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Grosses Kino trotz Regen
Es war ein Wechselbad der Gefühle, das Deutsche Bank Ladies Swiss Open in Losone 2008 im Tessin; aber das Turnier endete mit strahlenden Gesichtern, mit der besten Spielerin als Siegerin und mit dem Versprechen, es nächstes Jahr wieder bei Tessiner Sonne durchzuführen…
Die junge Tessinerin Anaïs Maggetti (oben) zeigte eine grandiose Leistung, war beste Schweizerin, während unsere Proetten eher enttäuschten.
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Wetterpech Mitte Mai im Tessin, das ist etwa das mindeste, was man sagen kann. Doch im Nachhinein muss man vielleicht zutreffender von Wetterglück reden; denn es haben auch schon Sportveranstaltungen, die im Monat Mai im Tessin angesetzt waren, ganz abgesagt werden müssen. Das blieb dem Deutsche Bank Ladies Swiss Open erspart; ja, die drei Runden, welche am Schluss in die Wertung genommen wurden, konnten bei
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Davon berichten auch die Scores. Siegerin Suzann Pettersen steht mit beinahe unglaublichen 22 Schlägen unter Par zuoberst in der Rangliste. Gwladys Nocera, welche vor zwei Jahren zur Siegerin ausgerufen wurde, beendete die dritte Runde trotz Regen mit einem neuen Platzre- kord von 62 Shots – auch das eine kaum fassbare Leistung. Eine ganze Reihe von weiteren tiefen Scores (darunter auch die 67 der Schweizerin Anaïs Maggetti in Runde eins) zeigen vor allem zwei Dinge: in LET und LPGA spielen die Ladies längst Golf auf einem extrem hohen Niveau, und zum Zweiten ist es vor allem der Wind, welche die Scores in die Höhe treibt, und nicht die Nässe. Diese kann sogar helfen; denn die Ballkontrolle wird leichter, wenn Greens und Fairways weich sind.




Suzann Pettersen eine Klasse für sich

Davon profitierte die Norwegerin Suzann Pettersen vor allem in der zweiten Runde extrem: sie ist eine hervorragende Ball-Strikerin und fühlte sich auf dem Platz von Losone sehr wohl – wie sie selber sagte, ist er knapp 500 Meter kürzer als ein durchschnittlicher Parcours in der LPGA in den USA, wo sie sehr erfolgreich spielt; und das erlaubte es ihr, quasi immer voll anzugreifen. Da sie auch mit den subtilen Breaks auf den Greens keine Mühe hatte, lochte sie die Putts gleich serienweise ein – nach vier Holes von Runde zwei hatte sie auch vier Birdies notiert.
Ihr zuzuschauen, das war ein grosses Vergnügen, auch wenn sie neben ihrem Spiel eine eher unterkühlte Persönlichkeit zur Schau stellte. Typisch Skandinavien eben: athletisch, grossgewachsen, blond, blauäugig, cool. Auch die Positionen hinter der Siegerin sind prominent besetzt, und die Scores waren durchwegs hervorragend. Es ist auch kaum verwunderlich, dass die besten Spielerinnen der LET am Start waren; denn in Losone wird das dritthöchste Preisgeld der Saison hinter dem Evian Masters und dem British Open ausbezahlt, eine gute Klassierung ist in der Regel mit einem grossen Sprung nach vorne in der Order of Merit verbunden.
Und die Schweizerinnen?
Besonderes Interesse galt natürlich den Schweizer Spielerinnen – die drei Proetten Nora Angehrn, Florence Lüscher und Frederique Seeholzer, welche die Saison der LET bestreiten, und die vier Mitglieder der ASG-Nationalmannschaft, welche per Wild Card ins Feld aufgenommen wurden. Dabei war klar, dass man den Profis viel erwartete, von den Amateuren aber höchstens eine Überraschung,
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Der Eindruck täuscht: alle Fotos wurden am zweiten Turniertag geschossen, dem einzigen Tag mit etwas Sonne – das erlaubte es auch, die Schönheit des Golfplatzes von Gerre Losone zu geniessen. wie es Caroline Rominger letztes Jahr mit dem Überstehen des Cut gezeigt hatte.

Doch Nora, Flo und Fred enttäuschten. Alle drei zeigten sich fast übermotiviert, wollten die Chance vor eigenem Publikum unbedingt packen und verpassten diese ebenso zielsicher. Das ist sicherlich ein weiterer Schritt in Lernprozessen, von welchem man im Golfspiel einfach nie weiss, wie lange sie dauern. Manche schaffen den Durchbruch locker und halten sich dann ohne Probleme, andere müssen mehrmals wieder unten durch und haben einen schier endlosen Kampf auszufechten. Weil Golf aber eine rein ergebnisorientierte Sache ist, wollen die Zuschauer vor allem Resultate sehen...
Diese bekamen sie von den Amateuren. Anaïs Maggetti, die 17 Jahre alte
Schülerin aus Losone, hatte sicherlich auch ein wenig Heimvorteil; aber man muss ihn auch nutzen! Das tat sie mit einer 67 zum Auftakt überzeugend, und auch die noch viel jüngere Rebecca Huber (Bubikon) mit 70 Schlägen zeigte eine unglaubliche Leistung. Beide gehören, wie Caroline Rominger, zur Nationalmannschaft und sind ein grosses Versprechen für die Zukunft; Rominger schaffte eine 71, was ebenfalls Freude bereitete.
Natürlich wurde die zweite Runde etwas schwieriger, auch, weil Rominger und Huber am Nachmittag spielen mussten – dem einzigen Moment des ganzen Turniers mit störendem Wind. Anaïs Maggetti war schliesslich die einzige, die mit -5 den Cut sicher überstand; den beiden anderen fehlten leider je zwei Schläge dazu.
Diese simplen Facts können nicht positiv genug eingestuft werden. Zusammen mit der Sittenerin Fanny Vuignier, welche gegenwärtig eine für ein Mädchen vermutlich eher normale Leistungsschwankung durchläuft, hat Nationalcoach Régine Lautens hier hinter der unbestrittenen Leaderin Caroline Rominger drei talentierte, motivierte Nachwuchsspielerinnen im Team, welche einer ganzen Reihe von jungen Turnierspielerinnen in zahlreichen Clubs und in den beiden Regionalkadern vor allem auch ein Beispiel geben. Wer sich etwas in den Resultatlisten der ASGTurniere 2008 vertieft, wird rasch erkennen, wie es auf breiter Basis nachdrängt – die Leistungen von Anaïs und Rebecca in Losone waren nur die Spitze des Eisbergs.