SÜDWESTTEXT Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie HERAUSGEGEBEN VON SÜDWESTTEXTIL
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FEBRUAR 2014 | NR. 77
Themen Verband + Industrie Sponsern statt speichern Seite 5 Bildung + Soziales Foto: © Rido – Fotolia.com
Büromanagement reformiert Seite 7
stay textile
Recht + Steuern
Rentner sind gefragt
Spindkontrolle nur im Beisein des Arbeitnehmers
Seite 3
Seite 8
Partnerschaft mit Hindernissen
Deutsche Textil- und Modebranche könnte stark vom Freihandel mit den USA profitieren
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Seit Juli 2013 verhandeln die EU und die USA über die Gründung einer transatlantischen Freihan-
delszone, die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). Sollte es gelingen, Zölle und andere Barrieren im gemeinsamen Handel abzubauen, rechnet die EU-Kommission mit 400 000 neuen Arbeitsplätzen und eine Steigerung der europäischen Wirtschaftsleistung um 120 Milliarden Euro pro Jahr. Was heißt das für die deutsche Textil- und Modebranche? Die USA zählen traditionell zu ihren größten Abnehmern. Unter den
Ausfuhrzielen deutscher Textil- und Modehersteller außerhalb der EU belegen die USA Rang 3 nach der Schweiz und Russland. Betrachtet man ausschließlich Textilien, liegt der US-Markt sogar auf Rang 2. Gleichzeitig stoßen die Lieferungen auf hohe Zollmauern: 16 bis 17 Prozent auf textile Fertigwaren ist der übliche US-Zollsatz. Sind bestimmte Fasern wie Wolle oder feine Tierhaare im Spiel, steigt der Satz schnell auf 25 bis 30 Prozent. Fortsetzung Seite 2
Indien will zollfreien Zugang Indien fordert von der EU zollfreien Zugang für seine dische Reaktion war absehbar. Das APS wird zum poTextilwaren. Das Land sieht sich durch die Vorzugs- litischen Belohnungssystem. Das macht die objektive behandlung der Konkurrenten Pakistan und Bangla- Gleichbehandlung schwierig. Will die EU vor allem desch benachteiligt. Mit den die schwächsten Länder fördern, sind Nullzölle für Hauptabnehmern Deutschland »Wir wollen die gleichen große, wettbewerbsfähige und Großbritannien sei man Bedingungen wie Pakistan Textilländer stets kritisch bereits im Gespräch, berichzu hinterfragen. Ob Indien tet der indische Textilminister und Bangladesch.« oder Pakistan – ZollzugeRao. Indien darf das AllgemeiDr. Kavuru Sambasiva Rao, indischer Textilminister ständnissen der EU sollte ne Präferenzsystems für Entwicklungsländer (APS) nur zumindest auf mittlere Sicht teilweise nutzen und wird von Brüssel als „zu groß“ für die Marktöffnung der Handelspartner gegenüberstehen. die Sonderbehandlung eingestuft. Nur für textile Fer- Mit Indien verhandelt die EU seit sieben Jahren über tigwaren aus Indien gewährt die EU Zollermäßigung. ein Freihandelsabkommen. Für Garne und Stoffe fällt der volle Satz an. Die in- Silvia Jungbauer
Zahl des Monats In einem Interview in der Textilwirtschaft bekannte Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbands textil+mode und Vizepräsidentin des Bundesverbands der deutschen Industrie, dass sie mit 18 liebend gerne Politikerin oder Filmproduzentin geworden wäre. Als Unternehmerin und Kämpferin für die „textilen Interessen“ kommt sie diesen Traumberufen schon sehr nahe. Die Textil- und Modeindustrie empfiehlt für die Berufsorientierung ihre Nachwuchskampagne Go Textile! – und der Besucherrekord auf www.go-textile.de im Januar gibt ihr Recht. „Eine gute Ausbildung und lebenslange Neugier sind wichtiger als materieller Besitz“, rät die Präsidentin.
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Aktuell In Rechtsfragen rund um den Zoll kooperiert Südwesttextil ab sofort mit der Zollkanzlei Peterka. Die Hamburger Spezialisten beraten zu zoll- und außenwirtschaftsrechtlichen Fragen sowie zum Einfuhrumsatzrecht. Thomas Peterka ist Rechtsanwalt und Dipl.-Finanzwirt. Speziell zu Fragen des türkischen Zoll- und Außenwirtschaftsrechts berät Dipl.Finanzwirt Abdulkarim Kuzucu. Die Kooperation umfasst ein Mandatsund Vergütungsangebot exklusiv für Verbandsmitglieder. Kontakt über jungbauer@suedwesttextil.de.