Ausgabe 2 | erscheint vierteljährlich | Juni 2024 Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L. 353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1, NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 12 „Südtiroler Landwirt“ vom 21.06.2024 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue
Südtiroler Fleisch
Fleisch aus Südtirol ist mehr als nur eine kulinarische Präferenz; es ist eine Wahl welche die lokale Wirtschaft stärkt und zur Nachhaltigkeit dieser beiträgt. Durch den Kauf von Fleisch aus der Region unterstützen wir die lokalen Bauern und deren Familien, fördern kürzere Lieferketten und minimieren so den ökologischen Fußabdruck. Sicherlich ist die lokale Fleischproduktion und die Vermarktung in Südtirol ein Standbein, welches noch viel Aufbaupotential hat. So werden der Großteil unserer Kälber zur Mast nach Norditalien und in die EU exportiert, gleichzeitig importieren wir Billigfleisch aus allen Ländern der Welt. Ein Kreislauf, welcher sich lohnt, überdacht zu werden, oder?
Petra Unterholzner
Landesleiterin-Stv.
DAS MAGAZIN DER SÜDTIROLER BAUERNJUGEND
POSITION ZUR FLEISCHPRODUKTION
Ist Laborfleisch die Zukunft?
Seite 2—5
„Wos kimp ba dir afn tisch?“
ERFOLGSGESCHICHTE
Alexander Kargruber mit seinem Konzept Tesitin Beef
Seite 6—7
LINTRAC SUPERCUP
Die besten Traktorfahrer Südtirols
Seite 11
Geschichte
Die Geschichte des Fleischkonsums reicht bis in prähistorische Zeiten zurück. Fleisch war wichtig für die menschliche Ernährung aufgrund seiner Proteine, Vitamine und Mineralstoffe, die für das Wachstum und die Gesundheit entscheidend sind. Vor der Entwicklung moderner landwirtschaftlicher Praktiken und der Verfügbarkeit einer breiten Palette von Nahrungsmitteln waren Jäger und Sammler darauf angewiesen, Tiere zu jagen und Fleisch zu konsumieren, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Es hatte auch eine kulturelle Bedeutung bei rituellen und gesellschaftlichen Anlässen. Technologische Fortschritte ermöglichten die Konservierung von Fleisch und seine weltweite Verbreitung. Für viele Menschen ist der Geschmack von Fleisch unvergleichlich und erfüllt bestimmte sensorische Bedürfnisse, die durch andere Lebensmittel nicht vollständig befriedigt werden können. Heutzutage wird der Fleischkonsum jedoch zunehmend von ethischen, gesundheitlichen und Umweltbedenken in Frage gestellt, was viele Menschen dazu veranlasst hat, alternative Ernährungsweisen zu wählen.
Wie die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend zum Thema Laborfleisch steht!
Ist Laborfleisch die Zukunft?
Wir lesen in letzter Zeit überall in den Medien davon, wie gesund künstliches Fleisch ist, von geringeren CO2-Emissionen und wie gut dies für das Tierwohl ist. Ist das nicht zu schön, um wahr zu sein?
Kurz zusammengefasst, wie Laborfleisch produziert wird: Einem lebenden Kalb wird Muskelgewebe entnommen, dieses wächst in einer Nährlösung aus Zucker, Aminosäuren, Mineralien und Vitaminen sowie Wachstumsserum (Kälberserum) zu Muskelfasern heran. Diese herangewachsenen Muskelfasern kommen danach in den Fleischwolf und könnten für Burger oder Wurstwaren verwendet werden.
Die Entnahme des Muskelgewebes kann zwar verbunden mit Schmerzen für das Tier sein, allerdings nicht tödlich.
Das bedenklich an der Methode ist: Damit entnommene Zellen zu einem Fleischstück heranwachsen, brauchen sie Nahrung und eine passende Umgebung. Dabei verwendet man auch fetales Kälberserum, welches aus dem Blut der noch schlagenden Herzen ungeborener Kälber gewonnen wird. Der Fötus stirbt bei der Entnahme und auch die Kuh überlebt dies nicht, dieses muss geschlachtet werden, weil es ansonsten sowieso sterben würde. Einige Hersteller behaupten, dass sie ohne Kälberserum auskommen, weil sie inzwischen in Pflanzen oder Algen Wachstumsfaktoren und Proteine entdeckt haben, welche die Teilung der kultivierten Muskelzellen anregen.
Umweltauswirkungen
Es wird behauptet, dass die Produktion von künstlichem Fleisch weniger Ressourcen verbraucht und weniger Treibhausgasemis-
sionen verursacht als die konventionelle Fleischproduktion. Allerdings sind die genauen Umweltauswirkungen von künstlichem Fleisch noch nicht vollständig erforscht, da sie von verschiedenen Faktoren wie der Energiequelle für die Herstellung, der Verwendung von Chemikalien und anderen Umweltbelastungen abhängen. Die Nachhaltigkeit ist laut einer Studie der University of Oxford nicht so wie behauptet wird, weil die Bioreaktoren, in denen sich die Zellen vermehren, große Mengen an Energie benötigen und sie verursachen hohe CO2-Emissionen.
Gesundheitliche Auswirkungen Obwohl künstliches Fleisch potenziell gesünder sein könnte als konventionelles Fleisch, da es keine Antibiotika, Hormone oder tierischen Krankheitserreger enthält, müssen weitere Studien durchgeführt werden, um seine langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu verstehen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass künstliches Fleisch möglicherweise nicht alle Nährstoffe enthält, die in natürlichem Fleisch vorhanden sind. In der Nährlösung befinden sich Wachstumshormone, von denen man die Langzeitauswirkungen noch nicht kennt.
Tierwohl
Künstliches Fleisch wird oft als tierfreundliche Alternative dargestellt, da es ohne die Notwendigkeit von Tierhaltung und -schlachtung hergestellt wird. Dies ist
nicht richtig, weil die dafür verwendeten tierischen Zellen sehr wohl von einem Tier stammen. Damit entnommene Zellen zu einem Fleischstück heranwachsen, brauchen sie Nahrung und eine passende Umgebung. Dabei verwendet man fetales Kälberserum, welches aus dem Blut der noch schlagenden Herzen ungeborener Kälber gewonnen wird. Der Fötus stirbt bei der Entnahme und auch die Kuh überlebt dies nicht, dieses muss geschlachtet werden, weil es ansonsten sowieso sterben würde.
Ist das tatsächlich tierfreundlich? Hier wird die Akzeptanz der Konsumenten erst denkbar sein, wenn sich ein pflanzliches Wachstumsserum gefunden hat.
Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Südtirol
Die Herstellung von Laborfleisch könnte negative Auswirkungen auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft in Südtirol haben.
Wettbewerb
Wenn künstliches Fleisch auf breiterer Ebene eingeführt und kommerzialisiert wird, könnte es zu einem verstärkten Wettbewerb für die traditionelle Fleischproduktion führen. Dies könnte zu einem Druck auf die Preise und die Rentabilität der herkömmlichen Fleischproduktion führen. Wenn künstliches Fleisch kostengünstiger hergestellt werden kann als herkömmliches Fleisch, könnten Viehbetriebe aufgrund
Die Südtiroler Bauernjugend lehnt Produktkopien in der Landwirtschaft ab. Künstliches Fleisch und pflanzliche Milchalternativen sollten nicht irreführend bezeichnet werden. Wir setzen uns für klare Bezeichnungen ein, um die Integrität landwirtschaftlicher Produkte zu wahren und Verbrauchern transparente Informationen zu bieten. Gemeinschaftliche Ansätze sollen die Verfügbarkeit und Qualität von Fleischprodukten verbessern, ohne die Vielfalt und Authentizität landwirtschaftlicher Produkte zu beeinträchtigen.
des steigenden Wettbewerbs und sinkender Preise Schwierigkeiten haben, rentabel zu bleiben. Zudem entstünde eine Abhängigkeit gegenüber Konzernen mit Patenten für künstliches Fleisch.
Verbrauchertrends
Die Einführung von Laborfleisch könnte die Verbraucherpräferenzen beeinflussen und zu einer Verschiebung der Nachfrage führen. Wir wissen sehr wohl, dass viele Südtiroler auf traditionelle Methoden setzen und hochwertige Produkte geschätzt werden, aber was passiert, wenn sich die Einstellung der Konsumenten ändert?
Wenn Verbraucher vermehrt künstliches Fleisch bevorzugen, könnte die Nachfrage nach traditionellem Fleisch sinken. Dies könnte zu einem Rückgang der Preise für herkömmliches Fleisch führen und die Rentabilität der Viehbetriebe beeinträchtigen. Dann könnten die landwirtschaftlichen Betriebe gezwungen sein, ihre Produktionsmethoden anzupassen oder alternative Einkommensquellen zu suchen. Es ist wichtig, dass die Regierung die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sorgfältig überwacht und gegebenenfalls Unterstützungsmaßnahmen ergreift, um die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen Betriebe zu erhalten.
Einige Verbraucher könnten aufgrund der vermeintlich geringeren Umweltauswirkungen von künstlichem Fleisch ihre Präferenzen ändern. Wenn dies zu einem Rückgang der Nachfrage nach Fleisch von Weidevieh führt, könnte dies dazu führen, dass weniger Tiere auf den Almen gehalten werden. Wer weiß, vielleicht irgendwann gar keine mehr? Denn auch die Landwirte werden auf diese Veränderung reagieren und sich andere Einkommensquellen suchen müssen.
Wollen wir das? Es ist wichtig, die potenziellen Auswirkungen zu berücksichtigen und Maßnahmen zu ergreifen, um das Überleben der Viehbetriebe und die nachhaltige Nutzung der Almen zu erhalten.
Was bedeutet dies für die Almwirtschaft?
In Bergregionen ist die landwirtschaftliche Bewirtschaftung oft schwierig und maschinelle Arbeit kann aufgrund der Beschaffenheit des Geländes eingeschränkt sein. Viele Bergregionen sind durch steiles und unwegsames Gelände gekennzeichnet, das den Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen erschwert oder unmöglich macht.
Wenn keine Nutztiere mehr auf der Alm gehalten werden, könnte dies Auswirkungen auf die Umwelt, die lokale Wirtschaft und die Kulturlandschaft haben. Nutztiere spielen eine wichtige Rolle bei der Bewirtschaftung von Almen, indem sie die Vegetation pflegen. Ihr Weideverhalten trägt zur Biodiversität der Almen bei und beeinflusst die Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaften.
Ohne Nutztiere könnte es zu einem Überwuchs von Pflanzen kommen, was sich negativ auf die Artenvielfalt auswirken könnte. Zudem sind sie Lieferanten von organischem Dünger, der wichtig im Kreislauf der Landwirtschaft ist.
Die Anwesenheit von Nutztieren trägt zur Erhaltung von charakteristischen Elementen wie Almhütten und Heuschober bei. Ohne Nutztiere könnten diese Landschaftselemente vernachlässigt werden und verfallen. Die Viehhaltung auf der Alm hat eine lange kulturelle Tradition und spielt eine wichtige Rolle in unserem Brauchtum und unserer Identität. Der Verlust dieser könnte das kulturelle Erbe der Region beeinträchtigen. Vor allem ist die Weidetierhaltung von unschätzbarem Wert für den Tourismus in unserem Land.
Ein negatives Beispiel hierfür ist die Region Belluno, wo in einigen Gebieten keine Landwirtschaft mehr betrieben wird. Der Verlust dieser hat bereits Auswirkungen auf die Landschaftspflege und die Attraktivität für den Tourismus. Ohne die charakteristischen Weidelandschaften und das kulturelle Erbe der Viehhaltung auf der Alm könnten Touristen weniger Anreiz haben, die Region zu besuchen. Dies könnte zu einem Rückgang des Tourismussektors und langfristig zu wirtschaftlichen Einbußen für die Region führen.
» Quelle: Broschüre Eurac research: Gestaltung eines nachhaltigen Ernährungssystems in Südtirol - NEST
Immer wieder ist davon die Rede, dass nicht genug einheimisches Fleisch produziert wird. Aber warum mehr produzieren, wenn nur ein paar kleine Teile der Tiere gut verkauft werden? Es gibt verschiedene Lösungsansätze für die Herausforderungen, die mit der Verfügbarkeit von Fleisch verbunden sind, insbesondere wenn es um die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Fleisch und die Unterstützung von lokalen Metzgern und Landwirten geht.
Zusammenarbeit zwischen Fleischvereinigungen
BIO*BEEF
Die „ArGe Biofleisch Südtirol“ ist eine Gruppe Südtiroler Bergbauern, die Mutterkuhhaltung betreibt und den gesamten Bauernhof nach den Richtlinien des biologischen Landbaues bewirtschaftet. „Bio*Beef vom Südtiroler Bauernhof“ steht für gesunden und bewussten Fleischverzehr. Sie beliefern ihre Kunden mit frischem Jungrindfleisch aus Mutterkuhhaltung und biologischer Landwirtschaft mit graslandbasierter Fütterung ohne Silage. Das Motto lautet: „Aus der Region für die Region“. Sie zerlegen das Fleisch, schneiden
Zusammenarbeit in der Fleischproduktion: Wenn Landwirte, Metzger und Gastronomen kooperieren, können sie die Verfügbarkeit und den Bedarf an lokalem Fleisch besser zusammenführen. Ein Beispiel dafür ist das preisgekrönte Projekt „Barbianer Hornochs“: Thomas mästet männliche Kälber von Matthias (Milchwirtschaftsbetrieb), um Lebendtiertransporte zu minimieren und die lokale Wertschöpfung zu erhöhen. Die Kälber werden bis zur stressfreien Schlachtung in einer nahegelegenen Metzgerei aufgezogen. Das Fleisch wird in Paketen direkt an Privatkunden und Gastronomen verkauft.
es küchenfertig zu und verpacken es. Danach liefern sie das Paket mit verschiedenen Fleischteilen direkt in die Nähe des Kunden.
Insgesamt erfordert die Lösung der Herausforderungen in der Fleischindustrie eine ganzheitliche und kooperative Herangehensweise, die die Bedürfnisse von Produzenten, Verbrauchern und lokalen Gemeinschaften berücksichtigt. In welcher Welt leben wir, dass die Lösung sein muss, dieses Produkt chemisch herzustellen?
Weil es dem Tier gegenüber unanständig wäre, es nicht von Kopf bis Fuß zu verwerten!
Angehende Köche und Fachkräfte im Gastgewerbe sollten lernen, das ganze Tier zu verwerten, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Fergus Hendersons Buch „Nose to Tail Eating“ zeigt, wie man das ganze Tier nutzt, und betont eine ethische, nachhaltige Ernährung. Auch Hotelfachschulen in Südtirol sollten ihren Schülern vermitteln, alle Teile des Tieres kreativ zu nutzen, durch Kochkurse und Exkursionen. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit der Fachschule Emma Hellenstainer mit Bio*Beef im Jahr 2023.
Alexander Kargruber
Alexander Kargruber ist ein junger Bauer, der mit Leidenschaft und Innovation den Stachahof in Welsberg-Taisten führt. Seine Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne in der Landwirtschaft harmonisch koexistieren können. Mit Projekten wie „Tesitin Beef“ zeigt er, dass Nachhaltigkeit und Qualität Hand in Hand gehen können und dass der Mut, neue Wege zu gehen, oft der Schlüssel zum Erfolg ist.
„Sei mutig, probiere Neues aus und verwirkliche deine eigenen Ideen. Der Erfolg hängt nicht von der Größe deines Betriebs ab, sondern davon, das Beste daraus zu machen.“
Hof mit Herz und Verstand
Auf 1.250 Metern Höhe in der malerischen Gemeinde Welsberg-Taisten liegt der Stachahof, ein traditionsreicher Familienbetrieb, der seit etwa 140 Jahren von der Familie Kargruber geführt wird. In diesem Jahr wird Alexander Kargruber 23 Jahre alt und hat als ältester von drei Geschwistern die Führung und Vertretung der fünften Generation übernommen. Alexander hat nach seiner Schulzeit in der Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim und der Sportoberschule in Mals die Ausbildung zum Junglandwirt abgeschlossen und ist nun bereit, den Hof weiterzuführen.
Der Stachahof umfasst 3,5 Hektar Grünland, 2,5 Hektar Ackerland und 8 Hektar Wald. Die Familie Kargruber bewirtschaftet diese Flächen, die 37 Erschwernispunkte aufweisen, mit Hingabe und Innovationsgeist. Der Hof beherbergt 12 Ochsen, zwei Ziegen und fünf Katzen, um die sich Alexander besonders gerne kümmert. Die Tiere sind nicht nur ein zentraler Bestandteil des Alltags auf dem Hof, sondern auch der landwirtschaftlichen Produktion.
Zusammen mit seiner Mutter Angelika betreibt Alexander die Hofbäckerei „Stachabroat“, in der traditionelles Bauernbrot und Backmischungen hergestellt werden. Besonders stolz ist die Familie auf ihre Ochsenfleischproduktion. Aus dem Getreide, das auf den Feldern angebaut wird, entsteht nicht nur Mehl für die Bäckerei, sondern auch Kraftfutter für die Ochsen, die wiederum Dünger für die Felder liefern – ein geschlossener, nachhaltiger Kreislauf.
Vor einigen Jahren begann Alexander, eigene Stierkälber zu kaufen. Unter dem Namen „Tesitin Beef by Stachahof“ produziert Alexander zusammen mit dem Hotel Alpentesitin hochwertiges Rindfleisch, das auf der À-la-carte-Speisekarte des Hotels angeboten wird. Dieses Projekt basiert auf klaren Prinzipien: Die Stierkälber werden von
Bauern aus dem Dorf oder den umliegenden Gemeinden bezogen, um lange Transportwege zu vermeiden und die regionale Wirtschaft zu unterstützen.
Ein besonderer Wert wird auf die artgerechte Haltung der Tiere gelegt. Die Ochsen behalten ihre Hörner, verbringen mindestens einen Sommer auf der Alm und genießen neben dem Laufstall auch freien Auslauf. Der kurze Transportweg von nur 10 Minuten zum Metzger trägt zur Minimierung des Stresses für die Tiere bei.
Die artgerechte Haltung und die bestmögliche Verwertung des gesamten Tieres sind für Alexander und seine Familie von größter Bedeutung.
T E S I T I N B E E F
S I N C E 2 0 2 3
by Stachahof
Alexander hat sich sein Wissen durch seine Ausbildung und ständige Weiterbildungen angeeignet. Seine Arbeit mit den Tieren gibt ihm nicht nur Zufriedenheit, sondern auch die nötige Flexibilität, um sich anderen Projekten zu widmen. Die größte Herausforderung war es für ihn, seinen ersten Ochsen zum Metzger zu bringen, ein Prozess, der ihm viel abverlangte, ihn aber auch lehrte, den Nutzen hinter dieser Aufgabe zu verstehen.
In der Zukunft hofft Alexander, dass das Höfesterben in Südtirol abnimmt und die kleinen Betriebe weiterhin bestehen bleiben können. Mit seiner Leidenschaft und seinem Engagement steht der Stachahof unter Alexanders Führung vor einer vielversprechenden Zukunft, in der Tradition und Innovation vereint werden.
Landeslehrfahrt nach Graz
Die Landeslehrfahrt der Südtiroler Bauernjugend findet auch heuer wieder statt. Von Freitag, 22. November, bis Sonntag, 24. November, fahren wir gemeinsam nach Graz, wo uns ein abwechslungsreiches Programm erwartet.
Infos und Anmeldung bis 1. Oktober im SBJ-Landessekretariat unter 0471 999401 oder Whatsapp unter 338 659 6809.
Kochevents für Ortsgruppen und Bezirksausschüsse
Vor rund einem halben Jahr hat die „Roter Hahn“-Kochschule ihre Tore geöffnet. Seither haben Dutzende Kochevents am Föhrnerhof oberhalb von Bozen stattgefunden.
Das Angebot
Aus diesem Grund hat der Südtiroler Bauerbund ein besonderes Angebot für die Bezirksausschüsse und Ortsgruppen von Bauernbund, Bäuerinnenorganisation, Bauernjugend und Seniorenvereinigung im SBB konzipiert. Diese erhalten bei der Buchung eines Kochevents für ihre Ortsgruppe bzw. ihren Bezirksausschuss je nach Größe der Gruppe (ab 10, 15 oder 20 Teilnehmern) einen gestaffelten Rabatt von 10, 15 oder 20% - kurzum: Je größer die Gruppe, desto höher der Rabatt!
Was erwartet die Teilnehmer?
Im Rahmen des rund fünfstündigen Events kreiert die Gruppe angeleitet von erfahrenen Köchinnen und Köchen ein 4-Gänge-Menü mit Zutaten von Südtirols Bauernhöfen. Im Anschluss genießt die Gruppe das zubereitete Menü mit passender Weinbegleitung. Nähere Informationen zur Kochschule unter www.roterhahn-kochschule.it, Details zu den individuellen Gruppenevents, zur Buchung und zu den Preisen erteilt die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft unter Tel. 0471 999349 oder info@roterhahn-kochschule.it
16. Mai 2019
Alle Ortsgruppen, die zwischen 1. April und 30. Juni eine Veranstaltung organisiert und damit gewerbliche Einnahmen erwirtschaftet haben, müssen die MwSt.-Schuld am 16. August mittels F24 elektronisch einzahlen. Wenn das SBJ-Landessekretariat die Zahlung vornehmen soll, ist der Auftrag dazu von den Ortsgruppen schriftlich mittels F24 Formular bis zum 5. August zu erteilen. Es gilt der Steuerkodex 6032.
Alle Ortsgruppen, die zwischen dem 1. Jänner und 31. März eine Veranstaltung organisiert und damit gewerbliche Einnahmen erwirtschaftet haben, müssen die MwSt.-Schuld am 16. Mai mittels F24 elektronisch einzahlen. Wenn das SBJ-Landessekretariat die Zahlung vornehmen soll, ist der Auftrag dazu von den Ortsgruppen schriftlich mittels F24 Formular bis zum 5. Mai zu erteilen. Es gilt der Steuerkodex 6031.
Online-Formular: 16. August 2024
Online-Formular: sbj.it/service
Die Social Wall der SBJ!
Auf unserer neuen Webseite haben wir auch eine spannende Funktion für alle Ortsgruppen: die Social Wall! Mit Hilfe vom #sbjevent könnt ihr Eure Veranstaltungen, Feste, Bälle und Projekte auf einfache Weise bewerben und gleichzeitig sehen, was andere Ortsgruppen machen.
Beim Unterpunkt „Events“ auf der Webseite sehen die Besucher auf einem Blick, was bei den Ortsgruppen so los ist und wo welche Veranstaltung stattfindet.
Alle Ortsgruppen müssen dafür ihren Post auf Social Media mit #sbjevent versehen, dadurch werden sie automatisch auf der Webseite angezeigt.
Die Social Wall ist eine großartige Möglichkeit, die Vielfalt und Kreativität innerhalb der Südtiroler Bauernjugend zu zeigen und zu teilen.
Schaut vorbei: www.sbj.it
„Ein Jahr Fachgruppe Viehwirtschaft“
Die Fachgruppe Viehwirtschaft (FGV) der Südtiroler Bauernjugend ist ein lebendiger Zusammenschluss von engagierten Mitgliedern aus ganz Südtirol. Bei der Vollversammlung gab es ein Rückblick auf das erste Jahr der Fachgruppe Viehwirtschaft.
Die Fachgruppe Viehwirtschaft (FGV) konzentriert sich auf die Haltung und Pflege von Nutztieren. Ihr Fokus liegt auf dem Austausch von Informationen durch Betriebsbesichtigungen und Onlinevorträge.
Im Jahr 2023 besuchte die FGV zehn verschiedene Betriebe in Südtirol und organisierte ein Online-Webinar. Die
Besichtigungen reichten von Milchvieh- bis zu Schweinemastbetrieben und führten von Latsch im Vinschgau bis Platten im Pustertal. Die Vielfalt der Standorte – von Ackerbaugebieten bis hin zu Bergbauernhöfen – bot spannende Einblicke.
Leitung und Organisation
Petra Unterholzner leitet die FGV als Präsidentin. Mit sechs Ausschussmitgliedern plant sie interessante Besichtigungen für die Mitglieder, die Betriebe mit verschiedenen Strukturen und Haltungsformen vorstellen.
Highlights des Jahres
Im Frühjahr 2023 begann die FGV mit Besichtigungen des „Lichtensternerhofs“ und des „Gasser zu Larch“ am Ritten, zwei Milchviehbetriebe mit moderner Automatisierung. Weitere Besuche folgten, darunter der „Hof am Schloss“ in Lichtenberg, bekannt für seine Direktvermarktung, und der „Pramasserhof“ in Latsch mit einem neuen Milchviehstall und Melkroboter.
Im Sommer organisierte die FGV eine Almwanderung und besuchte den „Obertimpflerhof“ in Vöran, der sich auf Schweinemast spezialisiert hat. Ein Webinar zur „Verbesserung Dauergrünland“ bot wertvolle Tipps zur Futterverbesserung.
Im Herbst setzte die FGV ihre Besichtigungen fort, einschließlich des „Thalerhofs“ in Platten und des „Auslugerhofs“ in St. Lorenzen, wo Legehennenhaltung und Direktvermarktung im Fokus standen.
Ausblick auf 2024
Für 2024 sind weitere Betriebsbesichtigungen geplant. Interessierte können sich beim SBJ-Landessekretariat (Telefon: 0471 999401, Whatsapp 338 659 6809, E-Mail: bauernjugend@sbb.it) melden, um Mitglied der FGV zu werden. Die Gruppe begrüßt alle zwischen 18 und 45 Jahren, die sich für Viehhaltung in Südtirol interessieren.
Jung und hochmotiviert: Womit sich die SBJ-Fachgruppe Viehwirtschaft beschäftigt
Die Präsidentin Petra Unterholzner über wertvollen Austausch und neue Ideen
» Jeder der besichteten Betriebe strebt danach, den Standort bestmöglich zu bewirtschaften und sich weiterzuentwickeln.
Vernatsch ist Wein des Jahres
Am Donnerstag, 23. Mai, trafen sich die besten Eigenbauweinproduzenten aus den Bezirken, zur Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend im Felsenkeller der Laimburg.
25. Jahre Landesweinkost - Der Einladung der Südtiroler Bauernjugend zum 25-jährigen Jubiläum der Landesweinkost, welche in der atemberaubenden Kulisse des Felsenkellers stattfand, folgten am 23. Mai zahlreiche Produzenten und Interessierte. Über den Abend verteilt wurden 33 Spitzenweine aus dem ganzen Land verkostet, bewertet und ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr waren unter den vielen Weinen wieder einige edle Tropfen dabei.
Die Fachjury bestehend aus sechs Experten
Die Bewertung der Weine in Farbe, Geruch und Geschmack übernahm die Fachjury bestehend aus Hannes Spornberger (Kandlerhof in St. Magdalena), Peter Baumgartner (Obmann Kellerei Eisacktal), Joachim Wolf (Weingut Oberstein), Luis Oberrauch (Luis Wine), Leo Forcher (Rebhof Kastelbell) und Lukas Mumelter (Präsident der Weinfachgruppe der SBJ).
Für die 25. Ausgabe der beliebten Veranstaltung ließ sich die Südtiroler Bauernjugend für die Teilnehmer etwas Besonderes einfallen. Jeder Teilnehmer erhielt als Dankeschön einen Flaschenöffner. Die Landesweinkost ist nun seit 25 Jahren eine wichtige Plattform für Selbsteinkellerer und Weinliebhaber. Mit dieser Veranstaltung möchte die SBJ die Wertschätzung für den selbsteingekellerten Wein und die Motivation der Winzer steigern.
Vernatsch bester Wein des Jahres
Nachdem alle Weine verkostet waren, wurde noch der „Wein des Jahres“ ermittelt. Über diese Auszeichnung durfte sich in diesem Jahr Manuel Schwarz aus Margreid mit seinem Vernatsch freuen. Den Abend ließen die Teilnehmer dann noch bei einem „Glasl“ Wein, Aufschnitt und einem Kuchen, der eigens für den 25. Geburtstag der Landesweinkost angefertigt wurde, ausklingen.
» Auch in diesem Jahr folgten viele Weinliebhaber der Einladung zur Landesweinkost im Felsenkeller.
Höchstleistungen in den einzelnen
Kategorien
Der Beste in der Kategorie neutrale Weißweine war der Chardonnay von Angelika Dosser aus Schenna. Auf dem zweiten Platz landete Johannes Kainzwaldner aus Villanders mit seinem Weißburgunder und über Platz drei durfte sich Michael Kainzwaldner aus Villanders mit seinem Grünen Veltliner freuen.
In der Kategorie aromatische Weißweine landete auf Platz eins Daniel Dalprà aus Tramin mit seinem Gewürztraminer. Den zweiten Platz belegte Franz Mayr aus Atzwang mit seinem Goldmuskateller, gefolgt von Emil Mayr aus Margreid mit seinem Sauvignon.
Bei den Vernatschweinen holte sich Manuel Schwarz aus Margreid Platz eins. Sein Wein wurde am Ende des Tages auch als „Wein des Jahres“ ausgezeichnet.
Zweiter wurde Florian Pircher aus Schenna und über den dritten Platz durfte sich Markus Mayr aus Naturns freuen. Bei den mittelschweren Rotweinen belegte der Teroldego Rosè von Christoph Walcher aus Gries Platz eins und der Zweigelt von Reinhard Massl aus Vetzan landete auf Platz zwei. Den dritten Platz belegte Daniel Bozner aus Girlan mit seinem Blauburgunder. Bei den schweren Rotweinen hatte Peter Casal aus Margreid mit seinem Cabernet Merlot die Nase vorne. Ihm folgten der Cabernet Merlot von Armin Sepp aus Kaltern auf Platz zwei und der Cabernet Sauvignon von Peter Geier aus Tramin auf Platz drei. Kategorie-Sieger bei den Süßweinen war Peter Geier aus Tramin mit seinem Gewürztraminer, Sauvignon, Chardonnay. Auf Platz zwei landete Klaus Marx aus Kortsch mit seinem Solaris.
Die besten Traktorfahrer Südtriols
Jonas Alber aus Vöran triumphierte beim diesjährigen Lintrac Supercup in der Sportzone Stange und wurde zum besten Traktorfahrer Südtirols gekürt. In einem spannenden Wettkampf setzte er sich gegen 33 begeisterte Teilnehmer/innen durch.
Der Lintrac Supercup, organisiert von der Südtiroler Bauernjugend, forderte die Teilnehmer/innen in zwei Disziplinen: einem Parcours mit realen Hindernissen und einem virtuellen Rennen. Die Herausforderung bestand darin, den Lintrac 100 mit 4-Rad-Lenkung präzise und schnell durch enge Kurven, Rampen und über die berüchtigte „Wippe“ zu manövrieren. „Nur wer die Maschine perfekt im Griff hat, konnte die schwierigen Aufgaben bewältigen“, erklärte Raffael Peer, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend. „Besonders die Wippe, bei der der Traktor für fünf Sekunden ausbalanciert werden musste, stellte eine große Herausforderung dar.“
Im virtuellen Teil mussten die Teilnehmer/innen auf einem angepassten Parcours im Farming Simulator ihr Geschick beweisen. Hierbei saßen sie in einer originalgetreuen Lintrac-Kabine, um ein authentisches Fahrerlebnis zu gewährleisten. Beide Zeiten – aus dem realen und dem virtuellen Rennen – wurden addiert, um die Sieger zu ermitteln.
Jonas Alber erzielte dabei die besten Ergebnisse und sicherte sich den Titel des besten Traktorfahrers des Landes. Markus Egger aus Hafling und Christian Prinz aus der Schweiz folgten auf den Plätzen zwei und drei.
Auch bei den Transporterfahrer/innen gab es beeindruckende Leistungen. Oskar Leitner aus Terenten dominierte den Wettbewerb und errang den ersten Platz, gefolgt von Martin Frener aus St. Andrä und Meinhard Jaider aus
» Die besten Traktorfahrer Südtirols: Jonas Alber aus Vöran (1), Markus Egger aus Hafling (2) und Christian Prinz aus der Schweiz (3)
Kastelruth. Bei den Frauen triumphierte Martina Kaufmann aus Kastelruth, während Nadia Kritzinger aus Völser Aicha und Theresia Agreiter Larcher, Landespräsidentin der Seniorenvereinigung im SBB, die Plätze zwei und drei belegten. Johannes Hofer wurde als bester virtueller Fahrer prämiert. Das Landesfinale bot nicht nur Nervenkitzel für die Teilnehmer/innen, sondern auch Spannung und Unterhaltung für die zahlreichen Zuschauer. „Mit viel Feingefühl versuchten die Fahrer/innen, ihre Maschinen durch die Herausforderungen zu manövrieren“, kommentierte Peer. „Es war faszinierend zu sehen, wie sie sowohl auf dem echten Parcours als auch in der Simulation Höchstleistungen erbrachten.“
Für die passende Unterhaltung sorgte die Ortsgruppe Mareit, die ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm organisierte. Die Besucher konnten sich an musikalischer Unterhaltung, leckerem Essen und einem Glückstopf erfreuen. Am Abend rundete eine Aftershow-Party den aufregenden Tag ab.
beim Landesentscheid im Lintrac Supercup in Stange
»Foto einschicken und gewinnen!
Alle Ortsgruppen der Südtiroler Bauernjugend sind herzlich eingeladen, Fotos einzusenden, die das Motto „Brauchtum“ verkörpern und die Vielfalt und Schönheit der traditionellen Kultur in Südtirol zeigen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Ob ein Gruppenbild oder ein Einzelporträt, ob in Dirndl und Lederhose oder in Tracht, ob beim Feiern oder bei einem Festumzug – holt eure Kameras heraus und macht ein Foto!
Die Feste und Veranstaltungen über die Sommermonate bieten eine perfekte Gelegenheit, um den ein oder anderen Schnappschuss zu machen. Sei es ein Dorffest, traditionelles Handwerk oder alltägliche Momente in den Ortsgruppen – haltet alles in einem Foto fest. Der Fotowettbewerb startet im Herbst, sodass ausreichend Zeit bleibt, um die besten Aufnahmen zu machen und auszuwählen. Die Fotos können bis 10. Januar eingereicht werden und die Gewinner werden dann bei der Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend am 16. März 2025 ausgezeichnet. Hier werden die besten Fotos präsentiert und geehrt.
Die Südtiroler Bauernjugend freut sich auf zahlreiche kreative Bilder aus den Ortsgruppen. Schickt eure Fotos an bauernjugend@sbb.it oder auf unsere Social-Media-Kanäle.
» Das Gewinnerfoto des letzten Fotowettbewerbs „Brauchtum vor die Linse“
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