Welli 04 2024

Page 1


Ausgabe 4 | erscheint vierteljährlich | Dezember 2024 Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L. 353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1, NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 22 „Südtiroler Landwirt“ vom 06.12.2024 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue

Im Jahr 1974 wurde auf Orts-, Bezirks- und Landesebene die gemeinsame Leitung eingeführt – ein Modell, das sich seit einem halben Jahrhundert als erfolgreich erweist. Diese Besonderheit der Bauernjugend ist von großer Bedeutung, da sie die Gleichstellung der Geschlechter unterstreicht und verdeutlicht, dass jeder mit seinen individuellen Stärken und Fähigkeiten einen wertvollen Beitrag zu einer erfolgreichen Führung leistet. Mit großem Stolz blicke ich auf die lange Geschichte dieses Modells zurück, das nun schon so lange ein fester Bestandteil unserer Vereinsstruktur ist. Wir verdanken dies in erster Linie den Pionierinnen, die damals für diese zukunftsweisende Idee gekämpft haben, aber auch all jenen, die dieses wertvolle Konzept mit Engagement und Leidenschaft weitertragen.

Anna Knottner

SBJ-Landesleiterin

DAS MAGAZIN DER SÜDTIROLER BAUERNJUGEND

EIN BESONDERES JUBILÄUM

Ein halbes Jarhundert gemeinsame Führung

Seite 2—3

50 Jahre Doppelführung

PORTRÄT

Alle ehemaligen Landesleiterinnen werden vorgestellt

Seite 4—8

PRODUKTAKTION

Über 6.000 Taschen wurden verteilt

Seite 13

Ein halbes Jahrhundert gemeinsamer Führung 1974

Bereits 1971 begann die Bauernjugend mit der Mädchenarbeit, unterstützt vom Assessorat für Landwirtschaft. Maria Bertolini, zuständig für die Fortbildung und Haushaltungsschulen, engagierte sich besonders. 1974 erhielten die Mädchen durch eine Statutenänderung das Recht, Ämter zu übernehmen. Am 25. Jänner 1975 wurde Maria Clementi aus Montan die erste Landesleiterin. 1980 folgte eine weitere Statutenänderung, die Mädchen in allen Gremien gleiche Rechte zusprach, womit die partnerschaftliche Leitung besiegelt war...

Die Südtiroler Bauernjugend feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Seit 50 Jahren setzt die Organisation auf das Modell der Doppelführung, mit einem Landesobmann und einer Landesleiterin an ihrer Spitze. Diese Art der Leitung wurde 1974 eingeführt und ist seitdem ein fester Bestandteil der Struktur des Vereins.

Doch der Weg zu dieser Doppelführung war alles andere als einfach. Anfangs stieß die Idee, Mädchen in die Bauernjugend aufzunehmen, auf erheblichen Widerstand, vor allem seitens der Kirche. „Drei Stunden haben wir mit Bischof Gargitter damals in Brixen verhandelt“, erzählte Gottfried Klauser, der erste Obmann der Südtiroler Bauernjugend, beim 30-jährigen Jubiläum der Südtiroler Bauernjugend im Jahr 1999.

Die damaligen Verantwortlichen mussten viel Überzeugungsarbeit leisten, um die Aufnahme von Mädchen in die Organisation durchzusetzen. Nach intensiven Diskussionen und langem Drängen gab der damalige Bischof schließlich nach. Seit diesem entscheidenden Moment war es den Mädchen erlaubt, Mitglied der Südtiroler Bauernjugend zu werden. „Heute könnte man sich einen Verein, und vor allem die Bauernjugend ohne Mädchen

gar nicht mehr vorstellen“, so Raffael Peer. Die Ortsgruppen taten sich von da an viel leichter, da die Ausflüge viel besser ankamen, es bildeten sich auch viele neue Ortsgruppen und es wurden auch einige Kurse extra für die Mädchen angeboten.

„Die Doppelführung ermöglicht es uns, verschiedene Perspektiven in die Entscheidungsfindung einzubeziehen und somit ausgewogenere und fundiertere Entscheidungen zu treffen“, erklärt Anna Knottner, SBJ-Landesleiterin. „Wir sind stolz auf das, was wir und unsere Vorgänger bis heute alles erreicht haben, und freuen uns darauf, auch die nächsten Jahre gemeinsam zu gestalten“, sagt SBJ-Landesobmann Raffael Peer.

Wir stellen euch nun alle Landesleiterinnen vor, die seit 1975 im Amt waren:

Gottfried Klauser

Landesobmänner und Landesleiterinnen bis heute

Karl framba Maria clementi

Josef Dariz

Maria Riegler Ab 1986 Maria Rainer

leopold kager Rosi Gamper

Seppl lamprecht elke gruber

Walter Pardatscher karin höller

hannes dosser elisabeth wenter

sieghard alber christine tschurtschenthaler

vinzenz karbon Maria clementi

Schwelgen in Erinnerungen

Karl framba Martha Gamper

Zu diesem Anlass trafen sich die ehemaligen Landesleiterinnen am Montag, 2. Dezember 2024, um in Erinnerungen zu schwelgen und über alte Zeiten zu berichten.

Stefan Klotzner Rosi Gamper

Als die Einladung zum Treffen die ehemaligen Landesleiterinnen erreichte, freuten sie sich sehr darauf sich alle einmal wieder zu sehen. „Wir mussten uns wehren wie verrückt,“ erzählt Maria Clementi die erste Landesleiterin bei dem Treffen, „die Männer haben uns Frauen zu Beginn nicht viel Beachtung geschenkt, wir mussten uns sehr gut auf die Sitzungen vorbereiten, um gehört zu werden. Denn wir wollten nicht nur fürs Sticken, Kochen und Häckeln zuständig sein, auch bei den landwirtschaftlichen Themen wollten wir uns aktiv einbringen.“

seppl lamprecht Kathi Mittermair

Walter Pardatscher Ruth Messner

Mit einem Diaprojektor schauten sich die ehemaligen Landesleiterinnen alte Bilder, die im Archiv der Südtiroler Bauernjugend zu finden waren, an. Dabei erzählten sie begeistert von den alten Zeiten, wie zum Beispiel von dem gemeinsamen Fest mit der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend, von verschiedenen Protestaktionen, bei denen die Jungbauern und -bäuerinnen immer viel radikaler vorgehen wollten als die älteren Vertreter aus dem Bauernbund und von den verschiedenen Ausflügen wie z.B. nach Tunesien und Apulien. „Früher waren die Zeiten anders, ohne die Südtiroler Bauernjugend, wäre ich nie so weit gekommen, die Leute sind nicht so viel gereist und dies war oft die einzige Gelegenheit,“ erzählte Rosi Gamper.

georg reden elisabeth wenter

dosser christine tschurtschenthaler

wilhelm haller angelika springeth

1Unsere Landesleiterinnen mit ihren schönsten Erinnerungen

Alter: Am 29.08.1954 in Montan geboren

Sternzeichen: Jungfrau

Wohnort: seit meiner Hochzeit 1983 mit Matthias Ladurner in Meran Gratsch – Bamguat

Erlernter Beruf: Verwaltungssekretärin, Matura 1974

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Eine meiner ersten und schönsten Erinnerungen war die Einweihungsfeier in Frankenberg im Frühjahr 1975. Dort durfte ich vor den geladenen Gästen meine erste Rede halten. Nach meiner Ansprache erhielt ich ein besonderes Kompliment von Landeshauptmann S. Magnago: „Von der Jugend kann man lernen, in der Kürze liegt die Würze.“ Im Laufe der Zeit gab es viele weitere unvergessliche Momente. Dazu zählen der Kreuzstickwettbewerb und die anschließende Reise nach Graz zur Österreichischen Staatsmeisterschaft 1975 mit den beiden Gewinnerinnen. Ebenso erinnere ich mich gerne an die Trachtenschau im Waltherhaus 1979 und die Veröffentlichung des ersten Trachtenkalenders. Ein besonderes Ereignis war der erste Bauernjugendlandesball in Meran. Leider wurde mir damals während eines Friseurbesuchs in Bozen meine Tracht aus dem Auto gestohlen. So kam ich mit großer Verspätung und ohne Tracht in Meran an – ein denkwürdiger Abend! Auch die Landwirtschaftsmesse in Bozen, bei der ich am Stand der SBJ vertreten war, sowie die Rhetorikkurse mit Erwin Kiem am Karerpass bleiben unvergessen. Besonders stolz bin ich auf den erfolgreichen Wahlkampf für Maria Bertolini 1978. Die Begegnungen mit den Mädchen der Tiroler Jungbauernschaft zeigten mir, wie viel wir in Südtirol noch lernen und eigenständiger werden mussten. Ein weiterer Meilenstein war die Gründung des Südtiroler Jugendrings, bei der wir viele Abende intensiv debattierten. Unvergesslich bleibt auch der Besuch bei der Bayerischen Landjugend in München 1979 sowie die Einladung zur Grünen Woche 1980. Gemeinsam mit Landesobmann Karl Framba und dem Landesverband durfte ich an offiziellen Veranstaltungen teilnehmen, etwa im Reichstagsgebäude auf Einladung des deutschen Bundeslandwirtschaftsministers Ertl und bei einem Empfang im Hotel Kempinski zu Ehren des Bundespräsidenten, organisiert vom Deutschen Bauernverband. Nicht zu vergessen sind die vielen Reisen und die spannenden Wettbewerbe in Geschicklichkeit – bei denen die Mädchen leider nie mitmachen durften. Sicher habe ich einiges vergessen, aber eines ist klar: Es war eine wunderbare und prägende Zeit.

Was konntest du aus dieser Erfahrung mitnehmen, das du auch in anderen Bereichen deines Lebens anwenden kannst?

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, unterschiedliche Meinungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, um gemeinsam Lösungen zu finden, mit denen alle zufrieden sind. Auch wurde mir bewusst, dass sich Mädchen oft besonders anstrengen müssen, um nicht nur als passables Beiwerk wahrgenommen zu werden, sondern ihren eigenen Platz zu behaupten. Ein weiterer wertvoller Aspekt war die Bedeutung von Netzwerken – sie aufzubauen und zu pflegen lohnt sich, da sie in vielen Lebensbereichen Unterstützung und Möglichkeiten bieten. Schließlich ist es ein besonderes Geschenk, im ganzen Land Menschen zu kennen und Freundschaften zu pflegen, die bis heute Bestand haben. 6 Jahre sind eine lange Zeit und es gibt nicht von Allem Fotos und Erinnerungen.

Martha Gamper

Alter: 70 Jahre

Sternzeichen: Wassermann

Wohnort: Saltaus

Beruf: Kunst-Erzieherin in Pension

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Die Vorbereitung auf die 75 Jahr Feier des Südtiroler Bauernbundes in Sterzing und die erste Trachtenschau alter und erneuerter Trachten.

Was konntest du aus dieser Erfahrung mitnehmen, dass du auch in anderen Bereichen deines Lebens anwenden kannst?

Einbringen von Fähigkeiten und Fertigkeiten in Haushalt und Freizeit, Organisationstalent entwickeln, Harmonie leben und Kennenlernen von Land und Leuten.

Alter: 64 Jahre

Sternzeichen: Stier – Stierschädel hab ich immer noch, war mir in diesen 40 Jahren als Bäuerin oft hilfreich!

Wohnort: Itzlranggen, Österreich

Beruf: Alt-Bäuerin

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Die Wanderungen und Stammtischrunden mit der OG Zwölfmalgreien. Die Landessternfahrten und Handarbeitswettbewerbe. Was hat dich motiviert, die Rolle der Landesleiterin zu übernehmen und was würdest du Frauen raten, die heute eine Führungsrolle in der SBJ anstreben? Motiviert hat mich mein „Herzgluat„ für die BJ und die vielen Bekanntschaften in allen Bezirken. Mein Rat: Bleib dir selbst treu. Lass dich nicht manipulieren, sondern folge der inneren Weisung mit Hausverstand. Bleib bodenständig mit Natur und Landwirtschaft verbunden und bemühe Dich, ein Vorbild im Reden und Auftreten mit Handschlagqualität zu sein.

Geburtsdatum: 09.04.1961

Sternzeichen: Widder

Wohnort: Wohnte bis zur Heirat mit Toni Eisendle aus Niederdorf in Innichen Beruf: Schulsekretärin

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Viele schöne, zu Herzen gingen mir immer die jährlichen Generalversammlungen im „Waltherhaus“ . Am erhebendsten empfand ich aber das Grossereignis zum Tiroler Gedenkjahr 1984 in Innsbruck: Grosser Festakt mit Jungbauern aller 3 Tiroler Landesteile im Congress mit anschliessendem großen Festumzug durch Innsbruck.

Was hat dich motiviert, die Rolle der Landesleiterin zu übernehmen und was würdest du Frauen raten, die heute eine Führungsrolle in der SBJ anstreben? Die Beweggründe, das Amt der Landesleiterin zu übernehmen waren: Verantwortung für alle Mädchen in der Südtiroler Bauernjugend zu übernehmen, Bindeglied zwischen den Bezirken und Ortsgruppen zu sein. Großer Idealismus, auch wenn Bozen von Innichen weit entfernt war.

Ich würde den Frauen, die heute dieses Amt übernehmen, raten, viel Idealismus mitzubringen, Aufgaben lernen zu delegieren und persönliche Kontakte zu fördern – auch mit etwas Verzicht auf nur digitale Medien

Alter: 65

Sternzeichen: Steinbock

Wohnort: Andrian - Desenzano

Beruf: Bäuerin mit Agritourismo

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Landesversammlung, Kontakt mit jungen Leuten im Bezirk und auf Landesebne und zu Jungbauern und bäuerinnen aus dem gesamten Aplenraum. Was konntest du aus dieser Erfahrung mitnehmen, dass du auch in anderen Bereichen deines Lebens anwenden kannst?

Das Oragnisieren war für mich gutes Rüstzeug für ehrenamtliche Arbeit in Vereinen.

Rosi Gamper

Kathi Mittermair

Alter: 60 Jahre

Sternzeichen: Skorpion

Wohnort: Aldein, Stimpflhof

1993-1997

Beruf: Ausbildung als Sekretärin/Bürofachkraft, seit 25 Jahren als Bäuerin und „Allrounderin“ auf dem Stimpflhof tätig

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Wenn ich auf meine „SBJ-Zeit“ zurückdenke, dann fallen mir die vielen jungen Menschen ein, die ich kennenlernte und mit denen ich arbeiten durfte. Es entwickelten sich daraus viele Bekanntschaften und Freundschaften, wovon einige bis heute andauern und auch noch sehr gepflegt werden.

Besonders bei den Sarnern, die immer freundlich sind, musste/konnte man sich für eine echte Freundschaft anstrengen, aber wenn man sie erlangt hat, dann bleibt sie bestehen.

Sehr oft denke ich auch an die Zeit mit dem damaligen Landesobmann der SBJ Seppl Lamprecht zurück, mit dem ich sehr sehr gut zusammengearbeitet habe und mit dem mich ebenso eine tiefe Freundschaft über die Bauernjugendzeit hinaus verband. Sein früher und plötzlicher Tod traf mich und wahrscheinlich auch sehr viele andere „SBJler“ tief. Was hat dich motiviert, die Rolle der Landesleiterin zu übernehmen und was würdest du Frauen raten, die heute eine Führungsrolle in der SBJ anstreben?

Ich war neugierig und voller Tatendrang, hatte Lust meine Ideen einzubringen, gemeinsam mit gleichgesinnten jungen Menschen Verantwortung zu übernehmen und Anliegen und Vorstellungen der Jugend und der Landwirtschaft weiterzubringen. Es ist uns auch einiges gelungen, auch wenn wir hin und wieder eine Niederlage oder eine „Kopfwäsche“ einstecken mussten (aber auch davon lernt man fürs Leben).

Frauen die eine Führungsposition anstreben, sollen sich im Klaren sein, dass eine Führungsrolle nicht nur repräsentieren heißt, sondern auch Arbeit und dass man klar definierte Zielsetzungen haben sollte und diese auch vertreten soll und muss. Das bedeutet auch manchmal unangenehme Dinge anzugehen und ins Kreuzfeuer der Kritik zu geraten. Aber gerade an diesen Dingen wächst und reift man im Leben.

Frauen würde ich raten, dass sie sich nicht zu sehr Selbstzweifeln hingeben und die eigene Leistung zu sehr hinterfragen, sondern einfach mit Mut/Schneid und klaren Zielsetzungen die Dinge angehen, denn Frauen könnens genauso wie Männer.

Die Doppelbesetzung von Führungspositionen ist auch deshalb eine gute Kombination, da sie die Anliegen und Probleme aus der Sichtweise von beiden Geschlechtern berücksichtigt und deshalb mit Sicherheit bessere Lösungen hervorbringt.

Elke Gruber

Alter: 53

Sternzeichen: Widder

Wohnort: Bozen

Beruf: Angestellte und Nebenerwerbsbäuerin

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Die Generalversammlungen und Bezirksversammlungen an denen ich teilnehmen durfte. Jede einzelne dieser Veranstaltungen zeugt von der geballten Kraft, die von der Gemeinschaft ausgeht und wie viel man zusammen erreichen kann. Dabei kam die Geselligkeit nie zu kurz.

Was konntest du aus dieser Erfahrung mitnehmen, dass du auch in anderen Bereichen deines Lebens anwenden kannst? Eigentlich alles. Die SBJ hat mich geprägt, mir Mut gemacht Verantwortung zu übernehmen. Auch als Frau. Ich habe gelernt, wie viel man im Team erreichen kann.

Alter: 54 Jahre

Sternzeichen: Zwilling

Wohnort: Villnöß, Valtinerhof

Beruf: Landwirtschaftliche Unternehmerin und Bäuerin, Landesangestellte in der Abteilung Landwirtschaft

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: die erste Mitgliederversammlung im vollbesetzten Waltherhaus mit der Vergabe des Jungbergbauernpreises Was hat dich motiviert, die Rolle der Landesleiterin zu übernehmen und was würdest du Frauen raten, die heute eine Führungsrolle in der SBJ anstreben? In der Landesführung habe ich einen besseren Einblick in die Führung und Aufgaben der SBJ bekommen, das hat mich motiviert als Landesleiterin zu kandidieren. Jungen Frauen rate ich, sich nicht von ihrem Ziel abbringen zu lassen und die eigen Ideen und Überzeugungen immer im Auge zu haben und umzusetzen; die eigene Motivation auch bei Widerständen beizubehalten; offen zu sein für die Vorschläge und Anliegen der Jungbauern und -bäuerinnen.

Alter: 49 Jahre

Sternzeichen: Stier

Wohnort: Meran

Beruf: Landwirtin

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Die tolle Gemeinschaft, ein Zusammengehörigkeitsgefühl, viele Freundschaften und Bekanntschaften im ganzen Land, tolle Veranstaltungen und Aktionen, das Gefühl mitreden und auch etwas bewirken zu können und Zukunft zu gestalten, viel Lachen und Freude. Was konntest du aus dieser Erfahrung mitnehmen, dass du auch in anderen Bereichen deines Lebens anwenden kannst? Gemeinschaft leben, miteinander reden und umgehen, offen sein für Vieles und Neues, immer Neues wagen, organisieren, sich getrauen seine Meinung zu sagen, Rhetorik, Begeisterung für die Tätigkeit, sich informieren und hinterfragen und eine eigene Meinung haben, die SBJ war für mich Schule des Lebens. Von Herzen wünsche ich diese Erfahrung und Bereicherung vielen jungen Menschen. Nützt die Chance. 2001-2005

Alter: 43 Jahre

Sternzeichen: Wassermann

Wohnort: Ritten

Beruf: Rechtsanwaltssekretärin

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: In einer Gruppe von Gleichgesinnten lange für ein Ziel/Projekt zu arbeiten und sich gemeinsam über den Erfolg zu freuen. Die entstandenen Freundschaften, die auch heute noch bestehen. Die Landeslehrfahrten! ...

Was hat dich motiviert, die Rolle der Landesleiterin zu übernehmen und was würdest du Frauen raten, die heute eine Führungsrolle in der SBJ anstreben?

Als junge Frau habe ich die Gelegenheit ergriffen, mich federführend in die größte Jugendorganisation des Landes einzubringen, um gemeinsam mit vielen Weggefährten etwas zu bewirken.

Ich würde ihnen raten, sich darauf einzulassen und die intensive Zeit zu genießen!

Elisabeth Wenter

Alter: 35 Jahre

Sternzeichen: Krebs

Alter: 40 Jahre

Sternzeichen: Löwe

Wohnort: Kurtatsch

Beruf: Sozialbetreuerin

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Es gab viele wunderschöne Erlebnisse als Landesleiterin in der BJ. Doch das schönste war sicher die Milchaktion. Das war, bevor es die Produktaktion auf Landesebene gegeben hat und ich war noch Ortsleiterin. Bei dieser Aktion haben wir vor jede Haustür einen Liter Sextner Milch gestellt und ein Kärtchen angebracht mit: „Guten Morgen wünscht die Sextner Bauernjugend“. Die Resonanz war riesig.

Was konntest du aus dieser Erfahrung mitnehmen, dass du auch in anderen Bereichen deines Lebens anwenden kannst? Ich denke die Bauernjugend war in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung. Dadurch habe ich meinen Mann kennen gelernt und wir haben jetzt 4 Kinder. Aber durch die Zeit als Landesleiterin konnte ich auch in viele Bereiche hineinschauen, positive Erfahrungen sammeln, lernen schwierigen Situationen zu meistern und durchzuhalten wenn es einmal schwierig wird. Bauernjugend ist eine Schule fürs Leben.

Wohnort: Kampenn - Kohlern

Beruf: Umwelttechnikerin

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: In meiner Zeit bei der Bauernjugend gab es nicht das schönste Ereignis sondern unzählige Erlebnisse. Überwältigend war für mich jede Landesversammlung als Landesleiterin. Besonders war die 50-Jahrfeier der Südtiroler Bauernjugend. Angenehm überrascht war ich oft von unseren Ortsgruppen, da diese in ihrer Vielfalt das Herz der Südtiroler Bauernjugend sind. Dankbar bin ich über die vielen Möglichkeiten welche ich erhalten habe und froh über jeden Ausschuss sowie den Mitarbeiterinnen im Büro mit denen ich zusammenarbeiten konnte.

Was hat dich motiviert, die Rolle der Landesleiterin zu übernehmen und was würdest du Frauen raten, die heute eine Führungsrolle in der SBJ anstreben? Motiviert das Amt der Landesleiterin zu übernehmen hat mich der Rückhalt von den Bezirken und den Ortsgruppen. Ich würde jeder Frau in der Bauernjugend raten: „Wenns die reizt so nimm deinen Mut zom, getrau di oanfoch jo zu sogen und probiers!“ Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man nicht verliert sondern nur gewinnt. Es ist wichtig sich neuen Herausforderungen zu stellen und somit auch einen neuen Weg zu gehen.

Alter: 21 Jahre

Sternzeichen: Waage

Wohnort: Lajen

Beruf: Studentin für Ernährungstherapie

Schönste Erinnerung/Erlebnis bei der SBJ: Es gibt unzählige schöne Erinnerungen und Erlebnisse bei der SBJ. Eine meiner schönsten Erinnerungen war jedoch die Reise mit der Landesführung nach Brüssel zum European Congress of Young Farmers, wo wir die Möglichkeit hatten uns auch mit anderen Nationen auszutauschen.

Was konntest du aus dieser Erfahrung mitnehmen, dass du auch in anderen Bereichen deines Lebens anwenden kannst? Für mich bedeutet die Zeit bei der SBJ auch immer ein persönlicher Wachstum und ständiges Lernen. Durch die Reden, die wir halten dürfen, entwickeln wir auch sehr viele rethorische Fähigkeiten, die auch in anderen Bereichen des Lebens hilfreich sind. Besonders schön für mich ist jedoch der Kontakt zu den Mitgliedern. Man lernt viele Menschen, auch über die Landesgrenzen hinaus kennen und mit einigen bleibt der Kontakt auch für ein Leben lang bestehen.

Angelika Springeth
2017-2023
Anna Knottner
...Bilder aus dem Fotoarchiv

Mitgliederversammlung

„Junge Träume, große Ziele“, so lautet das Motto der 55. Ordentlichen Mitgliederversammlung am 16. März 2025 im Waltherhaus in Bozen. Höhepunkte der Versammlung sind die Vergabe des Raiffeisen- Jungbergbauernpreises, sowie die Wahl der neuen Landesführung. Ebenfalls ausgezeichnet werden die Gewinner des Projekts Ge(r)meinsam sowie die drei besten Fotos des SBJ-Fotowettbewerbs „Brauchtum vor die Linse“. Die Bezirke Vinschgau und Eisacktal werden zwei lustige Bezirkseinlagen vorbereiten. Durch den Tätigkeitsbericht und die Tätigkeitsvorschau erfahren die Mitglieder was auf Landesebene los ist und können sich die Termine inzwischen schon frei halten. Die Mitgliederversammlung beginnt um 8.30 Uhr mit einem Wortgottesdienst.

Fotowettbewerb

Alle Ortsgruppen der Südtiroler Bauernjugend sind herzlich eingeladen, Fotos einzusenden, die das Motto „Brauchtum“ verkörpern.

Sei es ein Dorffest, traditionelles Handwerk oder alltägliche Momente in den Ortsgruppen – haltet alles in einem Foto fest. Der Fotowettbewerb startet jetzt! Die Fotos können bis 10. Jänner eingereicht werden und die Gewinner werden bei der Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend am 16. März 2025 ausgezeichnet. Dort werden die besten Fotos präsentiert und geehrt.

Die Südtiroler Bauernjugend freut sich auf zahlreiche kreative Bilder aus den Ortsgruppen. Schickt eure Fotos an bauernjugend@sbb.it oder gebt sie persönlich im Landessekretariat der Südtiroler Bauernjugend ab.

MwSt.-Schuld

16. Februar 2024

Alle Ortsgruppen, die zwischen dem 1. Oktober und 31. Dezember eine Veranstaltung organisiert und damit gewerbliche Einnahmen erwirtschaftet haben, müssen die MwSt.-Schuld am 16. Februar mittels F24 elektronisch einzahlen. Wenn das SBJ-Landessekretariat die Zahlung vornehmen soll, ist der Auftrag dazu von den Ortsgruppen schriftlich, mittels F24 Formular bis zum 5. Februar zu erteilen. Es gilt der Steuerkodex 6034.

Online-Formular: sbj.it/service/ online-rechner

Mitgliedsbeitrag 2024

Jedes Mitglied hat die Pflicht, den SBJ-Jahresbeitrag innerhalb des vorgeschriebenen Termins zu zahlen. Die Landesleitung legt für das Jahr 2024 eine Empfehlung in Höhe von 5-10 Euro fest.

Steuererklärung

Das SBJ-Landessekretariat bietet den Ortsgruppen auch heuer wieder den Service an, die Steuererklärungen REDDITI EnC für das Geschäftsjahr vom 1. September 2023 bis 31. August 2024 auszuarbeiten. Die SBJ-Ortsgruppen können die Unterlagen bis spätestens Freitag, 11. Jänner 2025 im SBJ-Landessekretariat abgeben.

Zuaglost – der Podcast des „Südtiroler Landwirt“

Die neue Episode ist online: Die Pionierin: Wie die Bauernjugend zu ihrer Doppelspitze kam

Im Jahr 1974 – wenige Jahre nach ihrer Gründung – beschloss die Südtiroler Bauernjugend, ihre Gremien auf Orts-, Bezirks- und Landesebene mit einer Doppelspitze zu besetzen, bestehend aus einem Mann und einer Frau. Die erste Landesleiterin in der Geschichte der Bauernjugend, Maria Clementi, erzählt in dieser Folge, wie sie zu diesem Amt kam, welche Aufgaben die Mädchen in den ersten Jahren in der Bauernjugend hatten und was sie aus ihrer Zeit als Landesleiterin für ihr Leben mitgenommen hat.

» Zum Podcast

Bauernjugendseminar „Alles aus Ton“

Am 25. und 26. Oktober fand das jährliche Bauernjugendseminar der Südtiroler Bauernjugend statt, welches in diesem Jahr ganz unter dem Motto „Alles aus Ton“ stand. Zahlreiche Mitglieder kamen zusammen, um den Werkstoff Ton besser kennenzulernen und kreativ zu verarbeiten.

Zu Beginn des Seminars führte die Referentin Katja Battisti die Teilnehmerinnen in die Grundlagen des Töpferns ein. Sie erklärte ausführlich die unterschiedlichen Eigenschaften und die Konsistenz des Tons und gab wertvolle Hinweise, worauf es bei der Bearbeitung ankommt. Der Ton, so erfuhren die Teilnehmerinnen, ist ein vielseitiges Material, das viel Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert, um es in die gewünschte Form zu bringen.

„Es ist schön zu sehen, wie viel Freude und Kreativität beim Töpfern entstehen“

Schenk - SBJ-Landessekretärin

Nach dieser Einführung gab Katja Battisti einen Überblick über die verschiedenen Techniken, mit denen man Ton bearbeiten kann. Der Vormittag stand im Zeichen der Plattentechnik: Bei dieser Technik wird der Ton zunächst zu dünnen Platten ausgerollt, die dann in unterschiedliche Formen gebracht und miteinander verbunden werden.

Nach der Mittagspause widmeten sich die Teilnehmerinnen der sogenannten Pinchtechnik. Bei dieser Technik wird der Ton mit den Fingern sanft zu einer Form gedrückt und modelliert. Von schlichten, funktionalen Schalen über dekorative Gefäße bis hin zu kunstvoll gestalteten Tassen mit Deckeln war alles vertreten. Um Risse zu vermeiden, werden die Kunststücke nun luftgetrocknet, bevor sie bei etwa 1000 Grad Celsius im Brennofen gebrannt werden.

Doch das Seminar war damit noch nicht zu Ende: Am 16. November trafen sich die Teilnehmerinnen erneut, um die getrockneten und gebrannten Werke zu glasieren und zu veredeln.

» Einige der Werke die beim SBJ-Seminar entstanden sind.

» Das Ergebnis konnte sich bei allen Teilnehmerinnen sehen lassen.

Über 6.000 Taschen wurden zu den Gewinner*innen der Aktion „So(g) frisch“ gebracht – Bauernjugend ruft mit großer Verteilungsaktion zum Kauf heimischer Produkte auf.

Heimische Produkte bevorzugen: Das ist die Botschaft der Südtiroler Bauernjugend, die sie am 30. November in alle Täler Südtirols getragen hat. 6.000 Menschen haben beim Online-Ratespiel der Aktion „So(g) frisch“ mitgemacht und eine Stofftasche mit heimischen Qualitätsprodukten gewonnen, die von über 1.000 Freiwilligen persönlich überreicht wurde.

„Strahlende Gesichter und glänzende Kinderaugen waren unser größter Dank“, so Landesobmann Raffael Peer. „Wir hoffen, dass die Gewinner beim nächsten Einkauf zu Südtiroler Produkten greifen.“ Auch Landesleiterin Anna Knottner betont: „Wer heimische Produkte kauft, sichert Arbeitsplätze, schafft Wertschöpfung und vermeidet Verkehr.“

Regional einkaufen ist gut für Mensch und Land Hinter der Aktion der Südtiroler Bauernjugend steht eine große Botschaft: Heimische Produkte sollen beim Einkauf bevorzugt werden. Wer beim Einkauf heimischen Produkten den Vorzug gibt, sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung und trägt dazu bei, unnötigen Verkehr zu vermeiden. „Wie die Zukunft in Südtirol ausschauen wird, entscheidet jeder Einzelne auch mit dem, was er in seinen

Einkaufskorb legt“, unterstreicht die SBJ-Landesleiterin Anna Knottner. Auch an Weihnachten sind Geschenkkörbe gefüllt mit einheimischen Lebensmitteln eine beliebte Möglichkeit, jemandem eine Freude zu bereiten. Deshalb möchte die SBJ mit dieser Aktion auch dazu aufrufen, an Weihnachten seinen Liebsten ein Stück Heimat zu schenken.

Viele Überraschungsgeschenke

DEIN E E r N ähru N g. dein südtiroler bauer.

Große Herausforderung gemeistert Vier Wochen lang hat sich die Südtiroler Bauernjugend auf diese Herausforderung vorbereitet. Die Bauernjugend-Bezirke haben die insgesamt 6.000 Stofftaschen mit den verschiedenen Produkten gefüllt und die Ortsgruppen haben diese zu den Gewinnern nachhause gebracht. Vor allem in den Städten war der Zuspruch enorm. Anna Schenk, Landessekretärin der Südtiroler Bauernjugend zu dieser logistischen Herausforderung: „Alleine im Sarntal waren 226 Taschen zu verteilen, in Brixen waren es knapp 200. Jede Ortsgruppe der Südtiroler Bauernjugend war an der Aktion beteiligt. Über 1.000 freiwillige Helfer haben Unglaubliches geleistet. Wir sind sehr stolz auf sie und dankbar, denn ohne die Funktionäre wäre diese Aktion nicht möglich gewesen.“ Als kleine Aufmerksamkeit erhalten alle Ortsgruppen einen Rabatt von 10% auf bestimmte Waren wie Südtiroler Bauernschürzen, T-Shirts, Schildmützen und Wintermützen im SBJ-Shop.

Die Stofftasche war gefüllt mit heimischen landwirtschaftlichen Qualitätsprodukten: Südtiroler Äpfel, Südtiroler Milch, Kartoffeln aus dem Pustertal, Südtiroler Apfelsaft oder Apfelmus oder Apfelchips, Südtiroler Kräutertee und Struzen Chips aus regionalem Roggenmehl. In der Tasche war zudem ein Malheft für Kinder und eine „So(g) frisch“-Broschüre.

Genossenschaften ermöglichen Aktion

In Südtirol ist die Landwirtschaft fest in Familienhand. Die bäuerlichen Familienbetriebe sind somit auch für Südtirol

starke Wurzeln für eine starke Zukunft.

Hinter der Aktion der Südtiroler Bauernjugend stehen

starke Partner: der Südtiroler Bauernbund und die Initiative

Dein Südtiroler Bauer, der Rote Hahn, der Pflegerhof, die Südtiroler Milchwirtschaft, das Südtiroler Apfelkonsortium, die Pustertaler Saatbaugenossenschaft, die VOG Products, die Ultner Brot KG - das Brot mit Qualitätszeichen Südtirol, der Raiffeisenverband Südtirol sowie die Medienpartner

Südtiroler Landwirt und Dolomiten und unser Werbepartner Prograf & Stickprofi.

Vollwert-Brot & Feinbäckerei Panificio e pasticceria

Bauernjugendlehrfahrt nach Graz

Am frühen Morgen des 22. November startete die Gruppe bestehend aus 44 Teilnehmern von Bozen in Richtung Graz. Von Technik, Innovation, Kulinarik und Kultur war beim Programm alles dabei.

Technik und Innovation an Tag eins

Nach einer frühen Abfahrt um 4:30 Uhr führte die Reise zunächst zur Firma Konrad Forsttechnik in Österreich, einem bekannten Produzenten innovativer Maschinen für die Forstwirtschaft. Die Besichtigung gab spannende Einblicke in modernste Forsttechnik und kam bei den Teilnehmern sehr gut an. Im Anschluss ging es für die Gruppe zum gemeinsamen Mittagessen, bevor die Reise mit einem außergewöhnlichen Programmpunkt fortgesetzt wurde: der Besichtigung einer Insektenzucht. Die innovative Produktion proteinreicher Insektenprodukte war sehr spannend und bot einen Einblick in nachhaltige Ernährungsformen der Zukunft. Nach der Weiterfahrt nach Graz ließ die Gruppe den Tag mit einem gemütlichen Abendessen ausklingen.

Steirische Spezialitäten

Nach dem Frühstück im Hotel begann der Samstag mit einer Besichtigung der Produktion von Kürbiskernöl bei Steirerkraft. Nachdem die Teilnehmer einen Einblick in die Ölgewinnung von Früher und heute bekamen, konnte das Produkt im Anschluss noch in verschiedensten Kombinationen verkostet werden. Mittags stand ein Besuch im Weingut Buschenschank Bernhart auf dem Programm, wo nicht nur gegessen, sondern auch die steirischen Weine verkostet wurden. Am Nachmittag wurde es dann süß, denn es stand die Besichtigung der Schokoladenmanufaktur Zotter auf dem Programm. Die Besichtigung begann mit einem Film über das Unternehmen, bevor es dann zum zweiten Teil der Führung ging. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten selbst von einer Station

zur nächsten gehen und die verschiedensten Arten von Schokolade verkosten. Am Abend ging es für die Gruppe noch zum Grazer Schlossberg mit anschließendem Essen in einer der schönsten Locations der Stadt. Während des Essens konnten die Teilnehmer einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt genießen.

Action und Rückkehr

Der Sonntag begann nach einem letzten Frühstück im Hotel mit der Rückreise Richtung Heimat. Nach dem letzten gemeinsamen Mittagessen bereitete sich die Gruppe auf den letzten Programmpunkt vor: ein aufregendes Rennen auf der Indoor-Kartbahn Rosental. Gegen 20:00 Uhr kehrte die Gruppe voller neuer Eindrücke und Erlebnisse nach Bozen zurück. Die Reise war ein voller Erfolg, geprägt von spannenden Besichtigungen, köstlichen regionalen Speisen und netten Bekanntschaften.

„Bitte schaut auf euch“

Die mentale Gesundheit wird auch in der Landwirtschaft immer mehr ein Thema, denn sie ist das Fundament für ein gutes Leben und ein erfolgreiches Arbeiten. Wie die mentale Gesundheit gefördert werden kann und wie man gut durch schwierige Zeiten kommt, war Thema einer Fachtagung der bäuerlichen Organisationen in Partnerschaft mit der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft auf der Haselburg in Bozen.

Bäuerinnen und Bauern stehen oft unter Mehrfachbelastungen: Arbeit in der Landwirtschaft, Nebenerwerb, Familie und Ehrenämter führen nicht selten zu Stress und Überforderung. Psychologin Lisa Gamper, die selbst von einem Bergbauernhof stammt, betonte die Wichtigkeit, Prioritäten zu setzen und regelmäßig Auszeiten einzuplanen – gerade in arbeitsreichen Zeiten.

„Wir sollten mindestens einmal am Tag auf ein positives Erlebnis achten und diesen Moment genießen. “
Lisa Gamper

Bereits kleine Veränderungen im Alltag können große Wirkung zeigen, indem sie helfen, den Kopf freizubekommen und neue Energie zu schöpfen.

Mentalcoach Valentin Piffrader hob hervor, wie entscheidend mentale Flexibilität für Resilienz ist. Gedanken, Gefühle und Verhalten bewusst wahrzunehmen,

ermöglicht es, bessere Entscheidungen zu treffen. Übungen wie das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs oder der Fokus auf positive Erlebnisse können die mentale Stärke nachhaltig fördern. Ebenso ist es wichtig, sich auf eigene Stärken zu konzentrieren, Ziele klar zu definieren und mit Begeisterung anzugehen, auch wenn Projekte nicht immer nach Plan verlaufen.

Wenn Belastungen zu hoch werden oder Konflikte innerhalb der Familie auftreten, bietet die Lebensberatung für bäuerliche Familien Unterstützung. Gemeinsam mit freiwilligen Beraterinnen und Beratern werden Wege aus schwierigen Situationen gesucht, um Zuversicht zurückzugewinnen. Auch die Notfallseelsorge des Weißen Kreuzes hilft in akuten Krisen wie schweren Unfällen oder plötzlichen Todesfällen. Sie fördert Sicherheit, Ruhe, Verbundenheit und schenkt neue Hoffnung.

Bei der Fachtagung zur mentalen Gesundheit in der Landwirtschaft betonten Vertreter wie Landesrat Luis Walcher, SBB-Landesobmann Daniel Gasser und Bezirksbäuerin Heidi Margesin die Bedeutung, auf die eigene psychische Gesundheit zu achten. Nur wenn es der Bäuerin und

» Gemeinsam haben die vier bäuerlichen Organisationen eine Fachtagung zur mentalen Gesundheit organisiert.

dem Bauern gutgeht, kann auch der Hof erfolgreich geführt werden. Gemeinsam sollten die vorhandenen Netzwerke genutzt und das Thema weiter in den Mittelpunkt gerückt werden, um seelische Gesundheit als Fundament für ein starkes bäuerliches Leben zu sichern.

Die Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsmann

In einem sonnigen Fischerdorf legt ein Fischer mit seinem kleinen Boot am Pier an. Er hat einen großen Thunfisch gefangen.

Ein Berater, der gerade Urlaub macht, beobachtet den Fischer bereits seit einigen Tagen. Er gratuliert ihm zum heutigen Fang und fragt: „Wie lange warst Du auf See, um diesen Fisch zu fangen?“

Der Fischer antwortet: „Nur ein paar Stündchen.“ Daraufhin fragt der Berater: „Warum bleibst Du nicht länger auf See, um mehr Fische zu fangen?“

Der Fischer erwidert: „Dieser Fang reicht mir, um meine Familie für ein paar Tage zu versorgen.“

Der Berater ist verwundert: „Was tust Du denn mit dem Rest des Tages?“

Der Fischer erklärt: „Ich fahre nach Hause. Nach dem Mittagessen gehe ich mit meiner Frau spazieren und mache eine Siesta. Dann spiele ich mit meinen Kindern. Abends kommen Freunde, wir genießen den Fisch, trinken Wein und philosophieren über Gott und die Welt. Wie Du siehst, habe ich einen gut ausgefüllten Tag.“

Der Berater antwortet: „Ich habe studiert und kann Dir helfen. Wenn Du den ganzen Tag fischen gehst, fängst Du mehr Fische. Dann kannst Du die übrigen Fische verkaufen. Von dem Erlös kannst Du bald ein größeres Boot kaufen. Für dieses Boot heuerst Du zwei, drei Fischer an. Ihr werdet so viel fischen, dass Du schon bald mehrere Boote kaufen und eine eigene Flotte aufbauen kannst. Statt an einen Händler verkaufst Du die Fische direkt an eine Fischfabrik. Bald wirst Du soviel verdienen, dass Du eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen kannst. So sparst Du Geld und kannst die Produktion und den Vertrieb selbst kontrollieren.“ Der Berater wurde ganz euphorisch bei diesen Gedanken.

Der Fischer erwidert unbeeindruckt: „Und wie lange wird das dauern?“

„So etwa 15 bis 20 Jahre“, erklärt der Berater.

„Und was ist dann?“, fragt der Fischer. „Dann kommt das Allerbeste“, antwortet der Berater: „Wenn die Zeit reif ist, verkaufst Du Dein Unternehmen und kannst aufhören zu arbeiten. Du kannst morgens ausschlafen, zum Spaß noch ein wenig fischen gehen und den restlichen Tag mit Deiner Familie und Deinen Freunden genießen.“

„Aber genau das tue ich doch jetzt schon“, sagt der Fischer, „nur dass meine Kinder dann aus dem Haus sind.“

Rückbesinnung auf das Wesentliche: Was ist wirklich wichtig?

Die Geschichte vom Fischer und Geschäftsmann zeigt, dass mehr nicht immer besser oder einfacher bedeutet. Es ist gut zu wissen, was im Leben wirklich wichtig ist und die Lebenszeit entsprechend zu gestalten.

Für die Weihnachtszeit wünscht die Südtiroler Bauernjugend euch besinnliche Stunden und ein frohes Weihnachtsfest.

Für das Jahr 2025 Gesundheit, Glück und viel Freude bei euren Tätigkeiten für die Südtiroler Bauernjugend.❗

Impressum

Eigentümer und Herausgeber: Südtiroler Bauernbundgenossenschaft

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen

Druck: Longo AG • SpA

Schriftleitung:

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen

Tel.: 0471 999401

E-Mail: bauernjugend@sbb.it

Chefredakteur: Bernhard Christanell

Redaktion: Anna Schenk, Magdalena Dissertori und Sandra Scarizuola Grafisches Konzept: Effekt GmbH

R.O.C.: 006699

Fotos: SBJ, Pixabay

Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder.

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Welli 04 2024 by SuedtirolerBauernbund - Issuu