SÜDWESTTEXT Nr. 43
THEMEN
Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie
April 2011
Kontinuität mit eigenen Akzenten Dr. Axel Nickel zum neuen Präsidenten gewählt
Aufmunterung zum Fröscheküssen Verband + Industrie, Seite 3
Spinnen will gelernt sein Bildung + Soziales, Seite 7
Beeindruckende Dimensionen Recht + Steuern, Seite 8
Textilien richtig kennzeichnen Technik + Umwelt, Seite 11
Service Aktuelle Steuer-Nachrichten
Recht + Steuern, Seite 9
Aktuell Am 31. Mai veranstalten Südwesttextil und Gesamtmasche in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen ein Seminar zum Thema Warenursprung. Dipl.Volkswirtin Silvia Jungbauer referiert u. a. über die richtige Anwendung der Listenregeln, die Nutzung von Kumulierungsmöglichkeiten, das korrekte Ausstellen von Lieferantenerklärungen und hat ausreichend Zeit für die Diskussion praktischer Fälle.
Energiepolitik, Ausbildung und Forschungstransfer sind die Schwerpunktthemen, mit denen Dr. Axel Nickel in sein neues Amt als Präsident von Südwesttextil starten will. Das erklärte der 53-jährige Sprecher der Geschäftsführung der Lindenfarb Textilveredlung am 14. April vor der Mitgliederversammlung in Albstadt, die ihn anschließend einstimmig an die Verbandsspitze wählte. Er trete mit Respekt vor den Leistungen seiner Vorgänger die neue Aufgabe an. „Die Messlatte hängt hoch“, meinte er, aber „bei einem gut aufgestellten tollen Verband und einer tollen Mannschaft“ gehe es eher darum, die Kontinuität zu gewährleisten.
Dr. Axel Nickel ist das neue Gesicht an der Spitze von Südwesttextil.
Dennoch will der promovierte Maschinenbauer eigene Akzente setzen. Sein Unternehmen ist Europas größter unabhängiger Textilveredler und gehört mit der Lohnaus-
rüstung von Textilien und Vliesstoffen auch zu den besonders energieintensiven der Branche. Daher weiß Nickel um die Problematik einer sicheren, zuverlässigen und bezahl-
baren Energieversorgung, weshalb er sich auch in die aktuelle energiepolitische Debatte einbringen will.
Fortsetzung Seite 2
Einsetzende Frühjahrsmüdigkeit Rückgang des Geschäftsklimaindex im ersten Quartal 2011 Der Südwesttextil-Geschäftsklimaindex setzt VHLQHQ +|KHQÀXJ LP HUsten Quartal 2011 nicht fort. Mit einem Wert von 16,4 liegt er 9 Punkte hinter dem Index der letzten Befragung zurück. Dieser Rückgang ist ganz wesentlich auf die getrübten Geschäftserwartungen zurückzuführen: Hier sank der Wert von 26,13 auf 8,84. Die Beurteilung der aktuellen Lage ist jedoch nach wie vor gut. Nur noch 29 Prozent der befragten Unternehmen sagen, dass sie in den nächsten sechs Monaten mit einem steigenden In-
landsumsatz rechnen. Bei der Befragung zum vierten Quartal 2010 gaben noch 39 Prozent an, dass sie im kommenden halben Jahr mit einer Zunahme des Inlandgeschäftes rechnen werden. Dieser Trend setzt sich auch in den Angaben zu sinkenden Umsätzen im Inland fort. Waren es im letzten Quartal nur 2,44 Prozent der Unternehmen, die fallende Umsätze angaben, so sind es bei der aktuellen Umfrage bereits 9,5 Prozent. Mit einem steigenden Auslandsumsatz rechnen 26,2 Prozent der Befragten. Dies sind immer-
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hin 18 Prozent weniger als im letzten Quartal. Einen ebenso deutlichen Rückgang gibt es auch bei der Einschätzung der Erträge. 33 Prozent
der Befragten sagen, dass die Erträge in Zukunft fallen werden. Dies sind etwas mehr als 15 Prozent im Vergleich zur vorherigen Abfrage. Mit dieser Einschät-
zung steht die Textil- und Bekleidungsindustrie aber nicht alleine da, denn auch das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im März leicht eingetrübt. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es bei den Erwartungen ebenfalls ein Minus. Das künftige Auslandsgeschäft wird von den Exporteuren nicht mehr ganz so optimistisch eingeschätzt wie noch im Februar.
Christine Schneider