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Endloses Golfvergnügen am Öresund

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Alles First Class

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Golf ist in Schweden ein Haushaltwort. Jung und alt, ganze Familien, man spielt einfach Golf. Dass die Infrastruktur, das Preis/-Leistungsverhältnis und die Gastfreundschaft überdurchschnittlich gut sind, ist kein Geheimnis mehr, und so ist das Interesse auch in unserem Land an Golfreisen an den Öresund gestiegen.

Der Weg zu Schwedens Golf-Hochburg führt vom Flughafen Kopenhagen über die imposante Öresund-Brücke nach Malmö, Hauptstadt der Region Skane. Am besten nimmt man den Mietwagen, der für die bevorstehende Golf-Safari unentbehrlich ist, bereits am Flughafen in Empfang, zahlt dann allerdings für die imposante Sightseeing Fahrt über den Sund rund 60 Franken Brückenzoll. Etwas billiger ist es, wenn man das Auto erst in Malmö in Empfang nimmt und per Schnellbahn über die Brücke fährt. Das elegante Bauwerk, Wahrzeichen aus dem Jahr 2000, hat übrigens nicht nur die Bewohner der Region Öresund enger miteinander verbunden, sondern auch den nationalen und internationalen (Golf)-Tourismus positiv beeinflusst. Rund 43 Golfplätze, alle innerhalb von 30 bis 90 Autominuten von Malmö, und weitere 45 Clubs auf der dänischen Seite der Brücke, sind der Inbegriff von unkompliziertem Golftourismus auf gut gepflegten Plätzen in einer flachen, abwechslungsreichen Landschaft, und wo Greenfee Spieler, sofern sie eine Abschlagszeit gebucht haben, willkommen sind.

Ein Kurzaufenthalt oder «City Break Malmö» von 4 Tagen und 3 Nächten, zum Beispiel, wird den Stadtmenschen begeistern. Man wohnt im erstklassigen Hotel Radisson SAS im Zentrum von Malmö, der drittgrössten Stadt Schwedens, kann Sightseeing, Kultur, Einkaufszentren oder Gourmet Restaurants geniessen und hat erst noch jede Menge Golfplätze in nächster Nähe. Beginnen wir mit dem Barsebäck Golf Club, nicht nur Spitzenreiter in Schweden, sondern eine der bestklassierten Anlagen Europas überhaupt und immer wieder Austragungsort von PGA-Turnieren, wie etwa das Scandinavian Masters oder der Solheim Cup der Ladies. Die ersten acht Löcher des «Masters Course» liegen in einer idyllischen Parklandschaft, aber dann wechselt der Parcours abrupt sein Gesicht zu einem furiosen Links Course, mindestens vorübergehend. Die Fairways 9, 10 und 11 verlaufen nämlich parallel zum Sund und sind erbarmungslos dem Wind ausgesetzt – und deshalb auch oft Match-entscheidend. Der zweite 18-Loch Parcours trägt den Namen seines renommierten Architekten, Donald Steel, und bietet erstklassiges Golf, hat es aber trotzdem nicht leicht, aus dem Schatten seines grossen Bruders zu treten. Seit die Greens auf dem nahe gelegenen Bokskogens Golf Club saniert worden sind, gehört auch diese Anlage wieder zu den beliebten Plätzen der Region. Hervorzuheben sind besonders die schöne Parklandschaft und das sehr angenehme Ambiente im attraktiven Clubhaus. Landschaftlich interessant ist wiederum die Fahrt zu unserem dritten Platz am südwestlichen Zipfel, der wie ein Wurmfortsatz ins Meer hinaus ragt. Vorbei an Buchten und Boot-Clubs sowie durch kleine Dörfer führt der enge Weg zum Falsterbro Golf Club – echt am Ende von Schweden! Die Küstenlandschaft generell und der Links Course mit vielen schönen Blicken auf Meer und Moor sind ein beliebtes Ausflugsziel für Malmös sportliche Bevölkerung an Wochenenden. Die beste Zeit für Greenfee-Spieler ist auch hier, wie überall von Montag bis Freitag, auch wenn Abschlagszeiten samstags/sonntags, je nach Turnierplan, nicht unmöglich sind.

Der «Skane Countryside Drive» ist das typische Programm für Liebhaber von Easy Golf. Man fährt kreuz und quer durch die facettenreiche Landschaft, die geprägt ist von riesigen Getreidefeldern, gespickt mit Wäldern und Seen, rund 200 romantischen Schlössern und alten Herrenhäusern mit fast ebenso vielen Geistergeschichten und Legenden. In der spärlich besiedelten Gegend stoppt man gerne einmal in einem kleinen Dorf oder Städtchen, wo man unter den lokalen Köstlichkeiten natürlich mehr findet als «nur» Smörgasbord oder Crayfish. Ob man von der Ostküste (Malmö) nach Simrishamn an der Westküste, hinunter an die Südküste oder hinauf nach Bastad, dem nördlichsten Golfplatz der Provinz fährt, es sind nie mehr als 90 Autominuten – auch wenn der lokale Prospekt 60 schreibt! Dank einem gut ausgebauten Strassennetz mit überraschend wenig Verkehr und ohne Staus kommt man hier problemlos vorwärts, und da man im Hochsommer bis nach zehn Uhr abends Golf spielen kann, liegt viel Zeit drin für etwas lokale Geschichte und Kultur unterwegs, oder sogar eine zweite Runde Golf.

Nach dem Motto «Golf & Drive» fährt man von Golfplatz zu Golfplatz und übernachtet in kleineren Hotels oder Gasthäusern à la «Bed and Breakfast» zu einem günstigen Preis von weniger als hundert Franken, oder in guten 4-Sterne Häusern für nicht viel mehr.

Nach dem Baukasten-System lassen sich verschiedene Kombinationen zusammenstellen, es ist alles nur eine Frage der Zeit. Aber wenn man von Malmö nach Falster-

Machen wir`s den Schweden nach!

Es gibt nur wenige European PGA-Turniere, wo nicht mindestens ein Dutzend Spieler aus Schweden im Schlussklassement mitmischen. Zur Erinnerung: 17 in einem Feld von 78 waren es am Omega European Masters 2005 in Crans, 24 vor dem Cut, und nur die Engländer waren noch zahlreicher vertreten.

Golf ist in Schweden ein Volkssport, weil genügend Golfplätze vorhanden sind und weil es unkompliziert und ohne grosse Auslagen möglich ist, einem Golf Club beizutreten. Passt dem Spieler der Club nicht mehr oder wechselt er den Wohnsitz, erhält er das bei Eintritt bezahlte Depot von rund 1000 Euro zurückerstattet, und zahlt es bei dem Club wieder ein, wo er Mitglied werden möchte. Auch der jährliche Mitgliederbeitrag ist mit durchschnittlich etwa 300,verkraftbar und für die sportbegeisterte Bevölkerung nicht teurer als etwa Segeln, Fischen, Reiten oder Biken. Man sieht hin und wieder Golfer und Golferinnen, die ihren Trolley auf dem Weg zum Club hinten am Velo angekuppelt haben und auch ein Blick auf den Parkplatz hinter dem Clubhaus zeigt, dass es weder ein Privileg noch ein Prestige ist, hier sein zu dürfen. Die Atmosphäre ist locker, die Leute freundlich, Greenfee Spieler sind keine Störenfriede, Golf ist für alle da. .

293 registrierte Golfer hat Schweden vorzuweisen. In der Schweiz sind es 85 Golfplätze und 46 414 Golfer, bei einer Bevölkerung von rund neun Millionen gegen sieben Millionen in der Schweiz. Noch eindrücklicher entwickelt sich der Nachwuchs: Der schwedische Verband hat 92 181 Junioren registriert. 5118 sind es in der Schweiz.

430 Golfplätze und 554

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