Riesaer. NACHRICHTEN FÜR UNSERE STADT.
Ausgabe Nr. 15/2015 · Freitag, 17. April 2015
Bundesminister Thomas de Maiziere besuchte Riesaer Elblandklinikum
Kurz und bündig. Kabinettausstellung In der Kabinettausstellung „Der Erste Weltkrieg – ein Mosaik alter Ansichtskarten 1914 bis 1918” im Stadtmuseum gewährt Bildjournalist Günther Hunger Einblick in seine Sammlung. Jede Karte besitzt ihr eigenes Gepräge, ihren besonderen Wert. Das geschriebene Wort auf den Ansichtskarten von der Front und von Angehörigen aus der Heimat in die Schützengräben ist lesens- und liebenswert, erschreckend und berührend zugleich. Die Motive vermittelten Eindrücke von Front und Heimatfront und beeinflussten so auf eigene Weise die Wahrnehmung des Krieges. Ergänzt wird die Ausstellung durch Dokumente und persönliche Gegenstände, die Renate Preuß vom Kriegsdienst ihres Vaters aufbewahrt hat. Heike Berthold und Peter Fischer stellen Postkarten aus ihrem Familiennachlass zur Verfügung. Die Ausstellung ist bis 24. Mai zu sehen. Viva Sevilla Gitarrenmusik aus Spanien ist am Sonntag, 26. April, 17 Uhr in der Klosterkirche zu erleben. Roger Tristao Adao stellt ursprünglichen Tänzen wie Sevillanas, Alegrias oder Soleares die komponierten Stücke gleichen Titels gegenüber. Der Eintritt ist frei, um eine Kollekte wird gebeten. Fitness-DM in Gröba Austragungsort der Meisterschaft im Fitness-Vierkampf am Sonntag, 26. April ist die Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Gröba. In unserer vorigen Ausgabe wurde irrtümlich die Sporthalle des Städtischen Gymnasiums benannt. Wir bitten um Entschuldigung. 5.880
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Positive Aufregung vorm Umbau D
er Unterschied ist spürbar: „Vor vier Jahren war hier große Sorge zu spüren, wie es mit dem Haus weitergeht, die Stimmung war damals gar nicht gut“, erinnerte sich Thomas de Maiziere. Der Bundesminister des Innern, der bekanntlich hier seinen Wahlkreis hat, besuchte am vorigen Freitag das Elblandklinikum Riesa. Dabei nahm er eine andere Atmosphäre wahr: Ärzte, Schwestern und Pfleger können sich wieder den eigentlichen Aufgaben zum Wohl der Patienten widmen. Beliebte Ärzte sind zurückgekehrt, neue, kompetente Experten haben in Riesa ihre Arbeit aufgenommen. Vor allem jedoch ist überall Ungeduld zu spüren – eine positive Aufregung. Ärzte und Mitarbeiter treibt die Lust zur Veränderung, zum großen Umbau nach der Neuplanung.
» Ärzte in die Planung einbezogen „Wir warten auf die Fördermittelzusage des Freistaats, damit der Umbau endlich beginnen kann“, so Geschäftsführer Frank Ohi. „Wir Ärzte durften an den neuen Planungen aktiv mitwirken, unsere Anliegen einbringen, nun
Dr. Markus Schwefer erklärt Minister Thomas de Maiziere den Linksherzkatheter. Geschäftsführer Frank Ohi, Landrat Arndt Steinbach und OB Marco Müller (v.l.n.r.) hoffen ebenso auf den baldigen Umbau des Hauses.
wünschen wir uns, dass es schnell losgeht“, sagt auch Dr. Kai Nils Pargac, Chefarzt der Kinderklinik. Bekanntlich war der ursprünglich vorgesehene komplette Neubau des Riesaer Klinikums, inklusive des Abrisses des bekannten „bunten“ Hochhauses, nach dem Wechsel in der Geschäftsführung wieder ad acta gelegt worden. „Die vorherige Planung war die Deluxe-Variante, jetzt wird es finanziell erheblich günstiger“, sagt Ohi. Dennoch stehen im-
Das Haus 2 bleibt auch künftig Hauptgebäude des Riesaer Klinikums. Fotos (2): U.P. Es wird modernisiert und einen Anbau erhalten.
mer noch 55 Millionen Euro Investitionssumme im Raum, ein Großteil davon ist als Förderung durch das Land vorgesehen. Die Freigabe wird nach den aktuellen Haushaltdebatten nahezu täglich erwartet. Wesentlicher Teil des Umbaus soll ein neuer Trakt werden, der direkt ans Hauptgebäude (Haus 2) angrenzt. Dort kommen vorrangig die neue Notaufnahme, auch mit veränderten Zugangswegen und einem umstrukturierten inneren Ablauf, und die Klinik für Kardiologie unter. Deren Chef gehört zu jenen Ärzten, die noch nicht lange in Riesa tätig sind. Dr. Markus Schwefer ist erstmals in seiner Laufbahn Chefarzt.. Über ein Linksherzkatheterlabor wie Riesa verfügen nur wenige Krankenhäuser, die nächsten stehen in den Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz. Hier können exakte Diagnosen und komplizierte Operationen durchgeführt und damit zahlreiche Leben geret-
AMTSBLATT DER GROSSEN KREISSTADT RIESA
tet werden. Eine Abteilung wie diese hebt das Ansehen einer Klinik, „nebenbei“ lässt sich damit auch Geld verdienen. Neben seinem Kollegen aus dem Iran hätte Dr. Schwefer deshalb gern einen dritten Experten. „Dann könnten wir die Behandlung rund um die Uhr anbieten.“ Auch er hofft auf baldigen Baustart. Die Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie für Kinder- und Jugendmedizin werden dort bleiben, wo sie jetzt schon sind. Haus 5 ist der neueste Bau im jetzigen Bestand. Etwa 500 Babys kommen jährlich in Riesa zur Welt, die Zahl ist etwa konstant. Daneben werden in der Gynäkologie rund 1.300 Patientinnen pro Jahr behandelt. „Leider haben wir derzeit keine Mammografie mehr. Unser Ziel ist es, wieder eine einzurichten“, hofft Chefarzt Dr. Jörg Kotsch. Nicht nur deshalb fiebert auch er dem Umbau entgegen. Die Hoffnung ist im Riesaer Krankenhaus allenthalben fühlbar. U. Päsler