112 dezember 2017 januar 2018

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SÜDWESTTEXT Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie HERAUSGEGEBEN VON SÜDWESTTEXTIL

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DEZEMBER 2017 / JANUAR 2018 | NR. 112

Themen Verband + Industrie Neues aus dem Labor von Rökona Seite 8 Bildung + Soziales Studier Textil! Seite 11

Jamaika auf dem Teller

President's Dinner

Recht + Steuern Interimsmanager und viel Textil Seite 12

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Mit Sicherheit Textil

Verbandsvorstand zu Gast bei Mitglied und Workwear-Produzent Kübler

Südwesttextil-Vorstand

Ende November traf sich der Südwesttextil-Vorstand, um mit einer umfassenden Agenda das Verbands-

jahr abzuschließen: Besprochen wurde neben aktuellen Themen der Haushalt von Südwesttextil. Auch diskutierten die Teilnehmer, welche Herausforderungen sie für ihre Unternehmen im kommenden Jahr sehen. So unterschiedlich die jeweiligen Aufgaben auch sind, ein Problem haben sie gemeinsam: den Fachkräftemangel. Zu Gast war die dritte Vorstandssitzung des Jahres beim Mitgliedsunternehmen Kübler in Plüderhausen. Gegründet 1956 ist das Un-

ternehmen heute mit seinen 230 Mitarbeitern und einem Umsatz von 40 Mio. Euro (2016) führender Hersteller von Berufsbekleidung in Deutschland. Industrie-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen schätzen das breit gefächerte Angebot an Workwear und persönlicher Schutzausrüstung (PSA) sowie die individuellen Serviceleistungen. Gemäß dem Motto „Von Profis für Profis“ wird seit Jahren aktiv mit Anwendern Fortsetzung Seite 2

Goldener Herbst für die Branche Der Südwesttextil-Geschäftsklimaindex ist im Herbst auf ein Jahreshoch von knapp 30 Punkten gestiegen – eine Verdopplung des Sommer-Werts. Zufrieden sind die befragten Unternehmen mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage: 95 Prozent sprechen von einer guten bis sehr guten Kapazitätsauslastung. Ähnliche Werte zeigen sich bei den Umsätzen. Die im Inland erzielten Umsätze werden von 57,7 Prozent als gut angesehen, nur 10 Prozent bewerten sie als schlecht. Das ist eine Halbierung des Wertes vom Juli. Hier waren 20 Prozent der Befragten nicht zufrieden mit den im Inland getätigten Geschäften. Diese Zufriedenheit

spiegelt sich auch in der Ertragslage der Unternehmen. Mit 92,5 Prozent positiven Antworten ist dieser Wert um 20 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal angestiegen. Positiv ist auch das Bild bei den zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklungen. Hier beabsichtigen 17,5 Prozent der Unternehmen, mehr Beschäftigte einzustellen. Im Vergleich zur Umfrage im Sommer ist dies ein Plus von 10 Prozent. Die Textil- und Bekleidungsindustrie im Südwesten liegt mit ihrer guten Stimmung damit im Trend der allgemeinen Wirtschaft in Deutschland. Christine Schneider

Zahl des Monats Für das kommende Jahr sagen die Wirtschaftsweisen der deutschen Wirtschaft ein Wachstum von 2,2 Prozent voraus. Das wirkt zwar auch auf die Auslastung von Maschinen und Produktionsanlagen, aber noch viel stärker auf die Beschäftigung. Vielen Unternehmen fällt es zunehmend schwer, offene Stellen zu besetzen, qualifizierte Mitarbeiter zu finden oder neue Jobs zu schaffen, wenn die Aufträge unerwartet stark nach oben schießen. So gaben 47 Prozent aller befragten Firmen und damit beinahe die Hälfte in der Umfrage an, dass ihnen bereits Fachkräfte fehlen. Selbst der Markt für Zeitarbeiter ist leergefegt. Die gegenwärtige Situation dürfte allerdings nur ein Vorgeschmack auf die Probleme sein, die mit der demografischen Entwicklung langfristig auf die deutsche Wirtschaft zukommen. Quelle: IW Köln

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Aktuell Am 26. April 2018 finden die bundesweiten Aktionstage „Girls'Day“ und „Boys'Day“ statt. Wir möchten Sie ausdrücklich ermutigen, sich mit einem eigenen Aktionstag zu beteiligen und Ihre Türen zu öffnen, damit sich Mädchen bzw. Jungen über mögliche Berufsfelder informieren können. Weitere Informationen finden Sie unter www. girls-day.de und www.boys-day.de.


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Verband + Industrie

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Fortsetzung von Seite 1 In Kürze

Mit Sicherheit Textil zusammengearbeitet. Das Unternehmen entwickelt seine über 1 000 000 permanent lagernden Produkte ausschließlich am Standort im Remstal. Hier sind neben eigenen Produktentwicklungsund Designabteilungen über 60 hochqualifizierte Näherinnen beschäftigt. Das beeindruckte auch die Südwesttextil-Vorstände beim anschließenden Rundgang. Der Workwear-Spezialist versendet bis zu 30 000 Produkte pro Tag und verspricht eine 24h Lieferung. Zu seinen Kunden gehören neben dem Fachhandel und neuerdings auch den Baumärkten, Kleinbetriebe wie Weltmarktführer, gebrandet mit ihren eigenen Logos. Aber auch online sind die Produkte im Angebot. Die aktuellen Linien Activiq, Practiq, Forest, Pulsschlag, Reflectiq und Weather verbinden zeitgemäßes Design und hochwertigen Tragekomfort. Im Sommer 2017 wurde Kübler für ethisches Handeln und die Prinzipien des ehrbaren Kaufmanntums ausgezeichnet und als Member in die „Ethik Society“ aufgenommen. Weiteres Thema im Vorstand war die Kandidatur von Mathias Eggle fürs Südwesttextil-Präsidium. Für das Engagement aller Vorstandskollegen bedankte sich Präsident Bölzle herzlich und wünschte frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Simone Diebold

DIe Textilveredlung an der Wiese GmbH hat ihre Geschäftsleitung erweitert: Christine Schloderer, bisher zuständig für Forschung, Entwicklung und Umwelt, wurde in die Geschäftsleitung berufen und wird sich künftig verstärkt um den Vertrieb kümmern. Gleichzeitig wurde ihr Prokura erteilt. Harald Bäumle, bisher Prokurist und Produktionsleiter, wurde zum Geschäftsführer berufen. Er wird künftig gemeinsam mit dem Geschäftsführer Steffen Herrmannsdörfer die Geschicke des Unternehmens leiten.

Neben den eigenen Produktentwicklungs- und Designabteilungen sind am Standort im Remstal über 60 hochqualifizierte Näherinnen beschäftigt. Das beeindruckte auch die Südwesttextil-Vorstände beim anschließenden Rundgang. Fotos: Südwesttextil

Termin vormerken

/ Wirtschaft trifft SWR

5. März 2018, SWR Funkhaus Stuttgart

Jetzt anmelden unter www.suedwesttextil.de/veranstaltungen, kastning@suedwesttextil.de oder +49 711 21050 - 11

Die Betty Barclay Group wurde in der aktuellen Ausgabe der Capital (11/2017) als einer der „Besten Ausbilder Deutschlands“ sowie einer der „Besten Ausbilder Deutschlands duales Studium“ prämiert. Nach der Auszeichnung von Focus Money mit dem Deutschlandtest-Siegel „Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe 2017“, ist dies in diesem Jahr die zweite Auszeichnung für das moderne und vielseitige Ausbildungskonzept. Es umfasst Englischkurse, intensive Prüfungsvorbereitung, Projektarbeit und Seminare wie beispielsweise textile Warenkunde, Business-Knigge und Kommunikationstraining. Am Firmensitz in Nußloch werden derzeit zwölf Industriekaufleute und drei Duale Studenten ausgebildet. Weitere Infos unter www. bettybarclay.com/karriere. Hautfreundlich, strapazierfähig und umweltfreundlich – unter diesen Gesichtspunkten hat das Südwesttextil-Mitglied Lauffenmühle aus Lauchringen für die Dienstbekleidung der Deutschen Bahn den DB-Award in der Kategorie „Umwelt“ erhalten.


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Jamaika – zumindest auf dem Teller Südwesttextil lud Mitglieder zum zweiten President’s Dinner Zu viele Köche verderben den Brei. In Berlin war das im Herbst zu beobachten. Ein Glück, dass die lukullische Umsetzung der Jamaika-Koalition von nur einem Koch bewerkstelligt wurde: Markus Bischoff, Chef de cuisine im Stuttgarter „Bischoff’s Club“ kredenzte zum „President’s Dinner“ von Südwesttextil ein schwarz-grün-gelbes Menü, das die Gäste schmunzeln ließ: Die Flädle-Wraps vorab waren der „Gruß vom schwäbischen Cem“, der Kabeljau zur Vorspeise ein „Gruß von der norddeutschen Angela“, der Rehrücken zum Hauptgang ein „Gruß vom Hobbyjäger Christian“ und der Topfen zum Nachtisch der „Gruß von der Schwester im Freistaat“. Die Speisefolge bildete den Rahmen für die zweite Auflage des Netzwerk-Abends für Führungskräfte aus Mitgliedsunternehmen, zu dem Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle eingeladen hatte. Das Thema war der Ausgang der Bundestagswahl und die möglichen Regierungsperspektiven. Als Dinnerspeaker war der Berliner Journalist und Politszene-Kenner Dr. Hajo Schumacher angereist, bekannt als früherer Chef des Berliner SpiegelBüros und Gast in zahlreichen Talkshows. Seine Promotion hat er über die Führungsstrategien von Angela Merkel verfasst. Launig, kenntnisreich und mutig kommentierte er den Wahlausgang und alles, was danach passierte. Und: Er sah bereits voraus, dass das mit Jamaika schwierig bis unmöglich werden könnte. Schumacher bot den 50 Gästen eine heitere, kluge, hintergründige Dinner Speech mit vertraulichen Einsichten in den Berliner Politikbetrieb. Schumacher hielt es bereits im Oktober für möglich, dass das „Nein“ der SPD zu einer Neuauflage der GroKo nicht endgültig sei. Vielleicht müsse dafür Martin Schulz beiseite geräumt werden. Ein informativer und genussreicher Abend, der auch viel Platz für Gespräche unter den Industrievertretern bot. So nutzte Präsident Bölzle die Zusammenkunft auch für die Ehrung eines Mitgliedsunternehmens, das wenige Tage

Fühlten sich beim President's Dinner sichtlich wohl: Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle, Dr. Hajo Schumacher, Martina Eggle, Mathias Eggle, Dr. Uwe Mazura, Dr. Frank Kirchner, Walter Michael Leuthe, Walter Leuthe, Hans Digel, Carina Ammann, Dr. Oliver Maetschke, Dr. Thomas Wagner, Dr. Frank Schaller, Astrid Diels, Thomas Diels, Martina Schaller, Peter Haas, Daniel Daniels, Anja Daniels, Sandra Haas, Christiane Bölzle, Christoph Larsén/Mattes, Prof. Harald Dallmann, Patrick Krauß, Dr. Anna Krauß-Mironjuk, Dietmar Heck, Rita Heck, Kai-Uwe Götz, Roland Stelzer, Prof. Michael Buchmeiser, Prof. Dr. Meike Tilebein, Dr. Uwe Mazura, Bodo Th. Bölzle, Dr. Frank Schaller (v.l.n.r.). Fotos: Südwesttextil

zuvor sein 140-jähriges Bestehen gefeiert hatte: Zweigart & Sawitzki in Sindelfingen, das technische und Handarbeitsgewebe fertigt. Die Urkunde des Verbands nahm Dr. Frank Schaller in Vertretung

des Zweigart-Geschäftsführers Andreas Georgii entgegen. Getreu dem Motto „Verband kommt von Verbinden“ versprach Bodo Th. Bölzle den Mitgliedern auch für 2018 ein President’s Dinner – auch

dann wieder ganz bewusst mit limitierter Teilnehmerzahl. „Mal sehen, ob wir dann eine neue Regierung haben…“, ulkte ein Teilnehmer. Peter Haas


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Verband + Industrie

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PH-Werte: Die Kolumne von Südwesttextil-Hauptgeschäftsführer Peter Haas

Alles strangu-, äh…, reguliert

»Das System REACH & Co. ist komplett aus dem Ruder gelaufen.« Jenseits der Schlagzeilen und auch unter dem Radar vieler Unternehmen bahnt sich gerade ein schleichendes Gift seinen Weg in die Hauptschlagadern der europäischen Industrie: Es geht um die EU-Chemikalienverordnung REACH. Sie ist ein Geist, der aus der Flasche gelassen wurde. Sie will die Menschen schützen – doch am Ende erreicht sie: Monopolbildung, das Verschwinden wesentlicher Chemikalien, Wettbewerbsnachteile, Deindustrialisierung. Wie konnte das passieren?

Als REACH 2007 in Kraft trat, sollte Transparenz hergestellt werden über die in der EU hergestellten Chemikalien und jene, die importiert werden. Das sollte auch die Nachverfolgbarkeit gewährleisten. Die Registrierung von Chemikalien in kleineren Mengen unter 100 Tonnen geht nun in die heiße Phase – die Frist läuft Ende Mai 2018 aus. Danach dürfen nur noch registrierte Chemikalien in der EU produziert oder in die EU eingeführt werden. Der Registrie-

Bei den Mitgliedsunternehmen

rungsprozess führt jedoch gerade KMU an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Verwaltungsaufwand und Ausgaben für geforderte Studien belaufen sich z.B. für die Registrierung von Farbstoffen auf 90 000 bis 290 000 Euro! Kein Wunder, dass von 53 000 Registrierungen nur 7 500 auf KMU fallen. Das verschiebt die Märkte hin zu Konzernen, Oligopolen, ja Monopolen, die dann Preise diktieren oder Stoffe ganz vom Markt nehmen. Von den vorregistrierten 145 000 Stoffen sind bislang nur 12 Prozent final registriert. Chemikalien sind für die Textilindustrie existenziell. Als Flamm- oder Infektionsschutz bei Bekleidung, oder als Funktionalisierung von Medizinprodukten. Aber auch viele andere Industrien sind betroffen, Elektronik, Automobil, Luft- und Raumfahrt. Die Auswirkungen auf die europäische Innovationsdynamik sind kaum

auszudenken, wenn Forscher das Risiko scheuen, Produkte mit noch nicht registrierten Chemikalien weiterzuentwickeln. Die Politik muss einsehen, dass das System REACH & Co. komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Bald können wir im Dickicht aller Registrierungen, Restriktionen und Einstufungen nicht einmal mehr einen Wasserfarbkasten für unsere Kinder oder eine hygienisch einwandfreie Zahnpasta in der EU produzieren. Um einen alten Greenpeace-Spruch (ausgerechnet!) abzuwandeln: „Wenn Ihr die letzte Chemikalie verboten, das letzte Produkt zugrunde reguliert, den letzten Industriearbeitsplatz vernichtet und den letzten Verbraucher vor sich selbst geschützt habt, werdet Ihr merken, dass Menschen nur dann Verbraucher sein können, wenn sie vorher Verdiener waren.“ Möge es nicht soweit kommen. Wir arbeiten dran.

Apelt lanciert hochwertige Bettwäsche-Kollektion

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführer Peter Haas mit dem STW-Management Dr. Frank Kautzmann (re.), Harald Kautzmann und Oliver Scharf (li.).

Die neue Apelt-Bettwäsche-Kollektion: Außergewöhnliches Design als Statement für individuelle Einrichtungskonzepte „made in Germany“. Foto: Alfred Apelt

Eigentlich ist es noch zu früh zum Gratulieren: Erst 2019 feiern die Schwarzwälder Textilwerke ihr 100-jähriges Bestehen. Dass sie es aber seit 1919 schaffen, in Familienbesitz und mehr denn je ein hochinnovativer Player in der Verarbeitung von Textilien zu sein, ist schon allein einen Glückwunsch wert. Familie Kautzmann und ihre 90 Mitarbeiter im malerischen Luftkurort Schenkenzell sorgen im Grunde dafür, dass an anderer Stelle Abfall vermieden wird. Denn STW verarbeitet wertvolle textile Reststoffe: Fasern aller Art, vornehmlich mineralische, aber auch synthetische und natürliche. Daraus werden Faserfüllstoffe, Kurzschnitte, Fibride und Pulpe, Compounds oder Sonderlösungen für die Kunden. Die finden sich schwerpunktmäßig in der Baustoffindustrie (in Putzen, Farben, Klebern uvm.) und im Automobilbereich – denn sowohl im Bremsbelag als auch in der Starterbatterie sind Fasern enthalten. Ein weiterer Beleg für die Erkenntnis: Textil kann viel.

Die Alfred Apelt GmbH, anspruchsvoller Hersteller und Anbieter von Textilien für Inneneinrichtung aus Oberkirch, führt im Januar 2018 eine neue 15 Artikel umfassende hochwertige Bettwäsche-Kollektion in den Markt ein. Der Name der neuen Haustextil-Linie: „APELT – DECORATE YOUR NIGHT“. Wie bei allen Textilien aus dem Hause Apelt wird auch bei der Bettwäsche größter Wert auf die Einhaltung von Qualitäts- und Umweltstandards gelegt. Alle Produkte sind nach Ökotex Standard 100 zertifiziert. Das Material ist eine Premium 100 Prozent Baumwoll-Satinqualität aus hochwertiger, mercerisierter Baumwolle. Die atmungsaktive Naturfaser mit besten Produkteigenschaften und umweltschonend hergestellt, hat einen weichen, seidigen Griff und sorgt so für angenehmen Schlaf zu jeder Jahreszeit. Wie gewohnt bei Apelt ist auch die Bettwäsche pflegesowie bügelleicht, trocknergeeignet und für die leichte Handhabung mit einem verdeckt eingenähten Markenreißverschluss versehen.


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Neue Mitglieder bei Südwesttextil

Gewebe zur Aluminiumfiltration sind leichte Glasgewebe, die geschlossen oder als Gittergewebe angeboten werden. Foto: www.pi-interglas.com

Die Kernkompetenzen des Unternehmens umfassen die Bereiche Kaschierung, Stanze/ Cutter, Näherei, Polsterei. Foto: www.kek-kaschierungen.de

Porcher Industries Germany GmbH Porcher Industries, führender Hersteller technischer Textilien und thermoplastischer Composite-Lösungen, hat das Südwesttextil-Mitglied P-D Interglas Technologies GmbH übernommen. Die Firma mit Hauptsitz und Produktionsbetrieb in Erbach verfügt über 50-jährige Erfahrung in der Herstellung und Innovation von Glas-, Karbon-, Aramid-, Basalt- und weiterer synthetischer Gewebe und ist ein weltweit wichtiger Lieferant technischer Gewebe. Beim Wechsel der P-D Interglas Technologies GmbH hin zu Porcher Industries Germany GmbH wurde die aktuelle und sehr erfahrene Interglas-Belegschaft mit ihren 155 Mitarbeitern übernommen. Gleichzeitig ist das Unternehmen dem Verband beigetreten.

kek-Kaschierungen GmbH Die kek-Kaschierungen GmbH wurde im Jahr 1954 gegründet und ist seit 2009 ein Tochterunternehmen der Hornschuch Group, Hersteller und Vermarkter von hochwertigen Folien, High-Performance Synthetics und Kunstleder aus Weißbach. Zu den Kompetenzen des mit 70 Mitarbeitern in Herbolzheim beheimateten Unternehmens zählen Thermokaschierung, Dispersionsklebekaschierung, Hot-Melt-Klebekaschierung, Flachbettkaschierung, thermoplastische und reaktive Hot-Melt-Klebekaschierungen sowie Gravur- und Mehrwalzen-Beschichtungen für Produkte aus den Bereichen Automobil, Bekleidung, Sport, Schuhe, Miederwaren, Sanitätsbedarf, Freizeit, Spielzeug und Feinkartonagen.

Textilveredlung an der Wiese GmbH ehrt Jubilare Drei Mal 40 Jahre: Susanne Volk, Thierry Gargowitsch und Nazarena Vaglica wurden für ihre langjährige Berufstätigkeit und Verdienste für die Textilveredlung an der Wiese ausgezeichnet. Auch die Mitarbeiterin Heike Ratz reihte sich mit 25 Jahren Betriebszugehörigkeit in den Kreis der Jubilare ein. Im Rahmen der Ehrung schilderte Geschäftsführer Steffen Herrmannsdörfer ausführlich den Werdegang der langjährig verdienten Mitarbeiter. Zugleich gab er einen Überblick über die Unternehmenslage. Die Ortsvorsteherin von Brombach, Silke Herzog, überreichte die Glückwünsche sowie die Ehrenurkunde der Stadt Lörrach. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Jubilare mit einer Urkunde der IHK.

Heike Ratz, Thierry Gargowitsch, Harald Bäumle, Nazarena Vaglica, Steffen Herrmannsdörfer, Susanne Volk, Silke Herzog (v.l.n.r)

Termin vormerken Ausbildung statt Abschiebung

/ Texklusiv-Seminar

Power für den Alltag: Kommunikations- und Situations-Training für weibliche Führungskräfte

21. und 22. Juni 2018 auf Schloss Haigerloch

© iStock.com/fizkes

Jetzt anmelden unter www.suedwesttextil.de/veranstaltungen, kastning@suedwesttextil.de oder +49 711 21050 - 11

Baden-Württemberg hat die Vorschriften bei der sogenannten Ausbildungsduldung gelockert. Unternehmen, die Geduldete in ein Ausbildungsverhältnis aufnehmen, können künftig bereits sechs Monate vor dem Start der Lehre darauf vertrauen, dass ihre Azubis nicht mehr abgeschoben werden. Zur schnelleren Übersicht haben wir für unsere Mitglieder unter http:// bit.ly/Ausbildungsduldung eine animierte Präsentation zu diesem Thema zusammengestellt.


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Verband + Industrie

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„Es wird Tote geben“ Hochspannende Zukunftsaussichten beim1. Fashion Symposium der Macromedia Stuttgart Wie sieht die Textilindustrie in 25 Jahren aus? Wie gehen deutsche Labels mit der Globalisierung und Digitalisierung der Mode um? Wie können auch traditionelle Familienunternehmen und kleine Start-Ups ihre Positionen in diesem Veränderungssturm behaupten? Beim 1. Fashion-Symposium der Hochschule Macromedia am 25. Oktober in Stuttgart begrüßte Prof. Dr. Stefan Maser fachkundige Akteure der deutschen Modeindustrie: Matthias Mey (Geschäftsführer Mey GmbH & Co. KG), Peter Haas (Hauptgeschäftsführer Südwesttextil e.V.), Dr. Thomas Fischer (stellvertretender Leiter Management Research Deutsches Institut für Textil- und Faserforschung), Marius Krüger (Geschäftsführer Swedish Fall GmbH) und Alex Vogt (Leiter Kern Kommunikation GbR) diskutierten über neue Trends, Forschungsergebnisse und Gefahren, die sich derzeit in der Modebranche abzeichnen. Mit seiner wachrüttelnden und launigen Keynote eröffnete Peter Haas den Abend. In einem Vortrag mit Augenzwinkern deckte er verschiedene Legenden des Fashion Business auf und bewies, dass auch „alte“ Player der Modeindustrie durchaus in der Lage sein können, sich im neuen Zeitalter zu behaupten. Mit digitalen Umkleidekabinen und Virtual Reality Apps werden neue Chancen eröffnet, die Mode virtuell erlebbar zu machen. Der Textilforscher Dr. Thomas Fischer berichtete als Fachmann für neue Textilien über High-Performance-Produkte und die Erforschung immer neuer chemischer Zusammensetzungen von Stoffen, die selbst für Stadtbewohner/innen interessant sein können, die vielleicht nie einen Regenmantel für den Monsunregen benötigen werden. Dank ihm kennt das Publikum nun auch die sieben verschiedeneren Bauchformen von Männern und die Digital Textile Micro Factory, die es ermöglicht, Kleider personalisiert und „on-demand“ zu erstellen. Das 2016 gegründete Start-up Unternehmen Swedish Fall produziert und vertreibt Trainingsbekleidung für Cheerleader. Geschäftsführer Marius Krüger zeigte den

Zuhörer/innen neue Ansätze des Customer-Feedback-Loops auf und sieht seine Kunden zugleich

auch als Ressource, um neue Ideen für Schnitte und Produkte zu erhalten. Mit seinem dynamischen und

Die fachkundigen Akteure der deutschen Modeindustrie: (v.o.n.u.) Keynote-Speaker Peter Haas, Dr. Thomas Fischer (stellvertretender Leiter Management Research Deutsches Institut für Textil- und Faserforschung), Marius Krüger (Geschäftsführer Swedish Fall GmbH), Matthias Mey (Geschäftsführer Mey GmbH & Co. KG) und Alex Vogt (Leiter Kern Kommunikation GbR). Fotos: Macromedia und Südwesttextil

inspirierenden Vortrag machte er dem jungen Publikum Mut, selbst ein Business aufzubauen und sich zu trauen, eigene Wege in der Fashion Industrie einzuschlagen. Matthias Mey ist einer von vier Geschäftsführern der Mey GmbH & Co. KG. Das traditionelle Familienunternehmen hat heute seinen Platz in der digitalisierten Modewelt gefunden. Mey hat erkannt, dass sich das Einkaufsverhalten der Menschen radikal verändert hat. Im Jahre 2016 wurde erstmals mehr Umsatz mit mobilem Shopping gemacht als mit stationärem Handel. So muss Mey neben der Fachberatung im Einzelhandel auch diejenigen Kunden bedienen, die 24 Stunden am Tag online sind. Heute setzt Mey vermehrt auf die digitalen Möglichkeiten der Personalisierung des Designs und der Passform ihrer Produkte. Als letzter Redner des Abends sprach Alex Vogt, Mitinhaber der Agentur Kern Kommunikation, über die Einflüsse von Globalisierung und Bevölkerungswachstum auf die Modewelt. Ein wichtiger Faktor dieser Veränderungen sei die erhöhte Geschwindigkeit der Industrie. Mode wird intelligent, die Textilien smart, In-Store-Produktionen und Mode aus dem 3D-Drucker ermöglichen dem Kunden innerhalb von wenigen Stunden sein eigenes individuelles Kleidungsstück. Vogt spricht in diesem Zusammenhang auch von „materieller Individualigenz“. Fazit des Abends: Jeder Player hat im veränderten Modebusiness eine Chance, solange er die neuen digitalen Chancen wahrnimmt. Es wird aber auch Tote geben, Player die den Kampf in der rasend schnellen Modewelt verlieren. Mode ist noch immer ein hochspannendes Business, in dem sich ein Jobeinstieg lohnt. Beste Voraussetzungen also – nicht nur für die jungen Fashion Manager von Macromedia. Mehr Informationen zur Macromedia-Studienrichtung Fashion Management (B.A.) gibt es unter www. macromedia-fachhochschule.de/ bachelor/management-ba/fashionmanagement-ba.html www.macromedia-fachhochschule.de


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Grenzenlos Textil

EU-Delegation im Ländle

Das deutsch-französische Textiler-Treffen war gut besucht. Foto: t+m

Die EU-Delegation zu Gast beim Südwesttextil-Mitglied Hugo Boss. Foto: Südwesttextil

Rund 100 Unternehmen, Forschungsinstitute und Start-ups aus Deutschland und Frankreich trafen sich am 15. November in Straßburg, um über die Herausforderungen von Industrie 4.0 zu diskutieren. Der Gesamtverband textil+mode hatte gemeinsam mit dem französischen Textilindustrie-Verband UIT, bpi-france sowie in enger Kooperation mit Südwesttextil und der Region GrandEst zum deutschfranzösischen Unternehmertreffen „Industry 4.0: Challenges for Textile and Fashion Companies“ nach Straßburg eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Roundtable-Gespräche, in denen Vertreter deutscher und französischer Unternehmen der Textil- sowie Textilmaschinenindustrie und Forschungsinstitute Einblicke in Konzepte und Abläufe der textilen Fabrik der Zukunft gaben und darüber sprachen, wie Produkte und Prozesse zukünftig verändert werden können oder müssen. „Mit diesem Unternehmertreffen wollen wir die bereits bestehen-

Auf Initiative und Einladung von textil+mode und in Kooperation mit Euratex sowie den beteiligten Mitgliedsverbänden Südwesttextil, Gesamtmasche, German Fashion und IVGT fand vom 11. bis 13. Oktober 2017 eine Delegationsreise der EU-Kommission im Umland von Stuttgart statt. Seitens der EU-Kommission waren neun Vertreter von drei Generaldirektionen vertreten (DG TRADE – Handel, DG GROW – Industrie, DG TAXUD – Steuern und Zölle). Es gab Unternehmensgespräche an vier Standorten. Insgesamt kam die EU-Kommission mit neun Unternehmen der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie in direkten Kontakt. Von Seiten Südwesttextils waren die Unternehmen Hugo Boss, Paul H. Kübler und Gertex beteiligt. Mit dem Projekt wurden mehrere Zielsetzungen verfolgt:

de Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland fortsetzen und intensivieren. Unternehmergespräche und B2B-Gespräche zwischen deutschen und französischen Unternehmen bieten dafür beste Möglichkeiten“, erläuterte Bodo Bölzle, Vize-Präsident des Gesamtverbandes textil+mode. Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung lag im direkten Gespräch zwischen den Unternehmern beider Länder. Dafür wurden im Vorfeld Gespräche über die Veranstaltungswebseite vereinbart. Abgerundet wurde die Konferenz mit „Pitch-Präsentationen“ junger Unternehmen wie etwa Permetex, VRaktion und Foursource von deutscher Seite sowie @health, Gemetiq, Solarclothsystems und Pili von französischer Seite. Impressionen der Veranstaltung sowie eine Liste der Redner gibt es unter www.suedwesttextil.de/nachrichten/textiler-treffen-strassburg-17. Hier finden Sie die Präsentationen und Vorträge zum Download. www.suedwesttextil.de

/ Vermittlung und Diskussion in-

dustrieübergreifender Anliegen ebenso wie spezifischer Problem-

stellungen in der Praxis in den Themenbereichen Handel/Zoll, Nachhaltigkeit/CSR, regulatorische Gesetzgebung/Standards sowie Rohstoffversorgung; / K ontaktaufbau und Netzwerkbil-

dung zwischen EU-Kommission und Unternehmen/Verbänden der deutschen Textil- und Modeindustrie; / Vermittlung eines modernen

Branchenimages (Industriestrukturen, Produkte, Innovationsfähigkeit, Lieferketten, Digitalisierung). Die Delegationsreise wurde seitens der EU-Kommission sowie der beteiligten Unternehmen und Verbände rein positiv bewertet und war äußerst zielführend und erfolgreich. Mittelfristig plant textil+mode vergleichbare Delegationsreisen der EU-Kommission in andere Regionen Deutschlands in Abstimmung mit den jeweiligen Mitgliedsverbänden. www.suedwesttextil.de

Neues aus Berlin

Petra Diroll

Ab Januar 2018 wird Petra Diroll den Bereich Politik und Kommunikation im Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie leiten. Die 51-Jährige wechselt aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in dem sie seit Anfang 2014 als Pressesprecherin auch das Referat Presse und Medien verantwortet. Zuvor war Diroll ab 2012 als Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung tätig. Nach zwei Jahrzehnten als Rundfunkjournalistin und bundespolitische Korrespondentin für die ARD in Bonn und Berlin hatte Diroll 2010 die Leitung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bundespräsidialamt übernommen. Mit dem neu aufgestellten Bereich unterstreicht der Verband die wachsende Bedeutung einer der innovativsten Branchen in Deutschland.

Anja Merker Fotos: t+m

Das „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt“ hat am 1. November die Arbeit in der Geschäftsstelle in Berlin aufgenommen. Das Konsortium aus Gesamtverband textil+mode gemeinsam mit den Forschungsinstituten in Aachen (ITA), Denkendorf (DITF) und Chemnitz (STFI) sowie der Hahn-Schickard-Gesellschaft in Stuttgart haben hierzu vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) den Zuschlag erhalten und wird für drei Jahre gefördert. Ziel des „Kompetenzzentrums Textil vernetzt“ ist es, kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen der Digitalisierung zu informieren, zu sensibilisieren und ihnen vor allem praktische Umsetzungshilfen an die Hand zu geben. Als Geschäftsführerin wurde Anja Merker bestellt. Die studierte Ökonomin leitete seit 2009 das Berliner Büro des Gesamtverbands textil+mode.


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Vom Azubi zur Ausbilderin

Die junge Laborantin Simona Manz begeistert bei Rökona jetzt die nächsten jungen Talente Zu Besuch bei Rökona in Tübingen geht es dieses Mal nicht nur um Produktvielfalt, sondern um die Menschen hinter dem Familienunternehmen. Während das Tochterunternehmen, die Rökona Textilwerk GmbH & Co. KG, vor allem für technische Textilien mit einem hohen Anteil im Automobilbereich steht, produziert und vertreibt die Gerhard Rösch GmbH auf der anderen Seite Nachtwäsche sowie Bade- und Freizeitmode. Konkret steht Simona Manz im Mittelpunkt – frisch gebackene Ausbilderin bei Rökona. Erst vor einem Jahr hat die 26-Jährige ihre Ausbildung als Textillaborantin abgeschlossen und hat vor kurzem ihre Ausbilderprüfung absolviert, um sich nun selbst den Auszubildenden zu widmen. Nach einem Realschulabschluss und ihrem Abitur recherchierte Simona Manz online und auch auf Ausbildungsmessen spezielle Ausbildungsberufe. Bei der Suche stieß sie schließlich auf die Ausbildung als Textillaborant/in bei Rökona. Dank der Erinnerung an gemeinsame Bademodeneinkäufe mit ihrer Oma war ihr das Unternehmen nicht fremd und so begann sie nach einem Praktikum 2013 mit ihrer Ausbildung im physikalischtechnischen Labor. Ab dem ersten Tag werden die Azubis in Alltagsaufgaben integriert und übernehmen bereits Verantwortung für Serienprüfungen, die an Kunden ausgeliefert werden. Dabei werden die Auszubildenden begleitet und dürfen auch Fehler machen, denn diese ermöglichen das Lernen. Die theoretische Begleitung der Ausbildung findet alle zwei Monate im Blockunterricht an der Berufsschule in Schopfheim statt. Auch während dieser Aufenthalte im Schwarzwald, wo ihre Neigung für Naturwissenschaften gefördert und die Verbindung der theoretischen Inhalte mit den praktischen Aufgaben hergestellt wurden, bekam die damalige Auszubildende Unterstützung vom Unternehmen. Neben der Begeisterung für Technik ist aber auch das Schulfach Deutsch sehr wichtig, denn für die Arbeit im Labor ist eine gute Kommunikation zwischen den Abteilungen unerlässlich.

Besonders fasziniert ist die junge Ausbilderin von der Arbeit mit den vielfältigen technischen Textilien. Zu den Prüfungen gehören die Farbmessung und die Prüfung der Dehnungswerte – beides typische Aufgaben im physikalisch-technischen Labor. Die Farbmessung testet die genauen Farbwerte, sodass bei der Verarbeitung verschiedener Partien trotzdem keine Unterschiede zu sehen sind. Zu Beginn der Ausbildung war die Laborantin überrascht, dass es selbst bei Grau- und Schwarztönen auf Nuancen ankommt. Auch bei der Prüfung von Dehnungswerten gibt es nur geringe Toleranzbereiche und insbesondere bei Wirkwaren ist die optimale Einstellung in der Produktion eine Herausforderung. Die Faszination, die Simona Manz für technische Textilien und ihren Tätigkeitsbereich empfindet, wurde nicht nur durch die alltäglichen Erlebnisse gestärkt. Unter anderem besuchte sie gemeinsam mit dem Unternehmen die Techtextil in Frankfurt und bekam die Möglichkeit, in der Gatex auch mal außerhalb des Unternehmens im Labor zu experimentieren. Erklären konnte Simona Manz schon während ihrer Ausbildung gut, und dementsprechend führten ihre Begeisterung und ihr Engagement dazu, dass Personalleiterin Melanie Müller ihr vorschlug, den Intensivkurs zur Ausbilderin zu machen. Talente fördern, den Menschen sehen und präsent sein – das ist das Credo von Rökona. Deshalb geht das Unternehmen auf zahlreiche

Zum Gespräch bei Rökona: Go-Textile!-Posterin Rebekka Rüth (r.) und die Leiterin Fachkräfte + Märkte von Südwesttextil, Christine Schneider (l.), besuchten die Textillaborantin und frisch gebackenene Ausbilderin in diesem Bereich, Simona Manz (2.v.r.), zusammen mit Personalleiterin Melanie Müller (2.v.l.). Fotos: Südwesttextil

Ausbildungsmessen und gibt jungen Mitarbeitern die Chance, sich auch ohne jahrelange Erfahrung in einem verantwortungsvollen Job zu beweisen. Immer mehr Menschen bewerben sich aufgrund persönlicher Empfehlungen – ein Beweis für die hohe Identifikation vieler

Mitarbeiter mit dem Familienunternehmen. Denn: das textile Wissen ist nicht aus der Region verschwunden, und textilbegeisterte Menschen wie Simona Manz werden gebraucht in Firmen, die für Qualität und Knowhow stehen. Rebekka Rüth

Rökona produziert qualitativ hochwertige technische Textilien, wie hier die Sitzbezugsstoffe für die kleinsten Verkehrsteilnehmer.


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Bildung + Soziales 9

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Blick über den Tellerrand: Digitalisierung trifft alle Südwesttextil reaktivierte die regelmäßigen Treffen der Ausbilder

Erwin Krajewski (r.) führte die Teilnehmer der Ausbilderaussprache durch das Training Center (s. unten) von Voith ...

Ende Oktober war die Südwesttextil-Ausbilderaussprache zu Gast im Voith Training Center in Heidenheim. Die rund 30 Teilnehmer wurden von Erwin Krajewski, dem Leiter der Berufsausbildung bei Voith, zunächst durch das Gebäude geführt. Dabei faszinierte vor allen Dingen die Möglichkeit, das Schweißen mit einer virtuellen Brille zu erproben. Voith wurde 1867 gegründet und ist heute mit rund 19 000 Mitarbeitern, 4,3 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas. Mit seinen Dimensionen ist das Unternehmen nicht vergleichbar mit der Textil- und Bekleidungsindustrie. Doch auch für Textiler lohnt sich ein Blick über den Tellerrand und dieser zeigte, dass die Digitalisierung alle in ähnlicher Weise trifft – egal wie groß sie sind. Im Anschluss an die Besichtigung stellte Krajewski die Veränderungen der Ausbildung dar, die sich in Zukunft einstellen werden. Hier ergibt sich zunächst die Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wird. So werden die Anforderungen im Bereich der IT-Kenntnisse steigen, die Fähigkeit zu interdisziplinären Arbeiten zunehmen sowie der Umgang mit Cyber-physikalischen Systemen (CPS) und das Arbeiten mit Web 2.0 Applikationen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

... und präsentierte das Ausbildungskonzept des Unternehmens. Fotos: Südwesttextil

erwartet. Neben diesen eher technischen Anforderungen wird aber auch die Kompetenz, „Big Data“ zu verarbeiten und zu interpretieren, eine neue Herausforderung bringen. Für die Qualifizierung im Unternehmen bedeutet dies, dass die IT-Kompetenz eine Querschnittskompetenz darstellt. Damit benötigen alle Auszubildenden grundlegende IT-Fertigkeiten. Darüber hinaus müssen Auszubildende in heterogenen und interdisziplinären Gruppen auf die Arbeitswelt von morgen vorbereitet werden.

Die Arbeit mit smarten Endgeräten wird Standard in der Berufsausbildung. Das Lernen an einem CPS macht die digitale Vernetzung von Systemen erlebbar und fördert das Verständnis für diese Systeme. Der Umgang mit „Big Data“ wird zu einem Kernelement in der Berufsausbildung. Neben der Veränderung der Qualifikationsinhalte ergibt sich durch die Herausforderung „Industrie 4.0“ aber auch eine andere Form der Anforderung an die Ausbilder. Dies machte Andreas

Schneider von „White Table Solution“ und ehemaliger Leiter der Berufsausbildung bei Trumpf deutlich. Ausgehend von der Frage: „Welche Kompetenzen werden zukünftige in den Unternehmen benötigt?“, ergibt sich die zeitliche und inhaltliche Priorität. Die fachliche Priorität und die Führung in hierarchischen Strukturen, wie sie überwiegend heute noch üblich ist, wird sich in eine methodische Priorität und in eine partizipatorische Führung ändern müssen. Ein Generation Y oder X hat andere Ansprüche als noch Auszubildende vor zehn Jahren. Ebenfalls vorgestellt wurde „next in textil“, die Fachkräfteoffensive von Südwesttextil. Mit der dafür erstellten neuen Broschüre bietet der Verband eine kompakte Übersicht über Fördermöglichkeiten beim Recruiting sowie bei der Weiterbildung und Förderung von Facharbeitern. Dazu wurde eine Auswahl an Maßnahmen zusammengestellt, die es für die Integration von Geflüchteten in der Textil- und Bekleidungsindustrie gibt. Mit „Einstieg Textil“, einer Einstiegsqualifizierung für Jugendliche, oder dem „Qualifizierungskurs Textil“ bietet Südwesttextil seinen Mitgliedern zwei spannende Programme. Detlef Körber von der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Überblick über der Ausbildungsunterstützung und die Fördermöglichkeiten im Rahmen von WeGebAU. Außerdem erläuterte er noch die sog. „3+2 Regel“ (siehe animierte Präsentation unter http:// bit.ly/Ausbildungsduldung), die bei der Einstellung von geflüchteten Jugendlichen in eine Ausbildung zum Tragen kommen kann. Die Präsentationen und Unterlagen können im Mitgliederbereich von www.suedwesttextil.de heruntergeladen werden.

Fragen an: Dipl.-Ökonomin Christine Schneider Tel.: +49 711 21050-25 schneider@suedwesttextil.de


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SÜDWESTTEXT

Bildung + Soziales

DEZEMBER 2017 / JANUAR 2018 | NR. 112

Vier Deutschland-Stipendien für Textil-Studenten Nina Brandt wird aufgrund ihrer guten Leistungen von Südwesttextil für ein weiteres Semester gefördert 38 Studierende der Hochschule Reutlingen haben am 25. Oktober das Deutschland-Stipendium entgegengenommen. Sie wurden aus 308 Bewerbern ausgewählt – die entscheidenden Kriterien: hervorragende Noten und Engagement. Kein Wunder, dass die Durchschnittsnote aller ausgezeichneter Studierenden bei 1,3 liegt. Den Stipendiengebern dankte Prof. Harald Dallmann, Vizepräsident Lehre, in seinem Grußwort für ihre Unterstützung und ihr Engagement für die „hellen Köpfe“, die es zu fördern gelte. Das Deutschlandstipendium sei 358 Reutlinger Studierenden seit seiner Einführung im Jahr 2011 zugutegekommen. „Die Gesamtfördersumme beträgt damit 1,288 Millionen Euro“, so Dallmann. Auch Prof. Dr. HansMartin Beyer, künftiger Stipendienbeauftragter der Hochschule, lobte das Engagement der Förderer: „Das ist hierzulande nicht selbstverständlich.“ Die neuen Stipendiaten erhalten im kommenden Jahr jeweils 300 Euro im Monat. Die Hälfte stammt von 13 Förderern, die andere Hälfte kommt vom Bund dazu.

zung mehr Freiraum gebe, um Verantwortung in sozialem oder gesellschaftlichem Engagement zu übernehmen. Die Möglichkeit, Unternehmen und andere Stipendiaten kennenzulernen, nannte der erneut ausgezeichnete Tim Burger als Vorteil. „Ihr könnt damit gute Kontakte knüpfen“, lautet seine Empfehlung. Das Kontakte-Knüpfen begann gleich im Anschluss an die Verleihung beim Get-Together. Für musikalische Unterhaltung sorgte Stephan Bruhn, InformatikStudent und neuer Stipendiat, mit selbst komponierten Stücken am Klavier. An insgesamt vier Studenten der Fakultät Textil & Design wurden Deutschland-Stipendien von folgenden Stipendiengebern vergeben: / Nina Brandt – Südwesttextil e.V. / Vivien Ulrich – Karl Otto Braun

GmbH & Co. KG Bei der Verleihung: Nina Brandt und Christine Schneider. Fotos: Hochschule Reutlingen

/ Alisa Walch – Rökona Textil-

„Das ist eine tolle Anerkennung, die gerade in Prüfungszeiten motiviert“, sagte die neue Stipendiatin

/ Alissa Bühler – Lions Club

werk GmbH & Co. KG Katharina Düsel. Die International Management-Studentin betonte, dass die finanzielle Unterstüt-

Reutlingen www.reutlingen-university.de

Weißwurst-Frühstück und Zukunftschancen

Programm gegen Fachkräftemangel

An einem Samstag Mitte Oktober veranstaltete die Gebrüder Otto GmbH & Co. KG an ihrem Standort in Balzheim einen Ausbildungstag. Vormittags von 10 bis 12 Uhr mit anschließenden Weißwurst- Frühstück hatten rund hundert Besucher die Fotos: Südwesttextil und Gebrüder Otto Gelegenheit, das Unternehmen zu besichtigen. Besonders zwei Ausbildungsberufe konnten die Besucher bei Mitmachaktionen kennenlernen: In der Ausbildungswerkstatt wurde die Ausbildung zum Industriemechaniker präsentiert und in der Kämmerei die Ausbildung zum Produktionsmechaniker Textil. Südwesttextil und Go Textile! waren auch mit einem Stand vertreten. Das Unternehmen hatte in den Wochen zuvor die Werbetrommel gerührt bei Schulen, Sportvereinen und der freiwilligen Feuerwehr. Außerdem haben auch die Mitarbeiter über die Facebook und WhatsApp ihre Bekannten angestupst. Wer nicht vor Ort war findet alles zur Ausbildung unter www.otto-garne. de/ausbildung.

Anfang November startete in der Gatex für 15 Mitarbeiter von Südwesttextil-Mitgliedsunternehmen die Qualifizierung zum Maschinen- und Anlagenführer. Ein Jahr lang werden die neuen Azubis immer einmal im Monat für eine Woche in 340 Fachunterrichtsstunden und 60 Stunden Wirt- Foto: Südwesttextil schafts- und Sozialkunde sowie einer Einführung in das Lernen an ihr Ziel herangeführt: die Abschlussprüfung bei der IHK. Im Rahmen der w-Förderung wird ein Großteil der Kosten für diese Weiterbildung durch die Arbeitsagentur für Arbeit übernommen. Das Schulbankdrücken wird eine Umstellung für die neuen Auszubildenden, die schon seit mehreren Jahren in der Textilindustrie arbeiten. Hauptsächlich die ersten Wochen verlangen Stehvermögen. Aber es lohnt sich: Diese verkürzte Ausbildung für anund ungelernte Mitarbeiter, die schon mehrere Jahre in der Branche arbeiten, ist ein hervorragendes Instrument, um dem Fachkräftemangel in der Textilindustrie zu begegnen.


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Bildung + Soziales 11

SÜDWESTTEXT

Ausbildung plus Studium Neue Angebote der Hochschule Albstadt-Sigmaringen

Foto: Hochschule Albstadt-Sigmaringen

Der Studiengang Textil- und Bekleidungstechnologie der Hochschule Albstadt-Sigmaringen führt ein sogenanntes Kombistudium ein. Auszubildende, die in Betrieben zu Modeschneidern oder Produktionsmechanikern Textil ausgebildet werden und entsprechende Voraussetzungen erfüllen, haben die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung ein komplettes Studium zu absolvieren. Durch eine geschickte Verzahnung der Ausbildungsinhalte sowie Anwesenheitszeiten ist es möglich, in insgesamt 4,5 Jahren sowohl eine von der IHK anerkannte Ausbildung als auch einen Abschluss als „Bachelor of Engineering“ zu erlangen. Somit haben die Kombistudierenden neben der Praxisausbildung im Betrieb und der Berufsschule die Möglichkeit, aktuelle und forschungsnahe Vorlesungen im Studiengang Textil- und Bekleidungs-

technologie zu absolvieren. Seitens der Berufsschule Balingen besteht das Angebot, die Kombistudenten in die bestehenden Klassen zu integrieren. Für den Ausbildungsbeginn ab Herbst 2018 sind Informationsveranstaltungen geplant. Auch beim Masterstudiengang Textil- und Bekleidungsmanagement an der Hochschule gibt es interessante Neuerungen. Der Masterstudiengang ist im Kompetenzzentrum Industrie 4.0 angesiedelt und umfasst die Zusammenarbeit von vier Masterstudiengängen als neues fachübergreifendes Konzept. Die Studierenden gewinnen dadurch Erfahrungen in interdisziplinären Teams, wodurch sich optimale berufliche Perspektiven eröffnen. Im Studiengang selbst beschäftigen sich die Studierenden unter anderem mit den auf die Textil- und Bekleidungsindustrie

bezogenen Themen computergestützte Produktentwicklung, Produkt-, Projekt-, Qualitäts- und Innovationsmanagement, industrielle Fertigungstechnologie und Prozessoptimierung, Industrie 4.0 und interdisziplinäres Arbeiten sowie Personal- und Unternehmensführung. Die Studiendauer beträgt drei Semester. Nehmen die Studierenden die Teilzeitvariante des Masterstudiengangs in Anspruch so beträgt die Studiendauer 5 Semester. Dabei sind die Studierenden zwischen Donnerstag und Samstag an der Hochschule und vereinbaren so ihre Weiterbildung mit Beruf und Familie besser. Interessierte mit einem Bachelorstudium ohne textilen Schwerpunkt erhalten die Option, innerhalb von einem Semester das notwendige textile Grundwissen aufzubauen und so den Master studieren zu können. In Kooperation mit der Universität Boras in Schweden können die Studierenden einen doppelten Masterabschluss erlangen. Nach einem Semester in Albstadt studieren sie ein Semester in Boras und schreiben dann ihre Abschlussarbeiten. Ansprechpartnerin im Studiengang Textil- und Bekleidungsmanagement ist Prof. Dr. Jutta Buttgereit (buttgereit@hs-albsig.de) Fragen an: Dipl.-Ökonomin Christine Schneider Tel.: +49 711 21050-25 schneider@suedwesttextil.de

Weiterbildung Das neue Seminarprogramm der Gatex bietet wieder interessante Seminare und Workshops rund um's Textil. Nach abgeschlossener Ausbildung und erster praktischer Berufserfahrung ist die berufliche Weiterqualifikation die Voraussetzung für beruflichen Aufstieg, höheres Einkommen und größere

Seminarprogramm 2018

Sicherheit des Arbeitsplatzes. Hochqualifizierte Fachkräfte sind für die Unternehmen in der innovativen, auf High-TechProdukte spezialisierten und global agierenden Textilindustrie von großer Bedeutung. Die Gatex bietet verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten, in denen sie mit engagierten Referenten fundiertes Fachwissen vermittelt. Mehr unter www.die-gatex.de.

Seminare Bildungswerk Seminarangebot der Akademie für Personal- und Organisationsentwicklung im Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft in Kooperation mit Südwesttextil. Rechtssicherheit im Einkauf 25. Januar 2018, Haus Reutlingen

Termin vormerken

Management in Risky Markets 1. bis 3. Februar 2018, Friedrichshafen

19. Januar 2018, LIVE AT WORK Workshop Space, Böblingen

Führen an der Basis 7. bis 9. Februar 2018, Haus Steinheim

© iStock.com/CreativaImages

/ Workshop Ausbildung 4.0

Herausforderung Führung 14. bis 16. Februar 2018, Haus Steinheim www.biwe-akademie.de Jetzt anmelden unter www.suedwesttextil.de/veranstaltungen, schneider@suedwesttextil.de oder +49 711 21050 - 25


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Recht + Steuern

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Interimsmanager und viel Textil

Kleine Personalleiterkreise: die neuen Verbandsjuristen stellen sich vor Die „kleinen Personalleiterkreise“ – unterteilt in Südbaden, Textil und Bekleidung – boten unseren beiden neuen Teammitgliedern Alexandra Schulte und Robert Marx die erste Gelegenheit, im Rahmen einer Vortragsveranstaltung ihr Können unter Beweis zu stellen und viele ihrer Ansprechpartner aus der täglichen Arbeitspraxis persönlich kennenzulernen. Nicht nur sie freuten sich daher über die rege Teilnahme und die angeregten Diskussionen während und nach den Veranstaltungen. Verantwortlich für die große Teilnehmerzahl waren nicht zuletzt aber auch die angebotenen Betriebsführungen der Gastgeberunternehmen. Den Auftakt machte die Traumina GmbH, die die Teilnehmer des Personalleiterkreises Südbaden in ihrem Betrieb in Renchen begrüßte. Der Hersteller exklusiver Bettwaren gab Einblicke in die Fertigung hochwertiger Bettdecken mit verschiedensten Füllungen. Von der seltenen Eiderdaune über Kaschmir bis hin zu veganem Bambus konnten die Füllmaterialen auf ihrem Weg vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt verfolgt werden. Im Anschluss leisteten Horst Teichmanis und Patrick Krauß echte „Aufklärungsarbeit“ in Bezug auf den Interimsmanager – eine Position, von der viele Personaler zwar schon einmal gehört hatten, deren rechtliche Einordnung aber weiterhin schwierig bleibt. Im zweiten Vortrag berichtete Nathan Binkowski neben aktuellen Fragen zu den Branchentarifverträgen auch über die im kommenden Frühjahr anstehenden Betriebsratswahlen, bevor Alexandra Schulte sich um die „betrieblichen Nachwuchs“ kümmerte und erläuterte, wie über Praktika, duale Studiengänge und Traineeprogramme zukünftige Fachkräfte gewonnen werden können. Die Veranstaltung wurde durch den Vortrag von Robert Marx zur aktuellen Rechtsprechung abgerundet, der neben einigen Entscheidungen auch einen Ausblick auf das Schicksal des befristeten Teilzeitverlangens gab. Der Personalleiterkreis der Textiler fand in diesem Jahr bei Benecke-Kaliko in Eislingen statt. In zwei Gruppen erkundeten die

Traumina-Geschäftsführer Andreas Veil gab Einblicke in die Fertigung hochwertiger Bettdecken. Werkleiter Jörg Fröhlich von Benecke-Kaliko in Eislingen stellte den Personalern das Unternehmen vor. Die Unternehmens- und Arbeitskultur von Start-up Morotai präsentierte Andreas Maier (v.o.n.u.). Fotos: Südwesttextil

Personalleiter unter sachkundiger Führung den Betrieb und waren hautnah dabei, als aus farbigem Granulat Innenraumverkleidungen für die Automobilindustrie gefertigt wurden. Diese spannenden, praktischen und visuellen Eindrücke wurden wiederum durch die rechtlichen Informationen unserer Referenten komplettiert.

Am Nikolaustag lud das Startup Morotai und „Höhle der LöwenGewinner“ nach Birkenfeld bei Pforzheim zum Personalleiterkreis der Bekleidungsindustrie. Die Teilnehmer erhielten hier einen unmittelbaren Einblick in die Unternehmens- und Arbeitskultur der vier Jungunternehmer mit pakistanischen und deutschen Wurzeln, die

auf nachhaltige Produktion, teamorientiertes Arbeiten und die Identifikation mit ihrer Marke setzen. Auch hier haben die spannenden Vorträge unserer Referenten, die es im Mitgliederbereich von www.suedwesttextil.de zum Download gibt, für ein gelungenes Gesamtkonzept gesorgt, dass auch zukünftig fortgesetzt wird. Alexandra Schulte


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Recht + Steuern

Lange Kündigungsfristen unangemessen? Nach Ansicht des Bundesarbeitsgerichts (BAG) kann auch eine lange (in diesem Fall dreijährige) Kündigungsfrist, die gleichsam für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer gilt und in einem vorformulierten Arbeitsvertrag vereinbart wurde, unwirksam sein, weil sie den Arbeitnehmer unangemessen benachteiligt, entschied das BAG am 26. Oktober 2017 (Az: 6 AZR 158/16). Grundlage des Falles war eine Zusatzvereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum Ursprungsarbeitsvertrag. Nach dreijähriger Beschäftigungsdauer verdoppelte der Arbeitgeber das Bruttomonatsgehalt des Arbeitnehmers und gewährte ihm zusätzlich eine monatliche Leistungszulage von gut einem Drittel seiner Ursprungsvergütung bei einer bestimmten Zielerreichung. Dieses Entgelt war für drei Jahre fixiert und sollte danach für weitere zwei Jahre neu verhandelt werden. Nachdem der Arbeitnehmer und einige weitere Kollegen festgestellt hatten, dass der Arbeitgeber ein Computerprogramm installiert hatte, das geeignet war, das Arbeitsverhalten zu überwachen, kündigten er und einige weitere Mitarbeiter am 27. Dezember 2014 ihre Arbeitsverhältnisse unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist. Der Arbeitgeber klagte auf Feststellung, dass das Arbeits-

verhältnis nicht bereits zum 31. Januar 2015 sondern erst zum 31. Dezember 2017 endete und verlor in allen Instanzen.

Foto: iStock.com/AndreyPopov

Das BAG führte aus, eine Kündigungsfrist, die die Grenzen der gesetzlichen Regelfrist des § 622 BGB deutlich verlängere, müsse unter Abwägung aller Umstände an Art. 12 GG (Berufsfreiheit) gemessen werden. Die Verlängerung stelle eine unangemessene Beschränkung der beruflichen Bewegungsfreiheit dar, wenn der Nachteil durch die Bindung nicht anderweitig ausgeglichen werde. Dies sei hier nicht geschehen. Die Gehaltserhöhung wiege den Nachteil gerade nicht auf, da das Gehaltsniveau eingefroren sei und selbst bei einer Neuverhandlung nach drei Jahren wiederum nur ein Vergütungsniveau mit Veränderungssperre für

weitere zwei Jahre möglich war. Der Arbeitnehmer konnte daher mit der gesetzlichen Kündigungsfrist nach § 622 Abs. 1 BGB kündigen. Fazit: Arbeitgebern muss bewusst sein, dass auch eine für beide Seiten geltende lange Kündigungsfrist Nachteile hat. Dem Arbeitnehmer wird dadurch die Möglichkeit genommen, sich durch einen Wechsel des Arbeitsplatzes beruflich fortzuentwickeln. Die Vereinbarung längerer Kündigungsfristen kann z.B. bei besonderen Know-How-Trägern sinnvoll sein, doch hierbei ist äußerste Vorsicht geboten. Eine längere Kündigungsfrist als die längste gesetzliche Kündigungsfrist dürfte kaum in Betracht kommen. Das Risiko besteht darin, dass jede Überschreitung der Angemessenheit dazu führt, dass der Arbeitnehmer auf die sehr kurze gesetzliche Frist nach § 622 Abs. 1 BGB (vier Wochen zum 15. oder Monatsende) zurückfällt. Insofern ist die schlichte Vereinbarung der Geltung der gesetzlichen Kündigungsfristen für beide Seiten, deren Angemessenheit unstreitig ist, in der Regel das Mittel der Wahl. Fragen an: Alexandra Schulte Tel.: +49 711 21050-15 schulte@suedwesttextil.de

Kündigung wegen schlechter Arbeitsleistung

Recht kompakt

An die Kündigung wegen schlechter Arbeitsleistung stellen die Arbeitsgerichte hohe Anforderungen. Der Arbeitnehmer schuldet bei der Erbringung seiner Arbeitsleistung nur ein ernsthaftes Bemühen unter Anstrengung seiner Fähigkeiten und Kenntnisse. Dies hat das Arbeitsgericht Siegburg in einer Entscheidung aus August (25.08.2017 – 3 Ca 1305/17) erneut bekräftigt.

Verzugspauschale

Ein Kfz-Mechaniker hatte bei einem Werkstatttest nur vier von sechs Fehlern erkannt und bei einem Auftrag anstehende Servicearbeiten nicht durchgeführt. Nach drei vorausgegangenen Abmahnungen konnte der Arbeitgeber keinen Besserungswillen erkennen und kündigte das Arbeitsverhältnis ordentlich. Dies genügte dem Gericht nicht. Der Kläger obsiegte mit seiner Kündigungsschutzklage. Nach Ansicht des Gerichts müsse der Arbeitgeber über einen repräsentativen Zeitraum auch die Fehlerquote vergleichbarer Arbeitnehmer dokumentieren. Nur wenn bei einem Arbeitnehmer eine die Durchschnittsleistung erheblich unterschreitende Leistung vorliege und auch nach Abmahnung keine Besserung erkennbar sei, käme eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses in Betracht.

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Loyalitätspflicht des AN Das Landesarbeitsgericht (LAG) Nürnberg entschied im August 2017 über die außerordentliche hilfsweise ordentliche Kündigung eines Omnibus- und Straßenbahnfahrers. Der seit mehr als 15 Jahren in dem öffentlichen Verkehrsbetrieb Beschäftigte war schon zuvor aufgefallen. Er hatte einen Fahrgast in eine politische Diskussion verwickelt und dafür eine Abmahnung erhalten, in man ihn aufgefordert hatte, politische Aktivitäten am Arbeitsplatz zu unterlassen. Es folgte eine weitere Abmahnung, weil er sich weigert, einen Ansteckpin in Form der Reichsflagge von seiner Dienstjacke zu nehmen. Grund der Kündigung war nun, das sichtbare Tragen seines Dienstausweises am Hosenbund während einer Demonstration der Partei „die Rechte“, bei der der Mann als Redner auftrat. Der Name seines Arbeitgebers war lesbar, die Presse berichtete über die Veranstaltung. Das LAG hielt dies nicht für ausreichend. Zwar habe das Verhalten des Mannes gegen die arbeitsvertragliche Loyalitätspflicht verstoßen, da er ihn mit Ansichten der Partei in Verbindung brachte, dies genüge aber nicht. Das LAG verlangte eine erneute Abmahnung. Die erste Abmahnung sei nicht einschlägig gewesen und könne daher eine Prognose zukünftiger Illoyalität nicht rechtfertigen.

Frage: Kann eine Verzugspauschale auch im Arbeitsrecht geltend gemacht werden? Antwort: Seit Mitte des Jahres 2014 greift die Regelung des § 288 Abs. 5 BGB, wonach der Schuldner einer Entgeltforderung, wenn er mit dieser in Verzug gerät, nicht nur die Forderung selbst nebst Verzugszinsen, sondern auch eine Verzugspauschale in Höhe von 40 EUR zu zahlen hat. Seither sind sich die einzelnen Arbeitsgerichte nicht einig, ob diese Verzugspauschale auch im Arbeitsrecht gilt. Es gibt starke regionale Unterschiede in den Rechtsauffassungen. Mittlerweile ist jedoch die klare Tendenz erkennbar, dass die Verzugspauschale auch im Arbeitsrecht zur Anwendung kommen soll. Der Gesetzgeber hat gerade keine Ausnahme für die Arbeitsvertragsparteien vorgesehen. Es handelt sich zudem stets um einen Pauschalbetrag, das heißt, gleich wie gering die Entgeltforderung ist, die aussteht, die Pauschale kann nicht reduziert werden.


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Technik + Umwelt

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DEZEMBER 2017 / JANUAR 2018 | NR. 112

Hightech-Textilien geben Impulse für viele Branchen

Textiler unter sich: 600 Fachleute aus 28 Ländern und vier Kontinenten kamen zur Konferenz nach Stuttgart. Foto: DITF

Vom 30. November bis zum 1. Dezember fand einer der wichtigsten europäischen Fachkongresse zu technischen Textilien erstmals in Stuttgart statt. Die von Südwesttextil unterstützte Aachen-Dresden-Denkendorf-International Textile Conference führte 600 Fachleute aus 28 Ländern und vier Kontinenten aus der Textilindustrie, dem Textilmaschinenbau und vielen Anwenderbranchen zusammen. Experten aus Wirtschaft und Forschung berichteten über Forschungsergebnisse und marktfähige textile Innovationen zu den Themen Hochleistungsfasern, Faserverbundwerkstoffe und Medizintextilien. Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut begrüßte das internationale Publikum im Kongresszentrum Liederhalle. „Unsere Textilunternehmen werden inzwischen nicht mehr nur als Hersteller von Konsumprodukten gesehen, sondern als Lieferanten von HighTech-Materialien und Produkten. In

der Automobil-, Maschinenbau- und Medizintechnikindustrie oder der Bauwirtschaft sind technische Textilien oft der Schlüssel für neue Konzepte und Produkte. Deswegen ist die Innovationskraft der Textilindustrie für unseren Wirtschaftsstandort von außerordentlicher Bedeutung“, so die Ministerin. Textil hat Zukunft, insbesondere in Baden-Württemberg als textilem Stammland mit langer Tradition. Viele nennenswerte Unternehmen wie Dornier, Kelheim Fibres, ETTLIN und solidan haben ihren Firmensitz in dieser Region. Eine der wichtigsten europäischen Forschungseinrichtungen, die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) hat hier ihren Sitz. Da lag es nahe, die seit 2007 durch die Textilforschungsinstitute der Regionen um Aachen und Dresden veranstaltete Aachen-Dresden-Textile Conference um einen Partner aus Baden-Württemberg zu erweitern und die DITF als Organisatoren aufzunehmen.

Als Ausrichter der im jährlichen Wechsel an einem der drei Standorte stattfindenden Konferenz hatten die DITF in Stuttgart ihre Premierenveranstaltung. Die Textilkonferenz mit dem diesjährigen Partnerland USA stand im Zeichen zukunftsweisender textiltechnologischer Weiterentwicklungen und Umbrüche. Im Fokus standen unter anderem additive Fertigungsmethoden, wie z. B. der textile 3D-Druck, und Smart Textiles, die maßgeblich von IT-Konzernen aus den USA als intelligente Problemlöser ins Spiel gebracht werden. Unternehmer aus dem Textilmaschinenbau und der Textilindustrie zeigten aktuelle Entwicklungen, Produkte und Verfahren insbesondere für die Zukunftsfelder Mobilität und Gesundheit. Deutsche Textilforschungsinstitute präsentierten unter dem Dach des Forschungskuratoriums Textil e. V. zu diesen und noch vielen anderen Trendfeldern ihr langjähriges Know-how. Unter dem Motto „Von der Idee bis zur Praxis“ stellte eine eigene Transfersession erfolgreiche Kooperationsprojekte aus dem IGF-ZIM-Programm vor, in denen von Wissenschaftlern und Industrievertretern gemeinsam Produkte und Verfahren entwickelt und durch die Industrie erfolgreich umgesetzt wurden. Ergänzt wurde das Tagungsprogramm durch eine Ausstellung von Firmen und Instituten sowie über 100 wissenschaftlichen Postern. Drei der Posterpräsentationen wurden mit dem Poster-Award 2017 ausgezeichnet. www.aachen-dresden-denkendorf.de

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/ Basics Textilkennzeichnung – Ihr Weg durch den KennzeichnungsDschungel 16. Januar 2018, Filharmonie Filderstadt

Jetzt anmelden unter www.suedwesttextil.de/veranstaltungen, roedder@suedwesttextil.de oder +49 711 21050 - 23

Termine Forum Funktionalisierung 2018 und Thementag Am 24. und 25. Januar 2018 lädt die Hohenstein Group zu zwei hochkarätigen Veranstaltungen auf Schloss Hohenstein ein: Unter dem Titel „Forum Funktionalisierung“ werden gemeinsam mit den DITF Denkendorf wieder neue Aspekte der Funktionalisierung von Textilien vorgestellt. Der „Thementag“ am 25. Januar informiert ein fachinteressiertes Publikum zu den Schwerpunkten „Sicherheit & Bioökonomie“. Mehr unter www. hohenstein.de/FF2018 und www. hohenstein.de/thementag2018. Digitalgipfel 2018 – Wirtschaft 4.0 BW Im Rahmen der Initiative Wirtschaft 4.0 lädt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau am 5. Februar 2018 zum Digitalgipfel ein. Lassen Sie sich unter anderem von einer Keynote von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL und einem Impulsvortrag von Ulrich Dietz, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats der GFT Technologies SE, zu den Herausforderungen und Chancen von Wirtschaft 4.0 inspirieren. Mehr unter www.wirtschaft-digital-bw.de. Anwenderforum SMART TEXTILES In der Welt der Industrie 4.0 werden Produkte in Quantensprüngen intelligenter und sprengen dabei Branchengrenzen. Durch neue Geschäftsideen werden die mit vielfältigen Funktionen ausgestatteten Smart Textiles in allen Branchen auf dem Markt etabliert. Lassen Sie sich am 28. Februar 2018 in Berlin inspirieren! Mehr unter www.titv-greiz.de. 7. Fachkongress Composite Simulation Die Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) und der Carbon Composites BadenWürttemberg (CC BW) und laden gemeinsam vom 21. bis 22. Februar zum 7. Fachkongress Composite Simulation nach Augsburg ein. Die Themen des Kongresses sind Material- und Mikrostrukturmodellierung sowie Bauteil- und Prozesssimulation. Mehr unter www.afbw.eu.


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Technik + Umwelt

REACH-Registrierkosten für KMUs untragbar

Strompreis 2018

Eine im Auftrag der ECHA angefertigte Studie beleuchtet die Registrier-Problematik insbesondere für KMU-Unternehmen in der EU. Die ECHA-Studie bestätigt alle Befürchtungen: REACH-Registrierkosten für KMUs sind oft untragbar und Innovationsprozesse, auch für Alternativstoffe, werden völlig unterbunden. Die Kosten für die toxikologischen Gutachten, Analysen, etc. einer einzelnen Stoffregistrierung können nach dem Ergebnis dieser Studie im unteren Registrier-Mengenband 1 bis 100 t gerne 250 000 Euro überschreiten. Das ist für KMUs in der Regel nicht zu leisten und der Markt verarmt über diese ökonomische Selektion an Anbietern.

Foto: © iStock.com/Tryaging

Derzeit sind von ca. 145 000 Stoffen nur ca. 11 000, mit Zwischenprodukten ca. 16 000, tatsächlich registriert worden. Die Registrierdeadline läuft nur noch bis zum 31. Mai 2018. Damit droht in der EU nicht nur ein massiver Wegfall von Stoff-Anbietern sondern auch von Stoffen, besonders Spezialrohstoffen, der die gesamte Industrie und damit auch die Textilindustrie sehr hart treffen kann. Die Zunahme an REACHRestriktionen, Stoffverboten, Zulassungsverfahren, etc. verschärfen diese Situation zusätzlich. Über den kompletten Sachverhalt können Sie sich unter www. suedwesttextil.de/nachrichten/reach-registrierungsfrist-1706 informieren.

Der Südwesttextil-Partner ECG hat wieder einen Flyer mit einem kompakten Überblick über die gesetzlichen Belastungen für den Strompreis 2018 zusammengestellt. Weiterhin gibt es Möglichkeiten, diese Belastungen durch gezielte Nutzung von Sondertatbeständen zu reduzieren. Dazu ist jedoch eine immer größer werdende Zahl an Meldeverpflichtungen unbedingt zu beachten. Einen Überblick über diese zahlreichen Meldepflichten finden sich z. B. in dem von der ECG erstellten Meldepflichtenkalender. Von dort können sämtliche relevanten Meldepflichten in ein elektronisches Kalenderprogramm importiert werden. Den Strompreis-Flyer und den Meldepflichtenkalender gibt es zum Download unter www.suedwesttextil.de/nachrichten/ecg-flyer.

Textiler Flammschutz Es ist noch nicht lange her, da brannte in London der Grenfell-Tower völlig aus und 79 Menschenleben waren zu beklagen. Der Auslöser war ein defekter Kühlschrank, aber die Katastrophe wurde vor allem durch die nicht flammgeschützte Gebäudeverkleidung, die geradezu wie ein Brandbeschleuniger wirkte, verursacht. Auch in Deutschland führte der Bus-Brand auf der A 9 vor Augen, welche fatalen Wirkungen fehlender oder unzureichender Flammschutz/Brandschutz verursachen kann. Schnell wurden die Rufe nach verbesserten Flammschutzmaterialen in der EU Foto: iStock.com/Prathaan laut. Diese Materialien gibt es, und richtig eingesetzt, wirken sie wie eine Lebensversicherung. Doch wie lange werden wir im Brandschutz noch überhaupt in der Lage sein, das grundsätzlich bestehende hohe deutsche und europäische Schutzniveau für die Bürger aufrecht zu erhalten? Den kompletten Artikel gibt es zum Lesen unter www.suedwesttextil.de/nachrichten/textiler-flammschutz.

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Textil- und Modedialog 31. Januar 2018 Fabric Club M,O,C, Zusammenkommen ist ein Beginn Der Textil- und Modedialog geht in die nächste Runde. Unter dem Motto von Henry Ford „Zusammenkommen ist ein Anfang, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein

Der Textil- und Modedialog ist eine gemeinsame Veranstaltung der Partner Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie, Verband Lederbe-

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Jetzt anmelden unter www.suedwesttextil. de/veranstaltungen oder über VTB-Sekretariat@vtbbayern.de

Neu exklusiv für Mitglieder: Unser Kompetenzcenter Umwelt + Produkte Südwesttextil bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Expertise und Beratung in den immer herausfordernder werden Feldern „Umwelt – Innovation – Technologie – Textilchemie – Energie“. Das Spektrum reicht von REACH bis Abwasser, von Textilkennzeichnung bis Smart Textiles. Unser Fachreferent ist ein kenntnisreicher Beobachter der Regulierungsprozesse in Land, Bund und EU und kompetenter Berater der Unternehmen in einer Vielzahl von Themen. Diese finden Sie – vierteljährlich aktualisiert – in der downloadbaren Tabelle. Sie dient Ihnen zur regelmäßigen Überprüfung, welche Themen für Sie relevant sind und worauf Sie uns ansprechen können. Eine Übersicht zum kompletten umfangreichen Serviceangebot finden Sie unter www.suedwesttextil.de/verband unter der Rubrik „Kompetenzfelder – Umwelt + Produkte“ zum Download.


16  Zu guter Letzt

SÜDWESTTEXT

Dezember 2017 / Januar 2018 | Nr. 112

Fröhliche Weihnachten Südwesttextil wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches Jahr 2018.

»Auch mir hat eine Satiresendung schon einmal richtig aus der Seele gesprochen, als es dort hieß: Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.« Angela Merkel (*1954), deutsche Physikerin und Bundeskanzlerin

Impressum © Alle Rechte vorbehalten. Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers. Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e. V. Kernerstraße 59 70182 Stuttgart

Präsident Bodo Th. Bölzle

Telefon +49 711 21050-0 Telefax +49 711 233718 Internet www.suedwesttextil.de

Verantwortlich für Inhalt und Layout Simone Diebold

Hauptgeschäftsführer Peter Haas

Der Bezug der Südwesttext ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Druck DCC Kästl e.K. Ostfildern-Kemnat Auflage 1 350 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich


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