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Hart, sandig, uneben

Alles ist anders auf einem typischen Links Course. Darauf muss sich der Golfspieler einstellen; immer im Bewusstsein, dass es sich hier um das Original handelt. Wer das Spiel auf dem flachen Gelände mit den unzähligen Bodenwellen und in den strammen Wind vom Meer hinein beherrscht, der gilt als wirklicher Meister. Es ist viel schwieriger, hier zu scoren, als auf einem weichen Parkland Course, wo der Ball nach der Landung wie angeklebt liegen bleibt. Auf einem «Links» lernt man auch kennen, was die Schotten unter «Luck Factor» verstehen.

Die knappen Lagen auf dem sandigen Fairway verlangen sauberes Treffen des Balles. Es empfiehlt sich, diesen imStand etwas nach hinten zu verschieben, um ihn ganz sicher clean zu treffen. Natürlich wird das umso schwieriger, desto mehr sich der Club in der Hand einem Sandwedge nähert…

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A propos: auf einem solchen Parcours hat man ein Sandwedge mit einem flachen Bounce im Bag. Und das Gras ist nicht immer grasgrün, sondern manchmal auch bräunlich.

Par 3, 170 Meter: Seitenwind kann den Ball entscheidend ablenken. Noch schlimmer ist aber Rückenwind: der Ball landet zu weit hinten auf dem Green und springt ins hohe Rough dahinter. Deshalb muss ein Schlag so geplant werden, dass der Ball vor dem Green und etwas links landet, aufs Green rollt und im Idealfall nahe der Fahne liegen bleibt.

Die Luft ist salzig, der Wind bringt Sand vom Strand, kaum etwas wächst in diesem unwirtlichen Gelände. Seit urvordenklichen Zeiten weideten Schafherden hier draussen auf diesem «Linksland» genannten Streifen zwischen Meer und Land. Die genügsamen Tiere finden hier als einzige noch etwas Fressbares, und die Schafhirten vertreiben sich die Zeit damit, Steine mit ihren Hirtenstöcken in Kaninchenlöcher zu befördern.

Wir wissen es nicht genau, aber das könnten die Ursprünge des Golfspiels gewesen sein. Ob es die Hirten waren oder nicht – in den Links hat es angefangen. Das ist sowohl für St. Andrews als auch für Carnoustie belegt. Der spezielle Reiz dieses Spiels entlang des Meers hat mittlerweile weltweit für den Bau von zahlreichen anderen Links-Plätzen gesorgt, welche die ursprünglichen Elemente mehr oder weniger gut interpretiert und umgesetzt haben. Was den meisten gemeinsam ist: man muss hier ein anderes Golfspiel beherrschen als auf einem mitteleuropäischen, durch Wälder oder Felder ausgelegten «Parkland Course» mit zahlreichen Bäumen und mit Humus als Boden.

Um diese Spieltechnik geht es. Auf den harten, holprigen Fairways wächst nur ein dünnes Gras. Entsprechend liegt der Ball immer mehr oder weniger auf dem harten Boden, die Clubs sind schwierig darunter zu bringen, was speziell für Wedges gilt. Auch im Semirough warten keine dichten Polster, auf welchen der Ball schön aufliegt; manchmal hat es hier sogar noch weniger Rasen als auf dem Fairway. Das Rough ist grob, ungepflegt, vom Wind zerzaust. Oftmals besteht es aus Ginsterbüschen (gorse) oder Heidekraut (Heather), so dass es schon schwierig ist, den Ball zu finden, geschweige denn, dass er spielbar wäre. Die Greens sind ebenfalls hart und schnell. Pitchlöcher entstehen kaum, und zu halten ist der Ball auch nicht.

Wedge oder Putter? Weil es auch ausserhalb des Greens gut rollt, entscheidet man sich in einer solchen Situation eher für den Putter. Mit etwas Training spürt man das richtige Tempo des Balles, um aufs Green und zur Fahne zu gelangen.

Die Ausgangslage ist klar: erste Priorität ist es, den Ball aufs Green zu bringen. Mit einem Chip hat man vielleicht die bessere Chance, direkt einzulochen, aber auch die besser Chance, den Ball zu toppen und das Green zu verfehlen.

In dieser Situation – Lage des Balles auf gänzlich nacktem Grund –ist der Putter trotzdem die bessere Wahl. Trotzdem? Klee, dichte Grasbüschel und anderes Unkraut, alles auf einem Links Course absolut normal, bremsen den Ball massiv ab, weshalb er mit ziemlich viel Kraft gespielt werden muss. Wieder ist die erste Priorität hier eindeutig, das Green zu erreichen. Ein Chip oder gar ein Lob Shot sind demgegenüber mit viel mehr Risiko verbunden.

Bump and Roll: aus 30, 40 Metern würde man auf einem «normalen» Golfplatz eher zu einem Wedge greifen und einen Pitch spielen. Wegen der Lage des Balles auf dem beinahe nackten Boden – typisch für Links Courses – spielt man hier besser ein mittleres Eisen (6, oder 8) und lässt den Ball aufs Green rollen. Auch das muss selbstverständlich geübt werden. Es hilft, wenn man eine gute Vorstellungskraft hat, die einem hilft, die Linie zu lesen und zu spüren, wo der Ball durchrollt und wie viel Tempo er dabei verliert. Dazu muss man auch die Eigenschaften der Bodenbeschaffenheit kennen – Erfahrung ist hier besonders wichtig.

Helvetia präsentiert am 14. August 2007

Auch dieses Jahr bietet die Helvetia auf den Fairways des Golf Sempachersee ein Golf-Turnier der aussergwöhnlichen Art: Am «Challenge of the Champions» messen sich erfolgreiche Golfspielerinnen und Golfspieler mit Prominenten aus Sport, Wirtschaft und Kultur. Vor herrlichem Alpenpanorama wird am Ende des Turniers der Champion aller Turniersiege der Saison 2006/2007 gekürt.

Melden Sie sich an und nehmen Sie die Herausforderung dieses einmaligen GolfTurniers an!

Teilnahmeberechtigt sind alle Amateure, die einen Turnier-Sieg (Strokeplay/Stableford/Brutto/Netto) in einem Schweizer Golf Club der Saison 2006/2007 zwischen August 2006 und Juli 2007 errungen haben und ein Handicap von mindestens 24 besitzen. Die Turniergebühr beträgt CHF 100.–. Maximal können 100 Anmeldungen berücksichtigt werden. Das Anmeldeformular finden Sie im Internet unter: www.helvetia.ch/golf_challenge oder bei:

Helvetia Versicherungen

Sonja Engl

St. Alban-Anlage 26

Postfach, 4002 Basel

T 058 280 13 21, F 058 280 29 41

Anmeldeschluss: 31. Juli 2007

Ondulierungen der Fairways sind auf Links-Plätzen normal. Sie liegen am Meer; der Wind bläst immer wieder Sand mit sich, der die Fairway manchmal halb zuschüttet, was eine echte Herausforderung für die Platzpflege darstellt. Dass das Gelände hier also voller Wellen und Unebenheiten ist, gehört zu den Schönheiten der Links-Plätze und zum Spiel auf einem solchen Parcours. In Leuk wurden diese Bodenwellen beim Bau des Platzes natürlich künstlich angelegt, um den Links-Charakter zu unterstreichen.

Deshalb muss man ihn oftmals vor dem Green landen lassen, so dass er zur Fahne hin ausrollt. Das stellt für jeden Golfer eine spezielle Schwierigkeit dar; wenn man das Attackieren der Fahne, das Kalkulieren der Distanzen also, von Jahren auf weichen, gut pitchenden Golfplätzen in Fleisch und Blut hat, dann ist es nicht einfach, sich auf die Links-Technik umzustellen. Immer wieder rollt ein Ball hinter das Green.

Links Golf in der Schweiz

Wie gesagt: es gibt mittlerweile Hunderte, wenn nicht Tausende von guten Links-Plätzen. Allen ist gemeinsam, dass sie – per definitionem – am Meer liegen. Der Championship Course von Carnoustie gilt vielen Leuten als der schönste der Welt; er wird in dieser Ausgabe aus Anlass der Open Championship etwas genauer vorgestellt. In der Schweiz gibt es kein Meer; also gibt es auch keinen Links-Platz. Die beste inländische Möglichkeit, LinksGolf zu erleben, bietet sich im Wallis. Denn der Golfplatz des GC Leuk wurde vom schottischen Architekten John Chilver-Stainer so ins völlig flache Gebiet östlich von Susten gelegt, dass er einem Links-Platz ähnelt. Kaum Bäume, aber zahlreiche Bodenwellen in den Fairways, Büsche und – nennen wir es beim Namen – Unkraut geben dem Platz einen wilden Gesamteindruck; alles andere als maniküriert. Ein wichtiger Punkt aber ist, dass der Boden stark lehmhaltig ist, was ihn hart macht. Die Greens werden fleissig gesandet und spielen sich effektiv wie LinksGreens.

Auch die Bunker sind typisch auf einem Links Course. Aus den tiefen Pot-Bunkern ist es manchmal kaum möglich, korrekt herauszuspielen. Oben links ein Fairwaybunker, der je nach Lage nur einen Schlag mit dem Sandwedge hinaus auf den Fairway zulässt. Rechts eine Situation, die auch den «Luck Factor» illustriert – weiter rechts im Sand wäre der Schlag zur Fahne möglich. Von seinem Standort aus hat sich der Spieler aber für einen Schlag seitwärts Richtung Fairway entschieden, um den Ball ganz sicher nicht ins hohe Rough voraus zu schiessen. Links hilft der Slope am Bunkerrand bei einem interessanten Versuch, das Green zu erreichen. Ein Chip über den Bunker wäre nämlich immer mit der Gefahr verbunden, den Ball zu kurz zu lassen … mit dem Putter dem Slope entlang heisst, sicher auf dem Green und mit etwas Übung und Glück in der Nähe der Fahne zu liegen!

Auf diesem Golfplatz sind die Fotos für diesen Artikel geschossen worden. Die Szenen mussten nicht besonders gestellt werden, denn die Anlage der Holes, die Platzierung der Hindernisse und die Bodenbeschaffenheit sorgen für die richtigen Verhältnisse. Insbesondere ist es auch hier wichtig, das Rollen und Herumspringen des Balles so gut wie möglich zu kontrollieren. Schliesslich kann es auch in Leuk kräftig blasen; sei es der thermische Talwind an einem schönen Sommertag oder der Föhn, der sich aus der Gegenrichtung die Berghänge hinunter stürzt. Bei der Platzpflege setzt man hier alles daran, den Links-Charakter zu erhalten. Deshalb ist Leuk eine sehr gute Möglichkeit, Links-Golf zu erleben oder sich hier auf einen Ausflug an die schottische Küste vorzubereiten!

Der «Luck Factor»: er gehört zum Golfspiel, seit es dieses gibt. Ohne ein bisschen Glück kann man auf einem Links kein gutes Score erzielen. Golf hier ist mit viel Zufall verbunden; weit weg von der fixen Vorstellung, die auf überwässerten, fetten Parkland-Kursen genährt wird – nämlich, mit Präzision sei alles zu meistern. Nein, hier braucht es auch «a little luck», ein bisschen Glück eben. Und das hat ja vor allem der Tüchtige!

■ Urs Bretscher mit Jean Jacques Blatti

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Willkommen auf der Sonnenseite des Golfens.

Die Startreihenfolge des Playoffs wird ausgelost.

Siegerbild mit Anne Rawson, Paula Marti, Bettina Hauert und der besten Amateurspielerin (Katharina Schallenberg aus Deutschland).

Die Schweizerinnen in Losone: Nora Angehrn (unten), Frederique Seeholzer, Florence Lüscher.

Deutsche Bank Ladies Swiss Open à Losone: grandiose

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