SÜDWESTTEXT Nr. 42
THEMEN
Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie
März 2011
Faire Polyesterpreise Trevira erklärt gegenüber Südwesttextil seine künftige Strategie
Die Textile Kette rückt zusammen Verband + Industrie, Seite 3
Plaudern mit Go Textile! Bildung + Soziales, Seite 7
Mutmaßlich überführt Recht + Steuern, Seite 8
Wie Kleidung unsere Arbeit beeinflusst Technik + Umwelt, Seite 11
Service Aktuelle Steuer-Nachrichten
„Faire und wettbewerbsfähige Preise trotz steigender Rohstoffkosten“, das hat Trevira-Geschäftsführer Klaus Holz gegenüber SüdwesttextilPräsident Armin Knauer in einem Gespräch am 11. März in Bobingen versprochen. Dazu werde der Hersteller textiler Polyesterprodukte in die weitere Verbesserung der eigenen Prozesse investieren. „Wir werden das Geschäft sowohl bei Fasern als auch bei Filamentgarnen auf die Erweiterung des Spezialitätenanteils ausrichten“, erklärte der 46-Jährige, der seit Jahresbeginn die Geschicke des Unternehmens leitet. Dazu gehöre wie schon bisher auch die Entwicklung kundenspezi¿scher Problemlösungen. Mit der im Februar an-
Trevira will den Spezialitätenanteil bei Fasern und Filamentgarnen erweitern.
gekündigten Übernahme durch das Eigentümerkonsortium aus Sinterama (Italien) und Indorama (Thailand) werde Trevira Rückhalt durch einen ¿nanzstarken glo-
bal operierenden Konzern bekommen. Außerdem werde man von der Verbindung mit einem in der europäischen Textilindustrie verwurzelten Garnspezialisten profitieren,
Foto: Trevira
der die Situation und die Bedürfnisse der hier operierenden Hersteller sehr genau kenne.
Fortsetzung Seite 2
Strom muss bezahlbar bleiben Recht + Steuern, Seite 9
Aktuell Am 14. April 2011 findet die gemeinsame Jahresversammlung von Südwesttextil und Gesamtmasche im neuen Technologie- und Entwicklungszentrum von Groz-Beckert in Albstadt statt. Festredner Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der FraunhoferGesellschaft, spricht zum Thema „Aufbruch im Umbruch – Was erfolgreiche Innovatoren verbindet“. Anmeldung unter www.suedwesttextil.de/jv2011.
Förderung Erneuerbaren Energien darf Wettbewerbsfähigkeit nicht beeinträchtigen Die jüngste Sitzung des BDI-Energieausschusses Mitte März war kein leichtes Unterfangen. Der atomare Störfall in Japan überschattet und erschwert die Meinungs¿ndung, die ohnehin durch große Interessenunterschiede der verschiedenen Branchen geprägt ist. Diejenigen, die vom Ausbau der Solar- und Windenergie durch Lieferung entsprechender Anlagen und Komponenten pro¿tieren, setzen sich für dafür ein, die Erneuerbaren unbegrenzt weiter zu fördern. Das ist aus deren Sicht verständlich, führt aber zu
einer völlig untragbaren Kostenbelastung energieintensiver Industrien, die keine Umsätze durch Lieferungen in subventionierte Bereiche machen können. Über die Lösung der zentralen Fragen ist sich die Industrie nach wie vor uneins. Mitte April soll die Position zur Kostenbegrenzung und Finanzierung des weiteren Zubaus endlich festgezurrt werden. Die klare Forderung des Gesamtverbandes textil+mode, dass Strom bezahlbar bleiben muss, wird von vielen anderen Branchen geteilt. In sei-
www.suedwesttextil.de
nem Positionspapier zur EEG-Novelle verweist der Dachverband auf die enormen ¿nanziellen Lasten: Bei unverändertem Fortgang würde die
Untragbare Kostenbelastung energieintensiver Industrien EEG-Umlage von 12,5 Mrd. Euro im Jahr 2010 bis 2015 auf gut 20 Mrd. Euro ansteigen. Die Umlage von 3,53 Cent pro Kilowattstunde könnte sich durch den weiteren Zubau im nächsten Jahr auf bis
zu 5 Cent erhöhen. Zum Vergleich: Industriestrom an der Börse kostet aktuell 5 bis 6 Cent. Die Förderung der Solarenergie fällt dabei besonders ins Gewicht: Auf sie entfallen 55 Prozent der EEGKosten. Zur Strommenge aus erneuerbaren Energien trägt die Photovoltaik aber nur 7 Prozent bei. Der überwiegende Teil der Solarpaneele kommt dabei aus Asien. Die deutsche Textilund Bekleidungsindustrie benötigt pro Jahr ca. 2,4 Mio. Megawattstunden Strom. Fortsetzung Seite 4