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Wenn das Wasserhindernis zum Alptraum wird

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So einzigartig!

So einzigartig!

Ohne die Engelberger Aa wäre der Golfplatz nur halb so schön. Drei Mal überspielt man diesen mild bis wild sprudelnden Talbach als natürliches und herausforderndes Wasserhindernis während einer 18-Loch Runde. Was aber am 22. August 2005 dieser idyllische Bergbach aufführte, nach heftigen Regenfällen und mit Hilfe des überbordenden Wasserfalls, das ist uns allen noch in bester Erinnerung und hat wohl auch in der Engelberger Chronik einen prominenten Platz gefunden. Geschichte ist es inzwischen aber auch für den Club, denn, um es gleich vorweg zu nehmen, der Platz war noch vor dem ersten Schneefall bereits wieder instand gestellt, und so freut man sich auf den Frühling, wenn der Schnee die reparierten und zum Teil korrigierten Fairways und Greens wieder frei gibt.

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Betrachtet man im Nachhinein die Bilder der Löcher 10 bis 15, der Driving Range und des Clubhauses, kann man sich den Schock der Clubleitung und Mitglieder gut vorstellen – einige davon mit gefülltem Untergeschoss zuhause gleich nochmals im Elend. Rücksichtslos hat sich die Engelberger Aa auf Kosten von Fairways, Baumgruppen, Greens und Bunker breit gemacht, den Schutt unterwegs liegen lassen oder in Vertiefungen und Seen deponiert.

Ebenso eindrücklich wie die Zerstörung war allerdings auch der Wiederaufbau. Hier war ein eingespieltes Team am Werk, angefangen beim Präsidenten René Rinderknecht, der als einziger trockene Füsse und ein funktionierendes Kommunikationssystem zur Verfügung hatte, dem Club Manager Peter Kälin mit seinen motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, über zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer bis zum ehemaligen Präsidenten Eugenio Rüegger, der sich auch als Bauführer hervorragend bewährte. Und nicht zuletzt verdankt der Club die effiziente Wiederherstellung des Platzes auch der professionellen Hilfe des Tiefbauamtes Zürich, das ein Bauteam zur Verfügung stellte, das für Feinarbeiten genau so qualifiziert und effizient war wie fürs Gröbere, nämlich Aushub und Flusskorrekturen.

Am 1. Mai wird die Saison 2006 eröffnet, und das Turnierprogramm wird attraktiv sein wie eh und je. Im Laufe des Sommers werden die letzten Narben verwachsen, und wenn ein Drive vom 12. Abschlag für einmal nicht links im Wald oder in der Aa liegt, dann ist das diesmal nicht unbedingt so, weil es ein Hook war, sondern weil die Aufschlagszone an diesem Loch nach der reparierten Uferführung etwas breiter (und fairer) ist als vorher.

Klagen über den finanziellen Ausfall mag man im Golf Club Engelberg-Titlis nicht. Natürlich fielen die besten Golf-Monate August und September buchstäblich ins Wasser. Aber die Katastrophe hat den gesamten Touris- mus und die ganze Gemeinde lahm gelegt, und so zeigt man sich solidarisch. Nach Versicherungen, Spenden, Unterstützungsbeiträgen und Fronarbeit kann der Club die restlichen Kosten verkraften, so dass die Mitglieder nicht zu Schaden kommen. Engelberg ist also wieder parat – der Golf Club inbegriffen – und man wird dies im kommenden Sommer allen seinen Gästen beweisen wollen. So, unter vielen anderen Events, auch während der 2. Engelberger Golfhotel Trophy, die vom 16. – 18. Juni stattfinden wird. Mehr Details darüber finden in den «News from the Travel Desk» in dieser Ausgabe.

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