KW 25/2014 - Der "Riesaer."

Riesaer.

NACHRICHTEN FÜR UNSERE STADT.

Ausgabe Nr. 25/2014 · Freitag, 27. Juni 2014

Sechs Sportakrobaten des SC Riesa fahren zur Junioren-WM

Kurz und bündig.

Gültige Wahl Das Landratsamt Meißen als zuständige Rechtaufsichtsbehörde hat die Wahlen zum Riesaer Stadtrat und zu den Ortschaftsräten mit dem Wahlprüfungsbescheid vom 16. Juni 2014 offiziell für gültig erklärt. Damit steht der Konstituierung des neuen Stadtrats am 16. Juli in der Stadthalle „stern“ nichts mehr im Wege.

Riesa liest Liesa Seit September 2013 können Leserinnen und Leser der Stadtbibliothek Riesa EBooks kostenlos ausleihen.

Oft kommen Besitzer eines Tablets, eines E-Book-Readers, eines iphones usw. in die Einrichtung, um zu erfragen, wie das Herunterladen vom Server der Stadtbibliothek funktioniert. Aus diesem Grunde findet am Montag, 30.

Juni, von 16 bis 18 Uhr eine EBook-Schulung im Haus am Poppitzer Platz statt. Drei Plätze stehen noch zur Verfügung, der Unkostenbeitrag beträgt 10 Euro. Die Anmeldung ist unter Tel. 03525/732102 oder persönlich während der Öffnungszeiten möglich.

Finalhoffnungen in Paris E

rneut starten Sportakrobaten des SC Riesa bei der Weltmeisterschaft. Bei der als „World Age Group Games“ bezeichneten Junioren-WM in Levallois bei Paris sind die Riesaer mit drei Paaren am Start. Am Dienstag wurden sie von Vorstand, Trainingskameraden und Unterstützern verabschiedet. Ab 2. Juli wird es im „Palais de sports Marcel Cerdan“ vor bis zu 4.000 Zuschauern ernst.

Bei den Junioren 1 gehen Michail Kraft und Franz Krämer für Deutschland auf die Matte, bei den Junioren 2 Paul-Julius Behrendt und Lukas Teichmann. Dazu kommen zwei Mädchen, die sich erst einige Monate kennen. Diana Dierich ist schon länger in Riesa, Emi-

»

Trainer lag goldrichtig

ly Langenmayr seit Dezember.

Die 14-jährige Bayerin wurde von SC-Trainer Igor Blintsov als Dianas neue „Oberfrau“ für gut befunden. Wieder lag der Trainerfuchs goldrichtig. Dass die Mädchen nach so kurzer Zeit auf WM-Niveau turnen, ist

Schmuck im Auswahldress: Michail Kraft & Franz Krämer, Emily Langenmayr (vorn) & Diana Dierich und Lukas Teichmann/Paul-Julius Behrendt. Hinten Trainer Igor Blintsov. Erfolgswünsche gabs von Abteilungschef Frank Schöniger, SC-Präsident Karl Walluszek (1. & 2. v.l.) und Stadtrat Marco Müller (hi. 2. v.r.). Foto: U.P.

eine Sensation. „Emily brennt für den Sport, sie hat die Atmosphäre bei uns förmlich aufgesogen“, staunt auch SCUrgestein Rolf Naumann.

Der akribisch arbeitende Igor Blintsov ist auch der wesentliche Grund, dass man Erfolge der Akrobaten fast als „normal“ einordnet, obwohl sie das nicht sind. Er verlangt seinen

Schützlingen im Training Einiges ab. Doch nur so ist die Weltspitze zu erreichen, zumal Sportakrobatik in Deutschland – im Gegensatz zu anderen Nationen – stiefmütterlich gefördert wird. Medaillenträume sind angesichts übermächtiger Konkurrenz aus Russland, Großbritannien und Belgien vermessen. Aber mit sauberen

Tempo- und Balance-Übungen wollen alle Riesaer das Finale der jeweils besten acht Paare erreichen. Dort ist dann die KombiÜbung gefordert. „Endkampf ist das Minimalziel, danach muss man sehen“, so Blintsov. „Auf alle Fälle sind wir so gut vorbereitet wie noch nie.“ Wir drücken alle Daumen!

U. Päsler

Ausstellungseröffnung in der Stadtbibliothek

Kreativität inklusive

I

Vielfältige Kunstwerke stellen Schülerinnen und Schüler aus vier Riesaer Schulen ab 3. Juli in den KunstGängen der Stadtbibliothek aus.

5.939

news.aus-riesa.de

n diesen Tagen werden die KunstGänge in der Stadtbibliothek in KinderKunstGänge umgewandelt. Schüler und Schülerinnen der Förderschulen „An der Goethestraße“ und „Lichtblick“ sowie der Grundschulen „Käthe Kollwitz“ und „Am Storchenbrunnen“ stellen unter dem Motto „Kreativität inklusive“ KinderKunstArbeiten aus. Es werden Werke gezeigt, die sowohl im Unterricht als auch im Rahmen

von Ganztagsangeboten entstanden. Manche haben sogar etwas mit Mathematik zu tun.

Man darf gespannt sein! „Wir freuen uns, dass uns die Stadtbibliothek die Möglichkeit für die Ausstellung bietet.

Sowas gibt es leider recht selten, denn der Aufwand ist immer sehr groß und für eine Schule allein kaum zu stemmen. Auch die Stadtverwaltung und die FVG halfen uns dabei“, erklärt Margit Wohl-

AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

fahrth, Leiterin der Grundschule „Käthe Kollwitz“.

Der Start der Ausstellung erfolgt am Mittwoch, 2. Juli, im Haus am Poppitzer Platz. Ab 18.30 Uhr ist im BennoWerth-Saal lebhafte Kinderkunst zu erleben. Der Eintritt ist sowohl zur Eröffnung wie auch zur Ausstellung frei.

Anmeldungen für Gruppenführungen werden unter 03525/732586 entgegengenommen.

Riesaer.

Ausgabe Nr. 25/2014 vom 27. Juni 2014

Dr. Wieland Zeppan bekam die Ehrenmedaille der Stadt Riesa

Ein Leben für die Seife D

ie Überraschung ist perfekt gelungen. Alle Beteiligten hielten dicht. Dr. Wieland Zeppan kam zur Juni-Stadtratssitzung in der Überzeugung, es ginge um die Verabschiedung der Oberbürgermeisterin. Erst als Horst Hofmann zu einer Laudatio ans Mikrofon trat und die ersten Worte gesprochen hatte, „dämmerte“ es bei ihm.

Der langjährige Leiter der Riesaer Seifenfabrik wurde für seine Anstrengungen bei der Erhaltung und Weiterentwicklung des Unternehmens und sein großes Engagement für die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft mit der Ehrenmedaille der Stadt Riesa ausgezeichnet. „Mit einer der höchsten Auszeichnungen der Stadt Riesa hatte ich nicht gerechnet, aber ich habe mich unheimlich darüber gefreut und fühle mich sehr geehrt“, gesteht Dr. Wieland Zeppan. Ganz besonders ging ihm nahe, dass es in der Stadt offenbar Menschen gibt, die sich über ihn Gedanken gemacht haben und seine Lebensleistung würdigen.

Die große Öffentlichkeit war nie sein Ding. Richtig laut wurde es um „die Seife“, wie das frühere Konsum- und heutige Kappus-Seifenwerk meist nur genannt wird, eigentlich nur im Jahr 2010, als das Unternehmen seinen 100.

Geburtstag feierte. Dass es überhaupt zu diesem bedeutsamen Jubiläum kam, ist zu großen Teilen Dr. Zeppan zu verdanken.

Der in Mügeln geborene Di-

plom-Chemiker kam Anfang 1976 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Werkdirektors in den Betrieb, wurde technischer Direktor, 1983 schließlich Betriebsdirektor. Diese berufliche Perspektive hatte für den jungen Mann, der eigentlich mit einem Job in der Medizin geliebäugelt hatte, den Ausschlag dafür gegeben, nach Riesa zu gehen.

Rund 500 Beschäftigte hatte das Werk damals. Auf den Schultern des Chefs lastete viel Verantwortung. Die Last wurde noch größer in den „wilden Zeiten“, die Ende der 80er Jahre mit der Wende folgten. Die Konsum-Seifenfabrik wurde zum 30. Juni 1990 in eine GmbH umgewandelt. Aber wer wusste damals schon bis ins letzte Detail, was das bedeutete! Dr. Zeppan muss heute noch lachen, wenn er daran denkt, obwohl ihm damals nicht selten das Lachen im Halse ste-

» Ausgleich in Haus und Garten cken blieb. „Aber ich wollte die Bude unbedingt erhalten“, versichert er. Da die Seifenfabrik ein Konsumbetrieb gewesen ist, war die Treuhand nicht zuständig. Der letzte Generaldirektor hatte gesagt: Finde einen Investor oder mach zu.

Zum Jahresende 1991 wurde das Werk stillgelegt. „Alle bekamen die Kündigung. Das war schon hart. Aber wir haben trotz offizieller Schließung in bescheidenem Maße weitergearbeitet. Kappus stand

In Haus und Garten sowie bei Wanderungen und Ausflügen findet Dr. Wieland Zeppan gemeinsam mit seiner Frau Entspannung nach einem Leben für die Seife.

Foto: H.B.

damals schon im Hintergrund“, erinnert er sich.

Dr. Zeppan hatte sich gekümmert, sich mit anderen Seifenproduzenten und potenziellen Investoren in Verbindung gesetzt. Auch über das damals weit verbreitete „Management buy out“ hat er nachgedacht, „aber für uns Ossis war das unheimlich schwer.“ Als schließlich die Firma Kappus, einer der wenigen Festseifenhersteller in Deutschland, den Kontakt suchte und einen Unternehmensberater schickte, fiel die Entscheidung. Das traditionsreiche Familienunternehmen aus Offenbach hatte bisher vor allem Luxusseifen gemacht, keine Masseprodukte. Seit dem 1. April 1992 funktioniert die „Ehe“ zwischen Riesa und Offen-

bach. Obwohl rund 85 Prozent der Produkte heute für andere Unternehmen als Lohnproduktion hergestellt werden, gibt es auch das Riesaer Seifenkätzchen noch – unter anderem auf der allseits bekannten „Nautik“-Seife.

Bereits vor anderthalb Jahren legte Dr. Wieland Zeppan die Verantwortung für „sein“ Werk in jüngere Hände. Und nun? „Ich habe nach und nach mein Haus saniert. Beim Tapezieren kann ich den Kopf ausschalten“, gesteht Dr. Zeppan. In den vielen Jahren mit einem langen 10-Stunden-Arbeitstag ist manches liegen geblieben. „Ich räume immer noch alte Sachen auf.

Und ich helfe meiner Frau im Garten. Das ist mein Ausgleich.“ Im Moment hat er sich

gerade den Zaun vorgenommen.

Gemeinsam waren die beiden in Thailand im Urlaub, aber sie gehen auch gern in der näheren Umgebung wandern.

Kurzentschlossen mal eine Woche irgendwohin fahren – das ist ein Luxus, den sich das Ehepaar jetzt gern etwas öfter leisten möchte.

Und wer bei der Mondscheinführung in Mergendorf aufgepasst hat, konnte Dr. Zeppan in der Rolle des Domdekans wiederentdecken.

Doch auch von der Seife kann Dr. Wieland Zeppan nicht ganz lassen. Er gehört dem Beirat der Kappus GmbH an, der als beratendes Gremium die Geschäftsleitung unterstützt.

H.B.

Mergendorf feierte 800. Geburtstag

Viele Gäste begrüßt

M

ergendorf hat aktuell 153 Einwohner. Zum 800. Geburtstag des kleinen Ortsteils tummelten sich bereits zum Auftakt deutlich mehr Leute im und um das Festzelt am Sportplatz.

Mit einem humorvollen historischen Rückblick leitete Ortschronist Bernd Gerhold das Fest ein. Renate König erläuterte die aufwändig gestaltete Festschrift. Stadtrat Werner

SEITE 2

AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

Scholtz überbrachte als offizieller Vertreter der Stadt die Glückwünsche von Bürgermeister Lindner.

Danach wurde zwei Tage lang mit Musik, Kinderspaß und auf offenen Bauernhöfen zünftig gefeiert – und die Nachbarn aus Poppitz, Nickritz und aus der großen Stadt gleich nebenan waren natürlich gern und zahlreich zu Besuch.

U.P.

Rotary Club Riesa-Elbland hilft auf der Freizeitinsel

Kinderuniversität besucht Riesaer Unternehmen

Buddel-Überraschung

Die Schuhe der Autos

D

Einen schönen großen Sandkasten für die kleineren Kinder gibt es dank des Rotary Clubs jetzt auf der Freizeitinsel.

Foto: P. Gruhle

B

eim Sommerfest auf der Freizeitinsel gab es am Wochenende eine große Überraschung für die kleinen Besucher. Der Rotary Club Riesa-Elbland spendierte für die Kleinkinderspielfläche, die am Merzdorfer Teich im Ent-

stehen ist, einen witterungsbeständigen Sandkasten. Die Kleinen stürzten sich natürlich sofort ins Vergnügen. Und damit die Eltern beim Aufpassen auf ihre Sprösslinge bequem sitzen, kommen auch noch zwei Sitzbänke hinzu.

as Sommersemester der von den Sternenfreunden organisierten Kinderuniversität neigt sich dem Ende entgegen. Am Mittwoch, 2. Juli, steht die letzte Vorlesung auf dem Plan. Treffpunkt ist 17 Uhr bei der Firma PNEUHAGE an der Schönbergstraße.

Dort sind die Nachwuchsstudenten dann dem Geheimnis der „Schuhe der Autos” auf der Spur. Dozent ist Jörg Bialas, der Niederlassungsleiter von PNEUHAGE. Die jungen Studenten bekommen Wissenswertes zum Thema Reifen, Recycling, Tragfähigkeit und Luftdruck vermittelt und werden jede Menge prakti-

sche Vorführungen sehen.

Wer weiß schon, wie schwer ein LKW-Reifen ist und wie man einen solchen reparieren kann? Besonders spannend ist die Frage, ob in Reifen auch Metall verarbeitet wird.

Sehr interessant war für 30 junge Studenten ein Besuch der Oelsitzer Mühle im Rahmen der Juni-Kinderuni. Erst gab es viel Wissenswertes über das Handwerk des Müllers, den Aufbau einer Mühle und über Getreidesorten. Im praktischen Teil konnten die Kinder mit einer Maiskurbel Maiskolben entkernen und die Körner auch gleich noch zu Mehl mahlen und kosten.

Sonnenstele bei den Stadtwerken eingeweiht

Zeitmesser und Lehrstück Nur mit Krafteinsatz gelang das Entkernen der Maiskolben beim Besuch der kleinen Studenten in der Oelsitzer Mühle.

Foto: Verein

DIE RIESENKOLUMNE Der „Floh vom Fichtelberg“ wird Fünfzig, auch wenn man es kaum glauben mag.

Am 7. Juli (15 Uhr) kann man ihn persönlich treffen.

Dann ist einer der populärsten deutschen Sportler beim Kaffeeklatsch im Stadtmuseum zu Gast: Jens Weißflog aus Oberwiesenthal! Er ist der Einzige, der sowohl im Parallel- als auch im V-Stil Olympiagold holte, 1984 in Sarajevo und 1994 zweifach in Lillehammer. Als Hotelier steht er heute mitten im Leben. Sicher wird er auch ein paar Anekdoten erzählen. Karten gibt‘s im Vorverkauf im Museum. Ich hab mal in Planica nur im Auslauf gestanden, da wurde mir schon anders – und der sprang da runter, auf mehr als 200 Meter! Auf einen tollen Gast freut sich der Riesaer Riese.

Die neue Sonnenuhr vorm Kundenzentrum der Stadtwerke Riesa (SWR) ist einzigartig. Geschaffen von Riesaer Handwerkern und Künstlern zeigt die fünf Meter hohe Konstruktion aus Cottaer Sandstein und acht Photovoltaik-Modulen nicht nur die Zeit an, wenn die Sonne scheint, sondern wird auch im Dunkeln dank aus Sonnenlicht gewonnenen Stroms illuminiert. Die Stele ist Teil des Energielehrpfades, der bis Jahresende auf dem Gelände der Stadtwerke entsteht.

Aufsichtsrat und Geschäftsführung der SWR sowie die beteiligten Handwerker weihten das Objekt letzte Woche ein.

Foto: U.P.

AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

SEITE 3

Riesaer.

Ausgabe Nr. 25/2014 vom 27. Juni 2014

Start in Triathlon-Landesliga

Stahl Riesa spielt weiter in der Fußball-Sachsenliga

Auftakt mit Bronze

Den Hof erreicht mit Müh und Not…

K

ürzlich startete die sächsische Landesliga im Triathlon mit ihrem ersten Wettkampf in der Schladitzer Bucht bei Rackwitz. Der Sportclub Riesa ist in diesem Jahr wieder mit einer Männermannschaft und neuem Hauptsponsor am Start.

Dabei soll an die guten Ergebnisse der vergangenen Jahre angeknüpft werden (2012: 1. Platz, 2013: 2.

Platz). Der Teammanager setzt dabei konsequent auf den eigenen Nachwuchs und hofft, dass die 16- und 17-jährigen schnellen Jungs vom Talentstützpunkt die gestandenen erfahrenen Athleten etwas „antreiben“ können.

Die aus vier Wettbewerben bestehende Serie beinhaltet verschiedene Wettkampfformate, um das Programm entsprechend abwechslungsreich zu gestalten. So wurde der erste Wettkampf als

Mannschaftswettbewerb ausgetragen, bei dem die Teams alle drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen als Mannschaft gemeinsam bewältigen müssen.

Die fünf Riesaer lagen nach den 750 m Schwimmen bereits auf dem dritten Platz und bauten den Vorsprung auf der 20 km langen Radstrecke noch weiter aus, so dass sie die fünf folgenden Laufkilometer relativ locker angehen konnten. Die vor ihnen liegenden Teams aus Dresden und Leipzig waren in diesem Wettkampf nicht zu schlagen.

Team-Manager Sebastian Trosse blickt bereits optimistisch auf den nächsten Wettkampf, der im Rahmen des Moritzburger Triathlons, aber diesmal als Einzelwettkampf, ausgetragen wird.

Zur Mannschaft gehören: Udo Stöhr, Marvin Schilling, Thomas Czayka, Jonas Held, Matthias Hünig

Seniorenwanderer des SC Riesa unterwegs

Zur Brand-Baude

Z

ur obligatorischen Wanderung in der Sächsischen Schweiz fahren die Seniorenwanderer des SC Riesa normalerweise mit der Bahn.

Dieses Mal benötigten sie wegen der Vielfalt der Ausgangsorte und Wanderwege einen Bus. Jede der vier Gruppen hatte eine andere Route, die sich teilweise oder ganz mit dem „Malerweg” deckte.

Bei idealem Wetter machte das Wandern durch den Kohllichtgraben, den Kirchsteig, den Höllengrund, den Schindergraben oder Schulzengrund richtig Spaß. Auch der Hockstein, der Räumicht-

weg und das Polenztal waren landschaftliche Perlen. Von der 317 m hohen Brand-Aussicht hatten sie einen herrlichen Blick über die Landschaft. Sie wird neben der Bastei als „Zweiten Balkon der Sächsischen Schweiz” bezeichnet. Trotz des Besucherandranges wurden die Gruppen in der Brand-Baude – sie existiert seit 1835 – zügig und gut versorgt. Eine sportliche Herausforderung waren danach noch die 870 Stufen hinab in den „Tiefen Grund” zum Bus. Die nächste Wanderung führt am 28. Juni ins Zschopautal.

G. Göttlich

Vorbereiter Marcel Krake (li.) und Torschütze Toni Schurig bejubeln das vorentscheidende 3:0. Am Ende hieß es gegen Chemnitz zwar „nur” 3:2, doch Stahl sicherte sich damit den Klassenerhalt.

Foto: U.P.

D

as letzte Punktspiel war symptomatisch für den Saisonverlauf des LandesligaAufsteigers Stahl Riesa: Gut begonnen, mittendrin den Erfolg fast gesichert und am Ende doch noch gezittert. In Anlehnung an Dichterfürst Goethe erreichten sie den Hof mit Müh und Not, zum Glück blieb aber – im Gegensatz zum „Erlkönig“ – niemand auf der Strecke.

Gegen den als Absteiger schon feststehenden VfB Fortuna Chemnitz führte die BSG durch Treffer von Thomas Bierstedt und Toni Schurig

nach einer Viertelstunde 2:0.

Ein gehaltener Elfmeter durch Hüter Michal Kycek und das dritte Tor (erneut Schurig) kurz nach der Pause versetzten alle in Vorfreude auf den sicheren Klassenerhalt. Zwei

»

Geduldig auch in der Zukunft

Schlafeinlagen der Abwehr führten jedoch zu Chemnitzer Treffern. Mitte des 2. Abschnitts war – wie in der gesamten Spielzeit – auch in der Schlusspartie der Faden weg.

Stahl zitterte sich zum Abpfiff,

kann letztlich den verdienten Verbleib in Sachsens höchster Liga feiern. Erneut 600 Fans sprechen für den Rückhalt, den die BSG in Stadt und Region genießt. Mit der Übernahme der Nachwuchsabteilung des SC Riesa sowie zahlreichen personellen Wechseln bei Trainern und Spielern steht der Verein vor richtungsweisenden Entscheidungen. Strukturen festigen, Geduld zeigen und einen Schritt nach dem anderen gehen, nichts anderes darf die Devise der Zukunft U.P. sein.

Investieren in Riesa – es lohnt sich!

Für bauwillige Interessenten bietet die Stadt Riesa folgende Wohnungsbaugrundstücke an: Stadtgebiet Riesa, Standort Dr.-Scheider-Straße: 1 Baugrundstück mit 887 m2, Kaufpreis 71,58 €/m2.

Wohnungsbaustandort „Kalkberg-West”, 4. BA: 3 Baugrundstücke mit Grundstücksgrößen von 1.051 m2 bis 1.253 m2, Kaufpreis 49,00 €/m2.

Stadtgebiet Riesa-Weida, Standort „Heidebergstraße”: 1 Baugrundstück mit 795 m2, Kaufpreis 35,00 €/m2.

Ortsteil Canitz: 1 Baugrundstück mit 620 m2, Kaufpreis 25,00 €/m2.

Bei Interesse richten Sie Ihre Anfragen bitte an das Sachgebiet Liegenschaften, FriedrichEngels-Straße 13, 01589 Riesa.

Für weitergehende Informationen zu den ausgeschriebenen Objekten stehen Ihnen Frau Enderlein sowie Frau Kern telefonisch unter (03525) 700-435/433 zur Verfügung.

SEITE 4

AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

Deutsche Meisterschaft beschließt Wettkampfsaison der Sportaerobic

SCR-Nachwuchs dominiert Kreismeisterschaft

Riesaer Mädel mit Gold im Länderpokal W A ie gebannt schauten Jessica Grohmann, Siska Seifert, Evelyn Toth-Pinter, Tina Bartsch und Stefanie Becker auf den Monitor in der „Kiss & Cry Ecke“. Sie hatten gerade ihre Wettkampfübung im Teamwettbewerb beendet und warteten auf ihre Wertung. Dann ein Schrei und erste Freudentränen! Höchstpunktzahl im 5er Team. Damit stand der Sieg im Länderpokal fest. Zuvor hatten auch das Duo Grohmann/Toth-Pinter und das Trio Becker/Seifert/ Grohmann jeweils die beste Bewertung in ihrer Kategorie bekommen. Alle acht teilnehmenden Landesturnverbände (LTV) mussten sich mit vier Übungen (Einzel, Duo, Trio und Team) präsentieren, wobei drei Übungen in die Wertung kamen.

Da auch Juliane Tasche mit ihrer Einzeldarbietung der Konkurrenz wichtige Punkte abgenommen hatte, stand der Sächsische Turn-Verband –

Die Länderpokalsiegerinnen mit Trainerin Katharina Fleck (3.v.r.).

vertreten durch den ESV Lokomotive Riesa – mit der Idealpunktzahl von drei als Sieger fest!

Tags zuvor stand Luisa Riedel bei den Deutschen Meisterschaften in Rotenburg (Niedersachsen) auf dem Sportaerobic-Boden. In der Qualifikation der Einzelkonkurrenz der Altersklasse 12-14 gingen 20 Mädchen und ein Junge auf die Fläche. Mit Rang

Luisa Riedel hatte eine bessere Platzierung verdient.

Fotos: Verein

drei zog Luisa in das Finalfeld ein. Im Finale zeigte sie eine fehlerfreie Übung und bekam sehr viel Beifall. Die darauf folgende Bewertung war für die Sportlerin allerdings völlig unverständlich. Offenbar mussten die Bundesleistungszentren Ulm und Halle ganz oben stehen, anders waren die Punktvergaben einiger Kampfrichter nicht zu verstehen. Am Ende fehlten Luisa 0,05 Punkte zur Bronzemedaille. In Anbetracht ihrer sportlichen Leistung war der 4. Platz wie ein Hohn.

Ein großes Dankeschön gilt den Kampfrichtern Sebastian Fleck, Julia Riedel und Katharina Fleck aus Riesa, die in der Rotenburger Sporthalle eine wahre Hitzeschlacht zu schlagen hatten.

Nach fast zehn Jahren beendete Juliane Tasche ihre wettkampfsportliche Karriere mit einer Goldmedaille. R. Fleck

Medaillen gefischt

m 21. Juni fand die Kreismeisterschaft der Schwimmer im Rahmen der Kinder- und Jugendspiele des Kreissportbundes Meißen statt. Vier Vereine waren mit 177 Sportlerinnen und Sportlern ins Riesaer Hallenschwimmbad gekommen, um die besten Schwimmer des Landkreises zu ermitteln. Bei knapp 800 Starts legten die Athleten auf der 25-MeterKurzbahn insgesamt fast 50 Kilometer zurück! Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. So wurden überwiegend neue persönliche Bestzeiten

niederschlugen. Am Ende konnten sich die Riesaer Nachwuchssportler über 90 Gold-, 72 Silber- und 49 Bronzemedaillen freuen. Die besten Riesaer Schwimmer waren Marius Köhler, Michael Novacescu (jeweils 5x Gold, 1x Silber) und Beatrice Müller (4x Gold, 2x Silber). Top-Leistungen mit mehreren Medaillen erreichten auch Clara Jäckel, Bruno Wehner, Leonie Jäger, Tim Fritzsche, Evelin Tscheiko, Pascal Jobst, Florian Winter, Paul Wehner, Jannik Thiele und Nele Schäfer. Bei den kleinen Goldfischen der

über die Distanzen von 25 bis 200 Meter in allen Schwimmlagen erzielt.

Der Sportclub Riesa dominierte das Wettkampfgeschehen nicht nur mit einer überwältigenden Anzahl von mehr als 100 Teilnehmern, sondern auch mit beachtlichen Leistungen, die sich in insgesamt 211 Medaillenplatzierungen

Jahrgänge 2008 bis 2006 räumten Max Klipphahn (3x Gold), Emily Selle und Paula Geschke (jeweils 2x Gold, 2x Silber) ordentlich ab und bescheinigten dem engagierten Trainerteam um Peter Günzel, Detlev Chyzy, Hans Swoboda und Katharina Schade eine hervorragende NachwuchsarK.S. beit für Riesa.

NEUE MESSESTOFFE EINGETROFFEN! AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

SEITE 5

Riesaer.

Ausgabe Nr. 25/2014 vom 27. Juni 2014

Amtliche Bekanntmachungen der Großen Kreisstadt Riesa Öffentliche Bekanntmachung Betriebskosten der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege der Großen Kreisstadt Riesa nach § 14 Abs. 2 SächsKitaG für das Jahr 2013 1.

Kindertageseinrichtungen

1.1.

Betriebskosten je Platz und Monat, Zusammensetzung der Betriebskosten

Geringere Betreuungszeiten entsprechen jeweils anteiligen Betriebskosten. (z. B. 6 h-Betreuung Kindergarten = 2/3 der erforderlichen Betriebskosten für 9 h) 1.2.

Deckung der Betriebskosten je Platz und Monat

1.3.

Aufwendungen für Abschreibungen, Zinsen, Miete

Herzlichen Glückwunsch!

Der Bürgermeister der Großen Kreisstadt gratulierte zum 90. Geburtstag am 22. Juni Frau Gerda Seyffert.

Straßenbau- und Sperrmaßnahmen in und um Riesa Pausitzer Straße: Bis zum 30.8.2014 erfolgt die Vollsperrung im Bereich zwischen der Friedrich-Engels-Straße und der Robert-Koch-Straße.

Grund sind Tief- und Kanalbauarbeiten. Eine Umleitung wird ausgeschildert.

Mergendorfer Weg: Bis zum 1.8.2014 erfolgt die Vollsperrung im Bereich zwischen der Eigenheimsiedlung und der Zufahrt zum Hubschrauberlandeplatz der Elblandkliniken.

Grund ist der Neubau eines Abwasserschachtes.

Knotenpunkt Paul-GreifzuStraße/Rostocker Straße/ Hamburger Straße: Bis zum 28.11.2014 erfolgt die Vollsperrung dieses Knotenpunktes. Grund ist der Straßenaus-

1.3.1. Aufwendungen für alle Einrichtungen gesamt je Monat

1.3.2. Aufwendungen je Platz und Monat

2.

Kindertagespflege nach § 3 Abs. 3 SächsKitaG

2.1.

Aufwendungsersatz je Platz und Monat

2.2.

Deckung des Aufwendungsersatzes je Platz und Monat

SEITE 6

Parkraumeinschränkungen Montag, 30. Juni: H.-SteyerStraße von H.-Beimler- bis Alleestraße; R.-Harbig-Straße von H.-Beimler- bis Alleestraße; W.-Seelenbinder-Straße von Kita bis Alleestraße.

Dienstag, 1. Juli: W.-Seelenbinder-Straße von Kita geradeaus bis Alleestraße; H.Steyer-Straße von R.-Harbigbis Alleestraße; Alleestraße von W.-Seelenbinder- bis K.Schlosser-Straße.

Donnerstag, 3. Juli: Alleestraße von K.-SchlosserStraße bis Qualizentrum; H.Beimler-Straße von Anwohner-Parkplatz bis H.-SteyerStraße; Hafenstraße von Fr.-Ebert-Platz bis Spinnereistraße.

Freitag, 4. Juli: Beethovenstraße beidseitig von Pestalozzi- bis R.-Koch-Straße; Hohe Straße von Lessingbis Pausitzer Straße; J.Schehr-Straße von Haupt- bis Fr.-Engels-Straße.

AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

bau. Umleitungen werden ausgeschildert.

Felgenhauer Straße: Noch bis zum 5.7.2014 ist die Felgenhauerstraße zwischen dem Hospitalweg und dem Heimweg voll gesperrt. Grund ist die Rohrauswechslung der Trinkwasserleitung. Für die Zeit der Vollsperrung ist die Einbahnstraßenregelung aufgehoben.

Strehlaer Straße: Bis voraussichtlich 30.9.2014 erfolgt die Vollsperrung der Strehlaer Straße zwischen der Zufahrt Schmiede Richter und der Rudolf-Stempel-Straße. Grund ist der letzte Bauabschnitt des grundhaften Straßenausbaus.

Die überörtliche Umleitung erfolgt über die B 169, B 6 und S 31 nach Strehla.

IMPRESSUM Herausgeber: FVG Riesa mbH Am Sportzentrum 5 · 01587 Riesa Erscheinungsweise: wöchentlich, kostenlos für alle Haushalte im Stadtgebiet Riesa verantwortlich für den amtlichen Teil: Stadtverwaltung Riesa: Uwe Päsler Tel. 03525/700205 · Fax 03525/733832 E-Mail: obm.pressestelle@stadt-riesa.de Redaktion: Uwe Päsler (verantw.)

Heike Berthold (Tel. 735060) Tobias Czäczine (Tel. 601255) E-Mail: heike_berthold@t-online.de Anzeigenleitung/Herstellung: polyprint Riesa GmbH Goethestraße 59 · 01587 Riesa Tel. 03525/72710 · Fax 03525/727133 E-Mail: info@polyprint-riesa.de Anzeigenschluss nächste Ausgabe: 30.6.2014 Verteilung: Bachmann Direktwerbung Tel. 0151/56902526 · Fax 03525/739185 E-Mail: bachmann-direktwerbung@web.de Jahresabonnement: Info-Telefon 03525/72710 Fotonachweis: Heike Berthold, Fotolia Die nächste Ausgabe des Amtsblattes erscheint am 4.7.2014.

Veranstaltungstipps • Veranstaltungstipps • Veranstaltungstipps Blutspende Der Blutspendedienst des DRK lädt zur Blutspende ein: Dienstag, 1. Juli, von 15 bis 19 Uhr im Städtischen Gymnasium, Haus „Max Planck“, Lessingstraße 8.

Sommerbühne Mit den ersten beiden Aufführungen ihres neuesten Stücks „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert (19211947) sorgte die Theatergruppe des Werner-Heisenberg-Gymnasiums schon für Furore.

Nach der Komödie „Der Revisor“ im vergangenen Jahr wollten sich die jungen Mimen unbedingt wieder einem ernsten Stoff zuwenden, um die Facetten ihres Könnens zu erweitern.

Borchert gab seinem Werk den Untertitel „Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will.“ Er

schrieb es innerhalb von nur acht Tagen nieder und verstarb einen Tag vor dessen Uraufführung.

Die Schüler waren fasziniert von der Hauptfigur, dem Kriegsheimkehrer Beckmann, und seinem verzweifelten Versuch, sich wieder in das Zivilleben der Nachkriegszeit einzugliedern.

Am Donnerstag, dem 3. Juli, besteht erneut die Gelegenheit, sich vom Können der jungen Schauspieler, die von Deutschlehrerin Christine Stump angeleitet werden, zu überzeugen. Im Rahmen der Sommerbühne zeigen sie ihr Stück 20 Uhr – allerdings nicht im Klosterinnenhof, sondern in der Klosterkirche. Wegen der beschränkten Platzkapazität wird die Nutzung des Vorverkaufs bei der Riesa-Info empfohlen. Eintritt kostet 2 Euro. ➜ Do., 3. Juli, 20 Uhr

Abschlusskonzert der Elblandphilharmonie in der Freyler-Halle

Karibische Rhythmen

D

as traditionelle Abschlusskonzert der Spielzeit 2013/2014 gestaltet die Elbland Philharmonie Sachsen am Sonnabend, 28. Juni, 18 Uhr gemeinsam mit den weltbekannten Echo-Preisträgern „Klazz Brothers & Cuba Percussion“ in der FREYLERHalle. Unter Leitung von Chefdirigent Christian Voß verbinden beide Ensembles im Programm „Symphonic Salsa“ südamerikanische Salsa-Klänge mit philharmonischer Orchestermusik. Dabei sind Werke des klassischen Repertoires zu hören, die mit den Mitteln des Jazz und der traditionellen kubanischen Musiktradition klanglich erweitert werden. Es erklingen Arrangements bekannter Titel von Mozart, Bizet, Rimsky-

Die „Klazz Brothers & Cuba Percussion”.

Korsakow und Brahms, aber auch Ausschnitte aus Balletten von Peter Tschaikowski und anderen berühmten Werken.

Karten zu 21 Euro (Viererkarte 65 Euro) sind noch in der Riesa-Info erhältlich, Restkarten dann an der Abendkasse. In-

AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

Foto: M. J. Kellner

haber eines Konzertabonnements müssen dieses in eine Platzkarte umtauschen. Der Konzertbus verkehrt 16.45 Uhr ab Humboldtring. Die Route führt nicht über den Bahnhof, die Rückfahrt des Konzertbusses erfolgt gegen 20 Uhr.

SEITE 7

Riesaer.

Ausgabe Nr. 25/2014 vom 27. Juni 2014

Betreutes Wohnen mit dem Pflege- und Betreuungszentrum Riesa

- Anzeige -

Gute Nachbarschaft und viel Abwechslung

Bahnhofstraße 25 Es ist eine muntere Truppe, die sich am Montagvormittag im Gemeinschaftsraum trifft.

Gemeinsam mit Bärbel Pietsch, der Mitarbeiterin des Betreuungsservices des Betreuten Wohnens in der Bahnhofstraße, werten die Bewohner das Wochenende aus und besprechen, was in den nächsten Tagen ansteht. Zwei Bewohnerinnen sind von einer Kurzkur in Franzensbad zurück und berichten begeistert. Das weckt Erinnerungen bei den anderen, und schnell ist eine Diskussion um die schönsten Hotels in dem beliebten Kurort in Tschechien entbrannt.

Frau Pietsch erzählt von der Mondscheinführung in Mergendorf am Wochenende und empfiehlt, für das nächste Jahr schon frühzeitig Karten zu bestellen.

Annemarie Gläser ist erst vor Kurzem hier eingezogen. Sie kommt aus Mügeln. Ihr Enkel empfahl ihr, den Schritt ins Betreute Wohnen mit einem Umzug in seine Nähe zu ver-

binden. Sie fühlt sich gut aufgenommen in ihrem neuen Riesaer Zuhause, obwohl sie noch am Einrichten ist und ein paar Probleme mit ihren Ohren hat. „Wenn ich erst wieder richtig hören kann – aber dann“, „droht“ sie lachend in die Runde.

Im August 2012 zogen die ersten Mieter in das Gebäude, das u. a. schon Verwaltungssitz der Dampfschifffahrtsgesellschaft, der SED-Kreisleitung und der Musikschule war.

Es wurde von der Wohnungsgesellschaft Riesa (WGR) umfangreich und vor allem seniorengerecht saniert. Die Riesaer Dienstleistungsgesellschaft (RDL), eine Tochter der WGR, verwaltet das Haus.

Betreut werden die Mieter durch die Pflege- und Betreuungszentrum Riesa gGmbH (PBZ).

» Aktuelle Stunde zum Wochenauftakt In den 24 Wohnungen leben gegenwärtig 28 Männer und Frauen, wobei die Frauen deutlich in der Überzahl sind.

Physiotherapie und Fußpflege befinden sich im Haus. Die zentrale Lage sichert kurze Wege zu allem, was im Alltag benötigt wird.

Bärbel Pietsch ist die „gute Seele“ des Ganzen. Sie kümmert sich um die Bewohner, ist auch „Kummerkasten“ für Sorgen und Nöte. Und sie organisiert viel Abwechslung. „Bei uns ist immer etwas los“,

Die Montagsrunde im Betreuten Wohnen Bahnhofstraße 25. Bärbel Pietsch (2.v.r.) berichtet über die Fotos: H.B. Mondscheinführung in Mergendorf, Bewohner erzählen, was sie zur Kur erlebt haben.

sind sich alle einig. Gemeinsames Singen und Basteln, Spiel- und Kaffeenachmittage und Sport gibt es regelmäßig.

Das dicke Fotoalbum beweist, dass die meisten Bewohner gern dabei sind, wenn es beim Sommer- oder Herbstfest, bei der Weihnachtsfeier oder zu Fasching hoch hergeht. Die mit viel Kreativität bemalten Ostereier sind ebenso verewigt. Ein gemeinsamer Ausflug ist geplant.

Wichtig für das allgemeine Wohlbefinden ist das Essen.

Die Seniorinnen und Senioren haben eigene Küchen. Mancher versorgt sich auch selbst, aber der Service, das Mittagessen vom PBZ zu beziehen, wird gern genutzt. „Das schmeckt immer, und das Fleisch ist so, wie es für Se-

Helga Mätzold (l.) fühlt sich wohl in der Chemnitzer Straße 26. Sylke Kretzschmar (r.) schaut jeden Tag auf ein Schwätzchen bei ihr und Wellensittich Bubi vorbei.

SEITE 8

nioren sein sollte – schön weich“, hat auch Annemarie Gläser schon festgestellt.

Jeder kann die Angebote des PBZ nutzen, muss aber nicht.

Ins Haus kommen verschiedene Pflegedienste – ganz nach den Wünschen der Bewohner.

Chemnitzer Straße 26 „Ich hab doch alles hier, bin immer dabei, auch wenn ich manchmal keine Lust habe.

Aber Frau Kretzschmar schubst mich dann meist. Und am Ende bin ich immer froh, dass ich mich aufgerafft habe“, erzählt Helga Mätzold.

Die gebürtige Canitzerin gehörte zu den ersten, die vor sieben Jahren ins Betreute Wohnen Chemnitzer Straße 26 einzogen. Die 80-Jährige bewohnt gemeinsam mit ihrem Wellensittich Bubi eine gemütliche Zweiraumwohnung.

Auch hier verwaltet die RDL das Gebäude, das PBZ betreut die rund 30 Bewohner.

Sylke Kretzschmar ist die Mitarbeiterin des Betreuungsservices des Pflege- und Betreuungszentrums Riesa und macht wie Bärbel Pietsch in der Bahnhofstraße täglich ihren Rundgang bei allen Bewohnern. So ist sie immer auf dem neuesten Stand, kennt die Freuden und Sorgen der Bewohner.

Sylke Kretzschmar organisiert viermal in der Woche eine Zusammenkunft im „Treffpunkt“ des Hauses. Dann wird gespielt, gesungen, Sport getrie-

AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA

ben, das Gedächtnis trainiert oder einfach nur erzählt. „Meine Sänger singen aus Spaß an der Freude und haben sich in den gemeinsamen Jahren mächtig gesteigert. Sie haben sogar schon eine richtige Liedermappe zusammengestellt“, berichtet sie. „Ich möchte dazu beitragen, dass die Bewohner hier einen schönen Lebensabend verbringen.

Mancher von ihnen hat ein hartes Leben hinter sich“, fügt sie hinzu. Seit der Eröffnung des Hauses war es das Ziel, eine Hausgemeinschaft zu schaffen, in der alle aufeinander aufpassen und sich auch dafür interessieren, wie es

» Eine gute Hausgemeinschaft dem Nachbarn geht. „Ich glaube, das ist allen gemeinsam gelungen“, versichert Sylke Kretzschmar nicht ohne Stolz.

Gefeiert wird hier im Haus natürlich auch. Manches wird organisiert, manches entsteht spontan. Mit dem großen Kaminzimmer und der Dachterrasse hat die Chemnitzer Straße 26 etwas ganz Besonderes. Hier kann man sich treffen, sogar grillen oder sich auch einfach mal zurückziehen. Einen solchen Ort, an dem man im Freien ganz ungestört sein kann, vermissen die Bewohner der Bahnhofstraße noch etwas. Aber vielleicht lässt sich da gemeinsam mit der RDL eine Lösung finden.

H.B.