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Attacke, aber wann und wie?

Die wichtigsten Clubs im Bag sind der Driver, der Sandwedge und der Putter. Sie kommen am meisten zum Einsatz. Manches Eisen wird während einer Runde gar nicht gebraucht (weil man nie aus der betreffenden Distanz spielt), und dann sind da noch die Fairway Woods. Was sie können, welche unterschiedlichen Konzepte es gibt, das sollte man wissen, wenn man den Inhalt seines Golfbags zusammenstellt. Mit einem Launch Monitor haben wir drei sehr verschiedene Fairway Woods auf ihre Eigenschaften getestet.

Auch die Schlägerköpfe von Fairwayhölzern bestehen heutzutage aus Metall, anders als früher; wie bei den Drivern waren diese Clubheads damals aus einem Stück Holz gefertigt und hatten nur ein sehr kleines Volumen. Wenn man bedenkt, dass ein heutiges Holz 3 etwa gleich viele Kubikzentimeter Volumen hat wie ein früherer Driver aus Holz, dann kann man sich vorstellen, wie klein diese Clubheads waren, und wie schwierig zu spielen ebenfalls! Wegen der enormen Entwicklungsschritte bei den Golfclubs haben gewisse Protagonisten begonnen, von «Fairway Metals» zu sprechen. Wir hier bei Golf Suisse denken, dass die Traditionen und alteingesessenen Gewohnheiten es rechtfertigen, weiterhin von Hölzern zu reden, auch wenn das genau betrachtet nicht mehr stimmt... Was nun sind die wichtigsten Aufgaben eines solchen Golfschlägers? Immerhin wird ein Holz 3 – im Vergleich zum Driver – sehr wenig eingesetzt, und man kann durchaus auch ohne eine ganze Palette von Hölzern passables Golf spielen.

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Pro Fairway Wood

Grundsätzlich gibt es während einer Golfrunde zwei typische Situationen, in welchen man zu einem Fairway Wood greift.

• Vom Tee. Nicht jede Spielbahn offeriert eine breite, generös dimensionierte Driving-Zone. Zu den schönsten Golf Holes gehören zum Beispiel kurze Par 4, und da geht es meistens darum, den Abschlag am richtigen Ort zu platzieren, und weniger um maximale Länge. Also muss derjenige Club gewählt werden, mit dem die richtige Di- stanz und eine gute Richtungskontrolle möglich sind –und das ist in vielen Fällen ein Fairway-Holz. Aber auch Fairway-Bunker, die ins Spiel kommen, Wasserhindernisse oder die Kurve bei einem Dogleg können bedeuten, dass ein perfekter Drive – schnurgerade in die Mitte – zu lang gerät und über das Ende des Fairways hinaus rollt. Schliesslich will der Wind berücksichtigt werden, der einen Drive auch mal 30, 40 Meter länger machen kann.

Golfer und Golferinnen, welche sich mit einem Slice oder einem Hook herumschlagen, stehen immer wieder vor der Wahl, sich den Unwägbarkeiten eines verzogenen Drives auszuliefern, oder sich mit einem kürzeren Club zu begnügen, der eine geradere Flugbahn, also mehr Ballkontrolle verspricht.

Das sind nur einige Beispiele von Situationen, die den Driver für den Abschlag aus dem Spiel nehmen. Deshalb empfiehlt es sich in jedem Fall, ein Fairwayholz im Bag zu haben, das sich auch für Tee Shots eignet.

• Vom Fairway. Lange Schläge vom Fairway kommen meistens auf Par-5-Holes vor; nämlich beim Versuch, den zweiten Schlag bereits auf dem Green zu platzieren. Aber auch längere Par 4 können sich so lang spielen, dass für den zweiten Schlag zu einem sehr langen Club gegriffen werden muss. Der Wind oder nasser Boden können im Spiel sein und ein Loch deutlich länger machen, und dann gibt es auch zahlreiche Spieler und Spielerinnen, welche schon gar nicht so lange Abschläge hinkriegen, um das

Green mit einem Pitching Wedge anspielen zu können. Gerade ältere Golfer kämpfen unterwegs häufig mit einem Holz 5 um etwas mehr Distanz.

Konstruktives

Diese beiden typischen Kampfeinsätze während einer Golfrunde sind uns allen bestens bekannt. Schaut man genau hin, dann erkannt man aber, dass die Stärken eines Clubs für den ersten Fall gerade auch die Schwächen des gleichen Clubs für die andere Situation sind. Denn für einen Ball vom Tee ist es praktisch, wenn der Clubhead eine gewisse Höhe hat. Der Clubhead wird den Ball sauber treffen und dank des Lofts ohne Probleme in die Luft befördern, weshalb ein Schaft mit einem eher stabilen Tip (die unterste Sektion des Schaftes) günstig ist, der den Club durch den Schwung hindurch kompakter hält als ein Schaft mit einem tiefen Kickpoint.

Auf dem Rasen des Fairways, aber erst recht bei einem Versuch, einen Ball aus dem Semirough zu spielen, hat ein breiter, eher flach dimensionierter Clubhead eindeutig Vorteile. Hat er zudem auch eine flache Sohle, die gut gleitet, dann hat man die beste Chance, den Ball solid und «clean» zu treffen – lies: mit dem Club nicht vor dem Ball schon den Boden zu berühren und so die volle Schwungenergie zu übertragen. Jetzt hat auch ein etwas weicherer Tip im Schaft Vorteile, weil er dem Ball zu einem etwas höheren Launch Angle verhilft. Mit einem etwas steiferen Tip ist etwas mehr Schwunggeschwindigkeit notwendig, um den gleichen Launch Angle zu erzielen; aber man wird damit auch etwas mehr Backspin produzieren.

Alle diese Überlegungen zeigen: das Spielen von Fairway Woods ist eine Sache für sich. Weil der Markt aber zahlreiche verschiedene Modelle bereit hält, hilft es, zu wissen, welches Konzept man eigentlich genau sucht, bevor man sich entscheidet.

Mit einem Launch Monitor der Marke Trackman haben wir in einem speziellen Test drei sehr unterschiedliche Fairway-Hölzer auf ihre Eigenschaften hin untersucht.

• Taylor Made r7 CGB Max: ein eher voluminöser Clubhead, der Spielkomfort und Fehlertoleranz verspricht, der sich gut vom Tee spielen lässt, und der einen leichten Schaft mit einem hohen Launch Angle hat. Gewichtseinsätze, die sich herausschrauben und anders verteilen lassen, ermöglichen es, den «Trimm» des Clubs individuell anzupassen.

• Titleist 906 F2: ein Holz mit einem kleinen, kompakten Clubhead und einer flachen Sohle, das die Masse hinter dem Sweetspot konzentriert hat und nichts anderes als maximale Distanz will. Dazu eignet es sich gut dafür, Draws und Fades zu spielen, den Ball also absichtlich zu kurven, und es hat mit dem NV von Aldila (85 Gramm) einen schweren, stabilen Schaft.

• Cleveland HiBore XLS: der Clubhead ist ganz auf maximale Breite und auf tiefgelegtes Gewicht ausgerichtet. Das Clubface ist das grösste aller drei Testclubs, was bedeutet, dass es hier in allerester Linie um Fehlertoleranz und leichte Spielbarkeit für jedermann geht. Auch der Schaft mit seinem tiefen Kickpoint unterstützt diese Charakteristika.

• Der «Trackman» ist ein Launch Monitor auf der Basis von Radarsignalen, mit welchen der echte Ballflug bis zur Landung des Balles verfolgt und ausgewertet wird. Auf einem handelsüblichen Laptop können die erfassten Daten in einem speziellen Programm, das auf Windows-Basis läuft, in Tabellen und in Grafiken dargestellt werden.

DO YOU REALLY WANT TO HIT IT LONGER?

Die wichtigsten Daten (je acht Bälle pro Club)

Cleveland HiBore XLSBorterBuckingham

Shot PatternSliceMitte

Launch Angle (°)11,110,4

Spin rate (rpm)68006400

Carry Distance (m)179188

Taylor Made r7 CGB Max

Shot PatternMitteHook

Launch Angle (°)10,510,4

Spin rate (rpm)60005800

Carry Distance (m)176185

Titleist 906 F2

Shot PatternHookganze Breite

Launch Angle (°)10,09,7

Spin rate (rpm)46004700

Carry Distance (m)181189

• Als «Swing Roboter» wurden Adrian Borter, Clubmanager des GC Thunersee, Handicap 5, und Golf-SuisseMitarbeiter Paris Buckingham (Swiss PGA Pro) eingesetzt. Er ist Co-Eigner eines Trackman, zusammen mit Caligari Golf Equipment in Bad Ragaz.

Was herausgekommen ist

Der Trackman hat, wie geplant, eine Unmenge von Daten geliefert. Das Gerät misst alle möglichen Winkel, Geschwindigkeiten, Rotationen und Distanzen. Was es nicht messen kann, das berechnet es – aber uns haben vor allem der Launch Angle und die Backspin-Raten der Bälle interessiert. Ebenfalls genau beobachtet haben wir das Flugmuster der Bälle, wobei es sich gezeigt hat, dass sich beide Spieler relativ schnell – also von Ball zu Ball – auf den Club und auf die Trajectories einzustellen begannen. Wie vermutet, hat das Dreierholz von Titleist dank seines Schaftes mit einem stabilen Tip den geringsten Backspin verursacht; es hat auch die längsten Bälle und den gestrecktesten Ballflug produziert. Doch die Unterschiede zu den beiden anderen Clubs waren geringer als vermutet; immerhin waren das im Vergleich zum Taylor Made r7 CGB Max fünf Meter mehr Flugdistanz (carry). Wie weit die Bälle anschliessend rollen, ist auch stark von der Bodenbeschaffenheit abhängig; diesen Wert berechnet der Trackman, er ist allerdings nichtssagend.

Mit dem HiBore XLS von Cleveland dagegen ist der höchste Launch Angle gemessen worden; aber auch hier sind die Unterschiede weniger spektakulär als erwartet. Der Ballflug der drei Fairway Woods unterschied sich deutlich. Mit dem Titleist 906 F2 ergab sich der gestreckteste Ballflug; wegen des flacheren Winkels dürfte der Ball auch etwas flacher landen und deswegen deutlich weiter rollen. Der Club verlangt allerdings mehr Clubhead Speed, um einen genügend hohen Launch Angle zu erreichen (lies: um den Ball überhaupt in die Luft zu bringen).

Das Taylor Made r7 CGBG Max und das Cleveland HiBore XLS machten einen eher höheren Ballflug mit einem längeren Ansteigen des Balles («Ballooning»). Der Grund dafür ist die sehr hohe Backspin-Rate; mit den Swing Speeds der beiden Tester (Buckingham 103 mph, Borter 96 mph) müsste ein stabilerer Schaft verwendet werden, um diesen Effekt etwas zu korrigieren. Der Ball hielt sich zwar länger in der Luft als beim Titleist, doch er prallte steiler auf den Boden und dürfte weniger weit rollen. Der Vorteil allerdings liegt auf der Hand: die Landung ist präziser, der Ball wird weniger weit übers Green oder den Fairwayrand hinaus schiessen.

Fazit

Es steht fest, dass es auch bei den Fairwayhölzern extrem wichtig ist, einen Club mit den individuell passenden Eigenschaften im Bag zu haben. Erst recht, wenn er vom Tee und vom Fairway gespielt werden soll, hat dieser Schläger eine kritische Wichtigkeit; denn er produziert lange Bälle, die fast unweigerlich in dicken Schwierigkeiten enden, wenn der Schlag misslingt. Ein Holz 3 hat ein beachtliches Hook- oder Slice-Potenzial!

Ein ebenso entscheidender Punkt ist das Vertrauen in diesen Club. Man muss ihn genau kennen, muss in der Lage sein, dem Club und seinem Schwung zu vertrauen, um gute Bälle zu hauen. Sonst ist man nämlich besser bedient, mit einem mittleren Eisen vorzulegen...

Es lohnt sich daher, möglichst viele solche Hölzer auszuprobieren, allenfalls bei einem Clubfitting den Pro darauf anzusprechen. Schliesslich ist es auch wichtig, dass der Club eine harmonische Verbindung zwischen dem Driver und den Eisen bildet; seine technischen Spezifikationen sollten sich also nicht allzu sehr von denjenigen der anderen Clubs im Bag unterscheiden.

Andrerseits: stimmt alles, und hat man (dank Training) volles Vertrauen in sein Fairwayholz, dann ist das eine extrem gefährliche Waffe, welche Birdies sicherlich gleich in Serie liefern wird!

■ Urs Bretscher

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