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Schöner oder besser schwingen?

Wenn sich der golfspielende Teil der Weltbevölkerung auf ungefähr 50 Millionen Personen beziffert, dann ist die Rede auch von ebenso vielen verschiedenen Schwüngen. Längst wissen wir, dass es nicht einen einzigen richtigen Schwung gibt; und Sie alle, liebe Leserinnen und Leser, haben auch schon Mitspieler im Flight gehabt, welche in unnachahmlicher Art und Weise eine Art Stecken mit einer Verdickung am einen Ende in Richtung eines kleinen weissen Balles gemurkst –oder gewuchtet – haben, und Sie selber mussten dann mit Entsetzen feststellen, dass dieser Golfball nicht nur wegflog, sondern zu allem Überfluss auch noch in der Mitte des Fairways zum Stillstand kam. Das gehört zum Spiel, und man muss es eben akzeptieren und runterschlucken.

Aber drehen wir jetzt den Spiess doch einmal um! Auf vielen Driving Ranges gibt es mannshohe Spiegel als Trainingshilfsmittel. Beobachten Sie einmal den eigenen Schwung in einem solchen Spiegel –am besten wenn gerade niemand sonst zugegen ist, und auch ohne Ball. Sieht nicht schlecht aus, nicht wahr? Mit einem solchen Schwung dürfen Sie sich ohne Hemmungen in der Öffentlichkeit zeigen.

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Aber funktioniert Ihr Schwung auch mit Ball? Es geht ja hier nicht um Schönheitspreise, sondern um zählbare Ergebnisse. Und: ist das überhaupt so wichtig?

Immerhin spielen Herren wie Alan Doyle, Eamonn

Darcy oder Hubert Green noch in ziemlich hohem Alter sehr erfolgreich auf der Champions Tour in den USA – und das mit Schwüngen, die man durchaus auch in die oben karikierte Kategorie einteilen könnte. Aber eben: nur «prima vista»!

Denn erstens machen diese Herren sicher einige Dinge absolut richtig, die man als «Basics» bezeichnen könnte; nur das Gesamtergebnis bringt uns zum

Lachen oder zum Stirnerunzeln. Und zweitens sind das genausowenig Vorbilder für Sie und mich, wie es der – man muss es leider sagen – ganz leicht übergewichtige Ernie Els mit seinem traumhaft schönen Schwung oder der ultraathletische Tiger Woods mit seiner extremen Beschleunigung sind.

Also: worauf sollen wir Amateure uns also konzentrieren, wenn wir uns verbessern möchten? Die beiden wichtigsten Dinge in einem tauglichen Schwung sind wahrscheinlich Rhythmus und Balance. Neben allen anderen Dingen – Position, Ausrichtung, Griff, Backswing, Rotation und so weiter – hat man eigentlich alles Interesse, vor allem auch Trainingsschwünge zu machen, bei welchen man nur seinen Rhythmus zu spüren versucht, und bei welchen man in einem ausbalancierten

Finish dem Ball nachschauen kann, bis dieser hinter den sieben Bergen verschwunden ist.

Wenn man das schafft, dann ist das sicher ein nicht allzu schlecht getroffener Ball; und es ist mit Sicherheit auch ein nicht allzu übel aussehender Schwung. Nick Faldo in seinen besten Zeiten hat gesagt, es sei sein Ziel, immer in einen schön ausbalancierten Finish zu kommen; dann sei auch der Shot nicht so schlecht.

Besser schwingen heisst also meistens auch schöner schwingen – zwei Fliegen auf einen Streich. Die Verbesserung des Handicaps wird dann auch nicht lange auf sich warten lassen!

■ Urs Bretscher

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