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TICKTIHR HERZ HÖHER BEIM GOLF?
Es gibt nur wenige Studien über den Zusammenhang der Herzfrequenz und der Qualität des Golfspiels, obwohl es viele Gemeinsamkeiten gibt.
GOLF SUISSE geht diesem spannenden ema auf den Grund.
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VON PIETER KEULEN
Als Golfer haben Sie sicher schon an sich selber eine ansteigende Herzfrequenz feststellen können, wenn Sie im entscheidenden Moment Ihre bestmöglichste Leistung erbringen sollten. Sie sind aufgeregt und nervös, was eine Steigerung der Herzfrequenz mit sich bringt. Der andere Faktor für eine gesteigerte Herzfrequenz ist ein Anstieg Ihrer körperlichen Leistung.
Für 18 Löcher laufen Sie in etwa 8-9 Kilometer und bewältigen dabei auch einige Höhenmeter. In der letzten Ausgabe von Golf Suisse habe ich Ihnen bereits dargelegt, wie wichtig eine gute Ausdauer im Golf ist. Genauso wichtig ist es,
Wie Sie sehen, handelte es sich bei meiner Testrunde um einen relativ achen Golfplatz. Sie können sich natürlich vorstellen, dass, je mehr Höhenmeter Sie bewältigen müssen, desto intensiver die Belastung für Ihr Herz ist. Bei einer gut trainierten Person sind die Unterschiede in der Herzfrequenz eher gering, ähnlich wie bei oben stehendem Beispiel. Bei Golfern, die eine schlechte Ausdauer aufweisen, sind die Unterschiede zwischen minimaler und maximaler Herzfrequenz (HF) hingegen grösser, o mals wesentlich grösser. Die Di erenz kann bis auf 50 Schläge pro Minute anwachsen. Kommen wir nun zum eigentlichen ema: Je
Ihrem nächsten Schlag und versuchen Sie die Herzfrequenz durch Atmungs-Entspannungstechniken gezielt zu senken.
Der diplomierte Physiotherapeut und GS-Autor Pieter Keulen betreute u.a. die Schweizer Landhockey-Nationalmannschaften sowie den Schweizer Fussballverband und ist Inhaber des Medical Training Centers in Emmenbrücke. www.mtc.ch
Wichtige Trainingstipps
- Steigt Ihr Puls auf Grund von Nervosität an, fragen Sie Ihren Golf Pro oder einen Golf-Mentaltrainer nach geeigneten Tipps und Tricks. Atmungs- und Entspannungstechniken sind dabei sehr wertvoll.


- Konditionelle Schwächen können Sie in der Winterperiode mittels Walking, Langlaufen oder anderen Aktivitäten gezielt au rainieren. Dies ist in jedem Fall eine wertvolle Vorbereitung auf die nächste Golfsaison.
Ihre Herzfrequenz auch bei körperlicher Anstrengung und Stress regulieren und kontrollieren zu können. Zur besseren Veranschaulichung habe ich für Sie einen kleinen Test gemacht. Mit einem Herzfrequenz-Messgerät, welches man um die Brust befestigt, einer Pulsuhr und einem GPS-Gerät ausgerüstet, absolvierte ich eine Runde im Golf Sempachersee. Folgende Resultate kamen dabei raus:
Total Dauer Golfrunde4:10:10 h

Distanz 8.2 km
Energieverbrauch 815 kcal
Anzahl der Herzschläge24274 Schläge
Minimum Herzfrequenz72 S/min
Durchschnittliche Herzfrequenz97 S/min
Maximale Herzfrequenz 119 S/min
Minimale Höhe 676 m/ü. Meer
Durchschnittliche Höhe 690 m/ü. Meer
Maximale Höhe 697 m/ü. Meer
Aufstieg 35 m höher Ihre Herzfrequenz beim entscheidenden Schlag oder Putt ist, desto grösser ist die Chance, dass Sie diesen «verhauen». Als kleiner Vergleich: Während der Erstellung dieses Artikels habe ich mich mit einem Scharfschützen vom Militär unterhalten. Er bestätigte mir ebenfalls, dass die Senkung der Herzfrequenz sehr entscheidend ist für ein gutes Resultat. Das können Sie auch beim Biathlon beobachten, wenn die Athleten nach der Laufübung mit rasendem Puls an den Schiessstand kommen und in wenigen Sekunden ihre Herzfrequenz «einfrieren» müssen. Meist entscheidet sich dort der Wettkampf. Als Faustregel können Sie davon ausgehen, dass Ihre Fehlerquote zunehmen wird, wenn Ihre Herzfrequenz 110 Schläge pro Minute übersteigt. Es lohnt sich also durchaus, mal eine Runde Golf mit einem Herzfrequenz-Messgerät zu spielen. Egal ob Nervosität oder mangelnde Kondition bei Ihnen der Grund für eine erhöhte Herzfrequenz ist, kontrollieren Sie diese vor
- Selbstverständlich können Sie auch ein Konditions-Programm direkt auf dem Golfplatz durchführen. Unser Tipp: Machen Sie einige Kniebeugen oder Liegestützen, was einen Anstieg der Herzfrequenz mit sich bringt. Anschliessend gehen Sie sofort zum Green und versuchen Sie, Ihre Atmung und die Herzfrequenz zu senken und zu putten.
- Wenn Sie Schwierigkeiten haben, unter Druck zu spielen, empfehlen wir Ihnen folgende Übung: Nehmen Sie vier Bälle, platzieren Sie den ersten Ball einen Meter, den zweiten Ball zwei Meter, den dritten Ball drei Meter und den letzten Ball vier Meter vom Loch. Versuchen Sie nun, den ersten Ball einzulochen und gehen dann zum nächsten. Misslingt der Putt, müssen Sie zehn Kniebeugen, Liegestütze oder Rump eugen ausführen und wieder von vorne beginnen. Bei Fehlern werden Sie jeweils «bestra » und lernen unter Druck zu spielen. Durch die körperliche Anstrengung nach der Strafübung lernen Sie zudem die Herzfrequenz zu regulieren.
Wissen Sie, wie Sie sich aus schwierigen Situationen auf dem Golfplatz befreien können, ohne dass es Sie allzu viele Schläge kostet? Caroline und Martin Rominger geben Ihnen wertvolle Tipps für spezielle Schläge aus misslichen Lagen.
