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DER RICHTIGE ÜBERGANG

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VORSCHAU

VORSCHAU

DER NATÜRLICHE ATHLETISCHE GOLFSCHWUNG TEIL 5

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Wissen Sie, wie und mit welchem Körperteil der Abschwung initiiert wird? Nein? Kein Wunder, ist doch der sogenannte Übergang von Aufschwung zu Abschwung – auch Transition genannt – eine Reaktion auf Ihren Backswing und keine unabhängige Bewegung eines bestimmten Körperteils. Merke: Wenn Sie sich beim Aufschwung korrekt eindrehen, sind die Chancen gross, sich beim Abschwung korrekt auszudrehen.

Ich habe über 100 Gol ehrbücher in meiner Bibliothek aber in keinem ndet sich ein Patentrezept dafür, wie der Golfschläger geschwungen werden soll. In allen nden sich interessante Ideen, wie die Leser experimentieren können, um herauszu nden was für sie die beste Lösung ist. Soll heissen: Was heute nicht die richtige Lösung ist, könnte in Zukun richtig werden – wenn sich die Schwung- und Gol enntnisse weiterentwickelt haben. Ich versuche, meinen Schülern ein bewusstes Eindrehen und unbewusstes Ausdrehen beim Golfschwung beizubringen, indem ich sie anfangs einfache Koordinationsübungen durchführen lasse. Ich lasse sie einfach Bälle so weit wie möglich werfen. Dann frage ich sie, ob sie spüren konnten, welcher Teil ihres Körpers die vorwärts gerichtete Übergangsbewegung initiiert hat. Ich bekomme immer unterschiedliche Antworten! Dann lasse ich sie einige Bälle mit einem siebener Eisen vom Tee schlagen, um es ihnen zu erleichtern, sich ganz auf das eigene Schwunggefühl zu konzentrieren. Dann frage ich sie erneut, welcher Körperteil dient einzig und alleine dazu, die stärkstmögliche Position einzunehmen, aus der die Gegenbewegung des Schlägers eingeleitet wird und ihn beim Entdrehen direkt auf die Rückseite des Balls tre en zu lassen. Die meisten Lehrer stimmen darin überein, dass der Abschwung mit dem Unterkörper eingeleitet werden muss: mit den Füssen, Beinen und der Hü e. Einer der häu gsten Fehler unter schwächeren Spielern ist das zu frühe Entdrehen der Schultern beim Abschwung. Dadurch wird der

Wenn die Hü e beim Aufschwung zu weit gedreht wird, bewegt sie sich automatisch von selbst zurück, bevor die Arme eine Chance haben, den Schläger nach unten zu schwingen. Im Winter 1991 arbeitete ich 6 Monate lang als Assistent von Jimmy Ballard. Jimmy war zu dieser Zeit einer der gefragtesten Lehrer der Welt und verhalf u.a. Curtis Strange zu zwei US Open-Titelgewinnen in Folge (1988-1989).

Jimmy sagte: «Der Übergang von Aufschwung zum Anfang des Abschwungs wird mit einem Tritt des rechten Fusses und Knies in Richtung des Balles eingeleitet, wodurch der Schläger in die korrekte Abschwungebene fällt. Es sollte keinen bewussten Versuch geben, irgendetwas mit den Händen oder Armen zu machen.» den Schwung nach vorne initiiert hat. Sie ahnen es, die Antworten reichen von «ich weiss nicht», «ich konnte gar nichts fühlen, es lief einfach» bis hin zu «meine Knie», «mein rechter Fuss», «die Innenseite meines linken Oberschenkels», «meine Hü e». Und manche sagen, sie fühlten, dass ihre Hände und Arme nach unten zogen. Alle diese Eindrücke können individuell die richtigen sein. Was für mich visuell immer noch am besten funktioniert, um mir ein klares geistiges Bild davon zu machen, wie man den Abschwung initiiert, ndet man dank der hervorragenden Skizzen von Anthony Ravielli in Ben Hogan’s 1957 geschriebenen Buch « e Modern Fundamentals of Golf».

Ben Hogan schrieb dort: «Das Drehen der Hü e initiiert den Abschwung. Es muss jedoch genug seitliche Bewegung vorhanden sein, um das Gewicht zu verlagern. Dadurch senken sich automatisch Arme und Hände, nachdem der Abschwung mit der Drehung der Hü e initiiert wurde. Sie müssen nur an eine Sache denken, den Ball zu tre en.»

Des Weiteren sagte er: «Ich denke nur an zwei Dinge: Mit einer Linksdrehung der Hü e anzufangen und dann in folgender Reihenfolge so fest ich kann zu schlagen: Mit dem Oberkörper, mit Armen und Händen.»

In seinem «Little Red Book» nennt Harvey Penick, der legendäre texanische Gol ehrer von u. a. US-Masters-Champion Ben Crenshaw, diesen Teil des Golfschwungs die «magische» Bewegung: «Die Hü e bewegt sich zuerst seitlich in Richtung Ziel und gleichzeitig muss der rechte Ellbogen sich zum Körper hin bewegen, wodurch der Schläger sich nach unten bewegen kann, bevor sich die Hü e entdreht.»

Das Eindrehen des Körpers im Backswing gegen das gebogene und stabile rechte Knie

Schlägerkopf über die Ziellinie hinaus geschwungen, wodurch er sich dem Ball auf einem Schwungweg von aussen nach innen nähert und dadurch entstehen Pulls und Slices. Überraschenderweise entsteht dies o , weil die Hü e beim Aufschwung zu weit gedreht wird. Der Golfer muss lernen die Hü e in Position zu halten, wenn sich die Schultern gegen sie drehen.

Drehen sich die Schultern um 90° vom Ball weg, sollte die Hü e um nicht mehr als 45° drehen, um ein Maximum an Torsion zu erreichen. Dabei ist nicht die Gradzahl entscheidend, sondern das Verhältnis von 2 zu 1! Ob 80° zu 40° oder 100° zu 50°, ist eine Frage der Beweglichkeit und des Alters.

Ich möchte zum Schluss erwähnen, dass die scheinbare Pause beim Gipfel des Aufschwungs bei den besten Spielern der Welt einfach nur der Bruchteil einer Sekunde ist, wenn der Körper au ört sich einzudrehen und die Richtungsänderung beginnt. Es gibt keinen bewussten Versuch am höchsten Punkt zu stoppen. Bitte vermeiden Sie jegliche Gedanken darüber, den Aufschwung als einzelne Einheit zu betrachten. In Wirklichkeit beginnen alle bedeutenden Golfer Ihren Abschwung bereits während sich ihr Körper noch eindreht.

Cli Potts, ehemaliger European Tourspieler (1979-81), Erfolgscoach, Autor und Inhaber der gleichnamigen Golf Academy im GC Patriziale Ascona, grei auf ein über 30-jähriges Know-how als PGA Golf Professional zurück und wurde 2005 mit dem Fellow of the PGA Award ausgezeichnet. cli -pottsgolfacademy.com. Mehr Tipps: www.golfsuisse.ch

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