KOMPASS Stadtmagazin Ausgabe 11 | 18

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AnGst Vs. zuVersicht

die PositiVen GedAnken trAinieren

Es ist jedoch nicht immer so, dass am Ende alles gut wird. Manchmal bleibt die Mathe-Note trotz lernen schlecht, die Krankheit schreitet voran, obwohl die Hoffnung groß ist. So ganz können die Gedanken das Schicksal eben nicht beeinflussen, denn es gibt immer einen Faktor X, den wir Menschen nicht einplanen können und der das Risiko des Lebens ausmacht. In erster Linie geht es bei der Perspektive auf das Leben auch um Angst. Wir alle wissen, dass das Leben auch schlimme und unschöne Seiten für einen bereithalten wird, von schlechten Noten, Jobverlust, Unfällen und Krankheiten bis hin zum Tod von geliebten Menschen. Pessimisten stellen sich dieser Angst, machen sich bewusst, was alles schief gehen kann und entwickeln daraufhin manchmal einen Plan B. Dadurch fühlt sich der Schock beim Eintreten einer erwarteten Situation nicht mehr ganz so schlimm an. Optimisten sind oft nicht gewappnet und können tief fallen, da sie keine passende Strategie für solche Momente ausgearbeitet haben. Dennoch erholen sie sich und das manchmal sogar schneller als ein Pessimist. Denn Optimismus meint eben nicht, dass man kontinuierlich all das Schlechte, was passieren kann, verdrängt, sondern dass man dieses annimmt und weiß, dass man es bewältigen wird. Sie haben damit ein entspannteres Leben und sind auch ganz eindeutig glücklicher. Der Pessimist ist aber natürlich nicht durchgängig unglücklich; er beschäftigt sich nur auf einem anderen Level mit seinen Sorgen und zerbricht sich schon den Kopf im Vorfeld darüber, was alles schief laufen kann. Dabei wird oft die eigene Selbstwirksamkeit außer Acht gelassen, denn wir Menschen haben in vielen Situationen einen Einfluss darauf, wie die Dinge laufen. Wir sind dem Leben nicht hilflos ausgeliefert, sondern können mitbestimmen. Dieser Option verwehrt sich der Pessimist und so werden kleine Probleme manchmal schnell zu ganz großen…ganz alleine durch die Brille, die man aufsetzt.

Das Gute: Optimismus kann man trainieren. Natürlich wird nicht jeder Miesepeter, der ständig über das Leben meckert ein absoluter Sonnenschein, aber es ist durchaus möglich, die eigene Perspektive zu hinterfragen und die Brille zu wechseln. Hilfreich kann der Austausch mit anderen Menschen sein, die eine positive Lebenseinstellung haben. Hier kann man sich Inspiration holen und zu neuen Blickwinkeln anregen lassen. Auch eine Liste, was im bisherigen Leben bereits alles positiv verlaufen ist, kann dabei helfen, den Weg zu mehr Optimismus zu finden. Und auch an den eigenen Gedanken kann man gut selbst arbeiten: So sollte man sich bewusst machen, dass die dicke, graue Regenwolke einen nicht ein Leben lang begleiten wird, sondern dass nach Regen stets Sonnenschein folgt. Text Jessica Laqua

Info www.umsetzungsberatung.de

Im Regen tanzen lernen Den Blick aufs Leben kann man verändern. Wie bei vielen anderen Dingen geht es darum, neue Lernprozesse und Gedanken zu etablieren. Foto PublicDomainPictures / pixabay.com

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