SÜDWESTTEXT Nr. 47
THEMEN Mit jeder Faser besser Verband + Industrie, Seite 3
Wir brauchen Fachkräfte Bildung + Soziales, Seite 7
Wenn einer eine Reise tut Recht + Steuern, Seite 8
Ökologie vom Feinsten Technik + Umwelt, Seite 11
Service Aktuelle Steuer-Nachrichten
Recht + Steuern, Seite 9
Aktuell Bei der diesjährigen ITMA vom 22. bis 29. September in Barcelona werden auch Ausbilder und Geschäftsführer der Gatex unter den Besuchern sein. Sie werden sich dort nicht nur einen Überblick über die Messeneuheiten verschaffen, sondern vor allem auch den Kontakt mit Maschinenherstellern suchen und pflegen, um dadurch das Technikum weiter auf einem modernen Stand halten zu können.
Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie
August 2011
Textilland Türkei wird attraktiver Kooperations-Veranstaltung von Südwesttextil und Gesamtmasche in Stuttgart Die Türkei zählt seit vielen Jahren zu den wichtigsten Textil- und Bekleidungslieferanten Deutschlands. Im vergangenen Jahr kamen Textilwaren im Wert von knapp 4 Mrd. Euro aus dem Land am Bosporus – das ist ein Anteil von nahezu 12 Prozent an der gesamten Brancheneinfuhr. Umgekehrt ist Deutschland der bedeutendste Absatzmarkt für türkische Textil- und Bekleidungsunternehmer. Fast ein Fünftel der gut 21 Mrd. Euro schweren Ausfuhren ging an deutsche Kunden. Die Textilwirtschaft zählt mit einem Anteil von 8 Prozent am Bruttoinlandsprodukt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Türkei. 19 Prozent der gesamten Exportein-
Die Textilwirtschaft zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in der Türkei. Foto: @ iNNOCENt – Fotolia.com
nahmen entfallen auf die Branche, die wichtigster Devisenbringer nach dem Tourismus ist. Doch die Türkei steht längst für mehr als nur preisgünstige Exportproduktion.
Die türkische Wirtschaft wächst dynamisch, 2010 um über 8 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren haben sich Bruttoinlandsprodukt wie ProKopf-Einkommen mehr
als verdreifacht. Neben den Handelsbeziehungen zu Europa baut das Land seine Bande in die arabische Welt und nach Zentralasien aus. Fortsetzung Seite 2
Neue EU-Verbraucherrichtlinie Vereinheitlichung schafft weitere Pflichten im Onlinegeschäft Das EU-Parlament hat eine Richtlinie mit wichtigen Änderungen für das Internetgeschäft gebilligt. Die geplante EUVerbraucherrichtlinie sieht insbesondere eine EU-weit einheitliche Widerrufsfrist von 14 Tagen vor. Außerdem soll die so genannte 40-Euro-Klausel entfallen. Entgegen früheren Plänen bleibt es Sache des Internet-Händlers, ob er seine Ware in allen EUStaaten verkaufen will. Die wichtigste und in der Praxis für viele Unternehmen relevante Änderung dürfte die neuen Regeln für den Widerruf
betreffen. Händler müssen Verbraucher über die Möglichkeit und richtige Durchführung des Widerrufs informieren. Dazu wird eine europäische Musterbelehrung empfohlen. Falls dies unterbleibt, verlängert sich die Widerrufsfrist von den normalerweise vorgesehenen 14 Tagen auf 12 Monate. Deutsche Unternehmen müssen folglich kein „unendliches Widerrufsrecht“ wegen Unzulänglichkeiten bei der Aufklärung mehr fürchten. Die Widerrufsfrist beginnt künftig nicht mehr mit dem Vertragsschluss, sondern an dem
www.suedwesttextil.de
Tag, an dem der Verbraucher (oder ein von ihm benannter Dritter) in den physischen Besitz der Ware gelangt. Verbrau-
Internetgeschäft: Europaweit einheitliche Widerrufsfrist von 14 Tagen. cher wiederum können den Widerruf nicht mehr einfach durch Rücksendung der Ware erklären, sondern müssen den Online-Händler innerhalb der Frist per E-Mail, Fax,
Brief oder ein vom Händler bereitgestelltes Internetformular informieren. Künftig müssen Online-Händler innerhalb von 14 Tagen ab Widerruf den Kaufpreis zurückerstatten. Bisher galten 30 Tage. Allerdings hat der Händler ein Zurückbehaltungsrecht bis er die Waren wieder zurückerhalten hat oder der Verbraucher die Rücksendung nachweist. Grundsätzlich hat der Käufer die Kosten der Rücksendung zu tragen. Auf diese Pflicht muss der Händler jedoch deutlich hinweisen. Fortsetzung Seite 4