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BAHAMAS
BLAUES BLUT
Auf den Bahamas geraten die Sorgen des Alltags schnell in Vergessenheit. Kristallklares Wasser lädt förmlich ein zu einem Tauchgang oder der entspannten Partie Golf.
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Seit den 40er Jahren hängt an den seichten, inselübersäten Schel änken, die sich in weitem, gut 1000 Kilometer langem Bogen von Florida bis zur Südspitze Kubas ausdehnen, jene Aura von blauem Blut und Exklusivität, die der Herzog von Windsor einst begründete. Er schlug während des Zweiten Weltkrieges seine Residenz in Nassau auf. Als Fidel Castro Ende der 50er Jahre auf Kuba putschte, suchte und fand Amerikas Geldadel auf der Steueroase eine neue Spielwiese.
Die Exklusivität, welche die Vanderbilts, Whitneys und Astors über Jahrzehnte in fast privatem Kreise kultivierten, ist heute jedoch dahin. Seit die ehemalige britische Kolonie 1973 unabhängig und eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth wurde, parzellierte der «honourable» Premier Hubert Ingraham das Paradies Stück für Stück und verhökerte es an Grossinvestoren vom Schlage eines Ted Arison – seines Zeichens einer der grössten Kreuzfahrtreeder der Welt. Und so spiegeln sich im türkisblauen Wasser am Wendekreis des Krebses längst nicht mehr nur die Juwelen der «Rich and Famous», sondern in den Zentren Nassau und Freeport mitsamt seinen künstlichen Hotelpalästen auch Altersstreifen, kurze Tennisshorts und aufgeschraubte Kameraobjektive.
Die Faszination, die diese samtweichen Strände auf die Mick Jaggers, David Bowies und Rod Stewarts dieser Welt von jeher ausübten, ist jedoch geblieben. Auch im Zeitalter des vielleicht ist es dieser Gegensatz zwischen Romantik und modernem Raubrittertum, der den Reiz dieses gefallenen «Garten Edens» ausmacht. Wo sonst noch in der Karibik können Sie trotz einfallender «Kreuzfahrer-Heerscharen» zur Hauptsaison ohne wochenlange vorherige Reservierung und ohne Gedränge golfen? Auf den Bahamas ist auch dies möglich. Importiert hat das königliche Spiel ein gewisser Harry Oakes, Minenbaron und Kanadier. Vor gut 90 Jahren kam er nach Nassau und träumte davon, das inzwischen an Linksverkehr und Cricket gewöhnte Inselvolk für ein anderes Laster des «Weissen Mannes» zu begeistern: Golf. Er baute einen Flughafen und investierte in die Erschliessung des Geländes an der Cable Beach, heute Heimat des Cable Beach & Golf Resorts. Mit seinen klaren Vorstellungen traf er jedoch wohl nicht ganz den Geschmack der Insulaner. Jedenfalls fand man «Sir Harry» eines
Massentourismus tummeln sich die Jet-SetKönige der Jetztzeit weiterhin in versteckten Buchten, sonnenbaden auf schneeweissen Jachten und machen im Kreis der Familie auf Robinsonromantik in pinkfarbenen Holzbungalows mit Blick auf palmenumranktes Meer. Und
UNSERE 3 GOLF-TIPPS
One&Only Ocean Club
Der Ocean Club auf Paradise Island ist ein Tom Weiskopf-Re-Design aus dem Jahr 2000, das auf dem Original von Dick Wilson beruht. Vieles von dem ursprünglichen dichten Buschwerk wurde entfernt, um die Spielbahnen für den Blick aufs Meer zu ö nen. Wetlands und Lagunen krönen weiterhin das Spiel, wie nunmehr auch vereinzelt erhöht liegende Greens. www.oneandonlyoceanclub.com
Lucaya Beach & Golf Resort
Der Lucayan Course, eine der zwei Spielwiesen des Radisson Resorts nahe Freeport, ähnelt einem typischen amerikanischen Resortkurs, während der Reef Course sich eher an ein www.grandlucayan.com

Tages geteert, gefedert und verkohlt in seinem Bett. Täter und Hintergründe blieben bis heute ungeklärt. Die Legenden aber leben weiter. Und der «Spirit of Golf» hielt sich trotz «Sir Harry’s» unrühmlichen Abgang im Inselsammelsurium der «Baja Mar» (seichtes Meer) bis heute.
Linkskurs-Design anlehnt. Speziell am Abend fühlt man sich auf dem 1962 entworfenen Platz (Dick Wilson) in einen tropischen Garten versetzt, während sich im Wechselspiel von Licht und Schatten die ohnehin engen Fairways noch mehr zusammenziehen.
Sandals Grande Emerald Reef Golf Club
Greg Norman’s Interpretation eines Championshipkurses direkt am Meer. Der 2003 gebaute Platz besticht durch seine schlangenähnlichen, windanfälligen Spielbahnen, die sich durch dichtes Dünengras winden, die Nähe zum Wasser und die sechs sogenannten Signature holes. www.sandals.com





