KW 17/2018 - Der "Riesaer."

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NACHRICHTEN.

Riesaer. NACHRICHTEN FÜR UNSERE STADT.

Ausgabe Nr. 17/2018 · Freitag, 4. Mai 2018

Seit zwölf Jahren kämpft der Förderverein Canitz um den Wiederaufbau

Kurz und bündig. Behindertenberatung Seit 1. April ist Uwe Führer stellvertretender Behindertenbeauftragter des Landkreises Meißen für die Region Riesa und Umgebung. Nun findet wieder jeweils dienstags von 13 bis 17 Uhr im Landratsamt Riesa, Heinrich-Heine-Straße 1 eine Beratung statt. Individuelle Termine können unter Telefon 03525/51757053 oder 03525/8757105 vereinbart werden. Wieder freie Plätze An der Musikschule des Landkreises Meißen gibt es wieder freie Plätze für den Akkordeonunterricht. Am neuen Schulstandort Riesa, Lange Str. 51a, kann nach vorheriger Absprache mittwochs von 13.15 bis 14.15 Uhr probiert werden. Weitere Informationen gibt es im Musikschulbüro unter Telefon 03525/733375. Neuer Jugendchor Der Riesaer Interimskantor Joachim Jänke lädt Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren zu einem neuen Jugendchor in den Festsaal der Diakonie in der Hohen Straße 9 (Hinterhaus) ein. In einer SchnupperProbe am Dienstag, 8. Mai, sollen sich die Interessenten 16.30 Uhr kennenlernen und ihre Stimmen ausprobieren. Gesungen werden sollen Gospels, Spirituals, Klassik, Rock und Pop, Filmmusik, geistliche und weltliche Musik. Sprechstunde Weißer Ring Die nächste Sprechstunde für Betroffene und Angehörige von Opfern einer Straftat findet am Dienstag, 15. Mai, von 16 bis 17.30 Uhr in der Rechtsanwaltskanzlei BSKP, Hauptstraße 44, in Riesa statt. Tel. 015155164731. 6.411

news.aus-riesa.de

Kirche steht wieder im Dorf H

aben die Canitzer keine anderen Sorgen? Das dachten nicht wenige, als in dem Riesaer Ortsteil vor zwölf Jahren ein Förderverein zum Wiederaufbau der Dorfkirche gegründet wurde. Die Ruine „zierte“ die Ortsmitte seit den 1970er Jahren. Die Gottesdienste finden seither im Pfarrhaus statt. Das hätte alles so bleiben können. Aber einige engagierte Canitzer sahen das anders. Sie meinten, dass die Kirche ins Dorf gehört und engagierten sich dafür. Sie sammelten Geld, beräumten das Gelände, suchten und fanden Verbündete, träumten manchen nicht zu verwirklichenden Traum – und belebten mit ihren Aktionen das Dorf. Zu den Tagen des offenen Denkmals konnten Besucher die alten Mauerreste besichtigen. Dann fanden Archäologen heraus, dass der mittlere Gebäudeteil die ursprüngliche Kirche aus dem 13. Jahrhundert war. Turm und Seitengebäude wurden später angefügt. Das waren Dimensionen, mit denen man schon eher umgehen konnte. Inzwischen steht die Kirche wieder mitten im Dorf und reckt ihr neu gedecktes Dach

Aus der Ruine wird wieder eine Kirche. Auch der Anbau rechts wird in die Gestaltung einbezogen.

in den Himmel. Ralf Zscherper, Gründungsmitglied des Fördervereins und Vorsitzender des Ortschaftsrates, steht der Stolz auf das Erreichte ins Gesicht geschrieben. Die Geduld und Beharrlichkeit haben sich ausgezahlt. Auch Pfarrer Jochen Kinder sieht zufrieden aus. Er vertritt die Kirchgemeinde, die Bauherr für das ganze Projekt ist. Mit deren Geld, Spenden, die der Förderverein zusammentrug, einem großen Zuschuss von der Landeskirche und Mitteln

Im Inneren der Kirche wird deutlich, warum noch immer von einer Notsicherung die Rede ist. Aber das soll sich ändern. Fotos: H.B.

NACHRICHTEN FÜR RIESA

der Denkmalpflege ist der sichtbare Baufortschritt gelungen. Noch läuft alles unter Notsicherung. Dazu diente auch der neue Dachstuhl, für den am 11. November des vorigen Jahres Richtfest gefeiert werden konnte. Eigentlich sollten Planen das Bauwerk

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Wettbewerb zur Innengestaltung

schützen, aber dann entschied die Kirchgemeinde sich doch für ein „richtiges“ Dach. Rund 190.000 Euro flossen bisher in die Baustelle. Die Notsicherung geht nun am Mauerwerk weiter. Inzwischen gibt es auch ein Nutzungskonzept. Die Kirche bleibt natürlich eine Kirche und wird ca. 60 Personen Platz bieten. Die Landeskirche bereitet gegenwärtig einen Architektenwettbewerb für die Gestaltung des künftigen Kircheninnenraumes vor. „Wenn alles glatt geht, könnte 2019 Baubeginn sein. 2021 feiern wir die Ersterwähnung von Canitz vor 800 Jahren. Das

würde doch super passen“, denkt Ralf Zscherper voraus. Jochen Kinder bremst ein bisschen die Euphorie, denn noch ist die Finanzierung nicht klar. Aber auch er hofft, dass es zügig weitergeht und verweist darauf, dass die Canitzer Kirche nie entwidmet wurde. Auf dem Gebiet der sächsischen Landeskirche geschah das ohnehin kaum, aber dass eine klassische Dorfkirche faktisch neu errichtet wird, ist ziemlich einmalig. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal für Canitz“, unterstreicht er. Ralf Zscherper denkt nicht nur in Sachen Kirche voraus. Gleich nebenan steht das Dorfgemeinschaftshaus. Beide Grundstücke könnten neu gestaltet und optisch verbunden werden. Daneben ist der Sportplatz. Alle Voraussetzungen für eine neue Dorfmitte, die hier entstehen soll, sind gegeben. Fehlt nur noch die Feuerwehr. Ein neues Gebäude an dieser Stelle, das wäre ein Wunsch vieler Canitzer. H. Berthold


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