hein's magazin August 2017

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Aus der Taufe gehoben... Die Schützen-Totengilde Lütjenburg kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. In vielen dieser 300 Jahre feierte man das Schützenfest, wo man seine Schießkunst unter Beweis stellte und am Ende einen Schützenkönig proklamierte. Im Jahr der Neugründung in 1719 war das der Lütjenburger Henning Oppendiek, seines Zeichens Schneideramtsmeister. Wenn man die Jahre bis heute zählt, müssten eigentlich bisher 297 Majestäten unsere Gilde repräsentiert haben. Da aber die Unterlagen und Urkunden zum Teil nicht vollständig sind, oder aber das Bürgervogelschießen während der Kriege nicht stattgefunden hat, waren es bis zum diesjährigen Bürgervogelschießen insgesamt wohl 225 Herren. Am 6. Juni 2017, ging es wieder einmal darum, einen neuen König zu finden. Gildebruder Stefan Warnking aus Vechta (vom sogenannten 5. Quartier der Lütjenburger Schützen-Totengilde von 1719) schoss den Rest des Vogel ab und landete damit den Königstreffer. Nach der geheimen Schießliste war Stefan Warnkings Schießnummer auf den aus Kühren stammenden Otto-Maack-Gedächtnispokalträger 2015/2016 eingetragen und somit wurde Gildebruder Jochen Hass zur 1. Majestät 2017/2018. Da eine Majestät auch einen Namen haben muss, überlegte man lange hin und her bevor der Gildevorstand am 14. Juli das Geheimnis lüftete: Unsere 1. Majestät wird unter dem Titel „Jochen vun den Kühr‘ner Barg“ seine Amtsgeschäfte führen. Um das auch für die Nachwelt festzuhalten, schrieb sich der 226te Gildekönig in das Goldene Buch der Könige ein. Hier ist auch folgender „Riemel“ nachzulesen, den Gildeoberst Dirk Timmermann vor der Einschreibung und der Urkundenverleihung verlas: Wer‘n Otto-Maack-Pris all het hat, de is doch wat. De steiht bi uns in de Geschicht, mehr geiht woll nich. Doch dat is falsch, hier gilt as Recht wat Scheetlist seggt. Wenn dor een Naam steiht ganz to‘n Schluss - bi‘n letzten Schuss -, denn kunnt wi lesen ut de List wer König is. Un ditmal wiest de Schütten Wark op «Jochen vun den Kühr‘ner Barg».

Da sich durch den neuen König die Reihenfolge der Majestäten ändert, gab die 1. Majestät 2016/2017 Michael Langholz („Michael vun de twölf Apostels“) seinen Silberpokal an die jetzige erste Majestät weiter, damit auch dieser seinen Namen dort eingravieren lassen kann. (Anmerkung: Dieser aktuelle Pokal wurde von der Majestät 2012/2013 Carsten Anders („Carsten de stolte Tönker“) gestiftet.) Die bisher 3. Majestät Peter Pappenheim („Peter uns Pappenheimer“) gab ihren Zinnpokal an die jetzt 2. Majestät weiter. Nun stellt sich die Frage, ob „Peter uns Pappenheimer“ einstimmig von allen Gilderatsmitgliedern in den Gilderat aufgenommen wird. Da aber jeder von den Herren unserem allseits (ge-)beliebten Gildebruder wohl gesonnen ist, hat er ganz sicher gute Karten. Der 14. Juli war auch für Bäckermeister Ole Steenbock ein ganz besonderer Tag, erhielt er doch den Otto-Maack-Gedächtnispokal mit der dazugehörigen Urkunde für seine besonderen Verdienste um die Lütjenburger Schützen-Totengilde von 1719 überreicht. Übrigens: Die vollständige Liste der bekannten Könige findet sich auf unserer Homepage www.gilde-luetjenburg.de Redaktion/Text: Agentur inpuncto Werbung, Petra Gramkow Fotos: Agentur inpuncto Werbung, Stefan Gramkow


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