich merken muss und dann später eintippt. Oder es gibt eine Übung, bei der sich alle möglichen Bälle bewegen und man einem Ball folgen muss. Dadurch konzentrieren sich die Augen besser.» Als Calder ihm im Januar gesagt habe, er werde im Verlauf der Saison ein Major gewinnen, habe Els sie für verrückt gehalten …

Im Verlauf seiner Finalrunde am Sonntag aber habe er begonnen, an die Möglichkeit eines Sieges zu glauben: «Die Zuschauer haben mich mehr wie einen alten Champion unterstützt, mich ermutigt, sie waren vielleicht nur froh,

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Tiger Woods trotz Zauberschlag nach hinten gefallen.

dass ich überhaupt da war. Ich selber habe das anders empfunden: Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Chance hatte.»

Am Ende blieb Ernie Els am Sonntag der Einzige, der den mehr als 200 Bunkern, dem dichten Rough, der Länge der Löcher nicht zum Opfer fiel – vielleicht auch, weil er die Erfahrungen aus den British Open 1996 und 2001 in Lytham mitbrachte: «Ich hatte einfach das Gefühl, dass der Golfplatz sofort zubeisst, wenn man nur ein bisschen an sich zweifelt.» Nach verpassten Birdie-Putts auf den ersten Neun wurde er ärgerlich und aggressiv: «Ich spürte, ich musste die Schläge durchziehen. Ich hatte immer noch das Gefühl, eine Chance zu haben.» Am Ende, als er die wichtigen vier Birdie-Putts gelocht hatte, gab sein Gefühl ihm Recht. Mit dem Pokal in der Hand sitzt Ernie Els da und erinnert sich an den März dieses Jahres, als er gerade an seinem neuen Puttstil arbeitete: «Ich habe auf alle gewirkt wie ein Idiot. Jeder hat mich ausgelacht, Witze über mich gemacht, mich abgeschossen. Jeder sagte, ich sei durch und solle aufhören zu spielen.» Ein Mann der lauten Häme, der den Triumph über seine Kritiker geniesst, ist Ernie Els nicht. An diesem Sommerabend in Royal Lytham & St Annes, als er den Claret Jug im Abendlicht in die Höhe reckt, ist er eher der stille Geniesser. Sein vierter Major-Sieg ist der überraschendste seiner grossen Titel – aber mit Sicherheit jener, den er am meisten zu schätzen weiss.

Der diszipliniert aufspielende Woods der drei ersten Runden war verschwunden.
«So ist Golf eben», bilanzierte er frustiert…

TIGER WOODS: AUFHOLEN LIEGT IHM NICHT

Die Statistik sitzt ihm im Genick: Bei jedem seiner 14 Major-Siege war Tiger Woods nach 54 Löchern der Führende. Aus der Position des Verfolgers heraus hat er nie einen der grossen Titel geholt. Daran hat sich auch bei den British Open in Royal Lytham & St Annes nichts geändert. Am Ende landete er als bester Amerikaner auf dem dritten Rang, nachdem er mit fünf Schlägen Rückstand auf Adam Scott in den Schlusstag gestartet war. Drei Runden lang hielt er sich strikt an seine konservative Spielstrategie, spielte vorsichtig lange Eisen vom Tee, wagte sich nur äusserst selten an den Driver. Der Wendepunkt kam am letzten Tag am sechsten Loch, ein brutales Par 4 mit einer Reihe Bunker vor dem Grün. Noch bei den letzten Open 2001 spielte man die Bahn als Par 5 – für die meisten der Pros war sie das eigentlich noch immer. Tiger Woods’ Annäherung Richtung Grün aber blieb zu kurz. Er fand sich in eigentlich unspielbarer Lage direkt vor der Steilwand des Bunkers

wieder und entschied sich gegen besseres Wissen für einen Schlag Richtung Fahne. Der Ball prallte gegen die Wand, flog zurück und blieb an der Seitenkante hängen, von wo aus man einen seltenen Trickschlag bewundern konnte. Aus der Seitenlage, gelehnt auf sein linkes Bein, brachte Woods den Ball glücklich aufs Grün. Ein Triple-Bogey konnte er trotzdem nicht vermeiden. Ab dann versank das Spiel des Amerikaners im Chaos: Verzogene Drives, unkontrollierte Eisen, nichts mehr wollte zusammenpassen. Der diszipliniert aufspielende Woods der drei ersten Runden war verschwunden. «So ist Golf eben», bilanzierte er danach frustriert. «Wir alle gehen durch solche Phasen.» Seit seinem letzten Major-Sieg im Jahr 2008 bei den US Open hat er einige Top-5-Platzierungen geholt. Für einen Grossteil seiner Mitbewerber wäre das eine grossartige Bilanz. Den Massstäben und Erwartungen eines Tiger Woods hält dies jedoch nicht stand.

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GOLFSUISSE ist die offizielle Zeitschrift der Association Suisse de Golf. Sie erscheint 6-mal pro Jahr und wird kostenlos an alle Mitglieder der ASG-Golfclubs/ASGI/Migros Golf Card versandt. In GOLFSUISSE finden Sie alles über den Golfsport in der Schweiz und im Ausland, Artikel über Golfturniere, Tipps von bekannten Pros, um Ihr Golfspiel zu verbessern, die neusten Infos über Material sowie Reportagen über Reisen und Schweizer Golfclubs. Ausserdem informiert Sie die ASG auch über neuste Entwicklungen im Golfsport.

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GOLFCARTS ROLLEN AN

In den USA läuft kaum jemand über den Golfplatz. Bei uns sind Golfcarts noch die Ausnahme, doch immer mehr Leute fahren im Wagen, wie eine kleine Umfrage bei den Schweizer Clubs ergibt.

STEFAN WALDVOGEL

Sei es wegen der Hitze, sei es wegen den grossen Distanzen zwischen den Abschlägen oder sei es, um mehr Leute auf den Platz zu lassen: An vielen Feriendestinationen gehören Golfcarts zum normalen Bild auf den Fairways. Speziell in den USA ist der Cart bei jedem Greenfee schon dabei, einige wenige Plätze werben mit dem Slogan «walkable». Anders in der Schweiz – zu Fuss zu bewältigen sind eigentlich alle Plätze. Einzig in Klosters gehört der Golfwagen zum Greenfee und die 9 Loch machen mit dem Wagen deutlich mehr Spass, als wenn man sie als Berggänger zu Fuss bewältigen müsste. «Ein

paar ganz Sportliche tragen ihren Bag, aber das System hat sich sehr bewährt», fasst Astrid Viglino, Clubmanagerin von Klosters, zusammen.

TURNIERE MIT DEM CART

In Klosters stehen 26 Elektrowagen zur Verfügung und «selbstverständlich» werden sie auch an den Turnieren eingesetzt. «Bei privaten Einladungsturnieren erhalten wir immer Anfragen für Carts», erzählt Daniel Weber, Betreiber der Golfanlagen in Sempach und Kyburg. Früher sei man in der Schweiz schon noch schräg angeschaut worden, wenn man im Wagen fuhr. Heute sei das ganz anders, fügt er an. Schliesslich gebe es immer mehr ältere Golfer und einige davon seien schlicht nicht mehr in der Lage, so weit zu Fuss zu gehen. Zudem haben sich viele Golfer in den Ferien an Carts gewöhnt und wollten einfach den zusätzlichen «Plausch».

Laut Weber steigt die Zahl der Cartsvermietungen jährlich um rund zehn Prozent. Ähnliches beobachtet man in vielen Golfclubs. So hat Gstaad vergangene Saison zwei neue Carts beschafft. «Vor allem viele ältere Mitglieder und Touristen nutzen das Angebot», erläutert Clubmanager Philippe Chevalier. Jedenfalls in

ANBIETER

Weltweit dominieren zwei Anbieter den Markt für Elektrocarts: Club Car und E-ZGO. Die beiden Unternehmen mit Firmensitz in Augusta, Georgia, dem Austragungsort des internationalen Golfturniers U.S. Masters produzieren je etwa 100 000 Carts und damit zusammen 90 Prozent aller Golfcarts weltweit. Deutlich weniger bedeutend ist in diesem Geschäft beispielsweise die japanische Marke Yamaha. Weil vor allem in den USA jährlich Golfplätze verschwinden, gibt es aktuell ein klares Überangebot und tendenziell sinkende Preise. Man habe die Währungsvorteile weitergegeben, sagt beispielsweise Daniel Fischer, Leiter der Abteilung Turf bei Club-Car-Importeur Matra in Lyss. Klar seien die Carts in den USA deutlich günstiger, aber man biete als Importeur zusätzliche Serviceleistungen. Während die Flotten im Ausland meist geleast werden, kaufen die Schweizer Clubs in aller Regel eigene Wagen. Wie viele der Golfwagen aktuell in der Schweiz unterwegs sind, weiss niemand genau. Weil sie nicht für den Strassenverkehr zugelassen sind, werden sie nicht registriert.

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der Hochsaison seien die elf Elektroautos gut ausgelastet, so der Manager. Viele meinten, sie spielten besser mit einem Cart, dabei sei gerade das Laufen im Sinne der Fitness. Er «kämpfe eigentlich für mehr Laufen», ergänzt Chevalier, der mit seinem Platz oben am Berg gegen falsche Vorurteile kämpfen muss: «Vor allem die Touristen haben das Gefühl, es gebe riesige Höhenunterschiede, dabei sind es bei uns bloss 104 Meter.»

NEUE MODELLE NÖTIG

Relativ hügelig ist der Platz des Golfclubs Erlen. «Wir haben wohl den höchsten Anteil an Elektrocaddies», sagt Manager Christian Heller. Für viele sei der nächste Schritt das Fahren mit dem Wagen, aber bis jetzt habe erst ein Mitglied einen eigenen Cart gekauft, so Heller. Bei den Turnieren braucht es in Erlen immer noch ein ärztliches Zeugnis, wenn man fahren statt laufen möchte. Heute gebe es viele Turniere, wo ein paar Carts zur Verfügung gestellt werden müssten, bestätigt Heller. Für die Saison 2012 hat Erlen deshalb die alten Wagen durch sechs moderne Modelle ersetzt. Angesichts der grossen Preisunterschiede von rund 2500 Franken pro Stück habe man die Wagen nun aus Deutschland importiert.

So wird die Wagenvermietung für die Golfclubs noch attraktiver: Zwischen 40 und 60 Franken pro Runde kostet ein Cart normalerweise. «Das ist ein interessantes Geschäft», fasst GstaadManager Chevalier zusammen. Für Weber ist es ein «Zusatzgeschäft», wobei man den Aufwand für die Reinigung und den Unterhalt nicht ausser Acht lassen dürfe: In der Hochsaison sei ein Mitarbeiter praktisch nur mit dem Wagenpark beschäftigt und alle paar Jahre seien neue Batterien nötig.

GEKÜHLTES BIER GLEICH DABEI

Den Golfplatz Kyburg hat Weber mit vielen Asphaltwegen bewusst «sehr carttauglich gemacht». Kritiker bemängeln, das sehe nicht unbedingt schön aus. «Aber es hat sich vor allem bei schlechtem Wetter sehr bewährt», erwidert Weber. Allerdings sei die Nachfrage nach Elektrountersätzen in Kyburg kleiner als in Sempach, unter anderem wohl auch, weil die Clubmitglieder im Schnitt etwas jünger seien. Weber möchte gern mehr Leute zum Fahren bewegen. Unter anderem deshalb hat er mit der Havanna Trophy ein Cart-only-Turnier gestartet. «Am Anfang kamen nur wenige, mittlerweile sind wir in Kyburg jeweils überbucht und es reicht nur noch für einen Cart pro Flight.» Zur genussvollen Gaudi gehört aber immer noch die exklusive Havanna-Zigarre und gekühltes Bier im Wagen.

CART MIT GESCHICHTE

Es dürfte wohl einer der allerteuersten Golfcarts der Geschichte sein: Im vergangenen Mai ersteigerte ein unbekannter Bieter für 50 000

Bei uns noch nicht zu sehen: Stehcarts.

WER SPIELT BESSER?

Wer locker fährt, spielt auch besser Golf. So eine oft gehörte Meinung. Schliesslich dürfen die Profis auch nicht fahren. Andere sagen, nur wer läuft, sieht alle Facetten des Platzes und kann sich besser darauf einstellen. Exakte Daten dazu sind nicht bekannt. Ein wissenschaftliches Experiment (über 9 Loch) gibt einen vagen Hinweis. Neil Wolkodoff, Direktor des Rose Medical Center für Gesundheit und Sportwissenschaften in Denver, liess acht Amateure mehrmals mit verschiedenen Parametern – Bag tragen, Bag auf dem Trolley und Fahren im Cart – einen hügeligen Platz absolvieren und verglich die Ergebnisse. Beim Experiment ergaben sich folgende Durchschnittswerte: Auf 9 Loch benötigten die Amateure mit Trolley 40, mit Cart 43 und in den Runden mit getragenem Bag im Schnitt 45 Schläge. Grösser waren die Unterschiede beim Kalorienverbrauch. So verbrannten die getesteten Männer beim Laufen jeweils gut 700 Kalorien, auf dem Cart waren es bloss etwa 400.

britische Pfund den Cart, welcher von Colin Montgomerie am Ryder Cup im Celtic Manor Resort verwendet worden war. Der Captain des siegreichen Europateams unterschrieb auf dem blauen Club Car, das Geld floss an die Seve Ballesteros Stiftung.

www.auto-motor-und-sport.de/news/ verrueckte-golf-carts-aus-aller-welt-die-etwasandere-golf-klasse-1913374.html

GOLFSUISSE 04-12 27 MY GAME

FINETUNING BEIM PROFI

Wer sein Golfspiel optimieren will, setzt bei der Ausrüstung an. Perfekt passende Eisen, Hölzer und Putter erleichtern das Spiel.

PETRA HIMMEL

MY GAME

Fitting: Kein Thema hat in den vergangenen Jahren den Ausrüstungsmarkt so verändert wie die Frage der individuellen Anpassung von Schlägern. Putter werden mit einer kleinen Schachtel voller Extragewichte ausgeliefert und Driver mit unterschiedlich schweren Schrauben angeboten, um die Flugbahn nach Belieben zu verändern. Firmen wie TaylorMade, PING oder Mizuno eröffnen europaweit grosse FittingZentren und bei Demo-Tagen in Golfclubs ist die Verwendung von komplizierten Messgeräten

Set kaufen möchten, aber durchaus gewillt sind, ihr bestehendes Set so zu verändern, dass es zu ihnen passt. In beiden Fällen sollte sich der Golfer bei einem unabhängigen Fitter oder Fitting-Zentrum beraten lassen. Dabei hilft es, sich vorab mit dem Thema Fitting vertraut zu machen.

WAS

GENAU IST FITTING?

Der Begriff Fitting ist inzwischen relativ breit gefächert und fasst viele Aspekte zusammen. Unter klassischem Schlägerfitting, wie es zum

der Satz eines Spielers an einer Stelle eine wesentliche Distanzlücke aufweist.

Dieses unabhängige Fitting wird inzwischen ergänzt durch immer mehr Angebote der Hersteller, die bei Demo-Tagen mobile Geräte zur Feststellung der Spinraten oder Flugkurven mitbringen. Standard sind inzwischen auch sogenannte Fitting-Carts oder -Module, bei denen der Vertreter einer Firma die verschiedenen Schlägermodelle mit Hilfe von Steck- oder Schnellschraubsystemen mit unterschiedlichen

Beim dynamischen Fitting schlägt der Golfer Bälle, so dass die Schwunggeschwindigkeit, der Eintreffwinkel zum Ball oder die erzeugten Spinraten festgestellt werden können…

wie dem TrackMan oder nFlight zumindest bei grossen Herstellern fast schon Standard. Fest steht: Wer im Proshop oder Fachhandel kauft, kann inzwischen perfekt angepasste Schläger bekommen, wenn er das wünscht. Fast jeder Hersteller bietet das Fitting seiner Schläger an, so dass der Golfer allein die Aufgabe hat, sich für ein Fitting zu entscheiden und einen Termin dafür zu vereinbaren.

Anders ist die Lage, wenn der Golfer sein Glück im Internet, auf dem Gebrauchtmarkt oder im Versandhandel versucht, wo die Schläger bereits fix und fertig zum Verkauf bereitstehen. In diesem Fall ist Fitting nicht inkludiert. Der Käufer hat also nur die Möglichkeit, sich entweder vor dem Kauf genau über die für ihn nötigen Spezifika zu informieren oder die Schläger im Nachhinein optimieren zu lassen, was nicht immer einfach ist. Letzteres gilt auch für all jene Spieler, die sich überhaupt kein neues

Beispiel Giuseppe Naula seit Jahren in seiner Schlägerwerkstatt in Frauenfeld anbietet, versteht man die anbieterunabhängige Anpassung von Eisen, Schlägern oder Puttern an einen Spieler. «Flex, Schaftlänge, Loft und Lie sind sicherlich die wichtigsten Faktoren, die stimmen müssen», erklärt Naula, der in seinem FittingZentrum wie alle anderen etablierten Clubfitter zwischen statischem und dynamischem Fitting unterscheidet: Beim statischen Fitting werden die Körpermasse eines Spielers aufgenommen, so dass die Griffgrösse oder auch die Schaftlänge festgelegt werden können. Beim dynamischen Fitting schlägt der Golfer Bälle, so dass die Schwunggeschwindigkeit, der Eintreffwinkel des Schlägers zum Ball oder die erzeugten Spinraten festgestellt werden können. Sie sind am Ende für die Flughöhe und Weite des Balls sowie dessen Abdriften nach rechts oder links verantwortlich. Hier erhält man aber auch Daten darüber, ob

Griffen oder Hosels ausrüsten kann, so dass für den Spieler die passende Zusammensetzung innerhalb der vorhandenen Produktpalette gefunden werden kann.

PRIVATES FITTING MIT TÜCKEN

Letztendlich betreibt so mancher Golfer auch eine Art «Privat-Fitting», indem er sich ein Holz oder einen Putter kauft, bei dem mit Hilfe unterschiedlicher Gewichte oder verstellbarer Hosels Details wie die Schlagflächeneinstellung oder der Lie geändert werden können. Allerdings hat das selbständige Schrauben und Drehen seine Tücken: «Wir raten dringend dazu, einen Professional hinzuzuziehen», resümiert Sven Rogowski von Titleist. «Wir haben festgestellt, dass das Thema von so grosser Komplexität ist, dass es den Endverbraucher leicht überfordert.» Giuseppe Naula steht dem Thema als erfahrener Clubfitter ohnehin sehr kritisch gegenüber: «Das

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Schlägerkopf Zielhilfe Schlagfläche Schlagfläche Grooves Sweetspot Hosel Grosse Malletform Insert Sohle Sohle
Schaft Schaft

Driver 910

549 Franken

Titleists Hölzer lassen sich über eine einfache Schraubvorrichtung am Hosel verändern. Ausserdem wird eine Gewichtsschraube mitgeliefert.

www.titleist.com

RAZR Fit Driver

499 Franken

Hier wird das OptiFitSystem eingesetzt. Verstellbare Hosel und Gewichte führen zu unterschiedlichen Positionen der Schlagfläche.

www.callawaygolf.com

ist alles nur Marketing und Verkaufsstrategie», warnt er Verbraucher vor dem Versuch, einen permanenten Slice durch ein wenig Schrauben am Driver zu korrigieren.

WER BENÖTIGT EIN FITTING?

«Jeder Golfer braucht Fitting», erklärt Sven Rogowski. Tatsächlich übersehen Golfer oft, dass es sich mit Schlägern ähnlich verhält wie mit Fahrrädern: Wer eine längere Radtour überstehen will, muss auf dem Fahrzeug gut sitzen können. Das Gleiche gilt für Golfer, die sich in Körpergrösse, Arm- und Beinlänge, Schwungtechnik und Schwunggeschwindigkeit unterscheiden. Wer sein Golfspiel erleichtern will, lässt sich seine Schläger anpassen. Diese werden anschliessend auf dem Platz getestet und womöglich noch einmal modifiziert.

WELCHER TEIL DES SCHLÄGERS

IST AM WICHTIGSTEN?

Am Ende muss natürlich das Gesamtpaket passen. Völlig unterschätzt wird aber häufig die Bedeutung des Schaftes. Er lässt sich in seiner Funktion vielleicht mit der Saite einer Geige vergleichen: Das Instrument kann nur gut klingen, wenn die Saite stimmt. Spitzenergebnisse mit Golfschlägern erzielt man deshalb auch nur, wenn der Schaft den richtigen Flex hat und von guter Qualität ist. In den Standardsets der meisten Hersteller befinden sich Schäfte, die

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RocketBallz Driver

429 Franken

Hier lässt sich über die sogenannte Flight Control Technologie selbständig der Loft des Schlägers verstellen.

www.taylormadegolf.com

AMP Driver 478 Franken

Bei der sogenannten Adjustable Flight Technology ist die Schlagfläche dreifach verstellbar.

www.cobragolf.com

deutlich unter 15 Franken kosten. Will man diese gegen hochwertige Spitzenschäfte austauschen, muss man um die 150 Franken rechnen.

WO LASSE ICH MEINE SCHLÄGER FITTEN?

Mit Clubfitting verhält es sich wie mit Immobilienmaklern: Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Grundsätzlich kann jeder Schläger zusammenbauen und sich Clubfitter nennen. Deshalb sollte man sich als Kunde vorab genau informieren, wie erfahren der Fitter ist. PGA-Professionals zum Beispiel müssen zumindest einen Teil der Ausbildung im Materialbereich ablegen. Gute Clubfitter sind in der Regel aber spezialisiert, verfügen über die entsprechende Ausbildung an Werkzeugen und Messgeräten und können auch entsprechende Referenzen vorweisen.

Für eine Stunde Clubfitting muss man dabei Kosten zwischen 100 und 150 Franken einkal-

VRS 375 Franken

Der Schlägerkopf ist verstellbar. Möglich sind acht verschiedene Schlagflächeneinstellungen innerhalb eines Abstands von maximal vier Grad Loft.

www.nikegolf.com

kulieren. Beim Kauf von Produkten wird die Fitting-Gebühr häufig angerechnet. Natürlich finden sich auch im Bekanntenkreis immer wieder Golfer, die in ihrem Keller selbstimportierte Schlägerköpfe und Schäfte zusammenbauen. Davon sollte man aber in der Regel die Finger lassen.

TRENDWENDE?

Während vor zwei Jahren die Veränderbarkeit der Flugbahnen über die Verstellbarkeit der Gewichte im Schlägerkopf als der Trend schlechthin erschien, weichen viele Hersteller von diesem Konzept bereits wieder ab. «Es hat sich herausgestellt, dass viele Kunden diese Möglichkeit gar nicht genutzt haben oder zu kompliziert fanden», erklärt Eduard Eckrodt von Mizuno. Der japanische Hersteller bietet deshalb derzeit, wie zum Beispiel auch PING, keine verstellbaren Driver an. Laut Eckrodt geht der Trend eher zum verstellbaren Hosel, wie es zum Beispiel Titleist anbietet.

NATIONALE FITTING-ZENTREN (AUSWAHL)

Pepes Golfclinic, Frauenfeld www.pepegolf.ch

Alain Pfister, Leissigen www.pargolf.ch

Putt Competence Center evenPAR, Schlieren www.evenpar.ch

Chris Achermann, Golf Unterengstringen www.golf-unterengstringen.ch

Oliver Riss, Dübendorf www.tee-off.ch

Thomas Kubernat, Aetingen www.golf-limpachtal.ch

Umbrail Golf, Waldkirch www.umbrail.com

30 GOLFSUISSE 04-12 MY GAME
TITLEIST CALLAWAY TAYLORMADE COBRA NIKE
GOLFSUISSECHECK: 5 veränderbare Clubs

PROFESSIONELL PUTTEN

Interview mit Thomas Ritsch, dem bekanntesten Putterfitter der Schweiz

Für wen macht Putterfitting Sinn? Grundsätzlich für jeden. Aus dem einfachen Grund, dass die Golfshops meistens nur 35-Inch-Standard-Putter einkaufen und den Golfern die Putter dann nicht auf die passende Länge zuschneiden.

Wie wichtig ist den Golfern ein passender Putter?

Je tiefer das Handicap wird, desto wichtiger wird es. Ich habe das gerade bei Jugendlichen gemerkt, die häufig nur nach dem greifen, was gerade auf der PGA Tour in ist. Je tiefer die Leute dann aber mit dem Handicap kommen, desto eher merken sie, dass nicht nur der Driver wichtig ist, sondern auch der Putter.

Worauf soll der Anfänger beim Kauf eines Putters achten?

Er soll kein Vermögen für einen Putter ausgeben. Der teure Putter ist nicht automatisch der beste. Man muss auch zuerst einen eigenen

Puttstil entwickeln. Dann sollte man den Putter dort kaufen, wo überhaupt erst einmal die optimale Länge des Putters festgestellt wird. Man kann das auch mit einem Pro im Rahmen einer Stunde messen. Für die wenigsten Golfer ist eine Länge von 35 Inch dann das Richtige. Ich tendiere auch dazu, Anfängern nicht allzu grosse Köpfe zu geben, weil das häufig zu einem komischen Stil führt. Ansonsten sollte der Putter Spass machen und gefallen. Ausserdem sollte man relativ schnell beim Pro eine Puttstunde nehmen und einige Grundsätze festlegen.

Wird die Bedeutung der Passform der Putter unterschätzt?

Unbedingt, zu mir kommen immer wieder Leute, die schon mehrere Male den Driver gefittet und/oder gewechselt haben, um wenige Meter Länge rauszuholen. Die meisten von ihnen haben jedoch einen unpassenden Standardputter aus dem Verkaufsständer –noch besser einen gewonnenen Putter – im Bag. Diesen Golfern kann man ein Strahlen aufs Gesicht zaubern, wenn man ihren Putter durch Analyse und Fitting so anpasst (Länge, Loft, Lie, Griffdicke, Gewicht …), dass sie damit pro Runde mehrere Schläge sparen.

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VOM RANGE-KÖNIG ZUM RICHTIGEN GOLFER

Beim Üben auf der DrivingRange gelingt fast alles, auf dem Platz dagegen versuchen die meisten Golfer, möglichst nichts falsch zu machen. Wir helfen, den Unterschied zu verstehen und zu überbrücken.

MARCUS KNIGHT

Jeden Tag sehe ich meine Schüler auf der Driving-Range Bälle schlagen. Oftmals fühle ich einen gewissen Stolz, dass sie meine Message verstanden haben, die ich ihnen während meiner Golflektionen weitergebe. Wenn sie die Range verlassen, um an einem Turnier teilzunehmen, bin ich oft – wie der Besitzer eines Rennpferdes vor dem Rennen –genauso aufgeregt wie optimistisch, dass heute der Tag X ist und sie mit 45 Stableford-Punkten zurückkommen. Aber etwas passiert zwischen Range und Platz. Statt der angestrebten Handicapverbesserung erreichen sie ein mediokres Resultat und ich frage mich, was falsch gelaufen ist. Dabei muss ich es nochmals sagen: DrivingRange ist nicht gleich Platz! Daher ist es wichtig, den Unterschied zu verstehen, um ihn überbrücken zu können. Die Range ist quasi perfekt,

schön flach. Sie haben hunderte von Bällen vor sich, sodass nie das Gefühl aufkommt, auf diesen einen Ball komme es wirklich an – abgesehen vielleicht vom letzten im Korb, mit dem man etwas Besonderes vorhatte, was meist damit endet, dass es nicht der beste war. Das Üben von der Matte aus erleichtert Ihnen die Ausrichtung. Die Abgrenzung hilft – bewusst oder unbewusst – die richtige Körper- und Ballposition einzunehmen.

Meine Schüler fragen mich dann oft, ob sie aus dem Gras heraus üben können; das sei doch realistischer. Die Antwort ist: nein. Ich bin überzeugt davon, dass die Matte perfekte Bedingungen bietet, um am Schwung zu arbeiten. Bewegung und Gefühl sind leichter zu erfassen und zu verbessern.

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DIE RANGE IST NICHT GOLF!

Die Range ist dafür da, Schwünge zu üben und Bälle zu schlagen. Golf hingegen bedeutet unebene Lagen, verschiedene Grashöhen, Schlägerwahl, Windeinflüsse, Bunker, Grüns lesen und vieles mehr. Den Ball zu schlagen ist offensichtlich ein wichtiger Bestandteil des Golfens. Aber Ihr hübscher Range-Schwung kommt sehr schnell in Unordnung, wenn Sie

Auf der Range ist jeder Golfer ein Kind.
Er versucht spielerisch, Bälle auf Ziele zu schlagen, Fahnen zu treffen oder den Ball einfach ans Ende der Range zu schiessen…

nicht sicher sind, ob ein 6er- oder 7er-Eisen angesagt ist, oder Sie noch einen Dreiputt auf dem letzten Grün verdauen oder Ihr Ball in einer misslichen Lage im Rough liegt oder Sie einfach nervös sind, weil wir auf der Range mit solchen Situationen ganz einfach nicht konfrontiert sind. Auf der Range ist jeder Golfer ein Kind. Er versucht spielerisch, Bälle auf Ziele zu schlagen, Fahnen zu treffen oder den Ball einfach ans Ende der Range zu schiessen.

Auf dem Platz hingegen versucht derselbe Golfer normalerweise, nichts falsch zu machen, den gleichen Fehler ja nicht noch einmal zu wiederholen.

Beim ersten Abschlag versuchen wir den Ball zwischen die Roughs rechts und links zu steuern, anstatt unseren längsten Drive von der Range auszupacken.

BEI DEN JUNGEN ABSCHAUEN

Wenn Sie einen optimistischen Golfer sehen wollen, beobachten Sie mal ein Junioren-Training. Die jungen Golfer schlagen lockere Bälle aus dem Bunker, anstatt sich darüber Sorgen zu machen, ob sie sie überhaupt rausbringen; sie versuchen einen Zehn-Meter-Putt zu versenken, anstatt einen Dreiputt zu vermeiden, und mit jedem Abschlag versuchen sie ihren eigenen Weitenrekord zu brechen. Junge Golfer sehen jeden Schlag als Teil eines Zusammensetzspiels und versuchen darauf eine Antwort zu finden. Wir erfahrenen Golfer sollten das Golfspiel ähnlich sehen; wir hätten mehr Spass und würden uns auch noch verbessern.

MEINE EMPFEHLUNG

Wenn Sie das nächste Mal auf die Range gehen, achten Sie darauf, was Sie machen, wie Sie es machen und was Ihnen dabei durch den Kopf geht. Anschliessend gehen Sie auf den Platz und tun dasselbe.

• Schlagen Sie lange Bälle, anstatt das Fairway zu treffen!

• Treffen Sie die Fahne, anstatt den Bunker zu vermeiden!

• Lochen Sie den Ball ein, anstatt einen Dreiputt zu vermeiden!

So, wie wir üben, sollten wir auf dem Platz spielen!

Bei Golfern laufen in der Regel zwei Programme ab: eins auf der Range und ein komplett anderes auf dem Platz. Das sieht dann so aus, dass wir auf dem Platz Schwünge machen, die wir so nie geübt haben. Spielen Sie die Bälle, die Sie tausendmal optimistisch die Range hinuntergeschlagen haben! Also geniessen Sie die Range, experimentieren Sie, entspannen Sie sich und versuchen Sie jene Traumschläge zu machen, die Sie im TV bewundern! Und dann gehen Sie auf den Platz, akzeptieren Sie die Unvollkommenheit von Gras und Natur und seien Sie mutig, weil … jetzt ist jeder Schlag «now or never»! Aber ist das nicht das Geheimnis dieses grossartigen Spiels?

Marcus Knight, Swiss-PGA-Golfpro in Schönenberg. www.mkgolf.ch

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GOLFSUISSE 04-12 33 MY GAME
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WENN KÖRPER UND GEIST AN EINEM

STRANG ZIEHEN…

Wie wäre es, wenn Sie Ihre Fitness, Ihre mentalen Fähigkeiten und Ihr Golfspiel gleichzeitig in einer Übung trainieren könnten? Wir stellen Ihnen zwei einfache Übungen vor, die Sie sehr leicht auf dem Golfplatz machen können.

KEULEN

Sie wissen vielleicht, dass Ihnen ein Fitnessoder Konditionstraining während der Winterpause guttun würde … aber Sie haben keine Lust darauf, in einem Fitnesscenter zu trainieren oder joggen zu gehen, oder Ihnen fehlt ganz einfach die Zeit, etwas für Ihre Fitness zu tun. Es ist leider so, dass, wenn Sie eine mangelnde körperliche Fitness haben, sich dies fast immer auch mental auf Ihr Spiel auswirkt. Vor allem bei den letzten Holes, wo sich die Beine schon etwas schwerer anfühlen, Ihr Rücken müder wird und die Körperspannung verloren geht. Ihre Konzentration lässt nach und die Fehlerquote steigt – schade, oder?

Bereits Anfang der Saison können Sie mit diesen Übungen beginnen und dabei zwei Fliegen mit

34 GOLFSUISSE 04-12 MY GAME

einer Klappe schlagen: Sie steigern Ihre Fitness und verbessern gleichzeitig Ihre mentale Stärke. Bei beiden Übungen geht es darum, locker zu bleiben und zielgerichtet zu spielen.

VORNE ANFANGEN

Stellen Sie fünf Tees in einer geraden Linie auf. Der Abstand von Tee zu Tee beträgt zirka 30 bis

Sie steigern Ihre Fitness und verbessern gleichzeitig Ihre mentale Stärke…

40 Zentimeter. Sie selber stehen noch etwas vom ersten Tee entfernt. Abhängig davon, wie gut Sie sind, kann das ein Abstand zwischen drei und sechs Metern sein. Ihr Ziel ist es, den Ball zwischen das erste und das zweite Tee zu spielen. Wenn Sie das geschafft haben, spielen Sie ihn zwischen das zweite und das dritte Tee

und so weiter. Wenn Sie jedoch einmal danebenspielen, fangen Sie wieder von vorne an. Wenn Sie dies mit ein wenig Konditionstraining kombinieren möchten, stehen Ihnen unzählige Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können zum Beispiel bei jedem verpassten Schlag fünf Liegestütze oder tiefe Kniebeugen machen. Bei beiden Variationen kann es gut sein, dass Sie sich ärgern oder sogar ziemlich müde werden. Das macht aber nichts, weil genau das Gleiche bei Ihrem Golfspiel passieren kann. Da müssen Sie sich ähnlich wie bei dieser Übung zusammennehmen und trotzdem Ihre Leistung abliefern.

IMMER MEHR

Auch hier können Sie das gleiche Prinzip anwenden, jedoch versuchen Sie beim Putten oder aus dem Bunker aufs Hole zu zielen. Sie können wieder fünf Tees aufstellen, in einer Linie, jeweils zwei Fusslängen voneinander entfernt. Am besten ist es natürlich, wenn der Ball im Hole landet. Bleibt er aber zwischen dem Hole und dem ersten Tee (demjenigen, das dem Hole am nächsten ist) liegen, machen Sie eine tiefe Kniebeuge, ab dem zweiten Tee zwei Kniebeugen und so weiter. Richtig spannend wird es natürlich, wenn Sie diese Übung zusammen mit Ihren Golfpartnern

TIPPS UND TRICKS

• Sie möchten lieber keine Konditionsübungen auf dem Boden machen? Kein Problem, mit einfachen Thera-Band®-Übungen haben Sie viele andere Möglichkeiten.

• Spielen Sie mit einem Partner, der ein deutlich abweichendes Handicap hat. So können Sie die Übungen weiter variieren und mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad noch realistischer gestalten.

durchführen. Ihr Stresslevel steigt mit jedem verschlagenen Ball und wenn Sie das Ganze mit den Konditionsübungen kombinieren, kommt auch noch Müdigkeit hinzu.

Wie gesagt, Stress, Müdigkeit, Ärger, aber auch viel Spass sind in diesen Übungen mit enthalten.

Pieter Keulen ist Sportlehrer, (Sport-/Golf-)Physiotherapeut und Rehabilitations-/Konditionstrainer. Seit vielen Jahren arbeitet er mit diversen Schweizer und internationalen Spitzensportlern. Daneben publiziert er seit Jahren Fachartikel zu Fragen der Gesundheit und hält in diversen Firmen Vorträge zum Thema «Fit am Arbeitsplatz». www.mtc.ch

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CHECKPOINTS HELFEN GEGEN LANGSAMES SPIEL

Fünf Stunden und mehr für eine Runde Golf? Keine Seltenheit in vielen Golfparks und Golfclubs, beim Scramble, beim Pro-Am oder beim sonntäglichen Staulaufen im Acht-Minuten-Takt. Zu lange, sagen die meisten Golfer. Zu lange, sagt auch die ASG.

Das Übel ist schon lange bekannt – nicht nur in der Schweiz. Wer’s erfunden hat oder wer seit wann besonders langsam ist, Anfänger oder Top-Spieler, Amateure oder Profis – das interessiert schon lange niemand mehr. Sondern nur, was man dagegen tun kann. Rezepte gab’s schon viele, keines war bisher wirklich erfolgreich. Bisher, denn jetzt ist vielleicht Rettung in Sicht.

Die Geschichte begann irgendwann in den neunziger Jahren an der Westküste von Nordamerika. Vielleicht in Kanada, vielleicht auch in den USA. Vorreiter waren zum Beispiel die Golfverbände in British Columbia und in Southern Nevada, welche im Jahr 2000 erfolgreich die neue «Group Pace of Play Policy» einführten. Das wichtigste Ziel der neuen Massnahmen war, die Verantwortung für das

Spieltempo von der Spielleitung auf die Spieler oder die Spielergruppe zu übertragen.

ANLAUFSCHWIERIGKEITEN

Die ASG hat seitdem die Entwicklung sorgfältig beobachtet und im Jahr 2010 die neuen Massnahmen erstmals auch in der Schweiz getestet. In der vergangenen Golfsaison wurden die neuen ASG-Richtlinien und -Empfehlungen zum Spieltempo dann grundsätzlich bei allen ASG-Turnieren angewendet. Zugegeben, es gab gewisse Anlaufschwierigkeiten, aber insgesamt waren die neuen Massnahmen erfolgreich und die Rundenzeiten bei den ASG-Turnieren durchwegs deutlich niedriger als in den Vorjahren. Das ASG Rules Committee, das ASG Championship Committee und alle ASG-

Schiedsrichter haben ihre Erfahrungen nun an einem Workshop im Golf Club Patriziale Ascona miteinander diskutiert, ausgewertet und die notwendigen Änderungen für die kommende Golfsaison vorgenommen.

WORUM GEHT ES?

Im Grunde genommen sind es zwei Dinge, die den Unterschied ausmachen: erstens eine detaillierte Zeitvorgabe für die Runde und zweitens die Kontrolle dieser Vorgabe an vier Checkpoints.

ZEITVORGABE

In der Vorbereitungsphase erstellen die Spielleitung und die Organisatoren des Turniers gemeinsam einen genauen Zeitplan für jedes Loch auf der Basis vorliegender Erfahrungswerte. Anschliessend

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werden noch die speziellen Bedingungen des Turniers, der Zustand des Platzes und mögliche extreme Wetterbedingungen mitberücksichtigt.

Daraus ermittelt die Spielleitung dann eine Zeitvorgabe für die maximale Spielzeit, in der jedes Loch und die Runde gespielt werden müssen. Diese «Sollzeiten» beinhalten grundsätzlich alles, was zum Spielen einer Golfrunde an Zeit benötigt wird, inklusive Ballsuchen, Regelfällen und allenfalls längeren Wegen vom Grün zum nächsten Abschlag. Diese Zeiten sollen so realistisch bemessen sein, dass sie von allen Spielern eingehalten werden können. Es geht nicht darum, möglichst schnell zu spielen, sondern darum, allen Teilnehmern an einem Turnier möglichst gleiche Spielbedingungen zu bieten, auch punkto Spieltempo.

Die ermittelten Sollzeiten werden dann an die Spieler kommuniziert und die Spieler einer Spielgruppe sind nun selber und alleine verantwortlich, die Zeiten einzuhalten.

VIERMAL ZEITKONTROLLE

Die Kontrolle der Einhaltung der Richtlinien zum Spieltempo erfolgt dann an vier vordefinierten Checkpoints. Es sind dies normalerweise Loch 9 und Loch 18 sowie Loch 4 oder 5 und Loch 13 oder 14. Die Checkpoints sind in der Regel bedient und mit einer synchronisierten, grossen digitalen Uhr ausgerüstet. Der «Check-Point Official» registriert die genauen Zeiten, wann die Fahne am betreffenden Loch wieder zurückgesteckt wurde, und informiert nach Möglichkeit die Spieler der Gruppe, die Schiedsrichter und die Spielleitung über allfällige Verspätungen. Wenn eine Spielergruppe zum Beispiel an Loch 2 wegen Ballsuche den Kontakt zur Vorgruppe verliert, so hat die Gruppe noch zwei Löcher Zeit, die Verspätung aufzuholen, ohne dass dies Konsequenzen hat.

«AUSSER POSITION»

Die erste Spielergruppe ist am Checkpoint verspätet, wenn die Fahne nicht innerhalb der

vorgegebenen Zeit zurückgesteckt ist. Die Zeitmessung erfolgt somit nicht mehr, wenn eine Spielergruppe am Abschlag eintrifft und dann noch einige Minuten warten muss, sondern exakt dann, wenn das Loch wieder für die nächste Spielergruppe freigegeben wurde (Pin-in time!).

Jede nachfolgende Spielergruppe ist am Checkpoint verspätet, wenn

A) die Fahne nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit zurückgesteckt ist und B) sie mehr als 15 Minuten hinter der vorausgegangenen Spielergruppe zurückliegt.

Mit diesem zusätzlichen Bonus von fünf Minuten sollen auch Verspätungen, die am letzten Loch vor dem Checkpoint aufgetreten sind, noch fair behandelt werden.

STRAFEN FÜR ALLE IM FLIGHT

Wenn eine Spielergruppe an einem Checkpoint verspätet, also «ausser Position» ist, so erhalten alle Spieler der Spielergruppe die nachfolgenden Strafen, sofern nach Ermessen der Spielleitung tatsächlich ein Verstoss gegen die Richtlinien stattgefunden hat:

• Erster Verstoss Verwarnung

• Zweiter Verstoss Ein Schlag

• Dritter Verstoss Zwei Schläge

• Vierter Verstoss Disqualifikation

REKURSMÖGLICHKEIT

Um das Spiel nicht zusätzlich zu verzögern oder unnötige Diskussionen zu vermeiden, kann während der Runde auf dem Platz kein Rekurs und keine Beanstandung gemacht werden. Gegen eine Verwarnung kann überhaupt keine Beanstandung gemacht werden. Gegen allfällige Strafschläge können sich die Spieler jedoch wehren, wenn sie der Ansicht sind, für die Verspätung der Gruppe nicht verantwortlich zu sein. Diese Beanstandung kann nur nach Abschluss der Runde beim zuständigen Schiedsrichter oder bei der Spielleitung erfolgen.

Alles was es braucht, sind realistische Spielzeiten, eine kompetente Spielleitung, gut instruierte Betreuer an den Checkpoints…

Es ist dann an den Spielern, zu begründen, warum sie die vorgegebenen Zeiten nicht einhalten konnten. Die Spielleitung wird alle verfügbaren Informationen auswerten und eine Entscheidung treffen. Sie kann die Strafen für einzelne oder mehrere Spieler aufheben, wenn sie zur Einschätzung gelangt, dass zum Beispiel nur ein Spieler für die Verzögerung verantwortlich ist. Die Entscheidungen des Schiedsrichters und der Spielleitung sind dann aber endgültig.

WELTWEIT BEWÄHRT

Mit dem neuen Verfahren sollen die Spieler insbesondere motiviert werden, Rückstände, die im normalen Spielablauf nun einmal passieren, in eigener Verantwortung wieder aufzuholen. Das neue System ist eine Erfolgsstory und hat sich weltweit bewährt. Bei den ASG-Turnieren sind wir von Spielzeiten von bis zu 5½ Stunden auf die vorgegebenen Rundenzeiten von ca. 4½ Stunden heruntergekommen. Die Massnahmen mögen auf den ersten Blick kompliziert und aufwendig erscheinen, sie sind es jedoch nicht. Alles, was es braucht, sind realistische Spielzeiten, eine kompetente Spielleitung, gut instruierte Betreuer an den Checkpoints und natürlich das Wichtigste: Spass am Spiel – und das wünsche ich Ihnen allen.

GOLFSUISSE 04-12 37 MY GAME
Rules
Zeitmesser in Hittnau 2012
Rudi Achermann, ASG
Committee

EVIAN MASTERS

BALD EIN MAJOR…

2013 wird das Evian Masters zum 20. Mal ausgetragen, dann allerdings unter neuem Namen als «The Evian Championship». Die neuen Statuten bringen diesen Namenswechsel mit sich: Das französische Turnier wird ab dem nächsten Jahr als fünftes Major auf der Agenda des Damengolfs stehen. Die Koreanerin Inbee Park (Bild) freut sich bereits darauf, an diesem Anlass ihren Titel zu verteidigen.

JACQUES HOURIET

Das Evian Masters, mit 2,5 Millionen Euro international gleich hinter den US Open auf Rang zwei, geniesst seit langem eine Sonderstellung bei den Weltelitespielerinnen, die die exklusive Woche jedes Jahr extra rosa im Kalender anstreichen! Schliesslich werden sie in der Bäderstadt Evian fürstlich empfangen und als Botschafterinnen des Turniers und des Städtchens in der Haute Savoie hofiert. Auch wenn das Masters ein harter Wettkampf bleibt, verleiht doch das einmalige Flair von Evian dem Ganzen bis heute eine glamouröse und entspannte Note. Seit 1994 hat sich das Evian Masters langsam, aber sicher etabliert: «Wir haben viele Vorschriften missachtet, aber immer die Tradition gewahrt», erklärt Turnierdirektor Jacques Bungert. Sein Satz illustriert das Evian Masters sehr gut: ein aussergewöhnlicher Event, der – ganz in Rosa gehalten, blumengeschmückt, unterhaltsam und voller Überraschungen – ein wichtiges Datum auf der Golfagenda darstellt. Die LPGA ist sich dessen bewusst und hat dem Event nun endlich den Titel eines Major-Turniers verliehen. Franck Riboud, Geschäftsführer der

Danone-Gruppe und des Evian Masters Golf Clubs, ist stolz auf das neue Prädikat. Den Forderungen nach «amerikanischer» Vereinheitlichung hat er aber nicht nachgegeben, da er unbedingt den «French Touch» erhalten und die Einmaligkeit des Turniers herausstellen wollte. Allerdings soll «The Evian Championship» nun zu einem anderen Zeitpunkt ausgetragen werden: vom 12. bis 15. September 2013 – was das Turnier zum fünften und damit letzten Wettkampf des Grand Slams der Damen macht. Die erste Austragung fällt mit der Einweihung des neu gestalteten Platzes zusammen, nach Abschluss umfangreicher Umbaumassnahmen mit Bahnenverlängerung, neuen Zuschauertribünen und einem ganz neuen Village.

KOREA ÜBERZEUGT

«The Evian Championship» wirft seine Schatten also weit voraus – worunter jedoch das 19. Evian Masters nicht gelitten hat: Nach einem spannenden Wettkampf konnte sich die Koreanerin Inbee Park nach vier Runden dank starker Nerven und solider Putts gegen Stacy Lewis, die amerikani-

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OP
T
GOLF

sche Tabellenführerin der ersten drei Runden, mit einem Vorsprung von zwei Schlägen durchsetzen. Die Amerikanerin teilte sich schliesslich den zweiten Platz mit der Australierin Karrie Webb, Turniersiegerin von 2006, die sich während des Wochenendes in guter Form zeigte. Der Publikumsansturm war gross – jeder wollte die weltweit besten Proetten anfeuern und besonders prominente Spielerinnen wie Cheyenne Woods (22), die Nichte von Tiger Woods, sehen. Cheyenne machte eine sehr gute Figur, sie überstand nicht nur den Cut ihres ersten LPGA-Turniers, sondern belegte trotz einer katastrophalen letzten Runde den ehrenvollen 51. Platz. Phänomenal präsentierte sich auch die junge Amateurspielerin aus Korea Hyo-Joo Kim, die bereits zwei Profiturniere für sich entschieden hat und am Ende nur drei Schläge hinter der Siegerin lag. Und dabei feierte Hyo-Joo Kim am 14. Juli erst ihren 17. Geburtstag! Solche Ereignisse tragen mit zur grossen Beliebtheit des Evian Masters bei, des einzigen Events, bei dem alles durch die rosarote Brille gesehen wird!

DER MAGGETTI-STIL!

Wollte man Anaïs Maggetti mit nur einem Wort beschreiben, so wäre dies wohl kein deutscher, sondern ein englischer Ausdruck: cool! Die 21-jährige Tessinerin ist einfach cool, das ist unbestritten. Doch Vorsicht, cool ist hier nicht mit abwesend oder dilettantisch gleichzusetzen. Anaïs ist sehr charakterstark: «Auch wenn man es ihr nicht ansieht, weil sie immerzu lächelt – sie ist eine Kämpfernatur, die niemals aufgibt», erklärt Steve Rey, der seit fünf Jahren ihr Coach ist. «Ihre grösste Stärke sind ihre Nerven, hart wie Stahl, wenn Sie mich fragen. Und punkto Spiel hat sie keine Schwachstellen, auch wenn sie an speziellen Schlägen technisch noch etwas arbeiten muss, um auch unter Druck zu bestehen. Sie hat ein enormes Potenzial …»

Während des Evian Masters, als Anaïs Maggetti noch konzentriert an ihrer Platzierung arbeitete, hat sie GOLFSUISSE netterweise ein paar Fragen beantwortet:

Anaïs, Sie spielen gerade Ihr achtes Turnier auf der LET und haben siebenmal den Cut überstanden. Sind Sie mit dem Beginn der Saison zufrieden?

Ja und nein. Ich bin mit meinen Scores zufrieden, aber nicht mit meinem Spiel. Ich hatte mit meinen Eisen Probleme mit der Flugbahn, da ich zu viele Draws geschlagen habe. Es geht schon besser, ich muss aber noch weitertrainieren.

Was sind technisch gesehen Ihre Stärken und Schwächen?

Ich putte recht gut und schlage normalerweise gut ab, auch wenn das hier in Evian nicht immer der Fall war (lacht). Allerdings sind meine Eisenschläge noch nicht gut genug, und ebenso mein Chipping. Aber ich glaube, dass ich gute Chancen habe, mich zu verbessern, und das spornt mich an. Ich trainiere gerne!

Steve Rey hält Sie mental für sehr stark, Sie sich auch?

Ich würde nochmals mit ‚ja und nein’ antworten (lacht). Wenn ich wie hier in Evian unbedingt gut spielen muss, um den Cut zu schaffen, dann gelingt es mir auch. Es kommt aber auch vor, dass ich einfach nur ‚neben mir stehe’, wie in der dritten Runde, und dafür habe ich noch keine Erklärung. Ich glaube, ich brauche einfach mehr Erfahrung und muss mehr Turniere und Runden unter Druck spielen.

Was hat Sie am Parcours der Ladies European Tour am meisten beeindruckt?

Ich war total begeistert. Alles gefällt mir hier!

Die Organisation des Turniers, der Zustand des Platzes, die guten Übungsbälle auf der DrivingRange. Das hört sich vielleicht ein bisschen albern an, ist aber ein wichtiger Aspekt für das Training.

Was ist anders als auf der Amateur-Tour?

Wie gesagt, die Plätze sind gepflegter, aber sie sind auch länger und schwieriger. In der Schweiz hat man dagegen manchmal das Gefühl, auf einem

Kompaktplatz zu stehen … Ausserdem ist das hohe Niveau sehr inspirierend: Hier gibt es keine schlechten Spielerinnen, nur die europäische Elite. Das ist einfach toll.

Sie hatten in Evian Ihren Vater als Caddie dabei. Ist das ein Vorteil verglichen mit jemandem, der Ihnen nicht ganz so nahesteht?

Nicht immer! Wenn ich gut spiele, ist es natürlich wunderbar. Wenn ich aber schlecht spiele, kann es schwierig werden, besonders wenn wir nach dem Spiel Bilanz ziehen … Eigentlich lasse ich mich aber gerne von jemandem begleiten, der mir nahesteht. Deshalb wechseln sich auch mein Vater, mein Bruder und ein Freund dabei ab, meinen Bag zu tragen – je nachdem, wer gerade Zeit hat. Im Grunde bin ich sehr zufrieden mit dieser Lösung!

Das ist Ihre erste Teilnahme beim Evian Masters, und das gleich in Ihrer Rookie-Saison – das muss ein Traum sein …

Absolut! Ich möchte der ASG und insbesondere Christian Bohn sehr für diese Einladung danken. Eine solche Erfahrung ist einfach toll. In Evian wird man sehr freundlich empfangen, alles ist perfekt organisiert, die Stimmung ist einmalig und es gibt ein spannendes Rahmenprogramm. Mir hat alles grossartig gefallen, nicht zu vergessen die hervorragende Qualität des Platzes! Ausserdem liebe ich die Farbe Rosa (lacht)!

Was ist Ihr Ziel für das Ende der Saison?

Gerne würde ich einen Platz unter den Top 60 in der Order of Merit belegen, damit ich meine Tourkarte für nächstes Jahr behalten kann. Damit wäre ich absolut zufrieden.

Können Sie sich vorstellen, eines Tages auf der amerikanischen Tour mitzuspielen?

Die LPGA Tour ist der Traum jeder Profigolferin, natürlich auch meiner! Aber erst in drei oder vier Jahren. Ich muss noch mehr Erfahrung sammeln und mich weiter verbessern, bevor ich den Atlantik überquere.

Was fehlt in der Schweiz, um mehr Spielerinnen und Spieler Ihres Formats aufstellen zu können?

Mehr Kinder, die im Tessin geboren werden, dort aufwachsen und auch dort trainieren (lacht)!

GOLFSUISSE 04-12 39 TOP GOLF

SCHWEIZER AM ENDE «VOM WINDE VERWEHT»

CREDIT SUISSE CHALLENGE IN SEMPACH

20 Schweizer waren am Start, vier schafften den Cut, aber sie wurden in der Entscheidung «vom Winde verweht». Die Credit Suisse Challenge gewann wie im Vorjahr ein junger Franzose. Gary Stal siegte im Play-off gegen seinen Landsmann Alexandre Kalenka.

STEFAN WALDVOGEL, PATRICK JANTET (BILDER)

TOP GOLF

Vor der Preisverteilung stand er fast etwas verloren inmitten der Helfer und Zuschauer: Der erst 20-jährige Gary Stal hätte in seinem blauen T-Shirt durchaus als einer der vielen Freiwilligen durchgehen können. Dabei gilt er als einer der Hoffnungsträger der Franzosen. Stal startete erst dieses Jahr auf der Challenge Tour und der Sieg in Sempach ist bereits der zweite Erfolg auf dieser Stufe. Mit einem dritten Erfolg wäre der Franzose sofort für die «grosse» European Tour qualifiziert. Davon sind die Schweizer Profis derzeit weit entfernt. Beim wichtigsten Event der Deutschschweiz waren 14 Pros und sechs Amateure am Start. Schlussendlich konnte sich keiner unter den ersten 20 klassieren. «Der erhoffte Exploit ist leider ausgeblieben», bilanziert Nationalcoach Steve Rey (siehe Interview). Dabei waren die Schweizer vor dem heimischen Publikum sehr gut gestartet, allen voran Damian Ulrich, der mit 3 unter Par seine aufsteigende Form unterstrich. Aber auch Routinier Martin Rominger spielte an den ersten beiden Tagen gut mit und hatte innerlich schon mit einem Top-Ten-Platz gerechnet. Erfreulich auch das zeitweilige Aufspielen von Julien Clément: Nach sechs verpassten Cuts fand er in Sempach zu seinem Spiel zurück und mit einem Platz unter den ersten 20 ging der Genfer wieder mit Selbstvertrauen in die entscheidenden Finaltage.

ALLE SCHWEIZER FIELEN ZURÜCK

Dort wurde Clément dann wie die anderen Schweizer Profis faktisch «vom Winde verweht»: Der teilweise heftige und vor allem böige Wind

Das gilt besonders für Damian Ulrich, der vor dem Sonntag noch auf Rang 15 gelegen war und seine Runde mit einem ärgerlichen Doppelbogey am letzten Loch beschloss. «Es ist einfach nur ärgerlich, dass das passieren musste», sagte der 28-Jährige, der vergangenen September an den European Masters in Crans-Montana mit dem 18. Platz überrascht hatte. «Ich hatte in Sempach klar zu viele Drei-Putts und bin natürlich enttäuscht, dass ich nochmals deutlich zurückgefallen bin», fasste der Zuger zusammen. Am Ende landete er als bester Schweizer auf Rang 23. Mit einem Top-Ten-Platz hätte er sich für das nächste Challenge-Tour-Turnier in Italien qualifiziert. Nun muss sich Ulrich mit der EPD Tour in Deutschland trösten. Eigentlich hätte er direkt nach seiner Runde nach Bad

Erfreulich das zeitweilige Aufspielen von Julien Clément, nach sechs verpassten Cuts fand er in Sempach zu seinem Spiel zurück…

machte ihnen offenbar mehr zu schaffen als der internationalen Konkurrenz. Alle drei konnten ihre guten Ausgangspositionen nicht nutzen, sondern fielen in der entscheidenden Phase zurück.

Waldsee fahren wollen. Als bester Schweizer durfte er dann aber noch von Daniel Weber, Chef von Golf Sempachersee, an der Preisverleihung eine Flasche Champagner in Empfang nehmen.

Bester Schweizer in Sempach: Damian Ulrich (Bild linke Seite).

Sieger Gary Stal umrahmt von Urs Ruoss (links, Credit Suisse) und Daniel Weber (Golf Sempachersee).

Ein kleines Geschenk gab es schliesslich auch für den einzigen Amateur, welcher den Cut der besten 60 aus dem 156er-Feld schaffte: Der Thurgauer Benjamin Rusch spielte ebenfalls an zwei Tagen stark mit, am windigen Samstag wurde er aber mit einer 80er-Runde ganz bös für seine Fehler bestraft. Kleiner Trost für Rusch: Am Sonntag scorte er dann doch einen Schlag besser als seine Schweizer Kollegen, die um Geld spielen.

SPIELERFRUST UND HELFERSPASS

Trotz dem französischen Doppelsieg gar nicht zufrieden zeigte sich der Franzose Alexander Levy. Wie viele seiner Kollegen verschob auch er seinen finalen Putt am Loch 18. Er fluchte laut und beschwerte sich, dass die Marshalls nicht immer für die nötige Ruhe sorgen konnten. Wütend drückte er der Mitarbeiterin der Scoring-Truppe seinen Ball in die Hand. Diese zeigte sich dagegen zufrieden und sagte spontan: «Nun weiss ich, mit welchem Ball ich das Helferturnier bestreite.»

Mit rund zwei Helfern pro angereistem Spieler war auch die dritte CS Challenge auf Golf Sempacher-

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- VIETNAM
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see hervorragend organisiert. Ein Highlight für die Freiwilligen ist es jeweils, das Turnier direkt nach den Profis zu bestreiten. Dieses Jahr starteten gleich 186 (!) Golfer – so mussten die ersten schon um sechs Uhr in der Früh aufteen. Nicht mit am Start war der 12-jährige Jonas Weber: Der Sohn von Daniel Weber war vorher vier Tage als Caddie unterwegs und ziemlich müde. Mit dem Irländer Colm (den Nachnamen Moriarty könne er sich kaum merken) mache es viel Spass und er lerne etwas, erzählte der Junggolfer: Seine wichtigste Aufgabe sei das Zurücklegen der Divots, der Ire bediene sich meist selber aus dem Bag und er müsse schauen, dass er dem Profi hinterherkomme. Nach der Schlussrunde kreierte Jonas zusammen mit einem ebenfalls 12-jährigen Kollegen ein eigenes kleines Geschicklichkeitsspiel, indem die beiden Jungen Bälle in den Whirlpool eines Ausstellers chippten. Nur vier Jahre älter als der Jung-Caddie ist der Italiener Domenico Geminiani. Er wurde im März 16 und spielte sich kurz darauf in der Fred Olsen Challenge in Spanien unter die ersten sechs. Als jüngster im Feld schaffte er in Sempach den Cut knapp nicht. Die zwei sauberen Par-Runden auf dem schwierigen WoodsideCourse reichten dem Grosstalent nicht, um etwas Geld mit nach Hause zu nehmen.

SCHWEIZER WOLLTEN ZUVIEL

Interview mit Steve Rey: der Coach des Swiss Golf Teams, war mit dem Abschneiden seiner Profis in Sempach nicht zufrieden.

Steve Rey, wie lautet Ihre Bilanz nach der Credit Suisse Challenge? Ich kann nicht zufrieden sein. Nur drei Profis aus unserem Team schafften den Cut. Ich hatte damit gerechnet, dass es sicher zwei mehr sein würden.

Dabei fällt auf, dass Damian Ulrich, Martin Rominger und Julien Clément anfangs gut mitspielten und dann im Wind viel Mühe hatten…

Als klar wurde, dass starker Wind im Spiel war, dachte ich zuerst, das sei gut für uns. Schwieriger Wind trifft unsere Spieler mit Erfahrung und Gefühl etwas weniger. Interessanterweise war auch das lange Spiel nicht stark betroffen, vielmehr hatten insbesondere Julien und Martin wenig Erfolg mit dem Putter und auch Damian verspielte am letzten Loch eine gute Runde mit einem Drei-Putt zum Doppelbogey. Ich habe

für ihn die einzelnen Turniertage analysiert. Interessanterweise ist er immer am ersten Tag am besten.

Fehlt es den Schweizern an der Fitness?

Ich glaube nicht, es ist eher eine mentale Sache. Sie wollen zu viel und spielen dann meist schlechter. Es geht viel um Erwartungen. Wenn einer unserer Pros nach zwei Runden mit vorne liegt, steigt bei ihm der Druck und er spielt meist schlechter. Er wird nervös, statt locker zu bleiben. Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern, das ist klar. Vor Crans-Montana nehmen wir uns noch eine Woche Zeit für Training und Tests.

Dieses Jahr sind wohl nur vier Schweizer Profis in Crans am Start. Was erwarten Sie von ihnen? Dass gleich alle vier den Cut schaffen und hoffentlich wieder einer unter den Top 20 mitspielt. Wir brauchen auf der European Tour einige Top-20- oder Top-30-Resultate. Auch wenn es vor den vielen Zuschauern im Wallis sicher schwieriger ist, nicht nervös zu werden, als auf der Challenge Tour…

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Skeptische Blicke: Julien Clément und Martin Rominger (rechts).

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Championnat U-16 und U-18:

ZWEIMAL ENTSCHIED

DAS PLAYOFF

Spannender hätten die Junioren Meisterschaften in Domat/Ems kaum ausgehen können: Neal Woernhard (Bild) gewann im Dreier-Playoff und wurde gleich Doppelmeister. Rachel Rossel siegte nach fünf (!) Extralöchern.

Bei den Girls war es praktisch ein «Privatturnier» zwischen Kim Métraux vom GC Lausanne und Rachel Rossel vom GC Interlaken. Auch nach 36-Löchern trennte die beiden Girls keinen einzigen Schlag und so kam es zum Playoff. Wie ausgeglichen die beiden spielten, zeigte sich auch in der Verlängerung: Es waren fünf Löcher zu spielen, bis die Siegerin feststand. Bei den U16-Girls lag Azelia Meichtry nach der dritten Runden noch drei Schläge hinter Linda Roos vom GC Lipperswil. Meichtry spielte auf der vierten Runde mit -1 ein überragendes Golf und holte sich den Titel bei U16-Girls.

EM BOYS: SCHWEIZER MÜSSEN SICH NEU QUALIFIZIEREN

Sie hatten sich viel vorgenommen, aber wenig erreicht: Die Schweizer Boys kamen an der EM in Schweden nicht über den vorletzten Platz hinaus. Nun müssen sie sich via «Challenge Trophy» für die nächste EM qualifizieren.

Keiner der sechs Schweizer Junioren konnte an der EM über sich hinaus wachsen. Simone Quirici und Jeremy Freiburghaus lieferten mit Runden von 2, respektive vier über Par die jeweils besten Resultate, doch das Spiel der jungen Schweizer war deutlich zu unkonstant. So blieb Quirici am ersten Tag 11 über Par und Stephan Sorg war weit weg von seiner Normalform und lieferte zweimal das Streichresultat. Die Schweizer verloren ihr erstes Matchplay gegen Finnland und zwar klar und deutlich mit 1:4. Einzig Stephan Sorg und Philippe Schweizer sorgten im Foursome mit einem klaren Sieg für einen Punkt, alle anderen Matches haben die jungen Schweizer verloren.

Bloss ein Sieg

Auch gegen die Tschechische Rublik blieb das Team ohne Sieg und so kämpfte die Schweiz im allerletzten Spiel um den letzten und vorletzten Rang gegen Wales. Der 3:2 Erfolg für sein Team sei eher anektotisch,

Fueg verspielte Vorsprung Sehr spannend auch das Rennen bei den Boys: Philippe Schweizer vom GC Villars und Remo Füeg spielten im selben Flight und lieferten sich einen spannenden Kampf. Dabei hatte Remo Füeg nach der dritten Runde noch vier Schläge Vorsprung gehabt auf Louis Bemberg vom GC Lausanne und fünf Schläge auf Philippe Schweizer und Neal Woernhard vom GC Winterberg. Doch der noch nicht 16-jährige Neal Woernhard liess sich nicht abschütteln und er schaffte es ebenfalls schlaggleich ins Ziel. So kam es zum Playoff zwischen Remo, Philippe und Neal. Nach dem zweiten PlayoffLoch war die Entscheidung gefallen und der jüngste des Trios holte sich etwas überraschend den Titel der U18-Kategorie. Klar siegte der noch nicht 16-jährige Neal Woernhard gleichzeitig Kategorie U16-Boys. Hier war sein Vorsprung gleich sieben Schläge.

kommentiert Captain Marc Vuillemin. Für ihn war das Abschneiden in Schweden «enttäuschend». Die Schweiz hat das Spielrecht für die nächste Europameisterschaft verloren und muss sich nun Mitte September in Bulgarien für die nächste Austragung neu qualifizieren. Allerdings ist dafür in Sofia mindestens der dritte Rang nötig. Die EM der Boys wurde von Gastgeber Schweden gewonnen, dahinter klassierten sich Italien und Deutschland auf den Medaillenplätzen.

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EM GIRLS: RANG 15

An den Team-Europameisterschaften der Girls in St. Leon Rot landete die Schweiz auf Rang 15. Den Viertelfinal gegen Irland verloren die Schweizerinnen ebenso wie das Spiel gegen Norwegen. Die sechs Schweizer Juniorinnen konnten an den ersten beiden Tagen nicht mit der Spitze mithalten: Sie lagen schlaggleich mit den Tschechinnen auf dem 12. Zwischenrang. Mit einem Sieg im Match-Play gegen die favorisierten Irländerinnen hätten sie weiterhin um Rang 9 spielen dürfen. Daraus wurde aber nichts: Albana Valenzuela war die einzige die ihr Spiel gewann. Die vier anderen Partien gingen alle an die Irländerinnen. Auch gegen Norwegen, welches nach den ersten beiden Tagen deutlich hinter der Schweiz zurück gelegen war, konnten sich die Schweizerinnen nicht steigern und verloren ebenfalls 1:4. Der abschliessende 3:2 Erfolg über die Türkei brachte die junge Schweizer Equipe schliesslich auf den 15. Rang von 20 teilnehmenden Nationen.

Erste U-12-Meister

Berger und Gugler

Bei perfektem Wetter und fast ohne den berüchtigten EmserWind wurden in Domat/Ems die ersten Schweizer Meister der Kategorie U-12 gekürt. Bei den Girls siegte Yael Berger vom GC Interlaken, bei den Boys Cédric Gugler GC Laufental. Berger gewann mit fünf Schlägen Vorsprung auf Leonie Hautle, bei den Boys klassierte sich Alwar Zwahlen auf Rang zwei, dies mit sieben Schlägen Rückstand. Die Girls U14 machten den Titel in einem spannenden Play-off aus.

Clarissa Cattori GC Ascona entschied dieses im ersten Extraloch gegen Charlotte Alran vom GC Lausanne. Schweizermeister Boys U-14 wurde der noch nicht 13-jährige Joshua Dinouard vom GC Lausanne. Dies mit einem Score von 74 und 77 Schlägen. Alle Siegerinnen und Sieger nahmen stolz die Pokale und Anstecknadeln der ASG in Empfang und dürften sich künftig mit dem vom Golf Club Domat/Ems gestifteten Gürtel schmücken, die nach einer alten Tradition der British open speziell angefertigt wurde.

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SECHS LÖCHER UND MEHR ALS 1000 ÜBER PAR…

Was bleibt von den 112. US Open in Erinnerung? Der brutal schwere Start, der betende Überraschungssieger und ein 17-jähriger Amateur.

Es gibt auf der ganzen Welt keine schwierigeren ersten sechs Löcher als im Olympic Club von San Francisco. Es ist der pure Überlebenskampf, getreu dem Motto: Irgendwie zur Bahn sieben kommen, ohne gleich alle Chancen zu verspielen. Die Wochenbilanz der Horrorlöcher: 943 Bogeys, 129 Doppelbogeys und zwölf schlimmere Unfälle. Das heisst, das Feld lag für die ersten sechs Löcher weit über 1000 über Par.

«So viel gebetet wie noch nie»

Auch der spätere Sieger Webb Simpson startete die entscheidende Runde auf den ersten sechs Löchern mit zwei Bogeys. «Ich wusste einfach, dass ich noch einige Löcher vor mir hatte. Ich habe so viel gebetet wie noch nie in meinem Leben, um ruhig zu bleiben. Und ich wollte gewinnen», sagte Simpson, der vier Birdies folgen liess und am Ende eine hervorragende 68 auf der Score-Karte stehen hatte.

Der 26 Jahre alte Golfer aus North Carolina war mit vier Schlägen Rückstand auf die Schlussrunde gegangen und musste lange fürchten, dass seine starke 68er-Runde nicht ausreichen würde. Doch dann schob der Nordire Graeme McDowell seinen Putt am 18. Loch vorbei und Simpson fiel seiner Gattin in die Arme. Mit einem Gesamtergebnis von 281 Schlägen auf dem schweren

Par-70-Kurs sicherte sich der Profi mit dem überlangen Putter seinen ersten Triumph bei einem Major-Turnier und ein Preisgeld von 1,44 Millionen Dollar.

Qualifikant mit an der Spitze Neben dem Überraschungssieger Simpson machte zwischenzeitlich auch ein 17-jähriger Amateur von sich reden: Der Kalifornier Beau Hossler, der sich erfolgreich durch das Qualifikationsturnier im TPC Harding Park

gekämpft hatte, spielte drei Tage lang an der Spitze mit und führte das Major-Feld sogar kurzzeitig an. Tiger Woods fühlte sich durch Hossler an frühere Zeiten erinnert: «In Oakland Hills habe ich das damals auch erlebt. Es war die gleiche Geschichte. Ich lag am ersten Tag in Führung, habe dann aber einige Fehler gemacht.» Fehler unterliefen auch Beau Hossler im weiteren Verlauf des Turniers, aber keineswegs so viele, wie man vielleicht gedacht hätte. Hossler wurde am Ende respektabler 29. Nach der tollen Erfahrung geht es für ihn wieder zurück auf die Highschool in Orange County. Er wird dort einige Geschichten zu erzählen haben.

BERNARD STUTZ NEUER SENIORENMEISTER

Statt zu einer Finalrunde kam es wegen des Wetters bei den Schweizer Seniorenmeisterschaften in Limpachtal «nur» zu einem Dreier-Playoff. Dabei gewann Bernard Stutz (LaLargue) am dritten Extraloch gegen Felix Nüscheler (Basel).

Spannender hätte die Ausgangslage nach zwei Runden nicht sein können: Gleich sechs Senioren lagen quasi schlaggleich mit bloss einem Schlag Differenz. Die besten 72 von den 102 Gestarteten freuten sich auf einen spannenden Finaltag. Doch der heftige Regen machte den Verantwortlichen des Golf Limpachtal klar, dass an eine normale Runde nicht zu denken war. «Es hat innerhalb von fünf Tagen so viel geregnet wie sonst in einem Monat und der schon volle Platz konnte nicht noch mehr Wasser aufnehmen», so Geschäftsführer André Glauser. Dank eines Sondereinsatzes der Greenkeeper wurden immerhin zwei Bahnen für ein Playoff hergerichtet. Die drei nach 36 Loch schlaggleichen Spieler starteten zu einer schnellen Entscheidung: Für Lionel Berruti vom Golf Club de Genève kam das Out schon beim ersten Extraloch – er verabschiedete sich mit einem Bogey aus der Entscheidung. Beim Duell der beiden Basler war Bernard Stutz eigentlich immer im Vorteil, doch Kämpfer Felix Nüscheler rettete sich teilweise mirakulös aus misslichen Situationen. Erst im dritten Extraloch musste sich der Clubmanager von Basel geschlagen geben: Der insgesamt souverän aufspielende Stutz realisierte ein relativ einfaches Birdie, während Nüscheler aus dem Rough «nur» ein Par gelang.

Knapper Ausgang bei über 70-Jährigen

In der Kategorie der über 70-Jährigen siegte Albino Bellini vom Golfclub Luzern. Er benötigte gleich viele Schläge wie Hans-Peter Stebler vom gastgebenden Limpachtal. Beide spielten je eine Runde von 86 und 82. Dabei spielte der Captain der Vereinigung der Golfsenioren der Schweiz (ASGS) seine 82er-Runde am zweiten Tag und besiegte Stebler damit ganz knapp.

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OMNIUM: STARKES FELD

Das Feld war so stark besetzt wie selten. Am Ende siegten bei den offenen Schweizer Meisterschaften für Profis und Amateure Roger Furrer bei den Männern und Tamara Scheidegger bei den Frauen.

Der auf der Canadian Tour spielende Roger Furrer (Bild oben) verteidigte seine Führung über alle vier Runden. Den Grundstein für seinen Erfolg legte er am ersten Tag, als er mit 68 Schlägen das ganze Feld um zwei Strokes distanzierte. Danach absolvierte er insgesamt drei Runden in Par und war nie in Gefahr, seinen Vorsprung zu verspielen. Er freue sich besonders über diesen Heimsieg, da er eher selten in der Schweiz Turniere bestreite, sagte der Zürcher nach dem klaren Sieg am Omnium 2012 in Zumikon. Wenn er in der Schweiz ist, trainiert Furrer auf dieser anspruchsvollen Anlage und entsprechend gut kennt er den Platz. Er sei aber als Profi nicht mehr gewohnt, 36 Loch an einem Tag zu spielen, und deshalb auch nervöser gewesen als sonst, sagte Furrer nach dem Sieg, den er ausnahmsweise mit seinen Eltern feiern konnte.

Zweiter und damit bester Amateur war Arthur Gabella (Bild unten). Der ASGI-Spieler hatte seine schwächste Runde (wie viele andere) im heftigen Regen vom Sonntagmorgen: Die 75 Schläge waren das einzige Resultat über Par und mit total 287 Strokes blieb

Gabella am Ende drei Schläge hinter Furrer zurück. Im starken Feld waren die Profis insgesamt an der Spitze gut vertreten: Unter den Top-Ten-Klassierten finden sich sieben Profis.

Frauen: spannend bis zum Ende Bei den Frauen waren die Amateurinnen unter sich. Aber spannend war das Meisterrennen trotzdem: Nach drei Runden lagen Tamara Scheidegger (Bild), Fabia Rothenfluh und Rebecca Suenderhauf schlaggleich an der Spitze. Die Bündnerin Suender-

hauf konnte im Titelrennen «wegen viel zu vielen Fehlern» nicht mehr mithalten, doch die beiden anderen Führenden lieferten sich ein Kopf-anKopf-Rennen. Mit einem Birdie-Putt aus rund 15 Metern auf dem vorletzten Loch schaffte Scheidegger den späten Ausgleich und mit einem Par zum Schluss verhinderte sie das Play-off und gewann. Bei ihrer ersten Teilnahme am Omnium habe sie den Sieg sicher nicht erwartet, sagte die Limpachtalerin. Entsprechend nervös sei sie vor ihrer ersten Dankesrede gewesen. Sowohl auf dem Platz als auch auf dem Parkett hatte sie ihre Nerven jedoch gut im Griff und bedankte sich im sympathischen Berner Dialekt.

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BAD RAGAZ PGA SENIORS OPEN

Noch nie waren so viele prominente Namen in Bad Ragaz am Start wie bei der 16. Ausgabe. Trotzdem ist der Sieg des früheren Golflehrers Tim Thelen aus Texas kein Zufall.

STEFAN WALDVOGEL

Die Siegesrede hatte er sich fein säuberlich notiert, nur Frau und Caddie Lucinda Thelen beim Dankesagen vergessen. Der 51-jährige Amerikaner ist das Siegen auf der European Senior Tour noch nicht so gewohnt: Der gleiche «Lapsus» war ihm schon eine Woche vorher, nach dem Gewinn der Berenberg Bank Masters in München, passiert. Lucinda nahm es mit Humor, sie zückte die Fotokamera und hielt den zweiten Triumph ihres Mannes auf der Senior Tour fürs Familienalbum fest.

«Ich bin überglücklich, aber auch sehr müde und froh, dass ich nun nach Hause fliegen kann», sagte Thelen gleich nach seinem klaren Erfolg in Bad Ragaz. Wenn er sehe, welch prominente Namen er hinter sich gelassen habe, dann sei für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen, ergänzt der sympathische Texaner, der zwar schon lange ein Profigolfer ist, aber bis vor zwei Jahren «nur» als Golflehrer gearbeitet hat. Immerhin war er 2000 und 2003 Bester bei der PGA Club Professional

Championship. Neunmal qualifizierte er sich für die PGA Championships, allerdings, ohne je den Cut geschafft zu haben.

ERFOLG SCHON IM ERSTEN JAHR

Sein bester Freund, Bob Boyd, ebenfalls Profi, brachte ihn dazu, es als Spieler auf dem europäischen Senioren-Circuit zu versuchen. Boyd selber hätte 2009 in Bad Ragaz um ein Haar gewonnen. Im Februar 2011 starb Boyd 55-jährig; er hatte einen fünf Jahre dauernden Kampf gegen die Leukämie verloren. Thelen qualifizierte sich 2010 souverän auf der Qualifying School und sorgte im vergangenen Jahr schon für Furore, als er bei den Berenberg Bank Masters gleich auf den dritten Platz kam. Mit dem klaren Sieg in München ein Jahr später und der Bestätigung in Bad Ragaz kommt Thelen auf den zweiten Rang in der Order of Merit. Klar in Führung bleibt der Engländer Roger Chapman, dies dank seinem Sieg beim US Senior Championship.

Die US-Championstour ist für den Texaner Thelen aber keine Alternative, wie er nach dem Sieg in Bad Ragaz sagte: «Mir gefällt die europäische Tour und ich will hier weiterhin Erfolg haben.»

FÜHRUNG SOUVERÄN GEHALTEN

Während Thelen beim Sieg in München etwas Glück benötigt hatte – etwa beim Albatros auf dem ersten Loch der Finalrunde –, zeigte er in Bad Ragaz an den beiden letzten Tagen, dass er einen Vorsprung souverän verwalten kann. Mit drei Schlägen vor Ian Woosnam war er am

Sonntag gestartet und eigentlich nie in Gefahr, den Lead noch abzugeben. Nur einmal landete sein Ball in den engen Bahnen in den Bäumen. «Da war ich froh, mit einem Bogey davongekommen zu sein», kommentierte Thelen einen der wichtigen Momente der Finalrunde. In München hatte er unter anderem Bernhard Langer und Barry Lane unmittelbar hinter sich gelassen, in Bad Ragaz mussten der frühere Ryder-Cup-Captain Mark James sowie der ehemalige Weltranglistenerste und US-MastersChampion Ian Woosnam mit den Ehrenplätzen vorliebnehmen. «Das ist für mich das Unglaublichste», freute sich Thelen, «jahrelang habe ich diese Spieler bewundert und jetzt sehe ich ihre Namen hinter meinem auf dem Leaderboard.»

PLAYER: AB IN DEN BUNKER

Bei den Profis ist das Turnier von Bad Ragaz unter anderem wegen dem feinen Essen sehr beliebt. Er habe sicher zwei Kilo zugenommen, sagte der Amerikaner Tim Thelen an der Preisverteilung. Auch für die Zuschauer ist das Turnier mit den vielen bekannten Namen speziell, nirgends kommen sie so unkompliziert in die Nähe der Spieler: Stargast Gary Player kam im Restaurant kaum zum Essen. Er verteilte Küsschen und Autogramme, machte Scherze

und freute sich, viele alte Bekannte zu treffen. Ein älteres Ehepaar aus Bregenz war extra angereist, als sie gelesen hatten, dass Ian Woosnam erstmals in Bad Ragaz spielte. Der heute 88-jährige Kommerzialrat Josef Resch

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Sir Bob Charles Gary Player Ian Woosnam

hatte vor einem Vierteljahrhundert einmal ein Pro-Am mit dem Waliser gespielt. Obwohl er kein Englisch spreche, sei dies eines seiner allerschönsten Golf-Erlebnisse gewesen, erzählte er. Nun konnte er 25 Jahre später endlich ein Fotoposter signieren lassen. «Da haben wir beide noch jünger ausgesehen», lachte die ehemalige Nummer eins der Golfwelt. Als Sieger der US-Masters hat Woosnam ein lebenslanges Spielrecht auf der Senior Tour und obwohl er nicht mehr des Geldes wegen spielen müsse, habe es ihm bei seinem ersten Auftritt in Bad

Neunmal qualifizierte er sich für die PGA Championships, allerdings, ohne je den Cut geschafft zu haben…

Ragaz so gut gefallen, dass er nächstes Jahr «sicher wieder dabei» sei. Bei einem anderen ganz grossen Namen, Sir Bob Charles, ist die Rückkehr nach Bad Ragaz im kommenden Jahr nicht sicher: Der 76-jährige Neuseeländer gab dieses Jahr einen kurzen Aufschub seines geplanten Abschieds bekannt und schaffte auf Anhieb einen neuen Rekord! Er startete gleich mit einer 66er-Runde und blieb damit ganze zehn (!) Schläge unter seiner Altersklasse. Der bisherige Rekord in dieser speziellen Kategorie lag bei fünf Schlägen, ebenfalls vom geadelten «Lefty» aus Neuseeland gespielt. Aber auch sonst zeigten die erfahrenen Profis in Bad Ragaz sehr gutes Golf: 34 von 72 Angetretenen blieben auch nach drei Runden unter Par. So musste sich Stargast Gary Player mit plus 3 und dem 50. Rang zufriedengeben. Allerdings ganz zufrieden war er nicht: Als er im Schlussloch einen schlechten Schlag aus dem Bunker produzierte, ging er statt ins Restaurant in den Übungsbunker …

Tim Thelen

SENKRECHTSTARTERIN AUS SCHOTTLAND

7. DEUTSCHE BANK LADIES’ SWISS OPEN IN LOSONE

Drei Birdies an den ersten drei Extralöchern reichten nicht: Die junge Schottin Carly Booth wusste, dass sie im Play-off einen Eagle schiessen musste. Das tat sie souverän. Schliesslich war ihr schon am ersten Tag ein Ass gelungen.

STEFAN WALDVOGEL

Es war eine perfekte Woche für die Schottin Carly Booth. Frisch verliebt und erstmals mit ihrem Freund und Tour-Spieler Estanislao Goya als Caddie reiste sie ins Tessin. Genau eine Woche vor ihrem 20. Geburtstag gelang ihr auf der Startrunde der Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open gleich beim zweiten Loch ein Hole-inone. Ausgerechnet auf der kurzen Bahn 11 gab es keinen Special-Preis dafür, doch Booth strahlte trotzdem. Es war das erste Ass ihrer jungen Karriere und sollte am Ende der vier Tage nötig sein, um überhaupt ins Stechen zu kommen.

EIGENER PLATZ FÜR SIE UND IHREN BRUDER

Dass sie auch bei den Profis siegen kann, hat Booth im Mai in ihrer Heimat gezeigt, als sie die Ladies Scottish Open gewann. Das Riesentalent wurde schon als Elfjährige erstmals Clubmeiste-

rin, drei Jahre später teete sie zum ersten Mal bei den Scottish Open auf und erreichte auf Anhieb Platz 13! Unter anderem hatte sie davon profitiert, dass ihr Vater für sie und ihren Bruder auf dem Gelände des grossen Landwirtschaftsbetriebs in der Nähe des schottischen Städtchens Comrie einen eigenen Golfplatz hatte bauen lassen. Ihr Start als Proette als bloss 17-Jährige war dann nicht mehr ganz einfach und sie musste sich dieses Jahr in der Q-School das Spielrecht auf der Ladies European Tour sichern.

Nun hat sie noch vor ihrem 20. Geburtstag zwei grosse Turniere gewonnen. «Das war mein grosses Ziel und ich bin sprachlos über den Ausgang», sagte sie nach dem grössten Erfolg ihrer Karriere. Der Sieg beim dritthöchstdotierten Turnier der Ladies Tour brachte sie an die Spitze der Order of Merit. Total 124 000 Euro hat sie nach den ersten sieben Events verdient. Der ganz grosse Brocken dabei sind die 78 750 Euro,

50 GOLFSUISSE 04-12 TOP GOLF
Carly Booth

die sie in der Schweiz erhielt. Dank ihrem Sieg im entscheidenden Stechen gegen die beiden Deutschen Anja Monke und Caroline Masson blieben ihr am Ende gut 33 000 Euro mehr als den hauchdünnen Verliererinnen. Für Booth war klar, dass sie auch Glück benötigte: «Das war so unglaublich knapp. Wir haben alle drei je dreimal einen Birdie gespielt, da dachte ich, ich müsste nun wirklich einen Eagle schaffen, wenn ich gewinnen wollte. Den Drive habe ich eigentlich

RANGLISTE

(525 000 Euro/Par 72)

immer perfekt aufs Fairway gehauen. Dann habe ich aber beim vierten Versuch ein Eisen 5 bis auf drei Meter an den Stock gebracht – und den Putt dann einfach reingedonnert.»

ERSTES UND LETZTES

MAL CADDIE

Als der entscheidende Putt fiel, hüpfte Booth in die Höhe und überhäufte sogleich ihren Freund und Caddie mit Küssen.

1. Carly Booth (SCO): 276 (70/71/67/68), Siegerin am 4. Loch des Stechens

2. Caroline Masson (DE): 276 (70/69/69/68) und Anja Monke (DE): 276 (71/72/67/66)

4. Mikaela Parmlid (SD) und Marjet van der Graaff (HO): je 277

55. Caroline Rominger (SZ): 288 (70/71/72/75)

Cut (144 Schläge) verpasst:

64. Anaïs Maggetti (SZ): 145 (72/73) und Florence Lüscher (SZ): 145 (76/69)

88. Melanie Mätzler (SZ): 148 (72/76)

96. Fabienne In-Albon (SZ): 149 (76/73)

105. Fanny Vuignier (SZ/Amateurin): 150 (78/72) und Cylia Damerau (SZ/Amateurin): 150 (75/75)

120. Valeria Martinoli (SZ/Amateurin): 154 (75/79)

122. Nadine Grüter (SZ/Amateurin): 159 (80/79)

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Caroline Rominger

Goya war wohl das erste und einzige Mal ihr

Caddie: «Ich werde mich sogleich von meiner Karriere als Caddie mit einem Sieg verabschieden», sagte der Argentinier, der bereits einen European-Tour-Sieg (2009 in Portugal) und zwei Erfolge auf der Challenge Tour 2008 feiern konnte. Er kommt spätestens im September wieder in die Schweiz. In Crans will er dann aber selber zuschlagen und nicht nur Schläger und Tipps verteilen.

60 TAGE MEHR ZEIT

Booth selber möchte ihren Titel von Losone natürlich gerne verteidigen. Die Chancen dafür sind aber schwierig einzuschätzen. Wie berichtet hat die Deutsche Bank als Hauptsponsorin darauf verzichtet, den auslaufenden Vertrag zu verlängern. Deshalb ist der Turnierdirektor Hanns Michael Hölz seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem neuen Partner. Von der LET erhielt er nun eine Fristerstreckung von 60 Tagen. Bis Mitte August muss ein neuer Hauptsponsor gefunden sein. Auch für Caroline Rominger, die einzige von neun gestarteten Schweizer Frauen, welche den Cut geschafft hat, «wäre es eine Tragödie, wenn die Schweiz kein grosses Frauenturnier mehr hätte».

ERSTES UND WOHL AUCH

LETZTES TURNIER FÜR

PATRICK WIDMER

Beim spektakulären Play-off über vier Extralöcher griff Losone-Manager Patrick A. Widmer spontan zum Mikrofon und hielt die Zuschauer in perfektem Englisch auf dem Laufenden. Italienisch muss der neue «Direttore» in Losone noch weiter lernen, schliesslich ist er erst seit dieser Saison im Tessin engagiert. Englisch

brauchte er schon in seinem «früheren Leben» als Privatbankier. Der heute 44-jährige, in Zürich aufgewachsene gebürtige Genfer hatte zwischendurch eine eigene Informatikfirma mit 20 Angestellten und entschied sich vor knapp sieben Jahren, nochmals etwas total Neues zu starten. Eine Woche, nachdem er beschlossen hatte, sich in Kanada zum Golfplatz-Manager ausbilden zu lassen, hatte er die Flugtickets im Sack. Weitere zwei Wochen später drückte er in

Die Schweizerinnen als Zuschauerinnen: Von links Fanny Vuignier, Anaïs Maggetti und Cylia Damerau.

Vancouver erstmals die Schulbank und «lernte das volle Programm».

MARRAKESCH ALS ECHTE HERAUSFORDERUNG

Das Diplom der Fachhochschule nutzte ihm dann allerdings zunächst wenig. Statt einen Schweizer Golfplatz zu managen, versuchte er sich als Geschäftsführer der Mineralwasserfirma Heidiland. Nachdem diese im Herbst 2009 aufgelöst worden war, fand er in Marrakesch die erste richtige Herausforderung als GolfplatzManager: «Wir hatten den Platz 2010 gleich mit der EPD-Tour eröffnet und trotz vielen Schwierigkeiten konnten wir uns mit rund 20 000 verkauften Greenfees schnell etablieren», erinnert sich Widmer an seinen speziellen ersten Einsatz. «In Marokko ist man ständig im Krisenmodus, muss alles und jedes ständig kontrollieren und schauen, dass niemand in die Kassen greift.»

AM LIEBSTEN JEDEN MONAT GROSSANLASS

Nachdem Widmer in Marokko oft selber als Turnierorganisator aufgetreten sei, sei für ihn die Rolle als Manager des Clubs während der Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open «sehr viel entspannter»: «Am liebsten hätte ich so einen Grossanlass einmal pro Monat. Er war perfekt organisiert und richtig improvisieren mussten wir nur vor dem Turnier, als sintflutartige Regenfälle einen Teil der Greens unter Wasser setzten und wir die beiden Pro-Ams aus Rücksicht auf den

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Losone Manager Patrick A. Widmer möchte das Turnier unbedingt bei sich halten.

KINDER, CADDIES UND EIN BALL FÜR FEDERER

2011 war die Italienerin Diana Luna noch mit ihrer Mutter als Babysitterin nach Losone gereist. Dieses Jahr freute sich die bald 30-Jährige über den neuen speziellen Kinderhütedienst. Das 5-Sterne-Haus Parkhotel Delta in Ascona hat sich mit seinem riesigen Park auf Familienangebote spezialisiert und bietet seinen professionellen Kinderhütedienst auch anderen Hotels an. Während dem Turnier waren an der Premiere bloss vier zusätzliche SpielerinnenKinder zu betreuen. Schliesslich sind viele der Spielerinnen selber noch sehr jung. Die Jüngste im 126-köpfigen Feld war die Tschechin Klára Spilková. Sie wird erst im Dezember 18 und

Platz auf 9 Loch halbieren mussten.» Der Sport habe klaren Vorrang, auch wenn das den geladenen Gästen nicht immer ganz einfach zu erklären sei. Einziger Wermutstropfen für Widmer sei das frühe Ausscheiden der heimischen Hoffnungsträgerin Anaïs Maggetti gewesen. Doch auch ohne einen Spitzenplatz der Schweizerinnen sei der Imagegewinn für den Golfclub durch den Grossanlass «riesig». Losone werde so als Championship-Platz wahrgenom-

spielt trotzdem schon seit 14 Jahren Golf! Um auch bei uns mehr junge Mädchen an den Sport heranzuführen, veranstaltete die ASG in Losone am Turnierwochenende zwei Kids-Days. Der Golfclub Losone hatte Girls aus den drei Tessiner Golfclubs eingeladen und die Proette aus Losone Sabina Blok-Zemanek hatte für die Girls ein attraktives Programm zusammengestellt. Je rund 20 Girls profitierten am Samstag und am Sonntag davon. Auf einem spielorientierten Parcours konnten sich zudem die Jüngsten unter der fachlichen Anleitung von Nora Angehrn und Marcel Meier, Ausbildungsverantwortlicher ASG und J+S, mit Schlägern und verschiedenen Bällen versuchen. Die viereinhalbjährige Zoe war so begeistert, dass sie fast nicht mehr aufhören mochte. Immerhin konnten dann ihre golfenden Eltern doch noch den Elitespielerinnen zuschauen und das heisse Finale geniessen. «Fast» nur noch Zuschauerin in Losone war auch Nora Angehrn. Die frühere Tourspielerin half mit ihrer Erfahrung Cylia Damerau vom Golfclub Ennetsee. Angehrn fungierte als Caddie für die junge Amateurin. Mit zwei konstanten Runden von 75 wurde Damerau immerhin

men und die Greenfee-Ausfälle durch das Turnier würden durch zusätzliche Gäste während dem Jahr mehr als kompensiert.

VORSTAND HILFT BEI SPONSORENSUCHE

So setzt sich laut Widmer nun auch der Vorstand des Golfclubs Losone aktiv mit der Sponsorensuche auseinander. «Wir als Club möchten das Turnier unbedingt hierbehalten.» Ob ein neuer

– zusammen mit der schlaggleichen Fanny Vuignier – die beste Amateurin. Klar reichten plus 6 nicht für den Cut und so konnte sich Angehrn am Finalwochenende noch als «Ballbote» nützlich machen. Und das ging so: Ihr ehemaliger Caddie unterstützt seit dieser Saison Laura Davies. Die «Grande Dame» des Frauengolfs ist ein grosser Fussball- und Roger-Federer-Fan und wollte unbedingt einen signierten Ball von Roger. Dank guten Beziehungen zum Tennis organisierte Marcel Meier den Fanartikel für Davies. Diese revanchierte sich mit einem signierten typisch gelben Golfball, den nun wiederum Nora Angehrn überbrachte.

Geldgeber aber ebenfalls weiterhin auf den Standort Tessin setzt, kann Widmer beim besten Willen nicht sagen. So ist es gut möglich, dass Widmer gleichzeitig zum ersten und zum letzten Mal beim drittgrössten Anlass der europäischen Ladies Tour dabei war. Ganz abgeschrieben hat es der Optimist jedoch nicht: «Man darf die Hoffnung nie aufgeben.»

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ALS DIE CADDIES MIT 1.80 FRANKEN GLÜCKLICH WAREN

OMEGA EUROPAEN MASTERS

Das Omega European Masters blickt auf eine eindrückliche Geschichte zurück: Die früheren Swiss Open finden mittlerweile zum 65. Mal im Golf-Club Crans-sur-Sierre statt.

Gaston F. Barras, seit 1965 für den Grossanlass verantwortlich, erinnert sich an das Turnier und seine Highlights…

STEFAN WALDVOGEL

An die allererste Austragung der Swiss Open in Crans-sur-Sierre kann sich Gaston F. Barras gut erinnern: Er sei 1939 als Achtjähriger als Caddie unterwegs gewesen und habe sich am Turnier pro Durchgang 1.80 Franken verdient. Zum Vergleich: Eine reguläre Caddie-Runde brachte 1936 1.60 Franken.

Das Turnier fand 1939 praktisch gleichzeitig mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges statt. «Mehrere Spieler waren ins Wallis gereist, doch sie mussten an die Front», erzählt Pierre Ducrey,

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Der Süd-Afrikanische Pro Bobby Locke, der Open Sieger von 1954, am Abschlag des Holes Nummer 3.

der die Geschichte des Golfs in Crans-sur-Sierre zwischen 1906 und 2006 in einem Buch zusammenfasste. Seine früheste eigene GolfErinnerung ist der Albatros von Marcel Dallemagne am damaligen Loch 16. Dieser half dem Franzosen, die Open von 1949 zu gewinnen.

Zu dieser Zeit spielte Amateur Barras selber an den Open mit. Zweimal habe er den Cut geschafft und eigentlich gut gespielt, doch sei er an den Nerven gescheitert, erinnert sich der heute 81-jährige Immobilienunternehmer an seine sportlichen Höhepunkte mit Handicap plus 1.

FÜR DAS ALLERERSTE

PROGRAMMHEFT ZUSTÄNDIG

Seinen ersten Auftritt als Mitorganisator hatte Barras 1955. Damals war er für das allererste Programmheft zuständig: 20 Seiten dünn und für zwei Franken zu haben. Für die Käufer gab es eine «Gratis-Startliste» und das Heft galt gleichzeitig als Eintrittskarte. Der Sieger des

Gary Player am 1975 Open.

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dreitägigen Turniers erhielt 3000 Schweizer Franken, der Zehnte erhielt noch 100 Franken. Für Schweizer Pros gab es einen Spezialpreis: Der Sportartikelhersteller Slazenger zahlte dem besten Einheimischen immerhin 200 Franken. Klar könne man die damalige Zeit nicht mit

Der Sieger des dreitägigen Turniers erhielt 3000 Franken, der Zehnte erhielt noch 100 Franken…

heute vergleichen. Das sei «wie Tag und Nacht», obwohl es im Grunde immer noch um den gleichen Sport gehe, erzählt Barras. Das Turnier sei im Vergleich zu heute «mehr als familiär» gewesen, es habe nur wenige Zuschauer, keine

TOP GOLF

Der Süd-Afrikaner Harold Henning auf dem 8. Green am Open 1960. Er gewann das Open in den Jahren 1960, 1964 und 1965.

INTERESSANTES

Seit Ende der Siebzigerjahre trugen sich ins «Goldene Buch» mehrere Major-Sieger ein: die zwei Spanier Severiano Ballesteros (1977, 1978 und 1989) und José Maria Olazabal (1986), der Amerikaner Craig Stadler (1985), die Briten Ian Woosnam (1982) und Nick Faldo (1983) sowie der Südafrikaner Ernie Els (2003).

Jüngster Sieger

Severiano Ballesteros, 20, 1977

Ältester Sieger

Eduardo Romero, 46, 2000

Niedrigster Score 60 (-12), Jamie Spence, 1992 60 (-11), Baldovino Dassu, 1971

Niedrigster Score für die ersten 18 Loch 61 (-11), Roger Chapman, 1985 61 (-10), Gary Orr, 1997

Niedrigster Score für die ersten 36 Loch 127 (-17), Sandy Lyle, 1983

Niedrigster Score für die ersten 54 Loch 193 (-20), Patrik Sjöland, 1998

Niedrigster Score für die 72 Loch 260 (-24), Colin Montgomerie, 1996

Niedrigster Sieger-Score unter Par 261 (-27), Jerry Anderson, 1984

Niedrigste Finalrunde des Siegers 60 (-12), Jamie Spence, 1992

Abschrankungen und höchstens zwei, drei englische Journalisten gegeben, erinnert sich Ducrey, der selber als «Amateur Golf Journalist» versuchte, ein paar Zeilen im Journal de Genève oder in La Tribune de Lausanne unterzubringen. «Wenn dann zehn Zeilen erschienen sind, mussten wir froh sein.»

EIN WUNSCH BLEIBT OFFEN

Ein nicht immer befriedigendes Teilnehmerfeld und Schwierigkeiten bei der Finanzierung führten 1978 zur Turnier-Reorganisation und einer gezielten Sponsorensuche. Ein Jahr danach lag das Budget bei 400 000 Franken und ausländische Pros von Rang und Namen nahmen teil. Geholfen haben dabei auch die Gratisflüge in der ersten Klasse, welche die damalige Swissair für prominente Spieler offerierte. Mittlerweile liegt das Budget bei zehn Millionen Franken und laut Barras helfen vor allem auch die prominenten Spieler aus den USA, das Turnier international zu vermarkten. «Am Anfang war es auch mit Fernsehübertragungen schwierig, aber auch dank den ganz grossen Namen erhielten wir immer mehr Präsenz und das hat wiederum den Sponsoren geholfen», fasst er die grossen Veränderungen zusammen. Seit 1983 figuriert die frühere Swiss Open als European Masters auf der European Tour. Zudem wurde in den vergangenen knapp 30 Jahren ein zweistelliger Millionenbetrag in die Verbesserung der Infrastruktur investiert. Der nächste Umbau steht bereits an und soll das Erlebnis für die Zuschauer nochmals verbessern. Nur die

Erfüllung eines Wunsches blieb Barras bislang verwehrt: «Dass einmal ein Schweizer hier gewinnt, darauf hoffe ich fest.» Die bisher besten Schweizer Platzierungen erreichten Paolo Quirici im Jahr 1989 und Olivier Barras 1954. Der Tessiner wurde Vierter, der Walliser als Amateur sogar Dritter. Olivier war mit Gaston verwandt. Nur zehn Jahre nach seinem Grosserfolg in der Heimat starb er bei einem Autounfall in Monza.

Der französische Pro Auguste Boyer (rechts) und der englische Amateur Francis Francis am 1935 Open, das in Lausanne stattfand.

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VIER BRITISH-OPENSIEGER IN CRANS

Die Organisatoren des Omega European Masters (30. August bis 2. September) können mit Darren Clarke und Paul Lawrie als frühere Sieger in der «Open Championship» zwei weitere hochkarätige Verpflichtungen bekannt geben.

Damit werden mit den bereits angekündigten Greg Norman und John Daly vier British-OpenSieger im Golf- Club Crans-sur-Sierre am Start sein!

Der 44-jährige Nordirländer Darren Clarke, dem im letzten Jahr mit dem sensationellen Sieg im British Open sein erster Triumph bei einem Major-Turnier gelang, wird zum 14. Mal Crans-Montana seine Aufwartung machen. Clarke ist seit 22 Jahren Golfprofi und spielt sowohl auf der European Tour als auch auf der US PGA Tour. Im Jahre 2000 siegte er im

WGC-World Matchplay Championship und fügte Tiger Woods eine klare Final-Niederlage zu. Für Highlights sorgte Clarke im Ryder Cup, den er für Europa fünf Mal in Folge (1997 bis 2006) bestritt und mit dem Team drei Siege gegen die USA feiern durfte. Insgesamt gewann der Nordirländer in aller Welt 22 Turniere, davon 14 der European Tour.

EINDRÜCKLICHE RÜCKKEHR

Höhepunkt in seiner nunmehr 26-jährigen Karriere als Profigolfer ist für den Schotten Paul Lawrie der Major-Sieg bei der Open Championship 1999 in Carnoustie. Vor dem Finaltag hatte Lawrie noch einen Rückstand von zehn Schlägen gehabt, das ist der grösste, den ein späterer Major-

Insgesamt gewann der Nordirländer in aller Welt 22 Turniere, davon 14 der European Tour…

Sieger jemals aufgeholt hat! Lawrie kämpfte dann einige Jahre mit seiner Form. Doch er liess sich nicht unterkriegen und vollzog im letzten Jahr eindrücklich seine Rückkehr in die europäische Golfelite, als er das Andalucia Open gewann. Und

2012 realisierte er mit dem Triumph im Qatar Masters seinen 11. Turniersieg. Mit fünf weiteren Top-Ten-Plätzen belegt Lawrie zur Zeit den achten Rang im europäischen Jahresklassement «Race to Dubai». Stark motiviert ist der 43-Jährige aber auch durch seinen momentan dritten Rang in der Ryder-Cup-Punkterangliste. Noch so gerne möchte sich Paul Lawrie nach 1999 zum zweiten Mal für das Europa Team beim Ryder Cup 2012 (25. bis 30. September) im Medinah Country Club in der Nähe von Chicago qualifizieren.

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Darren Clarke Paul Lawrie

VORVERKAUF WIE IM VORJAHR

INTERVIEW MIT YVES MITTAZ

Das definitive Feld steht erst zwei Wochen vor dem Omega

European Masters und die ganz grossen Namen konzentrieren sich auf den Ryder-Cup. Trotzdem läuft der Vorverkauf laut

Turnierdirektor Yves Mittaz gleich wie im Vorjahr und immer mehr Zuschauer kommen aus dem Ausland.

STEFAN WALDVOGEL

2011 waren drei der vier weltbesten Spieler in Crans am Start, wie schätzen Sie das Feld der Ausgabe 2012 ein?

Yves Mittaz: Das Vorjahr war wirklich ausserordentlich. Es klar, dass dies nicht jedes Jahr geht. Der Rydercup in diesem Jahr in den USA macht es für uns schwieriger. Das Feld ist noch nicht komplett, aber unter anderem präsentieren wir auch dieses Jahr vier British Open Sieger. Wir sind noch mit verschiedenen Spielern im Gespräch und wir müssen auch noch einige Turniere abwarten.

Kann man schon zusätzliche Namen nennen?

Mit Francesco Molinari sind wir im Gespräch, er verlor ja erst im Stechen die Scottish Open. Der Südafrikaner Branden Grace oder auch der Schwede Peter Hanson sind noch offen, aber wir hoffen stark, dass sie ins Wallis reisen werden. Dazu kommen ja nach Fedex-Wertung noch weitere Namen aus Europa oder den USA. Es gibt sicher wieder ein starkes Feld.

Wie stark wirkt sich das Fehlen von McIllroy, Kaymer und Co. auf die Zuschauerzahlen aus?

Bisher überhaupt nicht. Der Vorverkauf läuft gleich wie im Vorjahr und interessanterweise steigt der Anteil der ausländischen Besucher von Jahr zu Jahr. Wir bekommen Tickets-Bestellungen von überall, sei es aus Norwegen, Südafrika oder sonst wo her.

Aber die Leute möchten doch die Top-Stars sehen?

Golf ist nicht wie Tennis. Wenn die drei Besten antreten, kommen meist zwei davon in den Final und einer gewinnt. Beim Golf gewinnt ein Topspieler vielleicht ein bis zwei Mal pro Jahr. Es gibt hier nur wenige Spieler, die wirklich

Publikum bringen. Einer davon ist sicher Rory McIllroy. Das Irish Open war ja bekanntlich jeden Tag ausverkauft und zog 100 000 Zuschauer an. In Europa gibt es diese Golfkultur so nicht. Ich behaupte, man könnte Phil Mickelson in jedes Schweizer Clubhaus schicken und er würde niemandem auffallen.

Bisher sind auch die Schweizer Profis nicht gerade mit Siegen aufgefallen. Was erwarten Sie von Ihnen?

Ehrlich gesagt, nicht allzu viel. Die Schweiz ist bald das einzige Land, das in der laufenden Saison nie einen Sieger auf der European Tour stellt. Sie kommen aus Belgien, Italien, Frankreich oder Österreich. Die Schweiz tut einem fast leid, obwohl die ASG investiert und probiert

reserviert. Mit den Einladungen haben wir Greg Norman und John Delay bedient, da bleiben nicht mehr viel übrig. Wir sind ja bekanntlich auch Teil der Asian-Tour und so ist gut möglich, dass unser Hauptsponsor Omega auch noch einen chinesischen Spieler einladen möchte.

Zu einem anderen Thema. Sie planen einen grösseren Umbau des Platzes. Was passiert genau?

Ende September starten wir mit dem Umbau von total vier Löchern. An den Bahnen 10 und 12 gibt es einen See, und bei Loch 17 bauen wir neu einen kleinen Fluss rein. Die Bahn 13 wird komplett neu gemacht. Dort senken wir unter anderem das Grün ab und bauen rund um das Loch mit Holz und Gras eine Art Stadion. So

Ich behaupte, man könnte Phil Mickelson in jedes Schweizer Clubhaus schicken und er würde niemandem auffallen…

den Spielern zu helfen. Die Schweiz wurde in den vergangenen Jahren von vielen kleinen Ländern überholt und man kann nur auf einen ausserordentlichen Exploit eines Einzelnen hoffen, so wie Damian Ulrich im vergangenen Jahr.

Gibt es dieses Jahr wieder eine Einladung für Julien Clément?

Das kann ich im Moment nicht sagen, wir haben total nur 10 Wildcards, vier davon sind für die vier besten Schweizer Profis nach Order of Merit

wird das Loch für die Spieler, aber natürlich vor allem auch für die Zuschauer spektakulärer. Der Ausblick direkt in die Alpen ist phänomenal, nun machen wir den Platz noch attraktiver.

Was kostet der Umbau?

Wir rechnen mit rund 3 Millionen Franken.

Wird der Platz dafür gesperrt?

Nein. Wir schliessen nur das Loch 13 und ersetzen dieses durch ein Provisorium. Die anderen Bahnen werden nicht geschlossen.

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SPIELVERGNÜGEN PUR

GOLF EMMENTAL

Es dauerte länger als ursprünglich gedacht, doch das Ergebnis ist ein «völlig neues Platzgefühl». Seit Ende Juli spielt Golf Emmental, neu mit 18 Löchern, in einer anderen Liga. Geblieben ist die Kombination von Tradition und Moderne.

TEXT

«Wir wollen mit dem neuen Namen ‚Golf Emmental‘ auch illustrieren, dass wir einen völlig neuen Platz gebaut haben», erläutert Raphael Weibel, Präsident des Golfclubs Emmental. Dort, wo der Emmentaler Käse erfunden wurde und Gotthelfs «Uli der Knecht» seine Heugabel führte, erwartet die Golfer nun ein erstklassiger Golfplatz.

ECHT UND MIT BODENHAFTUNG

Zum klassischen Bild des Emmentals gehören die saftig-grünen Hügel und die stattlichen Bauernhöfe mit ihren Obstgärten. Beides hat der Platz zu bieten. Der Blick von den neuen Spielbahnen auf die Berner Alpen oder das nahe Schloss Burgdorf ist atemberaubend. Behutsam

wurde der Platz in die abwechslungsreiche Landschaft eingebettet. Die Verantwortlichen scheuten keinen Aufwand, um die «berüchtigten Schräglagen» weitgehend zu eliminieren. So wurden acht der neun bestehenden Bahnen kräftig umgebaut, erläutert Weibel. Das Spielvergnügen – ganz besonders für die Ladies und mittlere Spielstärken – soll im Zentrum stehen. «Vor 20 Jahren, als wir mit der Planung starteten, war ein guter Platz automatisch schwierig und lang», erinnert sich Weibel. Dabei seien die Bedürfnisse der meisten Spielerinnen und Spieler mit höherem Handicap zu wenig berücksichtigt worden. Ein Par 4 von über 400 Meter Länge oder ein Par 3 mit fast 200 Metern bedeute für die Mehrheit eher Frust statt Lust.

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Grosses Bild:

Leckerbissen aus dem Bilderbuch – Loch 5, Par 4

Kleine Bilder von oben nach unten:

Knochenharte Arbeit – aus Leidenschaft

Finish am Teich – Loch 18, Par 5

Stilvoller Empfang im Bauernhaus Mürggen

Dort, wo Gotthelfs «Ueli der Knecht» einst seine Heugabel führte, erwartet die Golfer nun ein erstklassiger Golfplatz…

Der neue Platz ist kürzer, weniger anstrengend und sehr abwechslungsreich.

AUFWÄNDIG UMGEBAUT

Der neue Start liegt direkt neben dem Empfang und beginnt völlig flach. Dann geht es mit einem kurzen Par 5 entlang des Mürggen-Bächleins einen kleinen Hang hinauf. Damit ist die grösste Höhendifferenz bereits geschafft. Der Weitblick beim neuen Werkhof – einem topmodernen Neubau, der direkt neben einem denkmalgeschützten Bauernhaus liegt – gab dem Loch 4 den Namen «Luegisland». Spätestens zwei Bahnen danach müssen die Spielerinnen und Spieler dann wieder genau hinschauen, diesmal aber aufs 30 Meter tiefer gelegene Green. Ein grosser Teich

GREENFEE-PACKAGE

«COOL & URCHIG»

Seit dem 27. Juli 2012 spielen die Mitglieder und Gäste von Golf Emmental auf dem neuen Platz. Allen Greenfee-Spielern, die sich selber ein Bild machen möchten, bietet Golf Emmental ein spezielles Package: vier Greenfees für 265 Franken, dazu ein Bier oder ein Glas Prosecco nach der Runde. Die Greenfees können bis Ende Saison 2013 einzeln oder für einen ganzen Flight eingelöst werden. Das Angebot gilt auch an Wochenenden und für Mitglieder mit einer ASG GolfCard (ASGI, Migros).

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Meisterstück mit Adrenalinkick – Loch 6, Par 3.

gleich neben dem Grün zieht die Blicke – und wohl auch die Bälle – auf sich. Für Golfplatzarchitekt Kurt Rossknecht ist dieses Par 3 das neue «Signature hole» (siehe Interview). Kurze Wege, grosse Grüns und akkurat gemähte Fairways mit gepflegtem Semi-Rough versprechen einen guten Spielfluss. Insgesamt kostete das Projekt rund fünf Millionen Franken. Im ehemaligen Bauernhaus «Mürggen» wurden ein neuer Empfang mit Proshop und eine neue Caddiehalle mit grosszügigen Parkboxen für Elektrotrolleys eingerichtet. Der bewilligte Neubau eines neuen Clubhauses ist vorerst auf Eis gelegt: Das bestehende Restaurant «Altes Sumpfhaus» habe genügend Kapazität und man wolle auch weiterhin alles aus Eigenmitteln finanzieren können, erläutert Unternehmer Weibel, der seit 2006 auch im ASG-Vorstand mitarbeitet.

NEUE MÖGLICHKEITEN

Er hätte den Ausbau eigentlich schon früher in die Hand nehmen wollen, doch sei man

langsamer gewachsen als ursprünglich geplant. 1999 wurden gleich zehn neue Clubs in die ASG aufgenommen, erinnert sich Weibel. Mittlerweile sei die Region Bern mit Golfplätzen gut versorgt. Um neue Mitglieder und GreenfeeSpieler anzuziehen, seien der Ausbau und der «Ligawechsel» nötig geworden: «Er gibt uns neue Möglichkeiten und allen Gästen ein tolles Erlebnis», so der Clubpräsident. Zu den aktuell gut 300 Mitgliedern sollen in den nächsten rund fünf Jahren fast nochmals so viele dazukommen. Mit dem neuen Platz und der speziellen Atmosphäre zwischen Tradition und Moderne könne man vielen eine «Heimat bieten», hofft Weibel. Man sei bloss 20 Autominuten von der Stadt Bern weg und alles andere als ein Ameisenhaufen, bei dem man schon fast mitgeschleppt werde: «Bei uns gibt es auch an den Wochenenden jederzeit Startzeiten», erläutert Weibel. Zudem sei man von Beginn an offen gewesen für alle Golfer und mit 100 Franken für ein Greenfee am Wochenende auch

LOCH 6 ALS «SIGNATURE HOLE»

Der deutsche Golfplatzarchitekt Kurt Rossknecht hat in der Schweiz schon 13 Anlagen neu geplant oder umgebaut. GOLFSUISSE hat nachgefragt, welches sein Lieblingsloch im Emmental wird.

Kurt Rossknecht, ist eigentlich der Umbau eines Golfplatzes schwieriger als der Neubau? Kurt Rossknecht: Das kann man so sagen.

Punkto Planung und auch beim Bau muss man mehr auf Bestehendes Rücksicht nehmen. Dazu will man bei einem Umbau natürlich möglichst wenig bestehender Flächen «kaputt» machen. Und die Spieler möchten auch während dem Umbau ihren Platz bespielen.

Was war für Sie die besondere Herausforderung im Golf Emmental?

Wir haben die alten Bahnen umgebaut, neue erstellt und mussten beides zu einem neuen Wurf zusammenführen. Das ist uns gut gelungen, zumal die Fläche doch beschränkt ist und die

Setzt neue Massstäbe – Raphael Weibel, Präsident Golf Emmental.

preislich attraktiv. Einzigartig ist zudem die Möglichkeit, die neu gebaute 3-Loch-Anlage mit den ersten sechs Bahnen der 18-Loch-Anlage zu kombinieren. Besonders Einsteigern werden so erste Erfolgserlebnisse auf dem Par-32-Parcours

NEUES RATING

Anfang Juli inspizierte die Rating-Kommission der ASG den neuen 18-Loch-Platz von Golf Emmental. Der Par-72-Course erhielt ein Course-Rating von 70,9 (ab Weiss). Der Platz ist ab Weiss 5714 Meter lang, ab Rot sind es noch 4876 Meter.

ermöglicht – und alle anderen geniessen handicapwirksame 9-Loch-Turniere auf einer kurzen, einfacheren Golfrunde. Zusammen mit der doppelstöckigen Driving-Range und der grossen Pitching-Area bietet Golf Emmental Trainingsmöglichkeiten wie kaum ein anderer Club.

zusätzlichen Bahnen auf verschiedenen Landparzellen gelegen sind.

Welches ist ihr Lieblingsloch?

Für mich ist es klar die Bahn 6. Das Par 3 von oben, rechts lauert der Teich und auch die Aussicht passt perfekt. Für mich ist es logisch, das wird das «Signature hole» im Emmental.

Gibt es andere Bahnen, die ihnen besonders ans Herzen gegangen sind?

Das kann ich nicht sagen, mir gefallen alle Löcher und für mich stimmt auch das Gesamterlebnis.

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KLEIN UND UNKOMPLIZIERT

LES COULLAUX

Am oberen Ende des Genfersees, fünf Minuten von der Autobahnausfahrt Villeneuve entfernt, liegt der 9-Loch-Platz Les Coullaux in malerischer Umgebung zwischen Wald und Rhône. GOLFSUISSE im Gespräch mit der Initiantin, Präsidentin und Golfegeisterten Danièle Berruex.

THÉRÈSE OBRECHT HODLER

Sie ist die einzige Frau der Schweiz, die quasi im Alleingang einen Golfplatz initiiert hat und einen ASG-Club präsidiert. Danièle Berruex ist eine Vollblut-Unternehmerin. Die Freude, die sie verspürte, als sie zum ersten Mal auf einem Golfplatz stand, ist noch heute bei ihrer rückblickenden Schilderung ansteckend. In Les Coullaux spielen Senioren mitten im Winter Golf, sobald die Morgensonne den Platz etwas erwärmt hat. Nach der Runde setzen sich alle ums Kaminfeuer und essen ihr Picknick. An der Generalversammlung im Herbst stellt Frau Berruex den Terminplan für die nächste Saison vor, mit erstaunlich vielen Turnieren, darunter einem Dutzend Sponsoringanlässen. Als sie 1988 beschloss, ihr zehn Jahre vorher erworbenes Bauerngut aufzuwerten, war sie eine leidenschaftliche Reiterin, hatte aber noch nie einen Golfschläger in den Händen gehalten. Was sollte aus diesen zehn Hektar mit vielen Obstbäumen werden? Ein Golfplatz? Warum nicht! Danièle Berruex inspizierte in Oberentfelden einen 9-Loch-Platz auf einem Elektrocart. «Ich war begeistert und beschloss, den Schritt zu wagen», erinnert sie sich.

VOM VERBAND UNTERSTÜTZT

Bei Johnny Storjohann, dem damaligen ASG-Generalsekretär, fand sie von Anfang an Unterstützung und erhielt fachmännische Ratschläge. «Johnny hat an das Projekt geglaubt, ich bin ihm sehr dankbar», sagt sie fast ein Vierteljahrhundert später. Yves Hofstetter, damaliges ASG-Vorstandsmitglied, schrieb die Statuten des Clubs. In diesen Jahren, lange bevor es Migros-Plätze oder eine ASGI gab,

dafür aber umso mehr Widerstand gegen einen als «elitär» eingestuften Sport, unterstützte die ASG mit voller Kraft die Schaffung neuer Plätze, um die Popularität des Golfsports voranzutreiben. Während dem ersten Jahr, als man in Les Coullaux noch nicht Golf spielte, schaute Danièle Berruex ganz alleine nach dem Platz und lernte die Grundlagen des fachmännischen Unterhaltes: «Ich weiss, wie man ein Green behandelt und pflegt», sagt sie, «ich helfe immer noch mit und komme mit einem einzigen Greenkeeper zurecht.» Sie räumt aber auch ein, dass man in Les Coullaux «weniger macht», zum Beispiel nur alle zwei Jahre eine chemische Behandlung. Hier und dort wachsen auch Margeriten oder Löwenzahn am

Wir können der Natur etwas mehr

Freiraum geben…

Rande der Fairways. «Wir organisieren keine Pro-Ams und können der Natur etwas mehr Freiraum geben», lacht die Besitzerin.

ENTSPANNTE ATMOSPHÄRE

Der Golfclub Les Coullaux hat 117 Mitglieder. Einige kommen aus Genf, andere aus nahen Dörfern wie Vouvry und Le Bouveret, einige besitzen Ferienhäuser in der Umgebung. Alle schätzen die besonders entspannte Atmosphäre im Club sowie die Möglichkeit, das Golfspiel zu erlernen und eine ASG-Karte zu erhalten. Der Platz ist 1446 Meter kurz (Par 29) und besteht aus sieben Par-3- und zwei Par-4-Bahnen. Dazu kommen ein Übungsgelände und eine DrivingRange für 23 Spieler. Die Eintrittsgebühren betragen 3000 Franken und die Mitgliedsbeiträge 1887 Franken pro Jahr (500 Franken für Junioren). Das Restaurant im renovierten Bauernhaus ist ein Selfservice mit einer schönen Terrasse, wo man Getränke und bei Bedarf seine mitgebrachte Verpflegung einnehmen kann. Es gibt Spieler, die zu einem grösseren Club wechseln, sobald sie Fortschritte gemacht haben. Andere bleiben dem Club treu und die meisten nehmen ihre Kinder mit, damit sie das Golfspiel von klein auf lernen.

CLUB WEITERGEBEN

Danièle Berruex legt überall Hand an und ist immer auf Trab. Ihre Arbeitszeit ist vergleichbar mit derjenigen einer Bäuerin, das heisst kaum ein freier Tag im Sommer. Unter diesen Umständen gehen Föhnstürme wie derjenige, der Ende April die Gegend verwüstete, nicht spurlos an ihr vorbei: Wie aus dem Nichts erhob sich ein orkanartiger Wind und riss Bäume sowie die Netze der DrivingRange nieder. Es folgten harte Wochen, um den Platz wieder instand zu stellen. Nach mehr als 20 Jahren und mit einem mittlerweile erwachsenen Sohn, der Musik studiert, möchte Danièle Berruex ihren Golfclub weitergeben, um das Leben noch zu geniessen, solange sie gesund und bei Kräften ist, und sie möchte natürlich auch öfter Golf spielen als bisher.

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SO SCHÜTZEN SIE SICH

BLITZGEFAHR

Der Tod von vier Frauen in Deutschland hat gezeigt, wie gefährlich Blitze für Golfer sein können. Allerdings kann man sich mit relativ einfachen Verhaltensregeln vor der Naturgewalt schützen.

Sie sind am Abschlag von Bahn sieben und als gegen 17 Uhr die dunklen Wolken und der Regen näher kommen, suchen sie Schutz an einem Unterstand – so wie es wohl viele bei einem drohenden Unwetter gemacht hätten. Doch ausgerechnet das kostet vier Golferinnen das Leben, denn ein Blitz schlägt in den Unterstand ein. «Der Golfplatz liegt hoch», erklärt Dirk Virnich, Sprecher der Polizei in Waldeck-Frankenberg.

Gleich zwei Blitze schlagen ein: Einer trifft einen Kirschbaum neben dem Unterstand, die Energie sprengt sogar das umliegende Gras heraus. Der andere entlädt sich am Dach des Unterstands. Die tödliche Spannung überträgt sich über die Holzkonstruktion des offenen Unterstandes auf die Körper. Holzsplitter fliegen mehrere Meter weit, eine Verbrennungsspur zieht sich an dem Unterstand entlang. Die drei Frauen (41, 66 und 67 Jahre) aus dem Landkreis Kassel haben keine

nicht rechtzeitig, das heisst vor Ankunft des Gewitters, sich in Sicherheit bringen oder fälschlicherweise unter einzelnen Bäumen Schutz suchen. Rund 10 Prozent der vom Blitz Getroffenen erleiden tödliche Verletzungen, in den USA sind es 70 Todesfälle pro Jahr und in der Schweiz gemäss Bundesamt für Statistik etwa fünf Todesfälle jährlich, was im Vergleich zu Ländern mit hoher Gewitterdichte eindeutig zu viel ist.

BLITZSCHLAG BEIM US OPEN

Golfgeschichte geschrieben haben 1975 Lee Trevino, Bobby Nichols und Jerry Heard am US Open in Chicago, als sie gleichzeitig vom Blitz getroffen wurden und verletzt überlebten, sowie 1991 das US Open in Hazeltine, als unter mehreren vom Blitz Getroffenen ein Zuschauer starb. Die Blitzgefahr wird seither von der United States Golf Association (USGA) und der

1975 wurden Lee Trevino, Bobby Nichols und Jerry Heard am US Open in Chicago gleichzeitig vom Blitz getroffen…

Chance. Sie sterben direkt, die vierte Frau (50) aus der Stadt Kassel kommt mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus und stirbt kurz darauf. Gebrannt hat die Hütte nicht. Das Schicksal der vier Frauen gibt zu reden, ist ein extremer Fall, doch Blitze sind im Sommer eher die Regel als die Ausnahme. In den USA werden pro Jahr rund 500 bis 1000 Menschen beim Fischen, Bootfahren,Wandern, Campen, Biken oder Golfen vom Blitz getroffen (1 auf 300 000 Einwohner). Unter ihnen finden sich häufig Golfspieler aus Florida, weil einerseits in Florida eine erhöhte Gewitteraktivität herrscht und andererseits, weil Golfer jedes Jahr immer wieder die gleichen Fehler begehen, indem sie

PGA sehr ernst genommen. Mittlerweile sind auch alle Golfplätze auf der Tour mit Anlagen bestückt, die Blitze bereits auf eine Distanz von mehreren hundert Kilometern orten können. Vor zehn Jahren ist in den USA eine Kampagne zur «Sicherheit vor Blitzschlägen » lanciert worden.

Blitze entstehen durch elektrostatische Entladungen in Gewitterwolken, die meist im Rahmen von sommerlichen Wärmegewittern, an heissen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit, oder bei vorbeiziehenden Frontgewittern auftreten. Typisch für Wärmegewitter mit Blitzaktivität sind die gigantischen Cumulonimbus-Wolken, die sich wie  Ambosse hoch

bis in die Stratosphäre auftürmen können. Der über 30 bis 100 000 km/sek. (1/3 bis 1/10 der Lichtgeschwindigkeit) schnelle und bis zu 33 000 Grad Celsius heisse Blitz erzeugt in einem Zeitraum von einer tausendstel Sekunde eine Spannung von bis zu 10 Mio.Volt und einen Blitzstrom von über 200 000 Ampère. Blitzströme können Gegenstände schmelzen oder so erwärmen, dass leicht entzündliche Stoffe in Brand geraten oder explodieren.

GEFÄHRLICH NUR

SCHON BEI NÄHE

Blitze können den Menschen nicht nur direkt am Körper treffen. Auch in unmittelbarer Nähe eines vom Blitz getroffenen Objektes besteht Gefahr durch Blitzüberschlag oder durch Explosions- und Brandverletzungen. Deshalb sind Personen, die sich unter Bäumen, neben Masten oder in der Nähe von Aussenwänden befinden, besonders gefährdet. Auch indirekt können Blitzeinschläge gefährlich werden. Denn von der Einschlagstelle breitet sich der Blitz radiär in alle Richtungen im Boden und im Wasser aus und erzeugt an der Erdoberfläche zwischen den Füssen eine hohe Schrittspannung, wodurch Strom durch den Körper fliessen kann. Dadurch befindet sich ein Mensch auch noch in grösserem Abstand vom Einschlagsort in einer Gefahrenzone, die mindestens 20 Meter im Radius beträgt, aber auch weiter reichen kann. Dies ist der Grund, weshalb man bei Gewittern im Freien unbedingt in der Hockestellung die Füsse eng nebeneinander setzen soll, um die Schrittspannung so klein wie möglich zu halten.

SCHWER BERECHENBAR Gewitter sind deshalb so unberechenbar, weil nicht jede Gewitterwolke auch eine Blitzaktivität aufweist und weil sowohl Ort als auch Zeitpunkt des ersten bzw. des nächsten Blitzeinschlages nicht vorhersehbar sind. Wird ein Mensch vom Blitz getroffen, so ist aus medizinischer Sicht die sofortige Alarmierung (Tel. 144) und die Leistung der ersten Hilfe wichtig, denn nur rund 10 Prozent erleiden

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tödliche Verletzungen, meist durch Herzstillstand oder Lähmung der Atemmuskulatur, während 90 Prozent den Blitzschlag überleben. Der Mythos, dass vom Blitz Getroffene noch elektrisch geladen sind, ist falsch. Die Verletzungen richten sich hauptsächlich danach, an welcher Stelle der Mensch vom Blitz getroffen wird und wo der Strom durch den Körper dringt. Der weitaus grösste Teil des Blitzstromes fliesst auf der Körperoberfläche und verursacht an den Ein und Austrittsstellen Verbrennungen. Nasse Kleider werden aufgerissen. Strom und Wärmeeinwirkungen können in den durchflossenen Körperteilen und im Zentralnervensystem Schäden verursachen. Häufig sind Gedächtnis-, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Seh- und Gehörstörungen. Gefährlicher als vorübergehende Bewusstlosigkeit sind Atem- und Herzstillstand mit Hirnschädigung sowie Schäden des Zentralnervensystems bei Stromfluss durch das Gehirn.

NICHT WARTEN, BIS

DIE WOLKE DA IST

Untersuchungen haben gezeigt, dass Blitze aus einer Gewitterfront in bis zu 10–15 km Entfernung auf die Erde einschlagen können. Das heisst, dass Gewitter, welche «nur» 10–15 km entfernt sind, bereits ein erhebliches Blitzrisiko darstellen. Viele Freizeitsportler, auch Golfer, sind sich dieser Gefahr nicht bewusst und glauben, dass heranziehende Gewitter erst gefährlich werden, wenn es aus den Wolken

über ihren Köpfen regnet oder Blitze unmittelbar in der Umgebung einschlagen. Deshalb gilt die 30/30 Regel, die besagt, dass wenn zwischen sichtbarem Blitz und hörbarem Donner weniger als 30 Sekunden vergehen, die Gewitterfront bereits die gefährliche 10-km-Grenze unterschritten hat (Schallgeschwindigkeit rund 330 Meter/Sekunde) und Golfer sich in Sicherheit (z.B. Clubhaus) begeben sollten und erst 30 Minuten nach dem letzten Donner Entwarnung gegeben werden kann.

NICHT IN DER GRUPPE

BLEIBEN

Golfplätze zählen aufgrund der einzeln stehenden Bäume und Baumgruppen, der freistehenden metallenen Fahnenstangen und der verwendeten Golfschläger bei einem Gewitter zu den gefährlichsten Orten. Wird man trotzdem von einem Gewitter im Freien überrascht, hat man ein Problem, denn sowohl unter Bäumen als auch auf dem Fairway ist man jetzt nicht mehr sicher. Golfer in Gruppen sollten sich verteilen und untereinander mindestens 3–5 Meter Abstand einnehmen. Ist keine Schutzhütte vorhanden oder das Clubhaus zu weit entfernt, besteht nur noch die Möglichkeit, in einem Wald oder in einer Geländemulde in mindestens 3–5 Meter Abstand von Stämmen und Astspitzen in der Hocke auf den Boden zu kauern, die Arme um die Beine zu schlingen und die Füsse dicht nebeneinander hinzustellen und die Golftasche samt Regenschirm weit von sich so lange auf den Boden zu legen, bis das Schlimmste vorbei ist.

Auf keinen Fall sollte man sich flach auf den Boden legen. Fahnenstangen auf den Greens und exponierte Geländeabschnitte sind bevorzugte Einschlagsorte, ebenso nasse Golfschläger oder aufgespannte Regenschirme. In falscher Sicherheit wähnt sich,wer glaubt, dass das Benützen von Regenschirmen mit einem Fiberglas- oder Kunststoffrohr, das Ausziehen von Schuhen mit Metall-Spikes oder das Benützen eines Golfwagens die Blitzgefahr verringern könnte.

AUCH IN HÜTTEN IN DIE HOCKE Schutzhütten aus Holz sind nur sicher, wenn sie mit einer Blitzschutzanlage mit Blitzableiter und isoliertem Boden ausgerüstet sind, ansonsten können sie bei Blitzschlag eher zur Falle werden. Auf jeden Fall sollten Sie sich in der Hütte in der Mitte aufhalten und die Hockstellung einnehmen. Unbedingt zu meiden sind Aufenthaltsorte unter einzelnen Bäumen oder am Waldrand, an exponierten und erhöhten Lagen auf Hügelkuppen, in der Nähe von Metallzäunen oder im Wasser. Es kann nicht genug wiederholt werden, dass Golfer sichere Orte wie ein Clubhaus frühzeitig vor Ankunft eines Gewitters aufsuchen sollten. Nicht umsonst erlaubt die Regel 6a II, das Spiel straflos zu unterbrechen, wenn durch ein Gewitter die Gefahr eines Blitzschlages als gegeben angesehen wird.  Wetterprognosen mit Radar- und Satellitenbildern unter www.meteoschweiz/de.

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RAVEL T

PLATZ 8 IN EUROPA –SOUFFLENHEIM IST IMMER EINE REISE WERT

Wie jedes Jahr haben die Leser des grössten deutschen Golfmagazines die «Travel Awards 2012» vergeben. Unter den jeweiligen TOP 10 Plätzen sind vor allem Golfanlagen, die mehr zu bieten haben, als «nur» Golf.

Der Golfclub Soufflenheim Baden-Baden im grenznahen Elsass konnte wieder überzeugen und sich in der Bewertung für 2012 vom 13. Platz bis auf den 8. Platz nach vorne schieben.

Der Trend nach einem Golfurlaub, der mehr beinhaltet, als das pure Golfspiel zeichnet sich auch in Soufflenheim immer mehr ab. Die Golfreise, ob ein verlängertes Wochenende oder eine ganze Golfwoche, sollte möglichst vielseitig werden und die Kombination von verschiedenen genussreichen Aktivitäten erlauben. Auch für nichtgolfende Begleitpersonen sollte noch etwas geboten sein. Viele der Stammgäste verbinden denn auch Ihren Besuch mit gastronomischen Ausflügen, mit Weinproben im Elsass oder Besuchen im nahegelegenen Baden-Baden und nach Strasbourg.

Seit April diesen Jahres ist die Region noch um eine Attraktion reicher. Mit «Roppenheim – the Style Outlets» öffnete ein neues Markendorf mit 120 Boutiquen, Cafés und Restaurants im nur 8 Minuten entfernten Nachbarort Roppenheim seine Pforten. Morgens golfen – Mittags shoppen, und abends ins Thermalbad nach Baden-Baden ? Da gibt es wirklich Programm für mehrere (Golf)-Tage.

Die schnelle Anreise aus der Schweiz und 8 weitere Golfplätze in der Nähe sind über-zeugende Argumente für einen Kurzurlaub ins Elsass. Der spektakuläre Bernhard-Langer-Platz selbst zählt zu den anspruchsvollsten und abwechslungsreichsten Plätzen im Europäischen Raum. Neben dem eigentlichen Meisterschaftsplatz stehen den Gästen der über 140 ha grossen Anlage zusätzlich ein reizvoller 9-Loch-Platz, ein 6-Loch-Kurzplatz sowie grosszügige Übungseinrichtungen zur Verfügung. www.golfclub-soufflenheim.com

GOLFREISEN EINFACH MIT MANTA REISEN BUCHEN

Golffreunde können ab sofort ihre nächsten Golfferien nach Mauritius oder auf die Seychellen einfach online bei Manta Reisen buchen. Ein modernes Layout mit grosszügiger Bebilderung inspiriert, neue Funktionen erleichtern zudem die Handhabung. Ein neuer «Reiseplaner» unterstützt Nutzer der Webseite dabei, das umfassende Ferienangebot von Manta Reisen auf ihre ganz persönlichen Bedürfnissen und Erwartungen einzugrenzen. Eine gezielte Suche nach der passenden Reisedestination ist einfach und die Angebote können nach Themen wie Golf gefiltert werden. Nach Wunsch auch in Kombination mit weiteren Themen wie Badeferien, Wellness, Hochzeit, Familien, Tauchen, Schnorcheln, etc.. Preisangaben und Verfügbarkeit

aller Reiseangebote werden übersichtlich dargestellt. Ergänzt wird die Webseite von Manta Reisen mit täglich neuen Sonderangeboten. Manta Reisen bietet auch im neuen druckfrischen Mauritius/ Seychellen-Katalog 2012-2013 neun Golfhotels auf Mauritius, welche mit ihren 18-Loch-Meisterschaftsplätze oder 9-LochAnlagen fantastische Kulisse bieten. Selbstverständlich ist auch das einzige Golfhotel auf den Seychellen im Manta ReisenPortfolio. Die Destinationen im Indischen Ozean ermöglichen es, schon am ersten Ferientag fit am Tee zu erscheinen, ist der Zeitunterschied zur Schweiz während des Sommers nur +2 Stunden, im Winter +3 Stunden. Die Kataloge sind online auf www.manta.ch verfügbar oder in jedem guten Reisebüro erhältlich.

66 GOLFSUISSE 04-12

KÖNIG LUDWIG: 126 GOLFLÖCHER FÜR 99 EURO

Mit der Aktion «99 Loch für 99 Euro» hat sich das Allgäuer Golfresort «König Ludwig» in die Herzen der Golfer gespielt. Nun gibt es fürs gleiche Geld 126 Golflöcher und mit den Bestnoten bei holidaytest.de und holidaycheck.de den Dank der Gäste. An Auszeichnungen mangelt es dem Allgäuer «Spa & Golf Vital Resort Hotel König Ludwig» schon seit Jahren nicht. Doch diesmal sind es die Hotelgäste selbst, welche das «König Ludwig» an die erste Stelle wählten: «Elf von elf möglichen Punkten» lautet das Urteil auf holidaytest.de – das kann kein anderes Resort überbieten. Das andere grosse Testportal, holidaycheck.de, bescheinigt ganz offiziell, dass die Betreiber «stolz auf die Qualität des Hotels sein können», und würdigt dies mit der Aufnahme in die «Quality Selection 2012». Die Vorteile für Golfer liegen auf der Hand: drei 18-Loch- Plätze innerhalb von zehn Fahrminuten, weniger als ein Par 5 zum nächsten Kurs und die Golfacademy Oberallgäu «um die Ecke». Greenfee-Abkom-

Fünfte Waldhaus Flims Golf Trophy

Zu den «Leading Hotels of the World» gehört das Waldhaus Flims schon länger, mit dem kleinen Jubiläum seiner «Golf Trophy» etabliert sich das 5-Sterne-Haus nun endgültig auch als führender Turnierorganisator: Die Teilnehmer der 5th Waldhaus Flims Golf Trophy im Buna Vista Golf Sagogn wurden u. a. mit eisgekühlten Tüchern, kühlen Schweissbändern und stetem Nachschub an Flüssigkeit verwöhnt. Nach der heissen Runde wurde sogar noch Après-Soleil-Creme verteilt. An der Preisverleihung gab es trotzdem das eine oder andere rote Gesicht. Sagogn-Captain Frank Baumann setzte mit seiner knallroten Hose einen passenden Kontrapunkt und beschenkte die vielen Sieger mit edlen Preisen. Gross abgeräumt hat das Team um Thomas Himmel: Der Münchner Golfplatzarchitekt, der mit GOLFSUISSEAutorin Petra Himmel verheiratet ist, spielte früher in der deutschen Nationalmannschaft und hält sein Handicap immer noch deutlich im positiven Bereich. Sein Dreierteam schoss im Scramble gleich neun Birdies und neun Par.

men gibt es mit sieben Golfclubs, wobei aus den ursprünglichen «99 Loch für 99 Euro» zwischenzeitlich 126 Golflöcher fürs gleiche Geld geworden sind. Wegweisend sind auch die Pauschalarrangements, die keine sogenannten «ab»-Preise kennen: Für fixe 379 Euro gibt es entweder vier Golftage unter der Woche oder drei Tage übers Wochenende inklusive Halbpension. www.hotel-koenig-ludwig.com

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GOLFSUISSE 04-12 67
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SÜDSCHWEDEN

«VOM WINDE VERWÖHNT…»

Schonen in Südschweden ist eine Golfdestination ersten Ranges, mit viel frischer Luft. Wir haben für Sie mit und gegen den Wind gespielt und wurden in jedem Fall verwöhnt. Klar ist: Schwedische Ferien versprechen mehr Sport und Ruhe als Disco und Rummel.

TEXT UND FOTOS: LIVIO PIATTI

Linda Strömbäck dürfte wohl eine absolute Ausnahme sein: Die Schwedin fing in der Schweiz an, Golf zu spielen, als sie für drei Jahre in Luzern arbeitete. Für alle anderen Schwedinnen und Schweden fängt Golf normalerweise in Schweden an, vor der Haustür sozusagen. Denn Golf ist in Schweden Volkssport: Unter den 9 Millionen Menschen hat es an die 550 000 registrierte Golfer. Und dazu viele weitere, die nicht registriert sind, weil sie keinem Club angehören. Linda, berufstätige alleinerziehende Mutter, die heute noch von der Berglandschaft um den GC Engelberg schwärmt, hatte nach ihrer Rückkehr in die Heimat kein Problem, ihrer neuen Leidenschaft zu frönen, denn die Möglichkeiten, in Schonen (auf Schwedisch: Skåne), dem südlichsten Teil Schwedens, Golf zu spielen, sind grossartig. Sowohl qualitativ wie auch quantitativ und finanziell.

Für Spieler aus der Schweiz bietet sich Malmö als Basis an – die entspannte kleine Grossstadt, die vom dänischen Flughafen KopenhagenKastrup bequem per Zug in 20 Minuten direkt zu erreichen ist. Nicht weniger als 30 Plätze sind von Malmö aus mit dem Mietwagen in knapp einer halben bis Dreiviertelstunde zu erreichen. Plätze, von denen einige so klingende Namen tragen wie Barsebäck, Falsterbo oder Vasatorp, die in den meisten «Best of»-Listen Schwedens, Europas und der Welt auftauchen.

«WIR ZÄHLEN DIE TAGE OHNE WIND …»

Barsebäck, etwas nördlich von Malmö, ist der international bekannteste Platz Schonens.

Zahlreiche Turniere der Männer- und

Frauen-Tour sowie der Solheim Cup wurden hier ausgetragen. Die 2x18-Loch-Anlage bietet sportliches Golf, Wald wechselt ab mit einigen Bahnen am Meer. «Wir zählen die Tage ohne Wind», sagt Per Lindroth, Direktor des

kommt Eintönigkeit auf. Die Abschläge sind hier nicht mit Farben markiert, sondern mit Zahlen, die, um zwei Nullen ergänzt, die ungefähre Länge der 18 Löcher in Metern angeben. Zuhinterst happige 67, zuvorderst

Golf ist in Schweden Volkssport: Unter den 9 Millionen Menschen hat es an die 550 000 registrierte Golfer…

Resorts. Die Anlage liegt auf einer bis 30 Meter dicken Sandschicht, auch nach dem stärksten Regenschauer kann problemlos bald weitergespielt werden.

Auch der Vasatorps Golfklubb, etwas weiter nördlich gelegen und vom Meer entfernt, bietet gleich drei 18-Loch-Plätze an, jeder mit eigenem Charakter und eigenem Landschaftsbild. Der 2009 erstellte «TC» («Tournament Course») erinnert – zwar künstlich erstellt, doch klug gestaltet und schön angewachsen – mit seinen Buckeln und Wellen oft an einen Linksplatz. Schön mit einbezogen wurden aber auch alte Bäume und lange Mauern aus den grossen Steinen, die aus dem Boden geholt wurden. Lange, «Wasteland» genannte Sandzonen bereiten mehrmals seitliche Schwierigkeiten, in ihnen gelten jedoch weder Bunker- noch Hindernisregeln, sie werden einfach wie Roughs behandelt. Andere Löcher wiederum führen über oder um Wasser, keine Sekunde lang

sanfte 47, glatte zwei Kilometer Unterschied also, Ladies und ältere Spieler brauchen sich nicht zu sorgen. Die Grüns von fürstlichen Dimensionen, onduliert in weiten Formen, sind sehr schnell und traumhaft gepflegt. Pitchmarken entstehen nur schwer – und wenn, dann werden sie von den sozial eingestellten Schweden ihren nachfolgenden Flights nicht zugemutet.

Der ältere Gamla Banan (das bezeichnet auf Schwedisch einen Platz, keine tropische Frucht…) wirkt ländlicher, familiärer, kann aber bei aller Harmonie genauso herausfordernd sein, wenn man die Herausforderung sucht. Dass allein auf die Fläche der Pitching-Area in der Schweiz bereits eine mittlere Driving-Range passen würde, erstaunt einen angesichts der

Die Golfplätze Barsebäck, Falsterbo und Kristianstad/Åhus (v.o.n.u.)

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TRAVEL

Dimensionen dieser Anlage bald nicht mehr: Schweden hat Platz. Schliesslich ist das Land elfmal so gross wie die Schweiz.

LINKS AUF DEM FESTLAND

Eine kurze Fahrt südlich von Malmö liegt auf einer grossen Landzunge einer der ganz wenigen echten Linksplätze des europäischen Festlands,

WISSENSWERTES

DIE CLUBS

Barsebäck Golf + Country Club in Löddeköpinge, Tel. 0046 46 77 62 30 www.barseback-golf.se

Vasatorps Golfklubb in Mörarp, Tel. 0046 42 23 50 58 www.vasatorpsgk.se

Bokskogens Golfklubb in Bara, Tel. 0046 40 40 69 00 www.bokskogen.com

PGA of Sweden National in Bara, Tel. 0046 40 635 51 00 www.pgaswedennational.se

Falsterbo Golfklubb Tel. 0046 40 47 00 78 www.falserbogk.se

Kristianstads Golfklubb in Ahus, Tel. 0046 44 24 76 56 www.kristianstadsgk.com

Falsterbo GK. Der Club feierte 2009 sein 100-jähriges Jubiläum, entsprechend stilvoll gemütlich empfängt das Clubhaus nach der Runde diejenigen, denen der Wind die Lungen mit frischer Meeresluft gefüllt hat. Der Wind ist in Schonen immer mit dabei im Flight. Hunderte von riesigen Windkraftwerken, draussen im Meer wie auch auf dem Land,

Ljunghusens Golfklubb in Höllviken, Tel. 0046 40 45 80 00 www.ljgk.se

Ahus Gastgifvaresgard in Ahus, Tel. 0046 44 28 90 50 Countrysidehotel mit guter Küche an der Ostküste Schonens

MALMÖ MIT DEM MIETWAGEN

Die Reise wurde unterstützt von Take it Travel in Root bei Luzern. Der Spezialist für Golfreisen in Schonen bietet ab Malmö eine individuelle Reise mit dem Mietwagen an. Inbegriffen sind die Übernachtungen im Hotel, fünf Greenfees und der Flug nach Kopenhagen. easyJet fliegt fünfmal pro Woche von Basel nach Kopenhagen. SWISS und SAS bieten täglich mehrere Flüge ab Zürich an. Von Kopenhagen sind es kurze 20 Zugminuten nach Malmö. www.takeit.ch

zeugen von seiner unbändigen Kraft und dem Bestreben des Menschen, diese zu nutzen. Am 11. Loch von Falsterbo lässt er seine Muskeln am liebsten und am unberechenbarsten spielen: Das Par 3 von bescheidenen 135 Metern ab Gelb liegt auf einer Art Inselgreen, davor und daneben Wasser und Schilf. Je nach Windrichtung müsse es mit dem Driver oder einem Wedge gespielt werden, wissen Einheimische – und denken an viele versenkte Bälle …

Auch im GK Ljunghusen, nahe bei Falsterbo, verlaufen neun Löcher (von 27) am Meer entlang, schilfbestandene Lagunen und Marschen bilden natürliche Hindernisse.

GOLFERISCHER AUSLAUF FÜR WEITENJÄGER

Etwas östlich von Malmö hat sich die PGA of Sweden, der Verband der professionellen Golfer, mit Minorität und ihrem guten Namen an einem Projekt beteiligt, das im grossen Stil mit dem Bagger vom Reissbrett auf die Landschaft übertragen wurde: Für zwei 18-Loch-Plätze, «Lakes» und «Links» genannt, wurden auf dem natürlichen Lehmboden des ganzen riesigen Areals, das dereinst auch ein Wohn- und Ferienresort sein soll, 20 Zentimeter Sandboden aufgebracht und mit dem entsprechenden anspruchslosen, lichten Dünengras bepflanzt. Noch fehlen die geplanten 6000 Büsche um den «Lakes»-Platz, doch eine Runde auf dem «Links» beweist schon eindrücklich: Dies ist ein toller golferischer Auslauf für Weitenjäger und Windbändiger. Im Restaurant des sehr grosszü-

70 GOLFSUISSE 04-12 TRAVEL

gigen Clubhauses, das 16 Zimmer und Suiten anbietet, herrscht noch wenig Atmosphäre. Das hindert den Profi Peter Hanson, dieses Jahr Dritter in Augusta, aber nicht daran, seine gemütlichen Rundungen mit einer tüchtigen Portion gebratenem Speck mit Zwiebelsauce, Kartoffeln und Lingonbeeren («Polar-Himbeeren») zu pflegen. Das Gericht steht zurzeit auf

Schön mit einbezogen wurden aber auch alte Bäume und lange
Mauern aus grossen Steinen…

den Speisekarten der meisten Plätze in Schonen, es ist die «Pflicht» in einem Wettbewerb, den sich die Clubrestaurants liefern.

Ganz anders ist das Ambiente im nahen GK Bokskogen, auch er mit 36 Löchern. Alte Bäume, darunter sehr viele Buchen, die dem Club seinen Namen gaben, und ein grosser Teich vermitteln von Anfang an das Bild einer Idylle. Ein Blick auf die Score-Karte zeigt dann aber sofort, dass auch hier echter Sport geboten wird – der ältere der beiden Plätze misst ab den hintersten Abschlägen satte 6500 Meter, begleitet von sehr viel Wasser.

Die Golfplätze PGA of Sweden, Vasatorps «Gamla Banan» und Malmö, der «Lilla Torg» mit seinen Restaurants (v.l.n.r)

Sechs verschiedene Tees entschärfen auch hier, wie bei allen hier vorgestellten Plätzen, die Situation für diejenigen, die das wünschen.

Schonen, die Feriengegend Schwedens, hat für unsere Begriffe noch etwas liebenswert Ländliches: Die kleinen Ferienorte an den langen, feinsandigen Stränden wirken meistens etwas verschlafen, Touristenmassen wie in Rimini oder Torremolinos sind wohltuend weit entfernt. Schwedische Ferien versprechen mehr Sport und Ruhe als Disco und Rummel. Wer im Anschluss an den Sport anspruchsvoll essen gehen will, muss sich entweder in Malmö umschauen oder bereit sein, etliche Kilometer über Land zu fahren, in eines der durchaus vorhandenen guten Restaurants. Diese servieren ihre Küche, die gerne lokale Produkte mit internationalen Einflüssen mischt, meistens auf Vorbestellung. Englisch wird überall gut gesprochen und verstanden, die Bedienung ist fast immer unaufgeregt freundlich, kein Geschwätz, keine schroffe Abfertigung. Zu Abend gegessen wird zu ungewohnt früher Stunde. Um vielleicht anschliessend, wie «unsere» Linda, auf einem der zwei 18 Loch Plätze des GK Kristianstad-Ahus, nochmals eine Runde zu spielen. Im Sommer sind die Abende in Schweden lange hell.

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GRAUBÜNDEN

GOLF & GOURMET

Graubünden ist die Schweizer Golfdestination – erst recht im Spätsommer und Herbst.

Neun herrliche 18-Loch-Plätze und sechs spannende 9-Loch-Plätze locken die Gäste in die Bündner Berge und Täler. Und natürlich kommen auch die Gourmets auf Ihre Kosten.

Die Ferienregion Nummer 1 lässt speziell auch die Golferherzen höher schlagen. Hier findet sich für jeden Golftyp der passende Platz. Zum Beispiel in Arosa auf über 1800 m ü. M. den höchstgelegenen Golfplatz der Alpen oder den kürzlich renovierten Course von Davos inmitten der höchstgelegenen Stadt Europas. Oder wie wär’s mit einer Runde auf dem naturnahen Golfplatz in Lenzerheide oder aber Golfen am Rhein auf dem Golfplatz Sagogn. Abwechslung ist jedenfalls garantiert.

In Graubünden gibt es total 15 Golfplätze mit 198 Löchern. Nirgends sind die Wälder schöner und die Grüns «greener», wie die Bündner zu Recht stolz für ihre Golfregion werben. Und nirgends ist die Auswahl so gross und die verschiedenen Golfplätze des Kantons lassen sich hervorragend kombinieren.

Das ist ideal für einen Kurztrip oder auch einen längeren Aufenthalt. Die Golfhotels kümmern sich um alle Bedürfnisse ihrer Gäste: Spezielle Angebote und Packages für Ihre Golfreise,

Shuttleservicefahrten zum Platz oder die Organisation von Tee-Times, Golfpartner und Trainer gehören dabei selbstverständlich zum Standard.

GOLF UND GENUSS

Und natürlich kommt neben dem Golfen auch der kulinarische Genuss nicht zu kurz. Lassen Sie sich von den nachfolgenden Kulinarik-Tipps – gleich direkt auf dem Golfplatz – inspirieren. Von A wie Arosa bis V wie Vulpera. Im 2010 neu eröffneten Feinschmecker-Lokal mit dem sinnigen Namen «Golfhuus» in Arosa kommen Gourmets in doppelten Genuss. Dort verbessert der Gast im Sommer vor der Tür sein Handicap auf dem Weg zwischen wunderbaren Wiesen und Wäldern. Im Winter gleiten Langläufer an der Sonnenterrasse mit prächtiger Bergsicht vorbei. Und seit diesem Jahr wird die Küche der Gastgeber Nicole und Markus Trautvetter mit 13 GaultMillau Punkten bewertet.

Deutlich weniger gestylt, aber ebenfalls mit wunderbarer Bergsicht lockt das Restaurant im Golfclub Brigels. Es wird von den Bergbahnen betrieben und bietet alles was ein Golfer vor oder nach der Runde begehrt. Auf dem sonnigen Hochplateau sind 2005 neun abwechslungsreiche Löcher entstanden. Dazu kommen drei Löcher der kurzen Übungsanlage. Fast überall bietet sich ein grandioser Ausblick auf die Surselva und die umliegenden Berge. Das Clubrestaurant in Davos ist heimelig in viel Holz gehalten und bietet ein entsprechendes Angebot: Auch hier lockt eine schöne Sonnenterasse die Runde unter freiem Himmel zu beenden. Die Löcher führen entlang dem Fluss Matta in Richtung Dischmatal, und auch hier hilft die Höhenluft nur bei der Weite, nicht aber beim Anspielen der vergleichsweise kleinen Grüns.

Auch im «Ferienclub» Lenzerheide lockt das Restaurant mit viel Gemütlichkeit: In der Bündnerstube herrscht eine entspannte

72 GOLFSUISSE 04-12 TRAVEL

Atmosphäre. Ein spezielles Erlebnis ist das 4-Gang-Bündner-Menü, in dem Capuns (Mangold-Wickel) und Wildfleisch nicht fehlen dürfen. Der Platz ist wunderbar eingebettet in

«Mulania» im neuen Rocksresort von Laax prägt. Der Platz ist sehr abwechslungsreich und bietet fantastische Aussichten aufs Tal, unter anderem auf die Rheinschlucht.

Zudem ist das Engadin auch noch die Region mit der höchsten Zahl an GaultMillau Punkten…

einen lichten Föhren- und Fichtenwald, so dass ausser Vogelgezwitscher gar nichts zu hören ist. Lenzerheide bietet ein grosses Naturerlebnis ohne Rummel.

Golf Sagogn, wo übrigens auch Peter Sauber golft, gehört auch kulinarisch zu den Top-Adressen. Am Herd sorgt der Österreicher «Michi» Bauer für höchste Qualität – einer der Top-Köche der Surselva, welcher auch das Gourmet-Restaurant

Der Geheimtipp

Es scheint, als ob Mutter Natur selbst diesen einzigartigen Golfplatz erschaffen hat. Der 18-Loch-Golfplatz und das Bade- und Wellnesszentrum laden Sie auf eine einmalige Entdeckungsreise ins Albulatal ein. Herzlich Willkommen!

www.golf-alvaneu.ch

Tel. +41 (81) 404 10 07 · 7473 Alvaneu Bad

Der 1923 gegründete Golf Vulpera ist familiär, alpin und trotz seiner Kürze mit neun Löchern abwechslungsreich. Auch im Unterengadin finden die golfenden Gäste ein gemütliches, kleines Clubrestaurant, frische Bergluft und vor allem italienische Spezialitäten wie frische Pasta auf dem Teller.

Zudem ist das Engadin auch noch die Region mit der höchsten Zahl an GaultMillau Punkten.

Grosszügiges Golfclubhaus, gepflegtes Restaurant mit Sonnenterrasse, Golfshop und Golfschule.

Blick vom Golfplatz Alvaneu Bad auf das Landwasserviadukt der Rhätischen Bahn, welches zum UNESCO-Welterbe zählt.

Golf Club Alvaneu Bad

BULGARIEN

BIRDIES STATT BALLERMÄNNER

TRAVEL

Die Region um Varna ist bisher vor allem als BilligDestination und «Ballermann» bekannt. Mit dem spektakulären Platz Thracian Cliffs und zwei weiteren 18-Loch-Anlagen ganz in der Nähe wird das Schwarze Meer auch für anspruchsvolle Golfer zum lohnenden Ziel.

STEFAN WALDVOGEL

Er habe wohl etwa 30 Bälle verloren, sagt ein älterer Deutscher nach der Runde auf der Clubhaus-Terrasse. Überraschenderweise lässt er sich aber nicht entmutigen und will mit seiner kleinen Gruppe am nächsten Tag gleich nochmals die Herausforderung Thracian Cliffs annehmen, auch wenn er dafür auf das PauschalArrangement 50 Euro nachzahlen muss. Für Leute mit hohem Handicap ist der Platz an der Schwarzmeerküste eigentlich nicht gemacht, Ballverluste und Score sollen keine Rolle spielen. Spektakulär ist er auf jeden Fall und weil die verzogenen Bälle weit unten im Meer landen, verliert man auch nicht viel Zeit mit Suchen. Architekt Gary Player hat sein im vergangenen Sommer eröffnetes Werk als Pebble Beach Europas bezeichnet und wenn Bulgarien auch das Prestige fehlt, passt der Vergleich punkto Landschaft durchaus: Gleich auf allen 18 Bahnen gibt es einen freien Blick aufs Meer.

Die teilweise happigen Höhenunterschiede machen das Spiel zu einer echten Herausforderung und den Cart obligatorisch. Herausfordernd ist dabei nicht nur das Signature-Hole Nummer 6. Hier sind es ab den hintersten Abschlägen genau 211 Meter aufs 60 Meter tiefer liegende Grün. Rechts droht das Schwarze Meer die Bälle zu verschlucken, links lauert dichtes Rough.

NERVENKITZEL PUR

«Als ich hier zum ersten Mal aufteete, war die Wassergrenze noch das Aus. Ich habe rote Pfosten gesteckt, um das Loch spielbar zu machen», sagt der deutsche Manager Perry Einfeldt. «Zielt man nun Richtung Meer, kann man mit einem Strafschlag noch immer ein Bogey erreichen», erklärt der Handicap-10-Spieler seine Strategie. Fünf verschiedene Teeboxen ermöglichen aber auch hier eine vernünftige Distanz und statt des eigenen Resultats zählt eher das Naturspektakel. Vor allem, weil bei unserem Besuch im April die Greens noch extrem langsam und schwierig zu berechnen waren: Ein Teil der Greens war schon während der ersten Saison kaputt gegangen und musste repariert werden. Abgesehen von diesem

Wermutstropfen überzeugt der Platz aber in jeder Hinsicht. Spektakulär ist auch der künstlich aufgebaute Inselabschlag bei Loch 7: 180 Meter Carry über das Meer hinweg auf das erhöht gelegene Fairway ist nicht jedermanns Sache, aber Nervenkitzel pur.

NOCH VIEL ZU TUN

Während sich der Platz schon nach der Hälfte der ersten Saison als Attraktion etabliert hat, bleibt rundherum noch viel zu tun. Knapp 60 grosszügige Appartements stehen bereit, der Bau des geplanten Luxushotels musste wegen der Finanzkrise vorerst verschoben werden. In den Schaufenstern der zahlreichen geplanten Mode-, Sport- und Schmuckboutiquen im Marina Village gaukelten bei unserem Besuch täuschend echte Fototapeten gefüllte Regale vor. In der jetzt laufenden zweiten Saison sollen die Läden nun vermietet sein und zum Shoppen einladen. Bei genauem Hinsehen erweisen sich die schmucken Appartementhäuser oberhalb der letzten drei Thracian-Cliffs-Fairways als geschickt mit riesigen Fotoplanen verhüllte nackte Rohbauten – eine Art Potemkinsches Dorf auf 5-SterneNiveau.

GRAS DOMINIERT

Viel gebaut wird auch ganz in der Nähe: Der ebenfalls von Gary Player designte Platz BlackSeaRama wurde 2009 eröffnet und bietet ein

TRAVELHOUSE-TIPP

Der Golfreise-Spezialist Travelhouse in Bad Zurzach gilt als Pionier in der Vermarktung von Golfplätzen an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Filialleiter Gerhard Meier empfiehlt speziell für Gruppen das Appartementhaus direkt neben dem Clubhaus von BlackSeaRama. Hier stehen zwölf sehr schön eingerichtete 1- und 2-Zimmer-Suiten mit Balkon und Blick auf das Schwarze Meer zur Verfügung, dazu ein Gemeinschaftsraum mit Billard. Das Haus verfügt zudem über einen eigenen Swimmingpool im Garten. Wer lieber direkt am Strand wohnt, ist im Thracian Cliffs mit zwei eigenen Badestränden allerdings besser aufgehoben.

Spektakulär und schwer: Thracian Cliffs.

GOLFSUISSE 04-12 75 TRAVEL
TRAVEL

schönes «Links-Erlebnis». Auf dem Platz sieht man zwischendurch etwas von den rund 100 Villen. Allerdings wurde konzentriert gebaut und insgesamt dominiert das dichte Gras auf den klassischen Hügeln links und rechts der Fairways. Man baue nur, was man auch verkaufen könne, sagt Delyana Davidova, Sales-Managerin bei BlackSeaRama. Die Villen mit direktem

Man wolle möglichst viele Golfer ansprechen und habe deshalb möglichst auf Roughs und andere Hindernisse verzichtet…

abschlagen und haben eine reelle Chance auf den erfolgreichen Abschluss einer anspruchsvollen Runde. Derzeit stehen in den Villen gut 200 Gästebetten zur Verfügung, geplant ist zudem der Bau eines kleinen Boutiquehotels in der Nähe des Clubhauses.

ES WIRD VIEL GEBAUT

Nur wenige hundert Meter von BlackSeaRama entfernt, steht seit vergangenem Sommer ein imposantes 5-Sterne-Hotel. Es gehört zum dritten Golfplatz der Region: Lighthouse. Hier ist alles noch einmal eine Spur grösser. Gut 400 Häuser warten auf die internationale Kundschaft und obwohl erst etwa 60 Prozent verkauft sind, wird fleissig weitergebaut.

Meerblick und eigenem Pool sind alle bezogen, weiter hinten hat es noch viel Raum in der sehr weitläufigen Anlage. Bei einigen Löchern sieht man im Hintergrund das Schwarze Meer und insgesamt bietet der Platz viel Abwechslung.

DAS ESSEN ERST VERDIENEN

Die Greens sind geräumig und vergleichsweise schnell. Die schönste Ecke auf den vorderen Neun findet man im Bermudadreieck der Bahnen 4 bis 6, wo ein Feuchtbiotop für optischen Aufputz und spielerischen Nervenkitzel auf allen drei Bahnen sorgt. Vom erhöhten neunten Tee bietet sich ein toller Ausblick über mehrere Bahnen sowie die Umgebung ausserhalb des Golfplatzes, die verdeutlicht, wie öd die ursprüngliche Landschaft hier war. Dass die Betreiber das Thema Ökologie ernst nehmen, sieht man auch daran, dass sich in den Teichen der gesamten Anlage Krebse und zehn verschiedene Fischtypen finden und nicht zuletzt quer über den Platz Weingärten in unterschiedlichen Grössen angelegt wurden. So gibt es im Restaurant eigenen Wein und auch das meiste Gemüse stammt aus eigener biologischer Produktion. Das feine Essen im geschmackvoll eingerichteten Clubhaus muss man sich allerdings erst verdienen. Speziell das Schlussloch hat es nochmals in sich: Ab der hintersten von vier Abschlagboxen ist das Par 3 211 Meter lang und das Green erhöht. Rechts lauern die Auspfosten und auch der grandiose Blick Richtung Meer kann nochmals vom Spiel ablenken. Immerhin war Architekt Gary Player mit den Ladies ziemlich human: Sie können gut 100 Meter vom Green

Wichtigste Kundengruppe sind hier die Russen, die interessieren sich aber mehr für Immobilien als für den Golfplatz und das spürt der Besucher. Der 18-Loch-Platz ist seit 2008 in Betrieb und trotz dem prominenten Designer Ian Woosnam hat der Golfcourse kein eigenes Gesicht. Das Gelände ist topfeben und nur selten hat man einen freien Blick aufs Meer. Insgesamt dominieren die vielen Häuser das Bild und im Vergleich zu den anderen beiden Plätzen kann dieser Platz nur bedingt punkten. Man wolle möglichst viele Golfer ansprechen und habe deshalb möglichst auf Roughs und andere Hindernisse verzichtet, heisst es. Klarer Pluspunkt sind hier die sehr grosszügigen Übungsanlagen, die auch vielköpfigen Gruppen genug Raum bieten. Mit GreenfeePreisen von 55 Euro ist Lighthouse auch der günstigste Platz, doch eignet er sich eher für Einsteiger denn für ambitionierte oder verwöhnte Golfer. Günstig sind übrigens auch die Hotelzimmer: Selbst in der Hochsaison im Sommer zahlt man für ein Standardzimmer mit Meerblick bloss 100 Euro für zwei Personen.

IM PRIVATJET ZU DEN THRACIAN CLIFFS

Exklusiv und nicht für den durchschnittlichen Geldbeutel bestimmt, ist das Angebot von «Le Bureau». Das in Genf beheimatete Unternehmen hat vor kurzem die Le Bureau International Golf Series 2012 ins Leben gerufen. Das Programm beinhaltet unter anderem eine «5 Scenics – Sea, Lake and Cliff Hangers»-Tour mit fünf überwältigenden Zielen in Europa: Old Head Golf Links in Irland, Machrihanish in Schottland, Bro Hof Slott in Schweden, Thracian Cliffs in Bulgarien sowie Costa Navarino Bay in Griechenland. Zwischen diesen spektakulären Plätzen liegen 7500 Kilometer, die die Teilnehmer in fünf Tagen bequem im Privatjet bewältigen. Der Preis liegt bei 14 900 Franken pro Person in Doppelzimmer.

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19.

OTTMAR HITZFELD:

«TRAINIERE PRAKTISCH NIE»

Er fing erst als 50-Jähriger mit dem Golfen an und freundete sich auch mit dem kleinen Ball schnell an. Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld will Golf einfach geniessen, auch wenn er überall angesprochen wird.

INTERVIEW: STEFAN WALDVOGEL

80 GOLFSUISSE 04-12
HOLE
Golf ist für mich auch eine Art
Lebensschule: Es braucht die volle Konzentration und man muss diese durchhalten…

Ottmar Hitzfeld, was fasziniert Sie persönlich am Golfen?

Jeder spielt für sich und doch ist man meistens in einer Gruppe. Beim Golfen kann ich schön abschalten, den Kopf frei machen und Stress abbauen. Ich spiele gern mit meiner Frau, meinem Sohn, Freunden oder auch den Geschwistern. Dabei geht es bei uns meist sehr gemütlich zu und her, ich bezeichne mich als reinen Hobbygolfer und investiere eigentlich nichts ins Training.

Gibt es für Sie Parallelen zwischen Fussball und Golf?

Man könnte sagen: Nur der nächste Ball ist wichtig. Ein Superpass nützt nichts, wenn danach nichts mehr passiert. Golf ist für mich auch eine Art Lebensschule: Es braucht die volle Konzentration und man muss diese durchhalten.

Sie haben neben Fussball lange auch Tennis gespielt. Wie sind Sie aufs Golfen gekommen?

Wir waren mit Freunden im Tennisurlaub auf Mallorca. Dort wollte ich mich mal auf der Driving-Range versuchen und habe schnell die Bälle getroffen. So hat es mich gepackt, auch wenn bei mir alles angelernt ist. Jedenfalls habe ich vor 13 Jahren mit Tennis aufgehört und versuche nun, einmal pro Woche auf den Golfplatz zu gehen, um zu spielen.

Welches ist Ihr Lieblingsplatz in der Schweiz? Engelberg. Ich bin in zwei Clubs, in Engelberg und Kandern, und wir geniessen vor allem in den Ferien unsere Wohnung in den Bergen. Der Platz ist wunderbar in der Natur eingebettet. Er ist für mich als Senior nicht allzu lang und doch recht anspruchsvoll, mit Wasser und anderen Hindernissen.

Haben Sie im Ausland einen Lieblingsplatz? Eigentlich nicht, wir versuchen, in den Ferien jeden Tag Golf zu spielen, zuletzt war ich mit meiner Frau in Dubai und Marokko. Es hat überall schöne Plätze und ich kann nicht sagen, dieser oder jener sei mein Lieblingscourse.

OTTMAR HITZFELD

Der heute 63-jährige Ottmar Hitzfeld wurde vor genau 40 Jahren mit dem FC Basel erstmals Schweizer Fussballmeister. Seit 1983 ist der Deutsche als Trainer erfolgreich. Hitzfeld ist einer von nur drei Coaches, die mit zwei verschiedenen Vereinen die Champions League gewonnen haben. Hitzfeld ist seit vier Jahren Trainer der Schweizer Fussballnationalmannschaft und am 6. September beginnt die Qualifikation für die kommende Weltmeisterschaft in Brasilien.

Ich nehme an, Sie werden auf dem Golfplatz laufend angesprochen. Ist das nicht etwas unangenehm?

Ich werde überall angesprochen, das stimmt. Sei es in Dubai oder natürlich speziell auf Mallorca. Viele möchten mit mir ein Foto machen und damit kann ich ohne grossen Aufwand anderen Menschen eine Freude machen. Das ist doch gut so.

Haben Sie selber beim Golfen ein Ziel?

Ich will Spass, Stress habe ich im Fussball genug, dort muss ich unbedingt gewinnen. Beim Golfen kann ich relaxen und das Handicap spielt bei mir keine entscheidende Rolle. Ich bin zufrieden, wenn ich als Senior rund um 20 spielen kann.

Spielen Sie eigentlich auch ab und zu mit Ihren Nationalspielern?

Nein. Bei Bayern München hatten wir sicher einmal pro Jahr ein Turnier, in der Nationalmannschaft fehlt aber die Zeit dafür.

Mit wem möchten Sie einmal zusammen golfen?

Spannend wäre es sicher mit Roger Federer.

Und welches ist Ihr Traumflight?

Meine Familie: Da mein Sohn in München lebt, habe ich wenig Gelegenheit, mit ihm zu spielen.

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Alle Infos mit einem Klick auf den nebenstehenden QR-Code. House of Swiss Golf AG www.swigo.ch | T +41 (0)44 380 32 10
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GOLFSUISSE

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der Association Suisse de Golf ASG

15. Jahrgang, erscheint sechsmal pro Jahr

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HERAUSGEBERIN

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Frank Baumann (Captains Corner), Peter Lerch (Top Sport), Stefan Oswalt (Top Sport), Petra Himmel (Ladies First, Equipment) Ruedi Müller, Christian Wenger, Marcus Knight (Training).

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Die Ausgabe 5/2012 steht ganz im Zeichen des Omega European Masters in Crans.

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