KOMPASS Stadtmagazin Ausgabe 3 | 19

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wEr sicH sElbst liEbt, Kann aucH andErE liEbEn Auf dem Weg zur Selbstliebe gilt es zu verinnerlichen, sich nicht länger danach zu richten, was andere von einem erwarten oder wie andere dich sehen. Es geht allein darum, was wir selbst in uns sehen und wie wir uns gern fühlen möchten. Wer waren wir, bevor wir gelernt haben, Rollen zu übernehmen? Was bleibt dann übrig? Wir sollten uns mit der Angst und Furcht abgelehnt und kritisiert zu werden auseinandersetzen. Wo haben wir uns selbst verraten, nicht auf unsere Intuition gehört und Bedürfnisse unterdrückt? Wenn wir uns nicht der eigenen Seele zuwenden, werden wir uns in der äußeren Welt verlieren. Der Verlust über die innere Kraft kann durch nichts im Außen ausgeglichen werden- weder durch Erfolg im Beruf noch durch eine Partnerschaft. Wir glauben in der Beziehung zu unserem Partner die Liebe und Zufriedenheit zu finden, die wir in uns selbst nicht finden können. Unser Partner wird also für das verantwortlich gemacht, was wir selbst nicht schaffen oder haben. Das überfordert jede Beziehung. Wie kann man von jemand verlangen, dass er einen liebt, wenn man sich selbst nicht mag? Es gilt zu verstehen, dass wir so wie wir sind, von Geburt an, ganz, heil und vollständig sind- in und mit uns selbst.

Jeden Tag kümmern wir uns um andere und ihre Erwartungen, vergessen dabei jedoch, uns um uns selbst zu kümmern. Wir geben den Menschen in unserem Leben Ratschläge, was sie tun können um sich besser zu fühlen und gut auf sich selbst zu achten. Aber tun wir dasselbe auch für uns? Wir sollten mit uns reden, als würden wir mit unserer besten Freundin/ unserem besten Freund sprechen. Voller Mitgefühl und Verständnis, darauf bedacht, dass es ihm/ihr gut geht. Sei dir selbst dein bester Freund/ deine beste Freundin. Immer wenn ein harter, selbstkritischer und verletzender Gedanke aufkommt, denken Sie neu, formulieren Sie liebevolle Worte und sein Sie verständnisvoll mit Ihnen selbst. Ganz so, als würden Sie mit Ihrem wichtigsten, liebsten Menschen sprechen.

innErEr friEdEn und stärKE Der Weg zur Selbstliebe ist nicht mit einem Schritt getan, es ist eine tägliche Herausforderung, die immer wieder neu zu meistern ist. Doch der Weg lohnt sich. Menschen, die in der Selbstliebe angekommen sind, sind mit sich selbst im Reinen und genießen inneren Frieden. Die innere Arbeit hat sie zu einen Gefühl von Freiheit und Stärke geführt und sie haben eine gewaltige Ausstrahlung. Man sieht ihnen die Liebe zu sich selbst an, sie wirken ruhig und gelassen, souverän und vertrauensvoll. Sie haben keine Scheu, sich zu zeigen, sind authentisch und echt. Sie sind nicht mehr darauf angewiesen, Bestätigung und Wertschätzung von anderen zu bekommen, denn sie haben sie in sich selbst gefunden und dies kann ihnen keiner mehr nehmen. Sie lassen sich auch weniger vom Urteil oder der Sichtweise anderer beeinflussen, weil sie neben ihren Stärken auch ihre Schwächen angenommen haben. Sie haben erkannt, dass niemand perfekt ist, wenn man überhaupt von Perfektion sprechen kann, denn auch hier hat jeder seine eigenen Idealvorstellungen. Man kann es nicht jedem Recht machen, aber man kann zu sich selbst stehen und erkennen, dass man so, wie man ist, genau richtig und genug ist. Text Amy Li

Selbstliebe ist die basis für eine gesunde Partnerschaft. Wenn Sie mit einem Partner zusammen sind, der Sie schlecht behandelt, weil er sich selbst nicht lieben kann, ist sehr wahrscheinlich, dass Ihr Selbstwert entweder bereits ebenfalls niedrig ist oder auf Dauer verletzt werden wird.Foto hands / pixabay.com

BUCHTIPP lieben was ist Byron Katie, Stephen Mitchell; Arkana Verlag; ISBN 978-3-442-33650-0; Preis: 22,90 EUR

sEi dEinE bEstE frEundin odEr dEin bEstEr frEund Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie Sie mit sich selbst reden? Was Sie für Gedanken über sich selbst denken? Mit niemand anderem gehen wir so hart ins Gericht, wie mit uns selbst. Wir verzeihen uns keine Fehler, wir haben sehr hohe Erwartungen an uns selbst und gehen sehr kritisch mit uns um. Wir verurteilen uns, wir erniedrigen uns, wir vergleichen uns und wir treiben uns immer mehr an, noch mehr zu leisten, noch schneller, noch besser zu werden. Wann halten wir kurz inne und sagen uns, dass wir genug sind? Das wir schon genug getan haben und unser Bestes geben?

Inhalt Jahrelang litt Byron Katie unter Depressionen, hatte massive Essstörungen, Zornausbrüche und war Alkoholikerin. Mit 44 Jahren schien ihr Leben ziemlich ausweglos. Ein Erleuchtungserlebnis änderte ihr Leben dramatisch. In der Folge entwickelte sie ein ebenso einfaches wie wirkungsvolles Selbsterkenntnis-System. Es erwies sich als dermaßen effektiv, dass es sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Mit seiner Hilfe gelingt es dem Einzelnen, seinen Schatten zu integrieren, bewusst Verantwortung für die eigenen Probleme zu übernehmen und sie zu lösen.

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