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De Sousa verteidigt seinen Titel

Der beste Shotmaker im Feld hat zum zweiten Mal hintereinander den nationalen Meistertitel der Profi-Golfer gewonnen – Raphael de Sousa verteidigte in La Largue seinen vor einem Jahr in Genf gewonnenen Titel erfolgreich. Seniorenmeister wurde Tony Price, und ebenfalls zu den Siegern gehörten die «Lalarguer» mit einem perfekt vorbereiteten Golfplatz, der in jeder Hinsicht absolut auf der Höhe der Aufgabe war. Die meisten Teilnehmer bissen sich vor allen an den schnellen Greens mit den tückischen Breaks die Zähne aus.

Das diesjährige Championnat der Swiss PGA – wie üblich ausgezeichnet organisiert und bei bestem Wetter stattfindend – war mit gemischten Gefühlen erwartet worden; denn La Largue liegt nicht gerade am Weg. Die nationale Spitze war denn auch nicht ganz lückenlos vertreten: Julien Clément, André Bossert, Damian Ulrich, Martin Rominger oder auch Robert Wiederkehr blieben dem Turnier aus den unterschiedlichsten Gründen fern. Doch es zeigte sich schnell, dass der GC La Largue mehr als nur auf der Höhe war. Der Golfplatz im Sundgau, bloss einige Kilometer von Pruntrut entfernt, hatte alles zu bieten, was man zum Beispiel auch von einem US Open kennt. Perfekte, kurzgeschorene Fairways, ein dichtes Rough, zahlreiche schwierige Schläge mit markanten Höhenunterschieden zu den Greens, und schliesslich auch schwierig zu lesende, schnelle, aber absolut balltreue Greens – das erlaubt es den Pros, ihr variantenreiches, technisch geprägtes Spiel mit einer Vielzahl von verschiedenen Schlägen zu entwickeln. Und schliesslich hatten Organisatoren und Teilnehmer auch unverschämtes Wetterglück; denn während es an diesem ersten Oktober-Donnerstag, dem Tag der Schlussrunde, in der ganzen Schweiz kräftig schüttete, blieben Elsass und Sundgau von Nässe verschont, das Wetter war warm und windstill. Also perfekt.

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Überlegene Sieger

Aber es zeigte sich schnell, dass dieser Golfplatz auch für eine aussage- kräftige Selektion sorgte. Es ist ein Platz für Shotmaker: kein Wunder deshalb, dass Clubpros, die nicht regelmässig Turniere spielen, kaum eine Chance auf eine Platzierung weit vorne hatten. Zuerst war es immens wichtig, einen langen Abschlag im Fairway zu halten; anschliessend musste ein Approach möglichst nahe an die Fahne geschossen werden, weil es nicht so einfach war, aus jeder Ecke des jeweiligen Greens mit höchstens zwei Putts durchzukommen. Gerade die vielen Annäherungen auf höher oder tiefer gelegene Greens sind ohne viel Erfahrung kaum zu meistern – die Meisterschaft in La Largue forderte die Pros in einer ganz anderen Weise, als das jeweils in Wylihof mit seinen grossen, zumeist offenen und flachen Greens an-

Rangliste

1.Raphael de Sousa (Genève)208 (69/68/71)

2. Marcus Knight (Schönenberg)214 (70/69/75)

3. Alexandre Chopard (Neuchâtel)215 (71/74/70)

4. Nicolas Sulzer (Genève)217 (72/71/74)

* Ronnie Zimmermann (Interlaken) 217 (70/77/70)

* Chris Aegerter (Oberkirch) 217 (70/75/72)

7. Franco Casellini (Domat Ems) 218 (73/68/77)

8. Vivian Ross (Augwil) 219 (77/73/69)

9. Carl Robinson (Augwil) 220 (73/75/72)

* Paul Dougan (Zürich-Zumikon) 220 (73/70/77)

* Lloyd Freeman (Rheinblick) 220 (72/76/72)

12. Boris Lah (Limpachtal) 221 (75/73/73)

13. Oliver Unger (Oberkirch) 222 (74/73/75)

14. Claudio Blaesi (Lenzerheide) 223 (74/77/72)

* Iain Roy (Lägern) 223 (73/75/75)

* David Clarke (La Largue) 223 (72/76/75)

17. Franco Li Puma (Bubikon) 224 (74/76/74)

18. Chris Beckett (Albis) 225 (74/76/75)

* Jann Schmid (Swiss PGA) 225 (73/74/78)

20. Gianluca Patuzzo (Lugano) 226 (70/80/76)

Seniors

1. Tony Price (Alsace GC) 219 (71/76/72)

2. René-Pierre Brouchoud (Montreux) 225 (76/71/78)

3. Erwin Vonlanthen (Blumisberg) 226 (78/75/73) lässlich der Team Championship geschieht.

Ein solcher Shotmaker gewann den Titel, und zwar mit grossem Vorsprung. De Sousa hatte als einziger Teilnehmer in allen drei Runden den Ball immer unter Kontrolle; kein anderer Spieler kam ohne einen «Ausreisser» durch. Insbesondere Ronnie Zimmermann oder Vivian Ross, letztes Jahr Zweiter, mussten je eine 77 hinnehmen, und auch Marcus Knight oder Franco Casellini, mit de Sousa in der Schlussgruppe unterwegs, sahen sich ausserstande, ihr Level der beiden ersten Runden zu halten. So war Raphael de Sousa schliesslich deutlich der beste im Feld. Acht unter Par, das hätte auch keiner der Abwesenden einfach so aus dem Ärmel geschüttelt – de Sousa ist also sicherlich ein verdienter, würdiger Sieger. Hervorragend klassiert hätte sich in der Rangliste auch Seniorensieger Tony Price, dessen regelmässiges, präzises Spiel ihm schon zum Matchplay-Titel der Swiss PGA verholfen hat. Auch im Strokeplay war keiner seiner (wenigen) Gegner in der Lage, ihn ernsthaft zu gefährden.

La Largue hat sich als meisterschaftswürdiger Golfplatz gezeigt; der Club feiert 2008 sein 20-Jahre-Jubiläum.

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