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Der Biberpelz
Eine Diebskomödie von Gerhart Hauptmann
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Stefan Zimmermann
Inszenierung Anna Determann Kostümbild Steven Koop Bühnenbild
Diana Körner
Frau Wolff Oliver Severin von Wehrhahn Lutz Bembenneck Julius Wolff Laura Maria Puscheck Leontine/Adelheid Marcus Jakovljevic Wulkow Joachim Völpel Krüger, Rentier Gregor von Holdt Glasenapp/Mitteldorf Thomas Henniger von Wallersbrunn Dr. Fleischer/Motes
Die Waschfrau Leontine Wolff gilt als hart arbeitende, ehrbare Frau. Dass sie eine geschickte Diebin ist, die so das magere Familieneinkommen aufbessert, würde niemand glauben. Als ein wertvoller Biberpelz gestohlen wird, befragt der Amtsvorsteher von Wehrhahn Mutter Wolffen. Allerdings verdächtigt der Staatsdiener bei Anzeigen bevorzugt jene, die er als politisch nicht korrekt einstuft oder die ihm sonst zuwider sind. Der gewieften Frau Wolff gelingt es daher, ihm geschickt ihre Version des Vorganges so schmackhaft zu machen, dass er sie für seine eigene hält.
Die naturalistische Komödie «Der Biberpelz» ist eines der am häufigsten inszenierten Theaterstücke des 19. Jahrhunderts. Es zeigt menschliche Schwächen auf und unterhält durch Sprach und Situationskomik. Darin kollidieren zwei sehr unterschiedliche soziale Welten. Auf der einen Seite das clevere Proletariat vertreten durch Frau Wolff, auf der anderen Seite ein inkompetenter Amtsträger als Karikatur des bornierten Beamtentums. Die traditionellen Rollen verhältnisse werden für einmal getauscht. So lässt sich von Wehrhahn hinters Licht führen und erkennt die wahre Täterin nicht, die geschickt ihre eigene Version der Geschehnisse zur Realität macht. Frau Wolff, als Frau die einzige erfolgreiche und clevere Figur des Stückes, lenkt und instrumentalisiert geschickt sowohl ihren Gatten als auch den Amtsvorsteher.










Gerhart Hauptmann erhielt 1912 den Nobelpreis für Literatur. Sein Weg zum Autor verlief über viele Umwege. Nach einer abgebrochenen landwirtschaftlichen Ausbildung und der Untauglichkeit für den Militärdienst begann er ein Studium als Bildhauer. Auch das brach er nach kurzer Zeit ab, ebenso ein Studium der Geschichte und Literatur. In den späten 1880er Jahren entstanden seine ersten literarischen Werke. 1893 wurde «Der Biberpelz» veröffentlicht und uraufgeführt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, schlechten Kritiken und irritiertem Publikum nach der Uraufführung in Berlin, wurde das Stück vorerst abgesetzt. Erst nachdem Hauptmann etwas mehr Popularität errungen hatte, kam «Der Biberpelz» in Wien erneut zur Aufführung, dieses Mal erfolgreich. Es folgten unzählige Inszenierungen, darunter auch eine von Bertolt Brecht, sowie zahlreiche Verfilmungen.
Die Hauptrolle von Mutter Wolffen wird von Diana Körner gespielt. Körner zählt zu den bekanntesten deutschen Film und Theaterschauspielerinnen. Sie stand zum Beispiel auf der Bühne des Schillertheaters in Berlin und des Hamburger Schauspielhauses. Zu ihren Fernsehrollen zählen «Liebling Kreuzberg», «Girlfriends», «Unter weissen Segeln» oder «Der Bulle von Tölz».
Oliver Severin spielt den Amtsvorsteher von Wehrhahn. Severin absolvierte seine Schauspielausbildung in Bochum, wo er auch erste Engagements am Schauspielhaus erhielt. Zu seinem Rollenrepertoire gehören unter anderem Hamlet, Mephisto oder Orest. Grosse Erfolge feierte er auch mit Musicals wie «The Rocky Horror Show» oder «West Side Story».