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«Drive»einmalanders

Die britische Marke Jaguar steht für elegante, sportliche und sehr spezielle Autos, und das seit Jahrzehnten. Jetzt ist mit dem Modell XF ein völlig neues Konzept vorgestellt worden: viertürig, aber in der Linie des sportlichen Coupés XJK gehalten. Der Offerte, dieses Auto für ein paar Tage auszuprobieren, konnte ich ganz einfach nicht widerstehen; aber es musste schon ein ebenso spezieller Golfplatz sein. Der Beckenbauer Course in Bad Griesbach!

•Mittwoch, Safenwil, Jaguar Schweiz. Treffpunkt mit Karin Held, der rechten Hand von Stefan Vögeli, Direktor von Jaguar Schweiz. Sie übergibt mir einen brandneuen Jaguar XF für den geplanten Ausflug nach Bad Griesbach. Mit dem besten Auto ins beste Golf-Resorts, das ist doch mal was. Wir haben eine Startzeit auf dem von Bernhard Langer gebauten Beckenbauer-Platz im bayrischen GolfMekka, und zwar am Freitag Morgen. Den Donnerstag (Auffahrt und 1. Mai) nutzen wir für die Hinfahrt. •Donnerstag, strömender Regen, der Wecker geht um 6.30 Uhr los, ein schnelles Frühstück, das Gepäck ist bereits im XF verstaut, und ab geht's. Ich rechne an diesem Auffahrtstag mit wenig Verkehr und insbesondere keinen Trucks; unser Auto hat einen 2,7-Liter-Diesel-Sechszylinder mit gewaltigen 435 Nm Drehmoment –es fällt nicht leicht, sich auf der A1 bis an die Grenze nach Deutschland zurückzuhalten. Aber die Aussicht auf freie Fahrt in deutschen Landen macht das Dahinschleichen erträglich. Spannend wird die Reise auch wegen des Verbrauchs. Was ein Dreiliter-Benziner für einen Durst entwickeln kann, das wissen wir alle. Aber eine sportliche Limousine mit einem Dieselmotor, und dazu erst noch ein Jaguar? Die Marke ist mit dem Golfspiel seit Jahren eng verbunden; vor allem in der Schweiz, denn neben der eigenen Turnierserie für Jaguar-Fahrer ist Jaguar Schweiz seit zwei Jahren Co-Sponsor der ASG und damit des gesamten AmateurGolfsports. Der Name figuriert ab diesem Jahr auch auf der Sponsorenliste des CS Challenge in Wylihof. •Auto- oder Speed-Fetischist muss man nicht sein: ein solches Auto geht wohl jedem an die Emotionen. Autos sollten vor allem am Nutzwert gemessen werden, sollten umwelt- und verbrauchsfreundlich sein, und dazu muss sich alles auch rechnen. Doch schon die Linie dieses neuen Jaguars gibt den Tarif durch: vergiss die Vernunft, geniesse das Fahren! Vielleicht so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, aber zumindest Begeisterung für das Konzept und die Details, und erfreutes Feststellen der Tatsache, dass Golf- und Reisegepäck von zwei Personen (fast) problemlos im Kofferraum Platz finden – das weckt der XF in einem, der sich schon durch zahlreiche Auto-Cockpits hindurch gekämpft hat und nicht mehr so leicht zu beeindrucken ist. 45 Inch lange Driver gehen nur diagonal durch die Ladeklappe, und Trolleys würden den Rahmen ebenfalls sprengen (jedenfalls alle anderen – JuCadTrolleys werden wohl noch gerade unter die Golfbags passen). Doch das hier ist ja nicht wirklich ein Lastwagen, sondern eine ziemlich luxuriöse Limo, welche mit deutlich weniger als 10 Litern Brennstoff pro 100 Kilometer auskommen soll. Wir werden ja sehen...

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• Zollposten in St. Margrethen. Weder der Schweizer noch der deutsche

Golf-Wochen

Grenzer scheinen besonderes Interesse für exklusive Autos zu haben. Mit der knappsten aller Gesten winken sie uns lässig durch – solche Gesten beherrscht man bloss nach jahrelangem Training.

• Autobahn, freie Fahrt, Vollgas: nach einigen Kilometern Kolonnenverkehr über den Rhein, durchs Weichbild von Bregenz und durch zwei Tunnels endlich das blauweisse Schild. Missis sitzt am Steuer, traut sich aber noch nicht so richtig. Kaum Verkehr, eine relativ neue topfebene Piste, die Sonne hat die Regenwolken verdrängt, die Fahrbahn ist trocken –also quasi die ideale Welt. Langsam nähert sie sich der 160-Grenze, ohne das allerdings zu bemerken. Denn die Geräuschdämpfung in diesem Auto ist so perfekt, dass wir uns weiterhin im Plauderton unterhalten können.

Sechs CD's sind drin, im Wechsler (Pink Floyd, Styx, Eagles, Steely Dan, Toto und so; West Coast Sound der Siebziger halt). 140 Watt und acht Speaker... doch so genau will man das ja eigentlich alles gar nicht wissen. Jetzt geht's nicht um technische Details, sondern um den Fahrspass. Nur der Sound muss stimmen!

• Irgendwo vor München, Mittag, Lunch, dann Fahrerwechsel. Ist ein Jaguar ein Männerauto? Nun, my Missis hat nur Lob übrig, hat sich im Überangebot von Optionen schnell mal zum Wesentlichen durchgekämpft und hat es meistens vorgezogen, per Fuss und nicht per Cruise Control am Gas zu hängen. Das direkte, unmittelbare Beschleunigungsvermögen heisst in ihrer Sprache «Wow! So viel Power!», und das will erlebt sein. Kickdown. Wie man weiss: da fliesst der Sprit ja nahezu literweise zum Auspuff raus. Und wenn's dann noch kräftig röhrt, dann ist's erst recht gewaltig. Doch röhren, das tut er nicht, der Jaguar. Das taten die beiden Testarossas, die uns vor St. Gallen überholt hatten. Nein, ein Jaguar schnurrt, und das tut auch unser Jaguar, Diesel hin oder her.

• Aber Katzen fauchen auch. Ich nehme an, auch der XF faucht; doch das hört man nicht im Inneren. Und schliesslich nähern wir uns auch langsam der Schallgeschwindigkeit, östlich von München, auf einer buchstäblich leergefegten A92. Es ist ein automobiles Erlebnis der brachialen Art, eine Art Selbstfindung in einer Zeit der Be- und Verhinderungen, des schlechten Gewissens und der ständigen, vernunftdiktierten Frustration. Nicht nur, weil man ja sparsam, langsam und rechtschaffen sein sollte, sondern auch, weil das Golfspiel auch mit Materialschlacht gleichgesetzt ist und Sportwagen mit ihrem sehr limi-

Verlangen Sie unverbindlich unsere neue Broschüre tierten Stauraum da einfach schlecht passen.

• Spitze 210, Durchschnittsgeschwindigkeit auf der zweiten Hälfte der Strecke 180, und da schaut man dem Tankstopp, der in Bad Griesbach als erstes ansteht, doch sehr gespannt entgegen. 1 Euro 45 kostet der Diesel, 63 Liter kann ich zapfen, und damit haben wir 845 Kilometer abgespult – mit den geschilderten Geschwindigkeitsexzessen. Das ist fast unglaublich und wohl so eine Art «5 unter Par»!

• Im schönsten Golf-Resort von Europa werden wir im Hotel König Ludwig eingecheckt, fünf Sterne, wunderbar ruhiges Zimmer, grandiose Wellness-Landschaft und eine vielseitige Gastronomie. Den XF verräumen wir in der hintersten Ecke des Parkhauses, diskret getarnt von einem anderen Jaguar...

• Franz Beckenbauer und Bernhard Langer? Der legendäre Fussballer und der legendäre Golfer? Am anderen Morgen, zehn Uhr, mit einem der besten Frühstücks-Buffets aller Zeiten zum Tagesstart, sind wir auf dem von Bernhard Langer gebauten Beckenbauer-Platz auf Tee 1. Der Kicker, als Captain der deutschen Nationalmannschaft 1974 und als Bundestrainer 1990 Weltmeister geworden und längst auch zum Single-Handicapper avanciert, hat dem Parcours als Pate den Namen gegeben. Langer hat beide Plätze im Golf Resort Süd-Penning von Bad Griesbach entworfen; der benachbarte Platz hiess einmal «Jaguar», ist aber unterdessen aus wohl kommerziellen Gründen auf einen spanisch-deutschen Doppelnamen umbenannt worden (so viel sei verraten: ebenfalls aus der Autobranche).

• Wir geniessen es. Der «Beckenbauer» ist mit 6500 Metern (Par 72, CR 74,8, SL 129) von ganz hinten ein absoluter Championship Course, mit offenen, breiten Driving-Zonen, die aber meistens mit heimtückisch platzierten Bunkern und Wasserhindernissen ihre Gemeinheiten bereit halten. Auch um die Greens herum hat Langer nicht mit Hindernissen gespart; sein Markenzeichen scheint es zu sein, den Spieler über Distanzen zu täuschen und viele versteckte Hindernisse einzubauen; also solche, die man von dort, wo man den Ball spielt, nicht oder nur teilweise sieht. Aber der Beckenbauer hat natürlich auch gelbe, blaue und rote Abschläge, die den Platz wesentlich besser spielbar für normale Amateure, wie wir sie alle sind, machen – niemand sollte sich von den Champions Tees abmühen!

• Die Greens auf dem «Beckenbauer» sind gross und nicht besonders onduliert; doch die meist leichten Breaks sind schwierig zu lesen, das Distanzgefühl des Spielers wird gefordert. Es ist auf jeden Fall so, dass gute Approaches hier eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Runde sind. Genau so spielen sich die meisten Plätze in der US PGA Tour – man sieht, dass Bernhard Langer seit Jahrzehnten vor allem in den USA lebt und spielt.

• Doch dieser Golfplatz macht unheimlich Spass und ist das golferische Aushängeschild von Bad Griesbach. Vier weitere Golfplätze und mit dem Golfodrom die beste und grösste Trainingsanlage Europas machen aus dem kleinen Ort im Nordosten von Bayern, 40 Kilometer von Passau und 15 Kilometer von der Donau entfernt, auf jeden Fall eine der besten Golf-Destinationen von ganz Europa. Das Hartl-Resort selber ist eine kleine künstliche Stadt mit zahlreichen Hotels, Apartmenthäusern, Shops, Restaurants und Wellness-Oasen, und es wird längst nicht nur von Golfspielern frequentiert. Bad Griesbach profitiert dabei von heissen Quellen in der Region, die den Ort schon vor Hunderten von Jahren zum Thermalbad machten. Golf, allerdings, ist erst in jüngster Zeit dazu gekommen.

• Die zahlenmässige Bilanz des dreitägigen Ausfluges nach Bayern sieht ziemlich beeindruckend aus. 1461 Kilometer gefahren, 116 Liter getankt, zwei Übernachtungen im «König Ludwig», 18 Holes auf dem Beckenbauer Course, 83 Schläge, zwei Bälle in Wasserhindernissen versenkt. Das ist doch eindrückliche Werte!

■ Urs Bretscher

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