Standort Frühjahr 2016

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TANDORT MÄRZ 2016

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DAS IMMOBILIENMAGAZIN FÜR STUTTGART UND DIE METROPOLREGION

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IMMER TEURER WOHNEN? ÜBER LUXUS UND DEN LUXUS, IN DER STADT ZU WOHNEN

DIE STUTTGARTER IMMOBILIENMESSE STIM IN DIESEM HEFT AUF SEITE 18

HOMESTORY

Zu Besuch bei Michael Gaedt ORTSPORTRAIT

Deckenpfronn im Kreis Böblingen ZUR PERSON

Professor Robert Göötz, HfWU Nürtingen-Geislingen

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EDITORIAL

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Blick vom wieder eröffneten Stuttgarter Fernsehturm auf Stadt und Region Stuttgart Foto: dpa

Impressum Herausgeber: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart. Redaktion: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Redaktion Sonderthemen, Reimund Abel (Ltg.), Ingo Dalcolmo. Layout und Bildbearbeitung: Pressehaus Stuttgart Infotechnik GmbH, Christina Middendorf. Anzeigen: Marc Becker (verantwortl.), Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon 07 11 / 72 05-0. Fotos: Wilhelm Mierendorf Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH.

Liebe Leserinnen, liebe Leser Die Stuttgarter haben ihren Fernsehturm wieder. Seit einigen Wochen ist das brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebrachte Wahrzeichen der Landeshauptstadt wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Weniger Grund zur Freude haben derzeit all jene, die in Stuttgart Wohnraum suchen – ob zum Kauf oder zur Miete. Wohnen ist in Stuttgart aber nicht nur teuer, auch das Angebot ist knapp. Selbst im Luxussegment tun sich Käufer schwer, ihre Traumimmobilie zu finden. Wer das Idyll sucht, muss weit hinaus. Doch Bauland ist selbst am Rande der Region Stuttgart rar, wie unsere Reporterin bei einem Besuch in Deckenpfronn feststellte. Anregungen und Wünsche gerne an die Redaktion unter sonderthemen@stzw.zgs.de.

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INHALT

Inhalt 3

Editorial

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Digitale Hausverwaltung

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Zu Besuch bei Michael Gaedt

10 Titelthema

Immer teurer wohnen? Emotionen und Träume

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STIM

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Deckenpfronn

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Zur Person: Robert Göötz

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Neubaugebiete

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4. Stuttgarter Immobilienmesse

Das Tor zum Schwarzwald

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Nur gemeinsam

Stuttgart und die Region

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Stuttgart City-Lofts


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DIGITALE HAUSVERWALTUNG

KOMMUNIKATION

Die Hausverwaltung wird digital Wenn es zwischen Eigentümern, Mietern und der Hausverwaltung knatscht, liegt es meist an der fehlenden Kommunikation. Bei der Wüstenrot Haus- und Städtebau setzt man jetzt auch auf das Internet.

K

ein Kunde ruft an, wenn der Wasserhahn funktioniert. Ist aber der Aufzug kaputt, rufen gleich 50 Leute an“, weiß Alexander Heinzmann, Geschäftsführer Wüstenrot Hausund Städtebau. Melanie Buchmann kümmert sich im Unternehmen um die Verwaltung der Eigentumswohnungen. Wenn etwas nicht funktioniert, ruft der Eigentümer oder der Mieter sie an. „Wir besprechen gleich am Telefon, welche Maßnahmen getroffen werden müssen und wie es weitergeht“, schildert Melanie Buchmann ihren Job. Mieter und Eigentümer der Wohnung wollen stets auf dem Laufenden gehalten werden. Deshalb werde das meiste heute per E-Mail geregelt.

ONLINE-PORTAL Das ist aber erst der Anfang. Künftig sollen Mieter und Eigentümer über das Internet nicht nur mit dem Verwalter korrespondieren, sondern auch, ähnlich wie bei einem Schwarzen Brett, über ein spezielles Online-Portal Informationen rund um die Hausverwaltung abrufen können. „Wir möchten für jede unserer Hausverwaltungen eine eigene Internet-Community aufbauen“, erklärt Mitgeschäftsführer Marcus Ziemer das Fernziel. Noch sind die Ludwigsburger Verwalter in der Testphase des Systems. Der druckfrische Flyer, der Mieter und Eigentümer über die Möglichkeiten

Die Verwaltung von Wohneigentum funktioniert jetzt auch über das Internet. Foto: Mierendorf

aufklärt, ist schon mal produziert. „Die Hausverwaltung wird in Zukunft digitaler sein, weil der Kunde entscheidet, wie er mit uns in Verbindung treten will“, bringt es Marcus Ziemer auf den Punkt. Dazu gehört auch ein Forum, auf dem sich der Eigentümer und Mieter plattformübergreifend nicht nur informieren, sondern auch aktuelle Protokolle oder Formulare herunterladen kann. Derzeit ist die „digitale Verwaltung“ noch in der Erprobungsphase. „Natürlich werden wir weiter für unsere Kunden auch persönlich oder telefonisch zur Verfügung stehen“, beruhigt derweil Melanie

Buchmann. Letztendlich führt an der digitalen Hausverwaltung kein Weg vorbei, macht auch Alexander Heinzmann deutlich. „Unsere Verwalter sollen am Telefon Rede und Antwort stehen, ständig vor Ort sein, aber auch innerhalb kurzer Zeit E-Mails beantworten. „Wir haben uns gefragt, wie wir all das unter einen Hut bekommen. Am Ende war klar, dass dies nur mit einer Internetplattform geht, die den Verwalter von Routineauskünften entlastet.“ Der Kunde kann jetzt vom Smartphone, Tablet-PC oder Laptop, von jedem Ort und wann er will, seine Informationen abrufen. „Das spart Ressourcen und letztendlich auch Personal“, gibt

Heinzmann zu. Trotzdem werde das Unternehmen auch weiterhin Briefe verschicken und am Telefon Anfragen entgegennehmen. olm

Im Video unter https://youtu.be/ AgB3dWwodEc erläutert Melanie Buchmann das neue System. Einfacher geht‘s, wenn man den QR-Code scannt.


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HOMESTORY

MICHAEL GAEDT

Spannend wie ein gut sitzender grauer Anzug G Nach 35 Jahren ist nun Schluss mit lustig: Im Januar verkündeten die Macher der Kleinen Tierschau, dass sie aufhören. Zumindest mit ihrer erfolgreichen Comedy-Truppe. Einzeln aber geht es weiter: ein Besuch beim Schauspieler, Entertainer und Moderator Michael Gaedt.

olden glitzert der polierte Lack, silbern blitzt der Chrom. „Wenn ich auf die Bühne fahre, muss Glamour dabei sein.“ Lachend zieht Michael Gaedt die Motorradhaube wieder über seine Harley-Davidson, die vor einem schlichten Backsteinbau in der Stuttgarter Innenstadt parkt. Die amerikanische Kult­ maschine ist der Vorbote von dem, was sich hinter der unscheinbaren Tür in dem Innenhof verbirgt: das Reich der wohl erfolgreichsten schwä­bischen Comedy-Truppe.

BUNTE BENZINKANISTER Die Kleine Tierschau, die im Januar nach 35 Jahren ihr Ende verkündete. Darin lagert der Stoff von über 3000 Auftritten, in Kisten verpackt, auf Regalen thronend, von der Decke oder an Wänden hängend. Unter den

Requisiten und Reminiszenzen sind nicht nur Klamotten, Kopfbedeckungen und Schuhe aller Art, sondern auch Toilettenschüsseln, Rasenmäher, Benzinkanister in allen Farben, ein schwarzes „Rössle“ mit Motor, ein Rhönrad, in dem Gaedt schon Schlagzeug spielte, oder eine Waschmaschine. Manches scheint im Experimentierstadium – oder hat es hinter sich. Fans der Kleinen Tierschau, die Gaedt 1981 in Heubach mit seinen Schulfreunden Ernst Mantel und Michael Schulig gründete und seit 2009 im Duo mit Schulig betrieb, kennen das: die beiden machten so ziemlich alles zum Klang- und Showwerkzeug. Dennoch, auf der Bühne oder der Leinwand werden beide nach wie vor zu sehen sein, einzeln halt. So gibt Gaedt in der ZDF-Krimiserie „Soko Stuttgart“ den Kfz-Mechaniker und Autohändler Karl Schrothmann, genannt Schrotti.


HOMESTORY

Wenn ich auf die Bühne fahre, muss Glamour dabei sein. Michael Gaedt

Michael Gaedt vor seiner Harley-Davidson

Eine Rolle, die durchaus in dem einstigen Hauptquartier der Kleinen Tierschau spielen könnte. Im Büro verbreiten ein Designerstuhl à la Gerrit Rietveld – vom Trödel –, ein Fernsehsessel, Metall­ regale, ein betagtes Tastentelefon, allerlei Mitbringsel und Geschenke wie eine Pappmaché-Giraffe sowie unzählige Fotos von Auftritten und Stars den Charme eines Vintage-Ladens, eben wie die anschließenden Lagerräume. „Ich bin halt ein schwäbischer Schrauber und Tüftler“, beschreibt Gaedt trocken. 1957 in Schwäbisch Gmünd geboren, absolvierte er denn auch zunächst eine Steinmetzausbildung. Parallel dazu machte er Straßenmusik, besuchte dann an der New York City Dance School Ballett-, Jazz- und andere Tanzkurse. Längst sind für Gaedt, der 1977 nach Stuttgart zog, die einstigen Fabrikräume im Hin-

terhof zu einer zweiten Heimstatt geworden. Gefunden hatten diese die damals noch Drei Tierschauler über das Liegenschaftsamt. Sie suchten leere Hallen, nachdem sie das Theaterhaus verlassen hatten. Dass die Stadt Stuttgart seit 2012 ein Leerstands- und Zwischennutzungsmanagement hat, findet er gut. Sein „Häusle“ freilich musste er selbst finden. Drei Jahre suchte er – und kaufte. „Bevor ich lange Miete zahle . . . da bin ich Schwa-

ELF PROZENT be.“ Seine erste Wohnung habe er mit damals noch elf Prozent finanziert, erinnert er sich, und „loftmäßig modern“ gewohnt. Als Steinmetz riss er alle Wände raus, machte ein Garagendach begehbar und stellte große Designermöbel rein. Doch dann wurde sein Töchterchen geboren – und Gaedt

Eine Lagerhalle und ein Büro voller Erinnerungen

begann mit seiner Frau abends zu flüstern. „Weil du keine Türen mehr hast und das Kind sollte ja nach Möglichkeit nicht aufwachen.“ Spätestens dann merke man, dass abgeschlossene Räume auch Vorteile hätten und alles eben nur für eine gewisse Zeit tauge. „Wohnen hat etwas mit Lebensabschnitten zu tun“, sinniert er. Also habe er seine Designerstücke über Ebay verkauft unter dem Motto „Tschüss James Bond, hello Luis Trenker“. Er höre schon die Stilmöbel rufen, sagt er schmunzelnd. Seinen Standort will er indes nicht ändern. „Obwohl ich kein gebürtiger Stuttgarter bin, merke ich, dass ich durch und durch Stuttgarter bin.“ Die Landeshauptstadt enthülle ihren Charme Neuankömmlingen nicht sofort, erst sukzessive entdecke man, dass sie an den unterschiedlichsten Ecken viele, auch unvorhergesehene Wunder und

Foto: Mierendorf

Chancen biete. „Stuttgart ist eine unglaublich reizvolle Stadt, so spannend wie ein gut sitzender grauer Anzug.“ Es sei ein unglaublich potentes Ding, deswegen gebe es weniger Schmuddel als anderswo – es dröhne nicht, plärre nicht rum. „Es

INSEL DER SELIGEN ist aber auch eine Insel der Seligen. Wir haben einen grünen Ministerpräsidenten und einen grünen Oberbürgermeister, das musst du dir leisten können.“ Architektonisch würde Gaedt noch Hand anlegen. Entweder den Triumphbogen, Eiffelturm oder den Dom von Florenz klauen und mittenrein stellen. „Wenn du die Weinsteige runterfährst, fehlt dir was: Entweder brauchst du ein blaues Band aus Wasser oder ein markantes Gebäude, etwas, wo dein Blick zur Ruhe kommt.“ Petra Mostbacher-Dix

Fotos: Mierendorf

Michael Gaedt spricht im Video unter https://youtu.be/ jeevAn7aHqE über seine Stadt. Schneller geht es, wenn man den QR-Code scannt.

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TITELGESCHICHTE


TITELGESCHICHTE

IMMER TEURER WOHNEN?

Emotionen und Träume Wohnen in der Stadt – für die einen ein Traum – für die anderen ein notwendiger Luxus. Der Versuch einer Bestandsaufnahme.

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TITELGESCHICHTE

Stuttgart ist begehrt, entsprechend teurer ist der Wohnraum in der Landeshauptstadt. Fotos: Mierendorf

Verkehrswert

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age, Lage und nochmals Lage.“ Lakonisch beschreibt Steffen Böck eines der Hauptkriterien, die eine Immobilie attraktiv machen und damit letztlich auch deren Verkaufswert bestimmen. Auf einen Nenner gebracht könnte man sagen, je mehr Aussicht, desto teurer. „Auch Ruhe ist einer der wichtigsten Kundenwünsche“, so Böck. „Die Infrastruktur kommt hinzu, aber ist nur ein zusätzlicher Anreiz, Läden, Verkehrsanbindung, ob und welche Schule in der Nähe ist.“ Böck weiß, wovon er spricht.

VILLEN UND LUXUSWOHNUNGEN Seit über 30 Jahren vermittelt der Makler vor allem Villen und Luxuswohnungen in und um Stuttgart – und anderswo. Seine Kunden sind vermögende Erben, Freiberufler, Unternehmer, leitende Angestellter von Großfirmen, er ist der Hausmakler von Großfirmen in Stuttgart und Region. Wenn die einen Manager in

die Landeshauptstadt holen, wird Böck gebeten, für diesen und seine Familie, falls er eine hat, den passenden Wohnraum zu suchen. Und der ist nicht immer einfach zu finden, der Markt ist nicht nur im Budget von Otto Normalverbraucher, sondern auch im Luxus­ bereich eng.

BEZIEHUNGEN SIND WICHTIG Wer eine Immobilie im gehobenen Segment hat, gibt sie so schnell nicht mehr her – außer er oder sie muss wegen des Berufs umziehen, lässt sich scheiden oder Erben wollen einen Nachlass veräußern, weil sie sich nicht einigen können, und jeder seinen Teil ausgezahlt bekommen will. Und an solche Objekte kommt man in der Regel nur durch Beziehungen und Empfehlungen. Böck wird von Banken, Notariaten, Kunden oder auch Kollegen weiterempfohlen. Wie kürzlich auch an eine Erbengemeinschaft mehrere 100 Kilometer von Stuttgart weg, die eine Unternehmervilla verkaufen will – in bester Wohnlage von Leonberg,

Ein meditativer japanischer Zen-Garten, teure italienische Marmorfliesen, edle Holzverkleidungen – so mancher Hausbesitzer steckt viel Liebe und vor allem auch Geld in das Interieur seines eigenen Heimes. Aber derlei ist bekanntlich auch Geschmackssache. Und da kann es sein, dass der Nachmieter oder potenzielle Käufer auf anderer Linie liegt. Daher betonen Experten, dass „subjektive Merkmale“ wie Ausstattung – und mag sie noch so edel sein – mit dem Wert der Immobilie als solche nichts zu tun hat. Wenn das Eigentum doch mal verkauft werden sollte, wird der Verkehrswert zunächst nach Kriterien wie Lage, Wohnumfeld, Infrastruktur, Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel oder auch die Bodenrichtwerte bestimmt. Letztere werden von den örtlichen Gutachterausschüssen festgelegt und repräsentieren den Wert des Grundstücks. Um die Immobilie, die darauf steht, zu beurteilen, wird in der Regel das Sachwertverfahren herangezogen. Dabei wird ermittelt, was diese heute üblicherweise – im gleichen Standard errichtet – kosten würde. Je nach Alter des Hauses müssen die Verkäufer Abschläge einrechnen. Bei einem massiven Wohngebäude wird eine Nutzungsdauer von 80 Jahren angenommen. Mit anderen Worten: stecken einem Massivhaus 40 Jahre in den Mauern, hat es bereits die Hälfte seines ursprünglichen Werts eingebüßt. Allerdings spielt auch der Zustand des Objekts eine Rolle. Ist dieser gut, rechnen Gutachter das Haus oder die Wohnung entsprechend jünger. peix


TITELGESCHICHTE

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Wir verwalten eigentlich nur noch den Mangel. Prof. Stephan Kippes

kurz vor den Toren Stuttgarts. Das Grundstück ist steil, und der 270-Quadratmeter-Bau – leer bis auf wenige Konsolen mit Intarsien und Geweihe, die von der Jagdleidenschaft des Hausherren zeugen – muss renoviert werden. Aber die Aussicht gleicht alles aus: sie ist grandios. „Der Blick reicht weit hinüber in den Schwarzwald“, erklärt Böck und zeigt in Richtung Südwesten, wo hinter den waldumsäumten Gipfeln irgendwo der Landkreis Calw beginnt, die Heimat des Dichters Hermann Hesse. Der ist freilich kein Verkaufsargument, wohl aber das Idyll gepaart mit Zivilisation. Szenenwechsel. Ein Büro im ersten Stock des ivd Immobilienverbandes Süd in Stuttgart. „Wir

verwalten eigentlich nur noch den Mangel“, beschreibt Professor Stephan Kippes vom Immobilienverband Deutschland die Situation für Makler auf dem Immobilienmarkt in den großen Städten des Landes. Im ivd haben sich Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständige organisiert. Trotz einer Steigerung des Transaktionsvolumens auf dem baden-württembergischen Immobilienmarkt um vier Milliarden Euro auf jetzt 31,5 Milliarden Euro sei der Markt praktisch leer gefegt. „Wir hätten deutlich mehr Immobilien zum Kauf vermitteln können, wenn es denn ein Angebot gegeben hätte“, so Kippes. Die Schere zwischen Mieten und Kaufpreisen für 

Büro oder Halle gesucht? tu

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TITELGESCHICHTE

Das frei stehende Einfamilienhaus ist in Großstädten wie Stuttgart mittlerweile für die meisten Familien unerschwinglich. Aber auch im Geschosswohnungsbau ziehen die Preise jedes Jahr weiter an. Fotos: Mierendorf

Es wird nach wie vor zu wenig gebaut. Prof. Stephan Kippes

Immobilien geht dabei im Land immer weiter auseinander. Während die Mieten im Bestand von 2009 bis 2015 in Baden-Württemberg durchschnittlich um 14,1 Prozent stiegen, zogen im gleichen Zeitraum die Preise für Wohneigentum um 38,6 Prozent an. Seit dem Jahr 2009 habe das Kaufpreisniveau bei den Eigentumswohnungen vor allem in Pforzheim (+68,7 Prozent), Mannheim (+51,6 Prozent) und Heidelberg (+45,8 Prozent) deutlich angezogen. In Stuttgart, wo die Preise im Vergleich zu den baden-württembergischen Großstädten am höchsten liegen, gab es im untersuchten Zeitraum bei den Bestandsimmobilien einen Anstieg von 34,7 Prozent. „Es wird nach wie vor viel zu wenig gebaut“, stellt Kippes fest. Für

den Marktforscher gebe es viele Möglichkeiten, in den Metropolen den Druck vom Wohnungsmarkt zu nehmen. So sollten mittlere und große Unternehmen wieder verstärkt Mitarbeiterwohnungen anbieten. Gleichzeitig müssten aber auch die großen Wohnungsbaugesellschaften verstärkt in die Errichtung neuer Wohnungen investieren, anstatt Bestandsobjekte zu erwerben. „Es gibt nicht die Einzelmaßnahme“, sagt Kippes. So plädiere zwar auch derVerband für Innenverdichtung vor Außenentwicklung. In der aktuellen Situation müsste aber auch wieder die Schaffung von Neubaugebieten ins Auge gefasst, neue Werkswohnungen gebaut und eventuell auch darüber nachgedacht werden, Gewerbeflächen sinnvoll umzunutzen. Aber auch die Politik sieht der ivd


TITELGESCHICHTE

Neue Wohnquartiere wie hier in Möhringen sind sehr begehrt und meist schnell vergeben. Fotos: Mierendorf

Luxusimmobilie? Eine allgemeine Definition gibt es nicht. In der Regel gelten Häuser ab 750 000 Euro sowie Wohnungen ab 5000 Euro pro Quadratmeter als Luxusimmobilien. Aber auch Immobilien mit geringeren Quadratmeterpreisen können zu dieser Kategorie zählen, wenn die Lage stimmt, diese etwa direkt am Meer, in einem besonderen Stadtviertel oder am Hang liegen und die Aussicht stimmt. Außerdem, wenn sie einen seltenen, historischen Charakter aufweisen, es sich also um ein Schlösschen handelt oder es von einem renommierten Architekten entworfen wurde. Gerade solche Häusern sollte man vor dem Kauf genau unter die Lupe nehmen, ob sie auch so umgestaltet werden können, wie es der Käufer gerne möchte. Wie ist es um den Denkmalschutz, die Bausubstanz oder den Renovierungsbedarf bestellt? Welche Auflagen und Vorschriften gibt es? Hier hilft es, einen Gutachter oder Sachverständigen mit ins Boot zu holen sowie eventuell einen Architekten oder Innenraumgestalter, der darauf achtet, ob die Vorstellungen und Bedürfnisse umgesetzt werden können. peix

in der Pflicht. Die jüngsten politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnungsnot hätten die Situation eher verschärft.

PREISSTEIGERUNGEN Der Druck auf die Wohnungsmärkte wird in den nächsten Jahren durch die Unterbringung von Flüchtlingen und Zuwanderern nach Meinung der Wohnungswirtschaft noch weiter ansteigen. „Wir müssen uns jetzt schon um die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge kümmern, die bei uns im Land bleiben werden“, mahnt Sigrid Feßler. Vor allem die Versorgung mit bezahl­barem Wohnraum liegt der Verbandsdirektorin beim

vbw Verband der baden-württembergischen Wohnungs- und Immobilienunternehmen am Herzen. „Nur mit Nachverdichtung wird sich das Problem in den Städten nicht lösen lassen. Wir brauchen von den Kommunen verbilligte Grundstücke, gegebenenfalls auch mit sozialen Auflagen; wir brauchen neue Baugebiete, auch in den Außenbereichen, und eine Entschärfung des Bau- und Bauplanungsrechts“, so Sigrid Feßler. Die aktuelle wohnungspolitische Herausforderung sowie die demografische Entwicklung stellten eine gesellschaftliche Chance dar und seien Anlass für programmatisches Bauen. 

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TITELGESCHICHTE

Durch die Kessellage kann sich Stuttgart nicht beliebig ausweiten. Deshalb wird versucht, durch Nachverdichtung zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Fotos: Mierendorf

„Die Politik muss jetzt handeln. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die der Wohnungswirtschaft erlauben, möglichst schnell neuen und preisgünstigen Wohnraum zu schaffen.“ Denn die Versorgungsprobleme auf den Wohnungsmärkten müssen für alle gerecht gelöst werden. Größer könnte der Kontrast nicht sein: die Politik, der viele Bauträger vorwerfen, durch die verschärften Vorschriften Bauen verteuert zu haben, spiele im Luxussegment dagegen kaum eine Rolle. „Wenn es an Grundstücken wegen der begrenzten Fläche Stuttgarts mangelt und an Objekten, dann ist das ein simples Gebot

von Angebot und Nachfrage. Und wer ein Luxusobjekt kauft, der regt sich nicht über Vorschriften wie Brandschutz, Enev, also die aktuelle Energieeinsparverordnung, oder Fahrradständer auf. Er baut, saniert oder renoviert nach dem neuesten ‚State of the Art‘, also barrierefrei, umweltfreundlich und energieeffizient“, so Böck. Doch auch der bestgefüllte Geldbeutel hilft nicht, wenn das Angebot zunehmend weniger wird. Eine Situation, die nach Böck in den kommenden Jahren noch zunehmen wird. peix/olm


TITELGESCHICHTE

Platz ist in der kleinsten HĂźtte Nach Kerstin Schmid, Leiterin Private Immobilien Bankhaus Ellwanger & Geiger, zahlten vermĂśgende Privatpersonen aus dem Ausland sowie Käufer aus dem Umland die Spitzenpreise am Wohn­ immobilienmarkt Stuttgarts. Letztere wählten dort ihren Alterssitz. Dabei wĂźrden Lage, Ausstattung und Infrastruktur genau geprĂźft. Wichtig seien besondere Ausstattungsmerkmale – bei Penthäusern etwa ein Pool. „Immer mehr Häuser kommen zur Miete auf den Markt“, so Schmid. „Dies ist vor allem auf fehlende Anlagealter­ nativen zurĂźckzufĂźhren: ImmobilieneigentĂźmer stehen vor der Frage, wie sie im derzeitigen Niedrigzinsumfeld einen potenziellen VerkaufserlĂśs anderweitig investieren sollen.“ Auch Thilo Preller, Leiter Engels und VĂślker Stuttgart, bestätigt, dass vermehrt vermĂśgende Kunden ihr Geld in bestimmten Lagen anlegen mĂśchten. Aber vorwiegend suchten Eigennutzer nach Geschosswohnungsbau und dem klassischen Einfamilienhaus, in guter Lage mit Infrastruktur. Preller wĂźnscht sich ob des knappen Angebots mehr sozialen Wohnungsbau. „Familienprogramme gab es mal. Der Wohnraum fĂźr den ‚normalen BĂźrger’ wird nicht verfolgt.“ ‚Bestellerprinzip’ und ‚Mietpreisbremse’ stammten von Leuten, die nie bei einem Makler gewesen seien. Die Politik mĂźsse vorausplanen „und die Wohnbaugesellschaften der Städte wieder dazu bringen, auch fĂźr den NormalbĂźrger zu bauen.“

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Christine Schaber, GeschäftsfĂźhrerin des vor 40 Jahren gegrĂźndeten Wohnbau-Studio VertriebsbĂźros, betont, dass es kaum mehr GrundstĂźcke in Stuttgart gibt, um Bauprojekte zu entwickeln. „Das hat mit der Politik in diesem Fall wenig zu tun, es liegt an der Topografie“, sagt sie. Die Lage in Stuttgart spitzt sich weiter zu, egal ob im normalen oder hochpreisigen Segment, das bei 6000 bis 7000 Euro pro Quadratmeter anfängt. Die Flächen sind einfach nicht da.“ Und da der Flächenbedarf pro Person grĂśĂ&#x;er werde, gebe es zwangsläufig Abwanderungsbewegungen in die Vorstädte wie Sillenbuch oder in andere Gebiete. „Immobilien verkauft der Schwabe nur, wenn er muss, wenn sich die Lebensumstände ändern“, so Robin Frank, GeschäftsfĂźhrer Immobilienvermittlung BW GmbH. Die Nachfrage sei zu hoch fĂźr das Angebot, auch wegen der limitierenden Topografie. „Viele Manager und Fachkräfte kommen in die Region Stuttgart und mĂśchten gut wohnen.“ Eigennutzer suchten eher die Villa am Killesberg, Kapitalanleger oft gute Dreizimmerwohnungen im Stuttgarter Westen. „Die Anleger suchen Alternativen zu Aktien, so entsteht eine Konkurrenzsituation.“ Zwar werde nicht alles um jeden Preis gekauft, aber Kunden seien sensibilisiert. „Oft gibt es fĂźr Objekte in guter Lage gleich mehrere Interessenten.“ peix

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MESSE

ZUM 4. MAL: STUTTGARTER IMMOBILIENMESSE

Kaufen statt mieten

STUTTGARTER IMMOBILIEN MESSE

Am 19. und 20. März stehen im Haus der Wirtschaft Wohnimmobilien im Mittelpunkt Stuttgart ist ein begehrter Wohnort. Foto: Mierendorf

Info Stuttgarter Immobilien Messe STIM Datum: 19. und 20. März 2016, jeweils 11 bis 18 Uhr Ort: Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Str. 19, 70174 Stuttgart Eintrittspreise: 3 Euro pro Person Die Tickets sind für beide Tage gültig. Kinder unter 16 Jahren frei. Internet: www.stim-messe.de

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m Samstag, 19., und Sonntag, 20. März 2016, findet die STIM zum vierten Mal statt und lädt Besucher ein, die eine Eigentumswohnung oder ein Haus in der Region Stuttgart suchen. Immobilieninteressierte treffen im Haus der Wirtschaft in Stuttgart unter einem Dach auf Bauträger und Wohnungsunternehmen, Makler und Finanzdienstleister. Flankiert wird die Messe durch ein informatives Rahmenprogramm mit Fachvorträgen und Diskussionsrunden.

TRAUMHAUS GESUCHT Zur Eröffnung der Messe kommt Peter Pätzold, Baubürgermeister von Stuttgart. Besucher, die in

Stuttgart oder in der umliegenden Region auf der Suche nach ihrer Traumwohnung, ihrem Traumhaus oder einer aussichtsreichen Immobilie als solide Kapitalanlage sind, profitieren vom Besuch der STIM. Denn hier erwarten die Besucher viele neue Angebote, sowohl Neubauprojekte als auch Bestandsimmobilien. Außerdem besteht die Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen: sei es, um alle Details des Wunschobjekts aus der Nähe zu erfahren oder um sich von Finanzierungsexperten über Möglichkeiten eines soliden Finanzkonzepts beraten zu lassen.

der beiden Messetage finden viele Fachvorträge von Experten statt. Das Programm beinhaltet Themen aus den Bereichen Kaufen und Wohnen, Recht und Steuern sowie Finanzierung und Förderung. Ebenso interessant sind Podiumsdiskussionen, die wichtige Einblicke in die Wohnbaupolitik in Stuttgart gewähren.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auch in diesem Jahr wieder auf dem informativen Rahmenprogramm. Während

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Alle Vorträge und Diskussionsrunden sind für Besucher der Messe im Eintrittspreis enthalten. Das Fachforum wird vom Verband IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart für die Region organisiert.

Kooperationspartner der Messe sind die beiden Immobilienver-

bände IWS (Immobilienwirtschaft Stuttgart) und BFW (Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen). Die STIM ist am Samstag, 19., und Sonntag, 20. März 2016, von 11 bis 18 Uhr für die Besucher geöffnet. Weitere Informationen wie Anfahrt, Hallenplan und das komplette Vortragsprogramm können online unter www.stim-messe.de abgerufen werden. red


MESSE

DISKUSSIONSRUNDEN UND VORTRÄGE AUF DER STIM Samstag, 19. März 2016

Sonntag, 20. März 2016

11.30 Uhr: Vortrag Begrüßung und Grußwort Bürgermeister Peter Pätzold | Stadt Stuttgart Referat Städtebau und Umwelt

11.30 Uhr: Vortrag Begrüßung und Grußworte Marc Bosch | Vorstandsvorsitzender IWS Stuttgart e. V.

12.30 Uhr: Vortrag Immobilien recht(s)sicher verschenken und vererben Beatrix Wolfer, LL.M., Fachanwältin für Erbrecht, Anwaltskanzlei Wolfer, Stuttgart

12.30 Uhr: Vortrag Ich kaufe eine Eigentumswohnung – was sollte ich wissen? Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Gerald Lipka, Geschäftsführer BFW e. V.

13.30 Uhr – Vorstellung Vorstellung Portal ivd24immobilien.de Sacha Volz | Geschäftsführer IVD Süd e. V. 14.30 Uhr: Gesprächsrunde/Panel Podiumsdiskussion bezahlbarer Wohnraum, Baukosten, Mietkosten und Mietrechtsreform Prof. Robert Göötz oder Prof. Dieter Rebitzer, Hochschule für Wirtschaft NürtingenGeislingen Rolf Gaßmann, Vorstandsvorsitzender Mieterverein Stuttgart Harald Meerße, Geschäftsführer format GmbH & Co. KG Erich Hildenbrandt, Geschäftsführer Hildenbrandt GmbH Immobilien Bernd Fleischer, Geschäftsführer Schürrer & Fleischer Immobilien GmbH & Co. KG

13.30 Uhr: Gesprächsrunde/Panel Immobilien recht(s)sicher verschenken und vererben Beatrix Wolfer, LL.M., Fachanwältin für Erbrecht, Anwaltskanzlei Wolfer, Stuttgart 14.30 Uhr: Gesprächsrunde/Panel Podiumsdiskussion zum Wohnimmobilienmarkt in Stuttgart

15.30 Uhr: Vortrag 10 Expertentips für Ihren erfolgreichen Immobilienkauf/Verkauf Bernd Fleischer, Geschäftsführer Schürrer & Fleischer Immobilien GmbH & Co. KG 16.00 Uhr: Vortrag Immobilie privat verkaufen – warum nicht? Wolfgang Willer, RE/MAX 16.30 Uhr: Vortrag Ich kaufe eine Eigentumswohnung – was sollte ich wissen? Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Gerald Lipka, Geschäftsführer BFW e.V.

Das freistehende Einfamilienhaus bleibt der Wunschttraum der meisten Familien. Foto: Mierendorf

Philipp Hill, Stadtrat CDU Bernd Klingler, Stadtrat, Fraktionsvorsitzender AfD Udo Lutz, Stadtrat SPD Thomas Adler, Stadtrat SÖS, Linke Anna Deparnay-Grunenberg, Fraktionsvors. Bündnis 90/Die Grünen Andreas Winter, Fraktionsv. Bündnis 90/Die Grünen Jürgen Zeeb, Stadtrat, Fraktionsvorsitzender Freie Wähler Matthias Oeschner, Stadtrat, Sprecher FDP 15.30 Uhr: Vortrag 10 Expertentips für Ihren erfolgreichen Immobilienkauf/Verkauf Bernd Fleischer, Geschäftsführer Schürrer & Fleischer Immobilien GmbH & Co. KG 16.00 Uhr: Vorstellung Vorstellung Portal ivd24immobilien.de Sacha Volz, Geschäftsführer IVD Süd e. V.

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DECKENPFRONN

PORTRÄT

Das Tor zum Schwarzwald Am Rande des Schwarzwaldes und inmitten des Naturgebietes Heckengäu befindet sich die eigenständige Gemeinde Deckenpfronn.

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ie 3000-SeelenGemeinde Decken­ pfronn lebt zwischen denkmalgeschützten Gebäuden und Neubauten im Fachwerk-Stil. „Die Historie des Ortes ist uns sehr wichtig, denn am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden rund zwei Drittel zerstört“, sagt Bürgermeister Daniel Gött, der seit 2009 im Amt ist. Seither wird die Gemeinde bewusst historisch gestaltet, wie auch ein neues Wohn- und Geschäftsgebäude auf dem Marktplatz, das aktuell im Bau ist. Trotz des dörflichen Flairs zählt Deckenpfronn mit einem durchschnittlichen Alter von rund 40,5 Jahren zu den viertjüngsten Gemeinden im Landkreis Böblingen. Unter anderem durch das im Jahr 2008 entstandene Neubaugebiet zogen viele junge Familien hinzu. „Entgegen allen Prognosen haben

wir viele Kinder“, sagt der Bürgermeister. In Kinderkrippen, zwei Kindergärten und einem Waldorfkindergarten werden die jüngsten Bürger betreut. „Zudem überlegen wir aktuell, eine weitere Krippe zu bauen, da die Plätze nicht ausreichen.“

NUR NOCH EIN BAUPLATZ Die Möglichkeit für einen Neubau beschränkt sich auf den einzigen frei stehenden Bauplatz der Gemeinde. Laut Flächennutzungsplan sind in Zukunft keine neuen Baugebiete vorgesehen. Grund dafür seien die zahlreichen leer stehenden Gebäude und Grundstücke – die sogenannten EnkelGrundstücke –, weshalb keine neuen Baugebiete erschlossen werden können. Obwohl es viele junge Deckenpfronner für ein Studi-

Fachwerk dominiert.

Fotos: Mierendorf

Im Video unterr https:// youtu.be/bTj0d92cjCw gibt es einen kleinen Rundgang. Schneller geht es, wenn man den QR-Code scannt.


DECKENPFRONN

um oder einen Arbeitsplatz in die Ferne zieht, soll doch eine große Anzahl nach einiger Zeit wieder zurückkommen. „Diejenigen, die hier aufgewachsen sind, wissen es auch zu schätzen“, so Gött. Im Allgemeinen habe die Gemeinde trotz des ländlichen Daseins „alles, was für einen Ort wichtig ist. Nur ein Café wünschen sich die Bürger noch.“ Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel beschränkt sich jedoch auf eine Buslinie, die unter anderem die Schüler zu den weiterführenden Schulen nach Herrenberg bringt. Diese Einschränkung wirkt sich wiederum auf die Grundstückskosten aus, denn „das Gefälle ist extrem. In Orten mit einem S-Bahn-Anschluss, wie

Gärtringen oder Nufringen, kostet der Quadratmeter rund 500 Euro. In Deckenpfronn zahlt man circa 350 Euro pro Quadratmeter“, so Gött. Der Leiter Immobilienvertrieb der Kreissparkasse Böblingen, Uwe Nageler, sieht hingegen derzeit wenig Spielraum: „Aktuell gibt es kaum Angebote in Deckenpfronn.“ Wenn auch nicht mit dem Bus, gependelt wird dennoch: Ein hoher Anteil der Deckenpfronner arbeite bei den großen Konzernen in Böblingen oder Sindelfingen. Direkt vor Ort beschäftigt das Unternehmen H&B Electronic rund 250 Mitarbeiter. Aber auch in der Dorfgemeinschaft Tennental arbeiten viele Bürger stundenweise. Diese anthroposophische 

Nur ein Café fehlt noch im Ort.

Fotos: Mierendorf

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DECKENPFRONN

Diejenigen, die hier aufgewachsen sind, wissen das auch zu schätzen. Daniel Gött, Bürgermeister von Deckenpfronn

Kunst und Kultur an jeder Ecke Fotos: Mierendorf

Einrichtung möchte Menschen mit Behinderung einen Arbeitsund Lebensraum innerhalb von Kleinfamilien ermöglichen. In einem großen Gemeinschaftshaus mit Dorfladen und Bistro sowie in fünf Wohnhäusern und drei Werkstattgebäuden ist die Gemeinschaft am Rande des Ortes zu finden. Kulturelle Veranstaltungen finden zudem regelmäßig im Saal des Gemeinschaftshauses statt. „Kulturell und gastlich“ ist auch der Slogan von Deckenpfronn: Dieser verspricht nicht nur Unterhaltung für die eigenen Bürger, sondern auch eine Willkommenspolitik für

Deckenpfronn am Rande des Landkreises Böblingen Foto: Mierendorf

Touristen. Nicht zuletzt Besucher der Messe in Stuttgart soll es aufgrund der nahen Anbindung zur Autobahn 81 in das einzige Hotel des Ortes für eine Übernachtung verschlagen. Auch für Motorradfahrer sei der Standort günstig gelegen, denn „das Kunstwerk auf unserem Kreisverkehr nennen wir das Tor zum Schwarzwald“, sagt Gött. Hier lohnen sich besonders Motorrad-Touren, aber auch für Wanderer und Fahrradfahrer bietet die Verwaltung einen Überblick über verschiedene Routen und Wege, wie beispielsweise ab dem Naturschutzgebiet Egelsee.

Neben dem landschaftlichen Idyll gestaltet die Gemeinde für Touristen und gleichermaßen Bewohner auch innerorts attraktive Angebote. So ist das denkmalgeschützte Bürgerhaus Zehntscheuer im Zentrum der Stadt nicht nur Veranstaltungsort für klassische Konzerte oder Theateraufführungen, auch die „Jazztage“ werden hier jährlich ausgetragen. „In dieser Kulturreihe ist uns ein gewisser Anspruch wichtig. So sollen hier Konzerte zu hören sein, die so auch in der Liederhalle in Stuttgart gespielt werden könnten“, sagt Gött. Julia Pfeffinger


ZUR PERSON

Robert Göötz PARADIGMENWECHSEL

Nur gemeinsam Die Wohnungsprobleme der Landeshauptstadt könnten langfristig nur mit der Region gelöst werden, sagt Professor Robert Göötz.

Jahrgang 1969, ist der erste und bislang einzige Professor in Deutschland mit der Spezialisierung auf Real Estate Asset Management. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre promovierte Robert Göötz in Finanzwissenschaften im Bereich Steuerrecht und Immobilienmärkte. Es folgten verschiedene Managementfunktionen im In- und Ausland, u. a. für den Allianz-Konzern und den Dekra-Konzern. Seit 2010 ist er Professor für Immobilienwirtschaft, insbesondere Asset Management. Von Oktober 2012 bis September 2015 war er Dekan des größten deutschen immobilienwirtschaftlichen Studienganges. Seit 2013 leitet Robert Göötz das Institut der Immobilien- und Wohnungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, in welchem Forschungs- und Praxisleistungen gebündelt werden. Neben seiner Tätigkeit an der HfWU ist Robert Göötz als Vorstand einer Fondsgesellschaft aktiv.

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ZUR PERSON

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obert Göötz nennt die Dinge gern beim Namen – und eckt damit auch schon mal an. Wie jüngst, als der Professor für Immobilienwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen dem Hochschul­ standort Geislingen eine Zukunft als Gewerbestandort absprach und stattdessen für eine Profilierung als Wohn- und Schlafstadt votierte. Für andere ist der streitbare Professor aus Stuttgart auch schon mal ein Lobbyist der Immobilienwirtschaft, der keine Gelegenheit auslässt, die wohnpolitischen Entscheidungen auch in Stuttgart infrage zu stellen. Doch zunächst analysiert er im Gespräch sachlich, warum Wohnraum in Städten wie Stuttgart so knapp und für manche längst unbezahlbar ist. Das liege an der hohen Attraktivität der Stadt und an der topgrafischen Lage, sagt er. Stuttgart könne sich weder in der Fläche noch in der Höhe beliebig weiterentwickeln. Die Folge: die Wohnkosten steigen. Robert Göötz ist skeptisch, ob sich mit dem Schließen von Baulücken allein „groß“ etwas an der Situation ändern wird. Denn: „Das Instrument ist nur begrenzt wirksam.“ Allein durch eine Innenentwicklung könne gar nicht so viel neue Fläche entstehen, wie derzeit eigentlich nachgefragt werde. Wenig Sinn sieht Robert Göötz auch in den bundespolitischen Maßnahmen. Durch die Mietpreisbremse werde die Stadt nur noch attraktiver. Weil die Mieten nicht frei steigen können, seien sie relativ gese-

Der Flächenverbrauch pro Kopf steigt kontinuierlich, sagt Robert Göötz. Foto: Mierendorf

hen billiger als im Vergleich zum Umland, erklärt der Professor den Mechanismus.

ZU VIELE VORSCHRIFTEN Schuld an den ständig steigenden Wohnkosten trage aber auch der Gesetzgeber. Eine Fülle neuer Gesetze und Verordnungen, wie die Verschärfung der Energie­standards, neue Vorschriften zur Legionellenprüfung, dem Brandschutz oder auch der Stellplatzverordnung und der Fassadenbegrünung, trieben die Kosten weiter in die Höhe, wird er politisch. „Jede einzelne Maßnahme für sich mag klug sein und auch einen bestimmten Sinn verfolgen, doch letztendlich addieren sich auch diese Kleinbeträge zu einer erkleck-

lichen Summe. Hinzu komme noch ein anderer Effekt. Viele Stadtwohnungen aus den 70er Jahren wurden für ganz andere Wohnverhältnisse konzipiert. Früher baute man Vierzimmerwohnungen für Vater, Mutter und zwei Kinder. Heute leben in den gleichen Wohnungen noch zwei Personen. Das führe dazu, dass der Flächenverbrauch pro Kopf und die Preise kontinuierlich immer weiter ansteigen. Das spüren vor allem die, die das Zusammenleben in der Stadt überhaupt erst ermöglichen und aufrechterhalten: also all jene, die zum Beispiel in den Kindergärten und Krankenhäusern arbeiten, die öffentliche Sicherheit und Ordnung in den Städten aufrechterhalten oder


ZUR PERSON

Ohne Abfallwirtschaft geht in einer Stadt gar nichts. Robert GÜÜtz

bei der MĂźllabfĂźhr arbeiten. „Ohne Abfallwirtschaft geht in einer Stadt gar nichts“, macht Robert GÜÜtz deutlich. Um das Preisgefälle zu entschärfen, kĂśnnte man natĂźrlich an der Einkommensschraube drehen. Doch ob sich das die Ăśffentliche Hand leisten kĂśnnte? Der Professor ist skeptisch. Ein anderer Weg: die Miete wird subventioniert. Hier gebe es zwei MĂśglichkeiten: die sogenannte Objektoder die SubjektfĂśrderung. Bei der ObjektfĂśrderung erhält der Bauherr ZuschĂźsse zu den Baukosten. Im Gegenzug verpflichtet sich der Bauherr zu einer reduzierten Miete, erklärt Robert GÜÜtz. „Das hat aber schon fast planwirtschaftliche ZĂźge, weil dem Mieter quasi vorgeschrieben wird, wo er zu wohnen

hat.“ AuĂ&#x;erdem bestehe bei diesen Modellen immer die Gefahr einer Ghettobildung. „Auch in Stuttgart gibt es da viele negative Beispiele wie den Hallschlag.“ Besser sei die SubjektfĂśrderung. Dabei bekomme der Mieter einen Zuschuss zur Miete. Die Gefahr, dass es zu Mitnahmeeffekten kommen kĂśnne, weil Vermieter die ZuschĂźsse auf die Miete einfach draufschlagen kĂśnnten, schätzt Robert GÜÜtz eher gering ein. Auch bei der ObjektfĂśrderung steige die Miete nur so lange nicht, wie ein Belegungsrecht bestehe.

INNENENTWICKLUNG ADE „Um das Problem des Wohnraummangels zu lÜsen, mßsste

sich Stuttgart vermutlich von dem Modell der Innenentwicklung verabschieden“, analysiert der Professor. Solange es diesen hohen NachfrageĂźberhang gibt – also eine groĂ&#x;e Nachfrage trifft auf ein viel zu kleines Angebot –, werde sich das immer in steigenden Preisen entladen. „Das wird sich erst entspannen, wenn das Angebot spĂźrbar ausgeweitet wird.“ Eine deutliche VergrĂśĂ&#x;erung des Wohnangebots wird aber mit –einer reinen Innenentwicklung nicht funktionieren, glaubt GÜÜtz. „Stuttgart wird nicht darum herumkommen, neue Baugebiete auszuweisen.“ Die mĂźssten aber clever ausgewiesen werden, damit nicht das Gleiche passiert wie im Scharnhauser Park oder anderen Siedlungen. Die Diskussion Ăźber eine mĂśgliche Wachstumsgrenze bei der Einwohnerzahl hält der Professor schlichtweg fĂźr blĂśd. „Wachstum ist der SchlĂźssel fĂźr wirtschaftliche Stabilität.“ „FĂźr eine Kommune ist es notwendig zu wachsen. Es ist nur die Frage, wo und wie viel“, sagt Robert GÜÜtz. Langfristig werde aber auch die Region enger zusammenrĂźcken mĂźssen. „Zudem lebt die Region längst als Ganzes. Und Stuttgart als Stadt sei längst ein Ăźberholtes Konzept. Stuttgart aufgrund der Topografie kann es nicht leisten, ist aber der Magnet.“ Gerade die angrenzenden Kommunen profitierten enorm von der Sogwirkung,

die Stuttgart ausĂźbt. Und da seien auch noch eher Flächenreserven mĂśglich. Die Kunst liege darin, die Verkehrswege und die notwendige ergänzende Infrastruktur zu schaffen. „Das muss ein regionales Projekt sein.“ Das sei aber nichts, was man in fĂźnf Jahren schafft. Da mĂźsse man schon an die nächste Generation denken, merkt der Professor an. Ingo Dalcolmo

Robert GÜÜtz spricht im Video unter https://youtu. be/0QlXgXHiA7o ßber LÜsungsansätze. Schneller geht es, wenn man den QR-Code scannt.

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NEUBAUGEBIETE

STUTTGART UND DIE REGION

Zentrumsnah und mit Grün vorm Fenster Wer einen Blick auf die täglichen Pendlerströme in der Region wirft, weiß: Stadt und Umland sind untrennbar verflochten.

Immer mehr Menschen zieht es auch aufs Land. Foto: Mierendorf

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ie Wüstenrot Hausund Städtebau GmbH (WHS) geht gleich mit drei Projekten an den Start. So entstehen in Bad Cannstatt 49 Eigentumswohnungen, im Gerichtsviertel 19 familientaugliche Eigentumswohnungen in zwei Gebäuden sowie drei Stadthäuser. Zudem realisiert die WHS im Stuttgarter Hospitalviertel ein weiteres Projekt mit 47 Zwei- bis Vier-ZimmerEigentumswohnungen. Gebaut werde seit Anfang 2016. Als Einzugstermin peilt das Unternehmen Ende 2017/Anfang 2018 an. Auch auf dem rund 10 000 Qua­ dratmeter großen Azenberg-Areal im Norden Stuttgarts sind Bagger und Kran zugange. Ein neuer

Wohnkomplex entsteht innenstadtnah am Relenberg. „Sieben quaderförmige, sechsgeschossige Stadtvillen werden den einstigen, denkmalgeschützten Altbau des Institutsgebäudes mit Platz für Kita und Gemeinschaftsflächen einbetten“, informiert EpplePressesprecher Herbert W. Rabl. „Das Ensemble aus parkähnlicher Gartenanlage und eleganten Villen umfasst 136 Einheiten einschließlich Mietwohnungen und Eigentumswohnungen von der ZweiZimmer-Gartenwohnung bis zum 250 Quadratmeter großen Penthouse mit Dachterrasse für geschätzte 250 Bewohner.“ Ab März 2016 errichtet die Ludwigsburger Betz Bau-Partner GmbH auf rund 40 000 Quadratmetern in Gemm-

righeim insgesamt 300 Wohneinheiten. In einem Zeitraum von fünf Jahren soll ein Mix aus verschiedenen Wohntypen – von der Eigentumswohnung bis hin zum Einfamilienhaus – entstehen. Der Leonberger Bauträger Mörk Projektträger + Immobilien GmbH (MPI) hat auf dem letzten freien Grundstück im Wohngebiet Schnallenäcker in RenningenMalmsheim das Projekt „MaVivo“ entwickelt. Seit Oktober 2014 entstehen hier zwei Mehrfamilienhäuser mit 14 beziehungsweise elf modernen Eigentumswohnungen. Ende Dezember 2015/Anfang Januar 2016 konnten die ersten Bewohner einziehen. Wilma Wohnen Süd aus Stuttgart hat 2012 eine Grundstücksfläche am Nepperberg erworben, auf der vier neue Häuser mit 32 Eigentumswohnungen entstanden sind. Das Wohnungsprojekt nennt sich „Empora – Wohnen über Gmünd“ und bietet in Schwäbisch Gmünd alles von der Zweizimmerwohnung bis zur Fünfzimmer-Penthouse-Wohnung. Im Frühjahr 2017 sollen die ersten Eigentümer einziehen können, so Prokuristin und Niederlassungsleiterin Bettina Klenk. Ende 2015 gab der Projektentwickler Immovation aus Kassel grünes Licht für den Bau eines vierteiligen Gebäudekomplexes auf dem ehemaligen SalamanderAreal in Kornwestheim mit 121 Eigentumswohnungen, 42 davon seniorengerecht gestaltet. Die ersten Wohnungen am Salamanderplatz sollen Ende September 2017 bezugsfertig sein. cw


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