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Golf ein Power-Game?
Erstens macht es Spass, den Ball weit zu hauen, und zweitens ist das eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Score. Den Pros zuzuschauen, das kann viel bringen. Doch Länge vom Tee, das ist nicht nur eine Frage der Technik! Die Pros schwingen vor allem deswegen so gut, weil sie fit, austrainiert, beweglich und gut koordiniert schwingen.
Schwingen mit einem schweren Club hilft, das Gefühl für den Schwung und den Release zu entwickeln. Es gibt solche Trainingsgeräte; ich habe einen solchen überschweren Driver, aber man kann auch ganz einfach zwei Eisen schwingen. Durch die Zentrifugalkraft geht der Club von selber auf die richtige Ebene. Vorsicht: Bälle kann man so nicht schlagen, und man sollte auch langsam und rhythmisch schwingen.
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Mit einem Eisen, das man umgekehrt ergreift, geht es um das Gefühl des Release und Schwingens auf der richtigen Ebene. Oben auf dem Backswing lässt man den Club mit der rechten Hand los und führt den Schwung einhändig aus, und zwar bis in den vollen Finish. Man spürt, wie der Club schwingt, und wie es unmöglich wird, mit einer viel zu aktiven rechten Seite die typische Slicerbewegung zu machen («over the top»).


Um den Fitnessgrad eines Touring-Pros zu erreichen, muss ein Amateur viel investieren – davon wird er aber nicht nur für sein Golfspiel, sondern auch für seine Lebensqualität ganz allgemein profitieren. Regelmässiges Kraft- und Schnelligkeitstraining gehört genauso dazu wie richtiges Stretching für die Beweglichkeit. Oder anders gesagt: das bleibt für die meisten Amateure unerreichbar. Andrerseits kann ich immer wieder beobachten, dass nahezu alle Clubspieler ihre Möglichkeiten nicht voll ausschöpfen. Jetzt, Anfang März, stehen die Golfplätze im ganzen Land vor der Eröffnung; die Driving Range in der Nähe ist sowieso den ganzen Winter hindurch benützbar gewesen. Das ist der Zeitpunkt, etwas für mehr Power vom Tee zu tun! Denn bis die Saison so richtig lanciert ist, bleiben einige Wochen, in denen man viel erreichen kann. Ich habe ein paar Übungen zusammengestellt, mit welchen man ein Feeling dafür entwickeln kann, den Driver mit Volldampf durch den Ball hindurch zu schwingen.

Lange, gerade Bälle mit dem Driver kommen vom vollen Ausnützen der kinetischen Energie des Clubs; und dazu muss man den Club auf der richtigen Ebene schwingen, man muss den Ball square treffen, und der Treffpunkt muss auf dem Sweetspot des Clubs sein. Denn wenn man den Ball so trifft, dann muss man nicht eine unglaubliche Schwunggeschwindigkeit haben; solides Treffen des Balles ist und bleibt die beste Strategie für lange Tee Shots! Die meisten Spieler verlieren Distanz, weil sie den Ball slicen. Deshalb geht es in vielen Übungen darum, das Gefühl für eine Schwungbewegung zu entwickeln, welche den Driver eben gerade nicht von aussen an den Ball bringt. Machen Sie alle diese Übungen mit der gleichen Idee von Rhythmus, mit welcher Sie auch den Club schwingen!
Mit einem Medizinball (jeder Golflehrer sollte einen solchen in seinem Arsenal haben) kann man das Gefühl des Werfens in der Richtung zum Ziel üben. Es entspricht der Körperbewegung bei einem Golfschlag: wirft man den Ball gegen einen Pfosten (das hat es bei jeder gedeckten Driving Range), dann machen Körper und Arme genau die gleiche Bewegung wie in einem guten Schwung. Ich zeige Ihnen rechts auch, wie diese Wurfbewegung mit dem Medizinball als Slice aussehen würde; also von aussen nach innen. Auch hier muss man sich richtig anstrengen, das so auszuführen – natürlicherweise und instinktiv macht man es ganz einfach richtig. Zudem: alle Übungen mit dem Medizinball sind auch immer gleich ein Krafttraining...








Mit einem Schirm, den ich parallel zum Schaft des Clubs in den Boden stecke, wird die Schwungebene anschaulich gemacht. Schwinge ich richtig, dann hat der Schaft des Drivers beim Impact den gleichen Winkel wie beim Ansprechen. Bei einer Over-the-TopBewegung – auch Out-to-In genannt – würde man hingegen den Schirm treffen; so wie ich Ihnen das ebenfalls zeige. Bei dieser Übung sollte man zuerst langsam, fast wie in Zeitlupe, schwingen und extrem auf Rhythmus achten. Mit der Zeit kann man etwas mehr beschleunigen. Es ist wichtig, die richtige Synchronisation zwischen Körper und Driver zu entwickeln. Hauen Sie so erst dann Bälle, wenn Sie sich sicher fühlen!
Man befestigt ein elastisches Gymnastikband an einem soliden Befestigungspunkt auf Kopfhöhe, so dass man es wie den Griff eines Clubs packen und daran ziehen kann. Das ist eine Übung, bei der natürlicherweise alles richtig gemacht wird: man zieht aus dem Körper heraus, der rechte Arm bleibt nahe am Körper und unter dem linken – um eine Slicerbewegung zu machen, muss man sich schon sehr Mühe geben. Körper und Arme machen hier genau das, was sie im Downswing auch tun sollten.