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Die Bärenfalle!

golf- el DoraDo an Der ostküste flori Das: Pga national

Das PGA National verkörpert wie kaum ein anderes Resort Amerika’s Urgeist. Es ist ein Kleinstaat der unbegrenzten Möglichkeiten –speziell für Golfer – und in Amerika schon seit vielen Jahren ein Hit. Gross, bunt und vielfältig – ein Mordsspass für die ganze Golferfamilie. Es gibt praktisch nichts, was es nicht gibt. Das Areal umfasst mehr als 5.000 Villen und 12.500 Anwohner, 336 Hotelzimmer, 59 Suiten, einen 65 Hektar grossen Segelsee, einen versteckten privaten Privatstrand, 19 gepflegte Tenniscourts sowie ein riesiges Health- und Fitness-Center.

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Des Weiteren ist PGA National Sitz der Professional Golfers Association of America und ist eine Golfhochburg mit Golf Academy für Jung und Alt. Über 100.000 Gäste und 150.000 Greenfees pro Jahr sprechen eine deutliche Sprache. Man mag sich als Europäer daran stören, dass die Golfplätze teilweise vom Look her ähnlich sind und dass man mit dem Wassertaxi von Loch zu Loch düsen könnte, aber sich stattdessen mit dem Elektrocart begnügen muss. Doch das ist halt Florida, Teil des amerikanischen «Way of Life» und hier drüben Golf der «Modern Art».

Einen gewaltigen Vorteil gegenüber anderen Resorts darf man dabei nicht übersehen: PGA National bietet gleich fünf Championshipkurse mit Ryder Cup-Ambiente – und alles direkt vor der Zimmertür. Kein Auto muss bewegt, kein Golfbag hin und her transportiert werden. Sie fallen quasi vom Bett direkt auf den ersten Abschlag. Wenn das nichts ist…

«The Champion Course» von Tom Fazio und Jack Nicklaus ist der bekannteste und mit 7022 Yards (Par 72) längste der fünf Plätze des Resorts. Ein Platz von dem Lee Trevino sagt: «Du hast das Gefühl, er lächelt dich an und im selben Moment frisst er dich bei lebendigem Leibe.» Trevino weiss, wovon er spricht: Auf seinen samtweichen, von 107 Sandbunkern eingegrenzten Fairways aus bestem Bermudagras kämpften er und andere US-Golfkollegen bei der PGA Seniors Championship viele Jahre im April um Ruhm und Ehren. Und gingen dabei des Öfteren baden. Weitläufige seitliche

Jack Nicklaus aufgestelltes Schild: «Sie betreten jetzt die Bärenfalle».

Ähnlich den Löchern 11, 12 und 13 in Augusta – dem Amen Corner – umgibt das 15., 16. und 17. Hole des «Champions» inzwischen ein Mythos von Tragik, Schicksal und Wendepunkt. Wer diese «Killer» (O-Ton Trevino) am Ende einer Runde unbeschadet übersteht, verlässt den Kurs zumindest als moralischer Sieger. Hier fiel 1983 die Vorentscheidung beim Ryder Cup, den die USA mit 14,5:13,5 gegen die Europäer gewann, und 1987 rang an gleicher Stelle Larry Nelson seinen Profikollegen Lanny Wadkins im Stechen bei der PGA Championship der US Tour nieder. Trotz aller eingebauten Schwierigkeiten (ondulierte Grüns, zum Grün hin schmaler werdende Dog Legs), ist der Parcours jedoch

Wasserhindernisse greifen auf 16 ebenen Spielbahnen zum Teil brutal ins Spielgeschehen ein, wenn man nur ein wenig streut. Doch damit nicht genug: Am 15. Tee warnt ein von Designer

Drei Highlights Von Pga National

The Haig Golf Course

Der erste Parcours, der in den 80er Jahren auf dem Terrain des Resorts eröffnet wurde. Das Layout stammt von Tom und George Fazio und ist typisch Florida – samt frecher Wasserhindernisse, gepflegter Grüns, friedlich verschlafener Fairways, die sich in atemberaubende «Zicken» verwandeln können, wenn man sie falsch anspricht. Und die schneeweissen Bunker, die nimmersatt in der prallen Sonne dösen, sollte man am besten komplett ausblenden – oder gleich als Beach nutzen.

The Palmer Course

Arnold Palmer übernahm die Gestaltung dieses sich an schottische Links-Kurse anlehnenden

Designs. Mehr als auf den anderen Plätzen des Resorts sind hier die Fairways onduliert und gespickt mit Grasbunkern. Ungewohnt für amerikanische Verhältnisse auch das Doppelgrün am 8. und 12. Loch. Selbstredend sind auch hier wieder viele Wasserhindernisse im Spiel, doch die relativ geringe Anzahl von Sandbunkern (49 im Vergleich zu den 63 des «Champion»- und den 86 des «Estate»-Kurses) und die grossen Puttinggreens erleichtern es auch Wochenendgolfern, eine schmerzfreie Runde zu spielen.

The Squire Golf Course Wurde zeitgleich mit «The Champion Course» gebaut und sieht ihm auf den ersten Blick sehr ähnlich. Erst beim zweiten Hinsehen machen durchaus auch von Spielern der mittleren Handicapklasse mit Freude zu geniessen. Nur sollten Sie vorher schon ein wenig das Spiel aus dem Sand üben. Für den Fall der Fälle… sich die gut 600 Yards Längenunterschied bemerkbar. Mit immer noch stattlichen 6478 Yards von den hinteren Abschlägen, erfordert der nach Gene Sarazen benannte Platz vor allem exaktes Spiel. Im den USA nennt man das «Target Golf». Insgesamt 63 Bunker und Wasserhindernisse an 17 (!) der 18 Löcher wollen auch erst einmal ohne Zwischenspiel überwunden werden. Was noch einmal dadurch erschwert wird, dass «Squire» die kleinsten Puttingflächen des gesamten Resorts hat und der dichte Baumwuchs entlang der oftmals sehr schmalen Fairwayzungen keine Experimente zulässt.

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