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Ein Traumjob

Seit dem Jahr 2006 amtet Daniel Schaltegger als Geschäftsführer der Golf Engadin St. Moritz AG. Golf Suisse hat den Vielbeschäftigten zu einem Gespräch getroffen.

Golf Suisse: Sie üben die operative Leitung über zwei etwa 10 km auseinander liegende Golfplätze aus. Wie ist es dazu gekommen?

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Daniel Schaltegger: 2005 wurden die Betreibergesellschaften der Plätze Samedan und Zuoz-Madulain zur Golf Engadin St. Moritz AG fusioniert. Ich meldete mich, selber seit etwa sechs Jahren Golfer und Mitglied in Samedan, für die ausgeschriebene Stelle des Geschäftsführers und wurde prompt angestellt. Der Anfang gestaltete sich ziemlich kompliziert.

Nicht was die Anlagen betrifft, da besteht kein allzu markanter Unterschied zu grösseren Komplexen mit 36 Löchern, sondern wegen den Clubstrukturen. Ich hatte mit drei Vorständen, verschiedensten Kommissionen und drei HCP-Administrationen zu tun – Golf Club Samedan, dem Engadine Golf Club und dem Golf Club Zuoz. Im letzten November fiel nach mehreren gescheiterten Versuchen der Entscheid zur Fusion der Clubs zum Engadine GC. Das hat die Arbeit markant vereinfacht, die Entscheidungswege sind kürzer geworden, und die Administration gestaltet sich nun viel effizienter. Wie viele Mitglieder zählt der fusionierte Club?

Wir sind heute 1308 Mitglieder im Engadine GC, die meisten verfügen über Spielrechte – damit sind Aktien gemeint – auf beiden Plätzen. Nach dem Bau der Anlage Zuoz-Madulain wurden alle Neumitglieder mit der

Aufnahme automatisch auf beiden Parcours spielberechtigt.

Sie sind Tourismusfachmann, das kommt Ihnen bei der Arbeit gewiss entgegen.

Wir sind stark auf den Tourismus ausgerichtet, er ist für uns entscheidend wichtig, bei allerdings kurzem Zeitfenster. Während der Spitze der Hochsaison von Mitte Juli bis Mitte August stossen wir an unsere Limiten. Das bekommen dann auch unsere Mitglieder zu spüren, wenn vor allem unsere vielen Gäste aus Oberitalien der Hitze im Unterland entfliehen. Mein Geheimtip ist der Herbst. Die Natur – vor allem die Lärchenwälder – präsentiert sich in den schönsten Farben, das Licht ist besonders attraktiv, und die Plätze präsentieren sich in Hochform. Wir halten den Betrieb nach Möglichkeit bis Mitte Oktober aufrecht; es kann im Herbst jedoch auch einmal vorkommen, dass sich die Startzeiten wegen Rauhreif am Morgen verschieben. Ist ihre Anstellung wegen der relativ kurzen Saison befristet? Ich habe eine Jahresstelle; im Winter ist es ein reiner Bürojob. Das ist während der Saison anders. Überhaupt kann ich mir nicht mehr vorstellen, so genannt normale Büroarbeit zu leisten, zu spannend und abwechslungsreich ist meine Tätigkeit – immer ist etwas los. Für mich ist der Umgang und Kontakt mit Menschen, Angestellten sowie Gästen zentral. Ohne Pros, Proshop und dem Restaurant sind mir während der Saison 25 bis 30 Leute unterstellt. Ich habe meine Stelle quasi als golferisches Greenhorn angetreten, die golftechnischen Voraussetzungen habe ich mir nachträglich im Nachdiplomsstudium angeeignet: Beispielsweise Platzpflege, Spielbetrieb oder Personalführung. Mit vielen Berufskollegen in anderen Clubs pflege ich einen intensiven Gedankenaustausch, unser Netzwerk funktioniert gut, man kann von einem guten Zusammengehörigkeitsgefühl, ja sogar von einem gemeinsamen «Spirit» sprechen. Auch mit den Pächtern der Restaurants oder Pro Shops sowie im ganzen Umfeld des Tourismus herrscht ein gutes Einvernehmen. Was sind im Moment wichtige Themen im Club?

Wir sind ein Club im Gebirge und den Launen der Natur besonders ausgesetzt – manchmal ist es ein wahrer Kraftakt, diesen zu trotzen. Unser Platz in Samedan ist seit Jahrzehnten unverändert geblieben und zeigt gewissen Investitionsbedarf. So sind beispielsweise die Greens stark verdichtet und entsprechen im Aufbau kaum mehr den heutigen Anforderungen des hohen Spielaufkommens. Statt zu einem Neubau haben wir uns entschlossen, diese sanft mittels speziellen Pflegemassnahmen zu sanieren. Da unser Umsatz stimmt, können und wollen wir der Unabhängigkeit wegen unsere Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren. Wir haben kürzlich einen neuen Werkhof eingeweiht, das vereinfacht die Abläufe. Ebenfalls konnten wir eine Caddy-Halle erstellen, was auch direkt den Mitgliedern entgegenkommt. Die nächste grössere Investition wird das Clubhaus betreffen, das seine Belastungslimiten längst überschritten hat. Ganz allgemein und im Besonderen im Zusammenhang mit diesen erwähnten Investitionen ist eine umfassende Kommunikatikon mein grosses Anliegen und deshalb das zentrale Element meiner Arbeit. Man muss mit den Leuten reden und Fakten plausibel machen. Ich bin ein Dienstleister, und als solcher muss man über einen breiten Rücken verfügen. Das gehört auch zu meiner Arbeit, die mir ausgezeichnet gefällt: ich übe sicherlich einen Traumjob aus!

Daniel Schaltegger, Geschäftsführer der Golf Engadin St. Moritz AG

Der Küssnachter mit Jahrgang 1973 lebt und arbeitet seit 13 Jahren im Engadin. Bevor er sich im Jahre 2005 für die Stelle als Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Golf Engadin St. Moritz AG beworben hat, war er als Geschäftsführer der Engadiner-Filiale einer Agentur aus den Bereichen Marketing, Kommunikation und Eventorganisation sowie im OK-Kernteam der Ski WM 2003 in St. Moritz tätig.

AufderGolfanlage

Samedan

14.–18.Juli2008

DieSt.MoritzGoldCupGolfWeekwird traditionellerweiseimMatchplay-Modus ausgetragen.«Feelthespiritofthegame!»

Match-undGreenfeefürdiegesamte Turnierwocheinkl.attraktivem

Rahmenprogramm:

CHF630.–

InteressantePauschaleninden St.Moritzer****und*****-Partnerhotels (5Nächte,Z/F)abCHF700.–p.P.

Anmeldeschluss: Dienstag,1.Juli2008

Exact-Hcp: Max.32.7fürHerren bzw.31.0fürDamen

DasDetailprogramm findenSieunter: www.engadin-golf.ch

Anmeldung&Infounter: samedan@engadin-golf.ch

Tel+41(0)818510466

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