KW 11/2020 - Der "Riesaer."

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NACHRICHTEN.

Riesaer. NACHRICHTEN FÜR UNSERE STADT.

Ausgabe Nr. 11/2020 · Freitag, 20. März 2020

Oberbürgermeister Marco Müller zur aktuellen Situation in der Corona-Krise

Kurz und bündig. Vortrag abgesagt Aufgrund der aktuellen Entwicklung bezüglich der Ausbreitung des Corona-Virus muss die letzte Veranstaltung der Reihe „Rund um den Globus“ leider entfallen. Die Reportage von Stephan Meurisch „Der lange Weg nach Tibet“ am Sonntag, 22. März, im Kino Riesa kann nicht stattfinden. Gekaufte Tickets werden an den Vorverkaufsstellen gegen Erstattung des Eintrittspreises zurückgenommen. Erreichbarkeit Die Stadtbibliothek Riesa ist bis auf Widerruf von Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr ausschließlich unter Telefon 732102 erreichbar. Ausgeliehene Medien, außer Spielen, können in die Rückgabebox am Haus am Poppitzer Platz geworfen werden. Alle Ausleihfristen werden kostenfrei bis 30. April 2020 verlängert. Schulung abgesagt Auf Grund der aktuellen Situation hat der Verband der Gartenfreunde Riesa e.V. die für 21. März geplante Schulung zum Säulenobst abgesagt. Philharmonie spielt nicht Aufgrund der Allgemeinverfügungen der Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen werden alle Konzerte der Elbland Philharmonie Sachsen und die Musiktheatervorstellungen der Landesbühnen Sachsen bis 19. April 2020 abgesagt. Wer bereits Karten erworben hat, kann sich unter Tel. 03525/72260 oder per E-Mail an sekretariat@elbland-philharmonie-sachsen.de mit der Geschäftsstelle der Philharmonie in Verbindung setzen. 6.769

news.aus-riesa.de

Eine Zeit der Solidarität D

er Sachstand ändert sich täglich, mitunter innerhalb von Stunden. Der weltweite Kampf gegen die CoronaPandemie prägt auch das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt. Oberbürgermeister Marco Müller legt einige wesentliche Fakten dar, das Gespräch ist vom 18. März, es kann also schon wieder neue Erkenntnisse geben. Herr Oberbürgermeister, wie erleben Sie die aktuelle Situation? Wie die meisten von uns konnte auch ich mir vor einigen Wochen nicht vorstellen, welche Ausmaße die Ausbreitung des Corona-Virus annehmen wird. Dieser Fall dürfte zumindest in der Nachkriegszeit einzigartig sein. Meine vorrangige Aufgabe ist es, kühlen Kopf zu bewahren und in dieser besonderen Situation die kommunalen Leistungen der Daseinsvorsorge wie Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung für Riesa weiter stabil zu gewährleisten. Außerdem liegt der Fokus auf der zuverlässigen Lebensmittelversorgung, der Betreuung der Kinder, aber auch auf Themen wie Müll- und Abwasserentsorgung. Darüber hinaus besteht ein permanenter Informationsaustausch mit den Elblandkliniken, um hier die sichere medizinische Versorgung erforderlichenfalls mit unseren Möglichkeiten zu unterstützen. Wie hat die Verwaltung reagiert? Wir haben schon in der vorigen Woche einen Krisenstab gebildet, in dem die Führungsspitze der Stadtverwaltung mehrmals in der Woche sowie mit Landratsamt, Polizei und Klinikleitung regelmäßig

Mehrmals in der Woche tagt der Krisenstab der Stadtverwaltung unter Leitung von Oberbürgermeister Marco Müller (2.v.r.). Ihm gehören unter anderem Bürgermeisterin Kerstin Köhler (m.), Referentin Manuela Langer (r.), Ordnungsamtsleiter Sebastian Fleck und Bauamtsleiterin Ina Nicolai an. Foto: U.P.

über die aktuelle Lage berät. Erforderliche Maßnahmen setzen wir gemeinsam um. Wie sieht das praktisch aus? Als die Schließung der Schulen und Kindertagesstätten absehbar war, haben wir sofort die Leiter der Einrichtungen kontaktiert. Am Montag gab es eine gemeinsame Beratung im Rathaus, wie wir die Betreuung der Kinder von Mitarbeitern des Gesundheitswesens, der Polizei, Feuerwehr u. a. sicherstellen. Über die Lösung haben wir gemeinsam die Eltern informiert. Die Zusammenarbeit mit Schulleitungen und freien Trägern läuft sehr konstruktiv ab. Meine Hochachtung gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Situation meistern. Mein Dank gilt insbesondere auch allen Betroffenen, die mithilfe von Familie und Freunden Lösungen finden.

NACHRICHTEN FÜR RIESA

Welche Nachrichten gibt es aus der Riesaer Wirtschaft? Die Wirtschaft wird große Probleme bekommen, das ist allen klar. Ich bin froh, dass die Politik diesmal offenbar schnell und aktiv handelt, um die schlimmsten Auswirkungen abzumildern, sowohl für große Unternehmen, aber auch für Handwerk und Dienstleister, für Mittelstand und Kleinunternehmer. Ich werde weiterhin aktiv dafür eintreten, dass für Arbeitnehmer und Gewerbetreibende existenzsichernde Lösungen gefunden werden. Das erwarte ich von einem Land wie der Bundesrepublik Deutschland. Was haben Sie außerdem erlebt? Es gibt wegen der schulfreien Zeit leider verschiedentlich Treffen von Dutzenden Jugendlichen in der Stadt und auf den Elbwiesen. Ich habe selbst mit einigen gesprochen und sie darauf hingewiesen,

dass sie durch große Menschenansammlungen und enge Kontakte sich selbst, aber auch andere in Gefahr bringen. Das Verständnis war vorhanden, ich appelliere an alle, dass es auch so bleibt. Was erhoffen Sie sich von den Riesaerinnen und Riesaern? Dass sie genauso besonnen und realistisch bleiben wie bisher, die Hygieneregeln strikt einhalten und den Medizinexperten vertrauen. Es ist eine absolute Ausnahmesituation, die unserer gesamten Gemeinschaft in den kommenden Wochen viel abverlangen wird. Wir alle sind aufgerufen, zwar möglichst wenig direkten Kontakt zu üben, aber jetzt erst recht Solidarität mit unseren Mitmenschen, mit Älteren und Bedürftigen, zu zeigen. Das ist das Gebot der Stunde. Mit Oberbürgermeister Marco Müller sprach Uwe Päsler.


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