
8 minute read
Die nächste Generation der Wunderwaffen Die nächste Generation der Wunderwaffen
Können Golfclubs, Modell 2005, noch weiter verbessert werden? Das ist die entscheidende Frage, wenn es für den Clubspieler um Investitionen ins Material geht – nun, nicht gerade in Millionenhöhe, aber doch immerhin das Budget für einen schönen Golftrip muss da gerechnet werden. Wer also eine kleinere vierstellige Summe aufwirft, der erwartet Gegenleistungen. Golf Suisse hat sich wiederum all die neuen Wundergeräte beschafft, hat weder Kosten noch Mühe gescheut, sie auszuprobieren – und hat die Clubs den Herstellern und Importeuren wieder zurückgeschickt. Bloss die Erfahrungen, die Ergebnisse und ein paar Fotos sind geblieben; und die werden wir unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten. Wichtigstes Fazit für die neuen Driver: alle Clubs sind auf hohem Standard konzipiert und produziert, keiner macht aus Steinen Gold, und den Schaft darf man nicht aus den Augen lassen.
Neben diesen ganz generellen Feststellungen sind auch einige Trends zu beobachten. Wir führen sie hier in zufälliger Reihenfolge auf.
Advertisement
• Der Hype um den COR, der heute ja zur CT geworden ist (siehe Golf Suisse 6/05), ist geringer geworden. Das war zu erwarten. Denn: alle Hersteller haben es mittlerweile raus, die materialtechnischen Spezialitäten voll auszunützen. Keiner hat da also mehr einen Vorteil, vor allem auch, weil die Regeln des R&A und der USGA verbindliche Grenzwerte vorschreiben. Zudem ist auch allen Experten klar geworden, dass der Ball deutlich mehr Einfluss auf die Distanzen vom Tee hat als das Clubface.
• Die Kompositbauweise Titanium/Carbon hat sich nicht auf breiter Basis durchsetzen können. Einige Hersteller, wie Taylor Made oder Titleist, haben diesen Trend gar nie mitgemacht. Es scheint, dass der praktische Nutzen die mit dieser Technologie verbundenen Mehrkosten und die Komplexität des Produktionsprozesses nicht aufwiegt. • Driver für den sehr guten Spieler haben ein eher hohes, nicht allzu breites Clubface, während die der Kategorie der fehlertoleranten Golfschläger zuzuordnenden Modelle eher ein breites Clubface mit einem möglichst grossen Sweetspot zeigen.
• Einen sehr wichtigen Einfluss auf die Spieleigenschaften eines Drivers hat der Schaft. Mit dem richtigen Schaft können Ungenauigkeiten im Schwung kompensiert oder gemildert werden. Demgegenüber wird ein schlecht passender Schaft den Spieler zu Korrekturen verleiten, die ihm den Schwung und mit der Zeit auch das Selbstvertrauen unterminieren.

• Die Bedeutung des Schaftes als die wichtigste Komponente eines Drivers haben auch die Hersteller erkannt. Die Driver-Generation 2006 kombiniert, im Durchschnitt gesehen, Clubheads und Schäfte besser als jeder frühere Jahrgang. Weil mit jedem Club aber immer nur ein Teil des Zielpublikums erreicht werden kann, bieten die meisten Produzenten zahlreiche Schaft-Optionen an, die in den meisten Fällen mit einem Aufpreis verbunden sind. Welches allerdings der richtige Schaft für den neuen Driver eines individuellen Spielers ist, das bespricht man am besten mit einem PGA-Pro. Im Rahmen ihrer dreijährigen Ausbildung zum Pro haben die Mitglieder der Swiss PGA nämlich gelernt, mit ihren Schülern auch ein korrektes Club Fitting durchzuführen.


• Weil die Schäfte so wichtig sind, haben wir uns von allen Lieferanten Driver mit den serienmässigen StandardSchäften liefern lassen. Wir verweisen auf die «Custom Options»; weil das ein sehr interessantes Thema ist, haben wir auch die Web-Adressen der erwähnten SchaftProduzenten zusammengesucht.
Jeder aus der Testequipe der Redaktion hat seine Vorlieben, jeder hat auch seinen individuellen Schwung. Von links Jean Jacques Blatti (Pro), Urs Bretscher (7,1), Jacques Houriet (1,0). Martin Schnöller (11,5) – alle mit ihren persönlichen Top-3. Clubfitter und Pro Alain Pfister, der alle Test-Clubs in seiner Werkstatt auf ihre technischen Daten analysiert.



Bobby Jones Players Series
«The Bobby Jones Golf Company» heisst der Hersteller; sein Driver ist für den guten Spieler entwickelt, hat aber in seinem Inneren eine Gewichtsverteilung, welche ihn auch für weniger ambitionierte Spieler zugänglich macht. Zwei Gewichtsschrauben sind so platziert, dass das Clubface schneller schliesst (ein Rezept gegen Pushes und Slices). Eine überdurchschnittlich gewölbte Schlagfläche begünstigt Draws. Der Headcover ist gestrickt, im Design der 20er-Jahre, was garantiert auffällt.
Empfehlung: mittelschnelle bis schnelle Schwinger.
Specs: 9,5°, 10,5°.
Schaft: Graphite Design JS-7.
Callaway X 460



Das Nachfolgemodell des GBB II hat die grösste Schlagfläche, welche jemals ein Callaway-Driver gehabt hat. Es ist ein kompakter Club, dessen Sohle so geformt ist, dass es schwierig ist, den Driver falsch hinter den Ball zu stellen. Leichtes «closed face» wirkt gegen Slice, und die eingeschweisste Titanium-Schlagfläche hat eine gute Backspinkontrolle gezeigt; also auch einen ausgezeichneten Launch Angle. Der FujikuraSchaft eignet sich mit dem richtigen Flex auch für mittlere Swing Speeds. Bei unsauberen Treffern ist der Club eher etwas laut.
Empfehlung: Ein Driver für alle Stärkeklassen, sofern Schafttyp, Flex und Loft richtig ausgewählt werden. Mit dem serienmässigen Schaft ist er eher auf gute Spieler ausgerichtet.
Specs: 9°, 10°, 11°, 15°.
Schaft: Fujikura 64. Custom Options: Aldila NV, NVS; Fujikura Speeder, Vista Pro; Graphite Design YS-6; Grafalloy ProLite, Pro Launch, Blue; UST Proforce V2.
Nickent: 2005 die Nummer1 der Hybridhölzer auf der PGA Tour.
Nickent: von über 125 Profis gespielt –ohne Sponsoringvertrag.
nickentgolf.comnickentgolf.ch www.aa-golftrading.ch 2.3. 1. www.welcherschaftfürmich.com
Nickent: jetzt auch in der Schweiz. Hybrids und Eisen.
Die Oberseite des Clubheads ist noch dünnwandiger geworden. Ein höherer Abflugwinkel ist das Ergebnis; diese leichte Modifikation macht den klassich-ästhetischen Driver von Cleveland sehr polyvalent. Alternativ ist auch eine Variante mit mehr Offset erhältlich, die den Ball in Richtung eines Draw steuert - ein Konzept, das gut funktioniert. Der serienmässige Schaft hat einen nicht allzu steifen Tip, also einen tiefen Kickpoint, was für mittlere Swing Speeds günstig ist.
Empfehlung: Clubhead leicht spielbar für alle Stärkeklassen. Schnelle Swinger wählen einen Stiff-Tip-Schaft.
Specs: 7,5°, 8,5°, 9,5°, 10,5°, 11,5. Variante Offest: 9,5°, 10,5°, 11,5. Schaft: Fujikura Launcher Silver 65 soft tip.
Custom Options: Schäfte von Grafalloy, Aldila, Fujikura, Graphite Design, Aerotech, Penley, UST, MCC/Apache, Mitsubishi.
Die grossen Schafthersteller haben teilweise interessante Websites; auf derjenigen von Grafalloy sind sogar kurze Instruction-Videos abspielbar. Sehr amüsant!
Hier die Adressen: www.aldila.com www.fujikuragolf.com www.grafalloy.com www.gdintl.com www.harrison.com www.truetemper.com www.ustgolfshaft.com www.driver-online.com www.bobbyjones.com www.callawaygolf.com www.clevelandgolf.com www.cobragolf.com www.maksergolf.com www.mizunousa.com www.nikegolf.com www.orlimar.com www.pinggolf.com www.srixon.com www.taylormadegolf.com www.titleist.com www.wilsonstaff.com



Cobra X-Speed
M-Speed für den normalen Golfer, F-Speed für den ambitionierten Amateur und X-Speed für den reinrassigen Klopfer –das ist das Konzept der drei neuen Driver von Longhitter-Spezialist Cobra. In der Tat: dieses Gerät verlangt Kraft und Tempo. Irgendwelche fehlerverzeihenden Gadgets sind beim X-Speed nicht eingebaut: fast rechteckige, hohe Schlagfläche, symmetrische Massenverteilung, ein extrem steifer Schaft. Und natürlich Leistung, Leistung, Leistung. Aber eben: Muskeln sind vorausgesetzt.

Empfehlung: unter 105 mph Swing Speed ein anderes CobraModell wählen…

Specs: 7,5°, 8,5°, 9,5°, 10,5°. Schaft: Aldila NV-X Speed Tuned.
Test Driver 2006
Makser AS 460 Forged

Der bisherige AS 440 ist von Makser auf 460 ccm, der reglementarischen Maximalgrösse, aufgemotzt worden. Immer noch ein Titanium-Driver mit klassischem Look, nicht allzu breit, aber mit einem hohen Clubface. Er spielt sich kompakt und ausgewogen, und er macht mit dem serienmässigen Schaft sehr viel Druck hinter dem Ball. Das Airflow-StabilizerSystem ist beibehalten worden; es hat bei Windkanal-Tests gezeigt, dass sich der Clubhead bei hohen Geschwindigkeiten stabilder verhält als ohne diese Rillen.
Empfehlung: ein Driver für bessere Spieler, weil viel ClubheadSpeed nötig ist, um alles aus ihm herauszuholen. Mit mehr Loft und einem anderen, weicheren Schaft polyvalenter.
Specs: 9°, 10° Schaft: Graphite Design YS-6+ 350.


Der Ultimative Spass Auf Dem Golfplatz
Carbon Ultralight
Technische Daten FunTrike:
Elektro-Motor:1000 W
Vorwärts-und Rückwärtsgang
Max. Belastung:180 kg
Steigungswinkel:30 Grad Scheibenbremse hinten
Generalvertretung Schweiz
Remix International Handel und Beratung AG
Bahnhofstrasse 40, 6403 Küssnacht am Rigi
Tel: +41 (0)41 850 13 88, Fax +41 (0)41 850 14 88
E-Mail: remix.handelberatung@bluewin.ch

Batterieleistung:40 AH
Aufladezeit:6–8 Std Stossdämpfer vorne und hinten Für den Transport kann das FunTrike komplett zusammengelegt werden.
Hersteller: Hartl Anlagenbau GmbH · Pem-Str. 2 · A-4310 Mauthausen www.hartlecarts.com
Mizuno MX-500

Der japanische High-Tech-Spezialist Mizuno hält weiterhin an der Hybrid-Technology fest. An diesem formschönen Driver sind sogar Bereiche in der Sohle ausgefräst und durch extrem leichte Graphit-Einsätze ersetzt worden, um möglichst viel Masse weit weg vom Clubface zu verlegen. Ein guter AllroundDriver, sehr gut spielbar, guter Launch Angle. Den Exsar-50Schaft stellt Mizuno selber her; er hat einen tiefen Kickpoint, was den Club Jedermann-tauglich macht.
Empfehlung: ein Driver für alle Stärkeklassen. Kraftprotze und andere Longhitter benötigen eine Schaft-Option mit steiferem Tip.
Specs: 8,5°, 9,5°, 10,5°, 11,5°, 12,5°. Schaft: Exsar 50 mit hohem Kickpoint. Schaft Options: Fujikura 26 Tour Plattform, Aldila NV 65, Aldila NVS 65, Grafalloy Pro Launch 65, Harrison Striper Tour.
Wuchter vom Dienst
Nicht nur die Jungs von der National Football League, sondern auch die Teilnehmer an den Longest Drive World Championships müssen Muskeln haben. Sie schwingen Driver mitSchäften, die bis zu 20 Zentimeter länger sind als handelsüblicheClubs (50 Inch). Ihre Schwunggeschwindigkeiten können 150 mph erreichen (Joe Golfer: 100 mph ist schon sehr gut. Touring Pro 120, 125 mph). Breiterer Stand, enormer Backswing, und dann Vollgas –aber sie müssen einen 40 Yards breiten «Fairway» treffen, sonst wird der Schlag nicht gewertet. Die WM werden jeweils mitWeiten um 400 Yards entschieden. www.remax.com. www.longdrivers.com





Nike Sasquatch
Nike hat alle bisherigen Driver durch den neuen Sasquatch ersetzt. Er fällt durch seine viel längere Form auf; das soll den Schwerpunkt noch weiter nach hinten verlagern. Viel Massenträgheit und damit Fehlertoleranz sollen die Folge sein. Ein hoher, gerader Ballflug ist eines der Features, aber auch Eignung für alle Spielertypen (immerhin gäbe es auch eine Version «Tour», mit einem höheren, weniger breiten Clubface). Den serienmässigen Schaft liefert Mitsubishi Rayon: er ist sehr stabil und in S Pro-tauglich.
Empfehlung: ein Driver für alle Stärken, mit dem man aber auffällt. Nike will genau das, aber weil auch die Leistung stimmt, nimmt man die etwas «unklassische» Form in Kauf.
Specs: 9,5°, 10,5°, 13°.
Schaft: Diamana by Mistubishi Rayon.
Custom Options: Aldila NV 65, Grafalloy Pro Launch Blue 65.

Ping G5
Der Fitting-Pionier Ping hat seinen Titanium-Driver modellgepflegt. Noch mehr Masse ist tiefgelegt worden; unbelastete Bereiche im Oberteil wurden noch dünnwandiger. Der Club hat einen kompakten Lok behalten, mit einer ziemlich klassischen Form. Das Design ist G5-typisch; Ping-Freunde bekommen den besten Driver aller Zeiten von dieser Marke in die Hand. Der serienmässige Schaft (Ping-Eigenmarke) eignet sich gut für mittlere Schwunggeschwindigkeiten.


Empfehlung: je nach Schaft für alle Könnensstufen geeignet.
Specs: 7,5°, 9°, 10,5°12°, 13,5°. Variante offset: 9°, 10,5°, 12°. Schaft: Tec 100. Custom Options: alle Schaftmarken.

Die Marke Orlimar hat nach einigen Schwierigkeiten vor zwei Jahren neuen Schnauf gefunden und ihr gesamtes Programm neu gestylt. Der Driver, ganz aus Titanium, mit einem ästhetischen Look, hat sich als sehr lang erwiesen, mit dem Standard-Schaft auch einsteigertauglich, leicht zu spielen. Extrem lange Bälle waren dafür nicht so leicht zu kontrollieren.
Empfehlung: alle Stärkeklassen; ganz schnelle Schwinger benötigen einen Schaft mit einem höheren Kickpoint.

Specs: 8,5°, 9,5°, 10,5°, 12,5°. Schaft: Eigenmarke 65 g, Low Torque.




Srixon W-506

High Tech zuerst: dünnere Stellen in Oberteil und Sohle sollen beim Treffen des Balles dafür sorgen, dass sich die Schlagfläche zusätzlich wölbt und den Ball so aggressiver beschleunigt. Im Inneren hat der Clubhead Längsrippen eingebaut, die nicht zuletzt den perfekten Sound kreieren helfen. Srixon hat den Schaft selber entwickelt und optimal auf den Clubhead abgestimmt. Herausgekommen ist ein gut aussehender, sich kompakt anfühlender Driver für viel Länge, mit dem sich der Ball gut manövrieren lässt.
Empfehlung: ein Leistungs-orientierter Driver für einen schnellen, repetitiven Schwung eines guten Spielers. Anfängern werden andere Srixon-Modelle angeboten.
Specs: 8,5°, 9,5°, 10,5°, 11,5°. Schaft: Srixon SV-3004 59 g mit hohem Kickpoint.





Ein ausgewogener, kompakter Driver mit einem ästhetischen Aussehen, dessen Form es aber verrät: nicht allzu breit, hohes Clubface - er richtet sich an den besseren Spieler. «ETF» will den Energietransfer auf den Ball optimieren; der Dd6 ist wirklich sehr lang. Spielern mit Swing Speeds unter 100 Meilen ist zu raten, den NVS- oder den Pro Launch-Schaft und genügend Loft zu wählen, damit der Launch Angle stimmt. Wilson Staff-Player Harrington spielt den Pd6, der die gleiche Form, aber eine etwas aggressivere Gewichtsverteilung hat.
Empfehlung: für mittlere bis sehr gute Spieler, wobei wichtig ist, Schaft und Loft des Clubheads aufeinander abzustimmen.
Specs: 8,5°, 10°, 11,5°, 13°.
Schaft: NanoTech von Grafalloy, 65 Gramm. Custom Options: Aldila NV 65, Grafalloy Pro Launch Blue 65, Aldila NVS-Dl 65.
Seit Jahren sind Driver von Taylor Made sehr erfolgreich auf der Tour; der r7 quad hat 2005 jeden «Driver Count» auf der US Tour gewonnen. Jetzt ist mit dem r7 425 ein weiterer Club herausgekommen, der einen leicht grösseren Clubhead hat. Die vier Gewichtsschrauben können zur Definierung des individuellen Ballflugs, gegen Slice oder gegen Hook positioniert werden. Der etwas höhere Launch Angle wird durch die hohe Schlagfläche, aber auch durch den neu zusammen mit Fujikura entwickelten Schaft erreicht. Sehr viel Fehlertoleranz und gute Ballkontrolle zeichnen den Driver aus, der seit Jahresbeginn auch von Sergio Garcia gespielt wird. Er ist nicht nur lang, sondern erlaubt es auch dem mittleren Amateur, gezielt einen Draw oder einen Fade zu spielen.
Empfehlung: mit dem richtigen Flex für alle Golfer geeignet
Specs: 8,5°, 9,5°, 10,5°, 11,5° Schaft: RE.AX mit Fujikura Performance Technology. R, S, X
