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Wenn die Lage mies ist…

Course Management: den Ball spielen oder nicht?

Nicht selten enden Fehlschläge an Orten, wo eigentlich mit gutem Gewissen kein Golfschlag auszuführen ist. Glück dabei hat, wer in den Golfregeln Rettung findet – in einem solchen Fall kann straffrei gedroppt und weiter gespielt werden. Doch es gibt viele Situationen, wo eine solche Rettung nicht in Sicht ist und die bittere Pille geschluckt werden muss.

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Ein so am Rand des Wassers liegender Ball kann durchaus gespielt werden. Die Technik ist gleich derjenigen bei einem Bunkerschlag mit dem Sandwedge: geöffnetes Clubface, relativ steiler Backswing, und dann unter dem Ball durchziehen. Mit dem Ball wird jede Menge Wasser und Schlamm hochgeschleudert, weshalb man sich am besten wetterfest «verkleidet» und die Mitspieler auf Distanz bittet! Wie weit der Ball allerdings fliegt, da ist viel Zufall dabei.

zen: entweder kann man aus der Misere heraus chippen, oder man erklärt einen Ball für unspielbar und lässt ihn mit einem Strafschlag an günstigerer Stelle fallen. Die wenigen Situationen, in welchen beides nicht geht, bieten als Lösung eigentlich nur noch das Wiederholen des Schlags an. Diese paar Zeilen waren nun ganz der Vernunft gewidmet...

Es ist nicht einfach, vernünftig zu sein. Da sind die Emotionen: der Ärger über die miese Lage, der Frust über den vorangegangenen schlechten Schlag (an dem man ja selber schuld ist), und da ist auch der Katzenjammer über das unsägliche Pech – der Ball hätte ja auch in einer vorteilhaften Lage zum Stillstand kommen können. Doch jetzt liegt er, wo er liegt, und das Spiel geht weiter. Das ist das perfekte Szenario für eine Kurzschlusshandlung. Innerlich wägt man die Chance, sich mit einem Weltklasseschlag Ruhm und Ehre zu verschaffen, gegen das Risiko, noch tiefer im Elend zu landen, ab. Man kennt genau den Weg der Vernunft; er ist einem ja schliesslich Dutzende Male vordemonstriert worden. Von Kollegen, von Mitspielern, von Pros auf der Tour.

Es gibt im wesentlichen zwei klassische Vorgehensweisen, welche in den allermeisten Fällen greifen und welche helfen, den Schaden zu begren-

Showtime!

Aber das Problem an der Vernunft ist – sie ist langweilig. Sie interessiert auf dem Golfplatz nur wenige Spieler (vor allem die Langweiler), während echte Kerle sich doch bekanntlich immer für das grösstmögliche Risiko entscheiden. Zur Not ist da ja noch die Stableford-Wertung; das Loch kann gestrichen werden, und das kleine punktemässige Problem wird

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