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Don’t talk. Shoot!

Ein starkes Bild.Ein Tee Shot mitten im Verkehr der Fifth Avenue, welche schmaler ist als ein durchschnittlicher Fairway. Der Verkehr rollt, viel Zeit bleibt nicht. Jetzt ist es entscheidend, dass man eine klare Zielvorstellung und eine zügige Preshot Routine hat. Ich jedenfalls stand ganz schön unter Stress bei dieser FotoSession – ich wusste, ich musste diesen Fairway ganz einfach treffen. Ich musste meinen besten Swing produzieren… zum Glück war ich gut vorbereitet, sonst wäre der Traum sicher rasch zum Alptraum verkommen!

Das tönt zu gut, um wahr zu sein: sich einen schönen Ballflug vorstellen, und der Körper macht automatisch die richtigen Bewegungen, welche den Ball dann genau so fliegen lassen. Leider ist es viel komplizierter – schon nur deswegen, weil ein Golfschwung für den menschlichen Körper eine ziemlich komplexe Sache ist. Wir alle – auch wir Pros – kennen die Situation. Wir kommen auf einen Abschlag und wissen, dass wir den Fairway jetzt auf alle Fälle treffen müssen. Viele Gründe können da mitspielen; wichtig ist, dass wir uns unter Druck fühlen, und das sind schlechte Voraussetzungen für eine fehlerfreie Leistung. Auf solche Situationen können wir uns aber schon lange vor der Runde vorbereiten. Anstelle eines Fairways ist es sehr hilfreich, wenn man sich dabei ein anderes Bild macht. Für mich bieten sich drei verschiedene Sujets an.

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• Man kann sich vorstellen, man schiesse den Ball in eine Schlucht hinein («couloir»).

• Man kann sich auch vorstellen, im Himmel hänge ein imaginäres Fenster, durch welches man den Ball hindurch schiessen werde.

• Oder es gibt auch die Möglichkeit, den Ball entlang einer ballistischen Kurve durch die Luft schweben zu lassen.

Alle drei Vorschläge haben zur Folge, dass man von den eigentlichen Schwierigkeiten abgelenkt wird und sich auf das Bild konzentriert, bei welchem man sich am wohlsten fühlt. Das dürfte auch die Stimmen und die neugierigen Blicke der Leute auf der Clubhausterrasse, die genau neben dem ersten Abschlag liegt, etwas in den Hintergrund drängen...

Keine Zeit verlieren

Sich mit solchen Bildern vertraut machen, das geschieht nicht auf dem Golfplatz, sondern in der Abgeschiedenheit, allein mit selbst – zum Beispiel auf einem Spaziergang, in der Badewanne, in schlaflosen Nächten oder beim Warten im Stau.

Zum Game Plan für einen konkreten Golfplatz gehört auch, dass man schon im Voraus festlegt, mit welchem Club man an welchem Loch abschlägt. Wenn man dann zum Abschlag kommt, muss man nichts mehr überlegen, sondern kann gleich den Club aus dem Bag holen und mit den Vorbereitungen beginnen.

Ein allfälliger Probeschwung sollte unverkrampft und locker geschehen; da- mit will man erreichen, dass man nachher leichter schwingt. Ich beobachte allerdings immer wieder Spieler, die sich nachher noch mehr verkrampfen – also Vorsicht. Schwingen Sie nie 100-prozentig Probe, sondern ganz leicht, und sehen Sie den Ball vor Ihrem inneren Auge fliegen. Zudem sollte man den Practice Swing nicht bloss zehn Zentimeter vom Ball entfernt ausführen, sondern zum Beispiel hinter dem Ball mit Blick zum Fairway.

Nachher stellen Sie sich ohne weiteren Zeitverlust an den Ball. Sie richten das Clubface entlang der Ziellinie aus; dieses bleibt nun, wo es ist. Nachher müssen Sie auch sich selber richtig hinstellen. Dabei bevorzuge ich es eindeutig, mit den Augen zum Ziel die drei wesentlichen Linien auszurichten: Füsse, Hüfte, Schultern. Alle drei Linien sollten parallel zueinander und zur Ziellinie sein. Der Blick zum Ziel liefert bessere Informationen als der Blick auf den Boden zum Ball, allenfalls zum Grashalm vor dem Ball, den Sie als Zielpunkt festgelegt haben. Wenn alles stimmt, alles ausgerichtet ist und ein letzter Blick zum Ziel das auch bestätigt hat, dann gibt es keinen Grund mehr, weiter abzuwarten. Die ganzen Schwungvorbereitungen sollten zügig ablaufen, sollten bloss wenige Sekunden dauern und haben das einzige Ziel, den Schwung zu starten. Jeder Zeitverlust ist dabei kontraproduktiv!

Ausrichten des Clubs hinter dem Ball mit einem Zielpunkt, hier ein altes Divot vor der Linie der Abschläge.

Launch Angles und Trajectories mit Fairway Woods

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