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Ernst dEs LEbEns statt spiEL und spass

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Golf Markt

Golf Markt

Die japanische Golfndustrie leidet unter den Folgen des Tsunami.

Japan war das Land mit dem weltweit zweitgrössten Golfmarkt hinter den USA. Rund zehn Millionen Leute frönten dem Sport mit der kleinen weissen Kugel (USA 25 Millionen). Sie droschen ihre Bälle landesweit auf knapp 2500 Plätzen (USA 13 600) über die Fairways. Die Golfindustrie Nippons befand sich in mancherlei Hinsicht in den Startpflöcken zu noch grösseren wirtschaftlichen Zielen. Noch im November 2010 zeichnete sich an der internationalen Messe in Valencia für den Golftourismus ein wegweisender Anfang ab. Denn früher war der japanische Markt quasi geschlossen für reisefreudige Golfer, die ihre Runden auf möglichst vielen Plätzen der ganzen Welt drehen wollten. Japan entdeckte die Möglichkeiten, die der Golftourismus bietet, war willens, auch diese

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Einnahmequelle im Zusammenhang mit dem Golfsport auszuschöpfen. Hersteller von Golfausrüstung und Zubehör profitierten dagegen dank qualitativ hochstehenden Produkten schon seit Jahrzehnten von reissendem Absatz.

Dann, am 11. März 2011, suchte der verheerende Tsunami die japanische Nordostküste heim. Die Naturgewalt forderte unzählige Menschenleben, zerstörte ganze Städte, beschwor durch massive Beschädigungen an Atomkraftwerken eine nukleare Katastrophe herauf und richtete beträchtlichen Schäden an der wirtschaftlichen Situation der fernöstlichen Inselwelt an. Die japanische Industrieproduktion verzeichnete nach dem Tsunami einen Rückgang um 15,3

Prozent, der grösste Einbruch seit dem Beginn der Aufzeichnungen des Wirtschaftsministeriums im Jahre 1953.

Mit der Katastrophe sank auch die vorher berechtigte Hoffnung auf internationalen Golf-Tourismus im Lande auf den Nullpunkt, dies nicht nur vorübergehend, sondern mindestens mittelfristig. Die Situation war nicht zu vergleichen mit jener Ende 2004 an Thailands Küsten.

Dort führten nach dem Tsunami der entschlossen angepackte Wiederaufbau und aggressives Marketing zur schnellen Rückkehr der Touristen in die verwüsteten Regionen. Auch zerstörte Golfanlagen wurden raschestmöglichst wieder aufgerüstet, um die zahlungskräftige Golfkundschaft sofort zurückzugewinnen.

In Japan hingegen erwies sich die nukleare Gefahr als tödlich für die Reisebranche im ganzen Land, unabhängig davon, wie nah sich die japanischen Destinationen an den betroffenen Zonen befinden. Selbst in Regionen mit anderes im Sinne als Golf zu spielen. Vor diesem Hintergrund erstaunt, dass die Anbieter von Schlägern, Zubehör oder Bällen japanischer Herkunft in der Schweiz kaum unter Lieferengpässen zu leiden hatten. Bei «Golfers men zusammenarbeitet, hätten rechtzeitig informiert, sich bemüht, bestellte Waren mit nur geringer Verzögerung zu liefern. Dies sei auch deshalb möglich gewesen, weil die Lagerbestände weitestgehend intakt geblieben seien. Bei «Golf Espace» wird bestätigt, dass der Schweizer Markt nur in Einzelfällen von Folgen der Naturkatastrophe betroffen gewesen sei. Die Gründe dafür seien unter anderem darin zu orten, dass die japanischen Brands über grosse Lager in Europa verfügen. Ausserdem werden Ausrüstungsgegenstände häufig nach japanischem Konzept, Design und Know-how im Ausland, namentlich in China, produziert. keinerlei Effekt durch Tsunami, Erdbeben und radioaktiver Strahlung (z. B. in Kyoto) blieb die Kundschaft aus, war ein Grossteil der Angestellten auf den Golfplätzen arbeitslos. Dies, obwohl von der Katastrophe «nur» 126 Plätze (rund fünf Prozent) betroffen waren. Viele Arbeiter auf Golfanlagen bezogen schon vor dem Tsunami Gehälter, die kaum über dem Existenzminimum lagen. Für manche alleinstehende Mutter, die in einem Club ihre Dienste als Caddie anbot, war dann der 11. März der letzte Arbeitstag.

Aber nicht nur ausländische Touristen blieben den japanischen Parcours fern. Auch einheimische Golfer, gleichgültig aus welcher Region und welcher Lohnklasse, setzen seit Mitte März andere Prioritäten als sich beim Golfspiel zu vergnügen. Schliesslich war die gesamte Geschäftswelt von der Katastrophe betroffen. Der Export von japanischen Gütern war beträchtlich geschrumpft, so auch jener von Golf- Equipment namhafter Hersteller wie Yonex, Honma, Mizuno, Miura oder OnOff. Bei allem sprichwörtlichen Bienenfleiss der Japaner wird das Leben landesweit nicht so schnell zur Normalität zurückkehren. Und da hat man halt

Paradise» etwa spricht man von nur rund einer Woche mit gewissen Schwierigkeiten. Die japanischen Werke, mit denen dieses Unterneh-

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