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EINE FRAGE DES STILS
VON MAX C. ACHER
Mit Puttern ist das ja so eine Sache. Da gibt es Spieler, die wechseln diesen Schläger wie andere das Hemd. Mark Calcavecchia ist beispielsweise einer von ihnen. Bei ihm kam es schon vor, dass er bei einem Turnier in jeder Runde ein anderes Spielgerät verwendete. Ab und zu beendete er eine Runde sogar ohne Putter. «Wenn der Putter nicht funktioniert, kann es schon passieren, dass er in einen See iegt. Mir fallen sofort fünf bis sechs Putter ein, die auf dem Grund eines Sees liegen», so der 13-malige Gewinner auf der US PGA Tour. Ganz anders der Neuseeländer Bob Charles (gewann die British Open 1963). Er verwendete 52 Jahre seinen über alles geliebten Bulls Eye-Putter von Acushnet. Auch Brad Faxon, der zu den besten Puttern auf der US-Tour gehört, ist gegenüber seinen Puttern loyal. In den letzten zwei Jahrzehnten benutzte er gerade mal zwei verschiedene Modelle. «Ich bin der Meinung, dass der Fehler bei einem verschobenen Putt nicht beim Putter, sondern bei mir liegt. Ich weiss aber nicht, ob das richtig ist. Ich kenne jede Menge Kollegen, die den Putter wechseln, wenn sie nicht gut putten. Ich dagegen mag es, lange mit dem gleichen Putter zu spielen. Es wäre ja auch hart, verheiratet zu sein, wenn man jeden
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Abend zu einer anderen Frau nach Hause kommt. Man kann seine Eisen ersetzen, aber man gewöhnt sich einfach daran, wie sich ein Putter anfühlt.» Die Beziehung zu einem Schläger als eheähnliches Verhältnis zu bezeichnen, mag dem ein oder anderen vielleicht chauvinistisch erscheinen. Was damit ausgedrückt werden soll, ist aber lediglich, dass der Putter (neben dem Driver) eine Sonderstellung im Golf-Bag einnimmt. Genauso verhält es sich hinsichtlich der Designstile. Während sich Driver, Eisen oder Wedges mehr oder weniger ähneln, gibt es beim Putter so viele unterschiedliche Designs wie bei keinem anderen Schläger. Je nach Vorliebe oder Putt-Stil kann man unter den verschiedensten Formen auswählen (siehe Kasten «Die gängigsten Kop ormen der Putter»).

Trends
Nicht zu übersehen ist der Trend zu Puttern, die über ein extrem hohes Trägheitsmoment verfügen. Dieses ermöglicht, dass auch nicht mittig getro ene Bälle gut die Spur halten, da die Putter-Köpfe im Tre moment stabil bleiben und sich nicht verdrehen. Schöne Beispiele aus dem Angebot aktueller Modelle sind die unterschiedlichen Versionen des Wolverine aus der Scottsdale-Serie von Ping. Besonders gute Beispiele für Putter mit ausgeprägten Ausrichthilfen, sind die D.A.R.T.-Modelle von Odyssey. Hier kommen schwarze und weisse Flächen zum Einsatz. Diese sind in einer Pfeilform angeordnet, deren Spitze zum Mittelpunkt des Schlägerblatts zeigt. Klassische Heel-Toe Putter dagegen erleben so etwas wie eine Renaissance. Ein schönes Beispiel hierfür ist das BladeModell aus der MP-Serie von Mizuno. Auch die Mallet-Form ist weiterhin bei vielen Herstellern vertreten. Kein Wunder, denn Putter in dieser ebenfalls als klassisch zu bezeichnenden Form liegen meist kompakt in der Hand, sind relativ stabil im Tre moment und lassen sich gut führen. Besonders gelungene
Beispiele sind der Flush aus der Gambler-Serie von Never Compromise oder der Method Core 5i von Nike.
Abschliessend noch ein kurzer
Hinweis zum ema Preis: Bei den Puttern haben sich die Preise mittlerweile auf einem recht hohen Niveau eingependelt. Ein Grossteil wechselt für CHF 200,- bis CHF 300,- den Besitzer. Die Ausnahme sind hingegen Putter, die knapp CHF 100,- kosten. Au allend ist jedoch, dass Schläger jenseits der CHF 400,- Grenze keine Seltenheit darstellen. Also Preise, die man auch für einen Driver zahlt! Wenn man allerdings bedenkt, dass man mit einem Putter die weitaus meisten Schläge auf einer Runde macht, dür e sich die Investition schon wieder lohnen.
Single-Handicapper Max C. Acher ist mit Schlägerherstellern seit Jahren per du. Nichts liebt er mehr, als sich immer wieder neu auf die Suche nach revolutionären Ideen im Golf-Hardwarebereich zu begeben.


