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Gediegene Gastlichkeit

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Stammgäste

Stammgäste

Mit viel Schwung und Zuversicht geht die neue Wirtin an die Arbeit. Josef Alber, ein geschickter Kunsthandwerker, baut die bis heute erhaltenen geschnitzten Stuben ein. Gleich 1923 beginnt er mit Möbeln und Vertäfelung in der „schönen Stube“ im ersten Stock für ganz besondere Anlässe und Gäste.

Dieser gediegene Raum kann auch heute für festliche Veranstaltungen im kleinen Kreis gebucht werden.

Es folgen die „große Zirbenstube“ im Erdgeschoß, die mit ihrer gemütlichen Ausstrahlung unverändert beliebt ist, und danach „Hertas Stube“ im ersten Stock. Alber verwendet keine Eisennägel, alles ist mit Holz verbunden, seine Ornamente werden vertieft herausgeschnitzt und mit feinen Strukturen verdunkelt.

Auch die acht Löffel bleiben nicht lange allein, die Firma Berndorf liefert feines Silberbesteck für 120 Personen, das teilweise immer noch in Gebrauch ist.

… sagt man. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt man auch. Wasser fließt von oben nach unten, zum Brunnen beim Hoferwirt kommt es direkt vom Mitbewerber, dem Gasthof Salzburger.

Dieser Brunnen spielt bis zur Verfügbarkeit von Fließwasser im Haus eine sehr wichtige Rolle, dieses kommt erst 1954 bis in die Zimmer.

Wasser muss bis dahin ins Haus getragen werden. Und wenn beim Salzburger viel abgezapft wird, kommt unterhalb weniger an, manchmal zu wenig. Die damalige Salzburger-Wirtin, wenig poetisch „Pixnerin“ genannt, ist sich ihrer Möglichkeiten offenbar bewusst. Als die Hoferwirtin mit neuen, schneeweißen Tischdecken Gäste in ihren Schankgarten einladen will, kommt von oben prompt die Drohung: „Wenn du mir die Gäste weglocken willst, dreh ich dir das Wasser ab!“

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