Philharmonisches Staatsorchester Mainz 2022/2023

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Philharmonisches Staatsorchester Mainz Konzerte 2022/23

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Inhalt Vorworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . w Sinfoniekonzerte . . . . . . . . . . . . . . Mainzer Komponist*innenportrait 2023 . . . . Sonderkonzerte . . . . . . . . . . . . . . . Kammerkonzerte. . . . . . . . . . . . . . Konzerte für junge Leute . . . . . . . . Kinderkonzerte . . . . . . . . . . . . . . . Education. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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w 15 w 91 w 99 w107 w 121 w127 w135

Das Orchester. . . . . . . . . . . . . . . . . w145 Service. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . w150 Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . w154

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„Was ist die Musik? Sie steht zwischen Gedanken und Erscheinung; als däm­ mernde Vermittlerin steht sie zwischen Geist und Materie; sie ist beiden ver­ wandt und doch von beiden verschieden; sie ist Geist, aber Geist, welcher eines Zeitmaßes bedarf; sie ist Materie, aber Materie, die des Raumes entbehren kann.“ Heinrich Heine

Liebes Publikum, seit über 500 Jahren ist das Philharmo­ nische Staatsorchester Mainz ein wich­ tiger und klingender Teil dieser Stadt. Seither kommen Musiker*innen hierher, um zu musizieren, auszuprobieren, zu entwickeln, zu entfalten, um aufzu­ treten. Alle bringen ein Stück ihrer eigenen, persönlichen und beruflichen Welt mit nach Mainz – die einen blei­ ben hier, manche ziehen weiter an andere inspirierende Orte und tragen ein Stück Mainz mit in die Welt. Diese intensiven inhaltlichen und unvorein­ genommenen Begegnungen und Bezie­ hungen sind wertvoll, nach dem Erfah­ renen der letzten Jahre und auch in der gegenwärtigen Situation sogar unbe­ zahlbar. Vor 500 Jahren war das Orchester noch eine reine Männerwelt. Heute be­ gegnen sich hier täglich Menschen un­ terschiedlichen Alters, unterschiedlichen 7


Geschlechts, aus unterschiedlichsten Nationen, mit verschiedenen Mutter­ sprachen, mit unterschiedlichen Reli­gionen und indi­viduellen Weltan­ schauungen und Leben­sentwürfen. Aber in ihrer Arbeit, verbunden durch ihre gemeinsame Passion für die Mu­ sik, können sie zu einem Körper, einem Klangkörper werden, in dem dennoch jeder seine eigene Stimme behält. Und dieser Klangkörper, dieses Orchester vermag musi­kalische Welten zu öffnen. Diese Musiker*innen könnten ein Spiegel sein – so, wie sich hier Indivi­ duen begegnen, Gemeinsamkeiten über Unterschiede stellen, Brücken bauen, Akzeptanz üben und Unterstüt­ zung anbieten, will man sich doch die Welt erträumen. Wir laden Sie ein, in unsere Kon­ zerte zu kommen. Wir laden Sie ein zu er­leben und zu hören, was das Phil­ harmonische Staatsorchester Mainz als Klangkörper an musikalischen Wel­ ten (er-)schafft. Schließen Sie dabei

die Augen und hören Sie neue und alte, bekannte und unbekannte Musik – von Komponist*innen, Dirigent*innen, Solist*innen und Musiker*innen aus Mainz und aller Welt – und beleben Sie intensiv Ihre musikalischen Begegnun­ gen und Beziehungen. Wir freuen uns auf Sie!

Markus Müller Intendant

Hermann Bäumer Chefdirigent

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Liebes Publikum, wir möchten Sie sehr herzlich zu unse­ ren Konzerten einladen, denn zu den Programmen würde der Hamburger Kultcomedian Dittsche sicherlich sagen: „Ist alles die reine Musik!“ Unver­ fälscht, direkt, berührend und natürlich immer live. „Die Konzertsaison 2022/23 perlt richtig“ – freuen Sie sich mit uns u. a. auf die vermutlich erste deutsche Aufführung des sinfonischen Poems Marsyas des italienisch-rumä­nischen Komponisten Alfonso Castaldi oder auf die wunderbare Kantate La Damoiselle élue des jungen Debussy an einem Abend mit dem orgiastischen Ballett Daphnis et Chloé von Ravel, gemeinsam musiziert vom LandesJugendOrchester, dem Landes­JugendChor Rheinland-­ Pfalz sowie dem Philharmonischen Staatsorchester. Neben der den Gesang der Schwäne nachzeichnenden 11


5. Sinfonie von Jean Sibelius können Sie auch die wun­derbare Pianistin Anna Vinnitskaya mit Rachmaninows jazzig angehauchtem 4. Klavierkonzert erle­ ben. Han Lashs Harfenspiel und Kom­ positionen werden uns im Mainzer Komponist*in­nen­porträt begeistern. Bei den Dirigent*innen erwarten Sie beispielsweise Patrick Lange mit Zem­ linskys 1. Sinfonie und Anna Rakitina mit ihrer Interpretation von Elgars Enigma-Variationen. Und im Dom er­ klingt die tröstende Musik des Stabat Mater von Dvořák mit den Chören des Hohen Doms zu Mainz. Vielen dieser Werke liegt zwar eine Geschichte, eine Handlung oder eine Landschaft zu Grunde, aber was uns be­ rührt, sind doch die Klänge, die durch die Vorlagen entstehen und zur „reinen“ Musik werden. Diese Transformation können Sie in unserem neuen Format Musik nach Bildern im Leibniz-Zentrum für Archäologie erleben. Wenn Sie mehr über die Musik erfahren wollen, laden wir Sie und Ihre

Familien herzlich zu unseren Jugendund Kinderkonzerten ein. Und wenn Sie quasi am Puls der Instrumente sein möchten, empfehlen wir Ihnen die Kammermusikkonzerte unserer Musi­ ker*innen. Über jede Begegnung freuen wir uns sehr!

Hermann Bäumer Chefdirigent

Jan­-Claudius Hübsch Geschäftsführer

Wolfram Schätz Orchesterdirektor 13


Sinfoniekonzerte

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1. SINFONIEKONZERT 7. und 8. Oktober 2022, 20 Uhr Großes Haus

Ludwig van Beethoven Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 Auszüge aus der Ballettmusik Franz Liszt Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur S 124 Alfonso Castaldi Marsyas. Poemo sinfonico Klavier … Martina Filjak Dirigent … Hermann Bäumer

Zum Start in die Konzertsaison haben Generalmusikdirektor Hermann Bäumer und das Philharmonische Staatsorches­ ter ein Programm gewählt, das sich großteils auf Figuren der antiken Mytho­ logie bezieht. Der gefeierte italienische Tänzer und Choreograf Salvatore Viganò ­beauftragte Ludwig van Beethoven im Jahr 1800 Musik für das Ballett Die G ­ eschöpfe des Prometheus zu kom­ ponieren, eine allegorische Geschichte, die auf der Prometheussage beruht. Leider sind sowohl die Choreografie als auch das Libretto verschollen, ein­ zig Beethovens Musik ist erhalten ge­ blieben. Während die Ouvertüre schon zu Beethovens Lebzeiten häufig einzeln aufgeführt wurde und heute zum Standardrepertoire gehört, ist die Ballettmusik deutlich seltener zu hören. Unbekannter ist das Abschlusswerk des Abends, das sinfonische Gedicht Marsyas des italienisch-rumänischen 17 Sinfoniekonzerte


Komponisten, Dirigenten und Musik­ pädagogen Alfonso Castaldi. Das mitreißend-dramatische Poem erzählt mit farbenreicher Klangpalette von seinem Namensgeber Marsyas, der so lustvoll auf der Doppelflöte spielte, dass er den Gott Apoll zum Wettstreit herausforderte und besiegte, woraufhin dieser ihn bei lebendigem Leib häuten ließ. Marsyas und Prometheus gelten seit der Antike als Inbegriff mangelnden Respekts gegenüber den Göttern und darauf unerbittlich fol­ gender Bestrafung. In beiden Mythen geht es um ein explizites Machtgefälle und die gewaltsame Wiederherstel­­­lung verletzter A ­ utorität, um grausame Körperstrafen und um menschliche Grenz­er­fahrungen zwischen physischem Schmerz und seelischer Pein. Musikalische Grenzerweiterungen dann im Mittelteil des Konzerts: Be­ reits mit 19 Jahren skizzierte Franz Liszt erste Ideen für das Es-Dur-Klavier­ konzert. Allerdings vergingen 25 Jahre, mit zahlreichen Umarbeitungen, bis

zur Uraufführung 1855 in Weimar. Das Ergebnis war jedoch bestechend – schon der Aufbau dieses Konzerts ist bemerkenswert. Denn Liszt schrieb nicht, wie es für ein Konzert der Zeit üblich war, drei Sätze, sondern vier. Noch dazu sind die Sätze thematisch verzahnt und gehen ineinander über, die einzige Zäsur bildet der Übergang vom dritten zum vierten Satz. Béla Bartók beschrieb das Konzert als „die erste vollkommene Verwirklichung der zyklischen Sonatenform, bei der ge­ meinsame Themen nach dem Variati­ onsprinzip behandelt werden“. In die­ sem Konzert hat sich ein großer Pianist die Bühne für seine begnadete Virtuo­ sität geschaffen. Welch ein Spielfeld für eine Künstlerin wie Martina Filjak!

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Hermann Bäumer, Dirigent

Hermann Bäumer Dirigent

Hermann Bäumer ist seit der Spielzeit 2011/12 Chefdirigent des Philharmon­i­­ schen Staatsorchesters Mainz sowie Generalmusikdirektor des Staats­ theaters. Seine durchdachten und ein­ fallsreichen Programme sowie die ­Aus­einandersetzung mit außergewöhn­ lichem musikdramatischem Repertoire bescheren ihm großen Zuspruch von Publikum und Fachpresse. Als einstiger Berliner Philharmo­ niker weiß er um die Raffinessen guter Orchesterarbeit und wird für seine unprätentiöse und der Musik verpflich­ teten Art von Orchestern auf der ganzen Welt geschätzt. Er dirigierte u. a. die Sächsische Staatskapelle, an der Komi­ schen Oper Berlin, die Bamberger Sym­phoniker, das Bayerische Staats­ orchester, das hr-Sinfonie­orchester, das Ensemble Resonanz und das En­ semble Modern, an der Norwegischen Staatsoper sowie das New Japan 21 Sinfoniekonzerte


Philharmonic Orchestra und das Tokyo Symphony Orchestra. Seit der Saison 2016/17 ist er zudem „Conductor in resi­ dence“ bei den Hofer Symphonikern. Landesweit ist Bäumer für seine Jugendarbeit geschätzt, die sich in der regelmäßigen Zusammenarbeit mit zahlreichen Jugendorchestern wie dem Bundesjugendorchester und dem Lan­ desJugendOrchester Rheinland­-Pfalz äußert. Von 2004 bis 2011 war er General­ musikdirektor des Osnabrücker Sin­ fonieorchesters und bekam für die Einspielung der 1. und 2. Sinfonie des Komponisten Josef Bohuslav Foerster einen ECHO Klassik. Mit dem Iceland Symphony Orchestra hat er die bei­den Oratorien Edda I und II von Jon Leifs uraufgeführt und auf CD eingespielt. Für das Label cpo entstanden Aufnahmen von Bruch, R. Strauss, Gernsheim, Gounod, Röntgen u. a. mit der NDR Radiophilharmonie Han­ nover, der Deutschen Radiophilharmo­ nie Saarbrücken/Kaiserslautern, dem

Philharmonischen Staatsorchester Mainz, dem Osnabrücker Sinfonie­or­ chester und dem Kristiansand Symph­ ony Orchestra. In Mainz dirigiert Hermann B ­ äumer nicht nur beeindruckende Sinfonie­­­­kon­ zerte – 2018/19 für das Beste Konzert­­­pro­ gramm der Saison durch den Deutschen Musikverleger-Verband ausgezeichnet –, sondern zeigt sich auch als versierter Operndirigent. Zu den Höhepunkten der vergan­ genen Spielzeiten zählen u. a. Le Grand Macabre, Die Meistersinger von Nürnberg, Dialogues des Carmélites, Mathis der Maler, Antikrist (DE) – damit auch sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin 2022 –, Boris Godunow und Al gran sole carico d’amore. Im Frühjahr 2020 ent­ stand am Staatstheater in Zusammen­ arbeit mit dem Regisseur Jan­-Christoph Gockel und in Kooperation mit ZDF/ 3sat der Film Beethoven – Ein Geisterspiel. 23 Sinfoniekonzerte


Martina Filjak, Klavier

Martina Filjak ist eine der interessan­ testen Pianistinnen der letzten Jahre. Durch ihr poetisches, passioniertes Spiel und ihre Virtuosität sowie ihre charismatische Persönlichkeit und Bühnenpräsenz erlangte sie weltweite Anerkennung. Für erste internationale Aufmerksamkeit sorgte 2009 der Gewinn des Internationalen Klavier­ wettbewerb in Cleveland, der ihr zahl­ reiche Engagements weltweit brachte. Bereits davor war die gebürtige Kroatin Preisträgerin bedeutender Wettbewer­­­­­be wie Maria Canals Barcelona und Busoni Bozen. Martina Filjak konzertiert mit den führenden Orchestern und Diri­ gent*innen und ist zudem eine leiden­ schaftliche Kammermusikerin. Ihr ­umfangreiches Repertoire reicht von Bach bis Berio und auch weniger bekannter Klavierliteratur gehört ihr ­Interesse. Martina Filjak Klavier

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2. SINFONIEKONZERT 28. und 29. Oktober 2022, 20 Uhr Großes Haus

Claude Debussy La Damoiselle élue (Die Erwählte). Kantate für Sopran, Mezzosopran, Frauenchor und Orchester L. 62 nach Texten von Dante Gabriel Rossetti Maurice Ravel Daphnis et Chloé. Ballet en un acte et trois parties für Chor und Orchester Sopran … Karina Repova Mezzosopran … Verena Tönjes LandesJugendChor Rheinland-Pfalz LandesJugendOrchester Rheinland-Pfalz Dirigent … Hermann Bäumer

Im Oktober findet die bereits mehrfach höchst erfolgreich gelungene Koopera­ tion des Philharmonischen Staatsor­ches­­­­­­­­­­­­­­ ters mit dem LandesJugend­Orchester Rheinland-Pfalz – nun auch als offizi­ elle TUTTI PRO-Orchesterpatenschaft beurkundet (s. Seite 149) – ihre Fortset­ zung. Das Ergebnis der wechselseitigen Inspiration ist im 2. Sinfoniekonzert zu hören, diesmal stimmlich erweitert durch den LandesJugendChor Rheinland-­ Pfalz und Solistinnen des Opernensem­ bles. In großer Besetzung also widmen sich die drei Klangkörper unter der Leitung von Hermann Bäumer den bei­ den bedeutendsten Komponisten des Impressionismus: Die weltliche Kantate La Damoiselle élue (Die Erwählte) von Claude Debussy erzählt die tragische Geschichte einer verstorbenen Frauengestalt, die sich beim Blick über die Himmelsbrüstung nach ihrem auf Erden verbliebenen Geliebten verzehrt und auf die 27 Sinfoniekonzerte


Wiedervereinigung im Jenseits hofft. Obwohl das lyrische Gedicht für So­ pran (Damoiselle), Mezzosopran (Erzäh­ lerin), vierstimmigen Frauenchor und Orchester entstand, als der junge Kom­ ponist noch ganz im Bann von Richard Wagner stand, spürt man an manchen Stellen schon den kommenden Debussy mit seiner typischen impressionisti­ schen Klangsprache. Die Kompo­sition basiert auf der französischen Überset­ zung eines Gedichts von Dante Gabriel Rossetti, wobei sich die Vertonung auf die mystische Frauengestalt konzentriert. Als literarische Grundlage für Maurice Ravels Ballettmusik Daphnis et Chloé für Chor und großes Orchester diente die Geschichte über den Schäfer Daphnis und die Nymphe Chloé des spätgriechischen Dichters Longos. Der antike Roman lässt sich getrost als Mutter aller Liebesromane bezeichnen, denn er nimmt vorweg, was viele Gene­ rationen weiter ausgearbeitet und im­ mer neu erzählt haben: Zwei junge Liebende, getrennt durch Gefahren und

Widersacher, werden am Ende glück­ lich wieder vereint. In dieser Komposi­ tion spielt der ungewohnt eingesetzte Chor eine spezielle Rolle: Als wolle Ra­ vel seine Maxime, Musik ohne Bezüge zur Außenwelt zu schaffen, hier ganz besonders herausstellen, lässt er den Chor ohne Worte singen – also nur mit sogenannten Vokalisen. Die mensch­­ liche Stimme gesellt sich auf diese Weise zu den Orchesterinstrumenten. Das gewaltige musikalische Fresko mit seinen schimmernden Harmonien, sei­ ner magisch-transparenten Beschaffen­ heit und dem spektakulären Schluss gilt vielen als Gipfel von Ravels Kunst und – neben Debussys La Mer – als das bedeutendste Werk des Impressionis­ mus.

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Karina Repova, Sängerin

Karina Repova Sängerin

Die Mezzosopranistin Karina Repova war Jungstudentin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und ­absolvierte ihr Gesangsstudium an ­­der Universität der Künste Berlin. Sie ist Preisträgerin des Internationalen Ge­ sangswettbewerbes 2014 der Kammer­ oper Schloss Rheinsberg und des VI. ­International Opera Singers Competi­ tion Grandi Voci 2015 in Salzburg als beste Nachwuchssängerin. Von 2018 bis 2020 war sie Mitglied im Opern­studio der Deutschen Oper am Rhein. Engage­ ments führten sie u. a. an die Hambur­ gische Staatsoper, die Semperoper Dresden und ans Theater Magdeburg. Als gefragte Konzertsängerin trat sie bereits auf vielen ­Festivals auf und gastiert regelmäßig in renommierten Häusern wie u. a. im Konzerthaus und der Philharmonie Berlin. Seit 2022 ist Karina Repova Ensemblemitglied am Staatstheater Mainz. 31 Sinfoniekonzerte


Verena Tönjes, Sängerin

Verena Tönjes Sängerin

Die aus Nordenham stammende Mezzo­ sopranistin Verena Tönjes ist sowohl als Opern- als auch als Konzert- und Liedsängerin tätig. Sie studierte an der Robert Schumann Hochschule Düssel­ dorf und an der Universität der Künste Berlin. Vor ihrer Gesangsausbildung studierte sie in Köln Musik und ­Spanisch auf Lehramt (Erstes Staats­ examen). Neben der Oper – u. a. Enga­ gements an der Deutschen Oper und der Opernakademie Bad Orb – ist ­Verena Tönjes auch eine gefragte Kon­ zert- und Liedsängerin und gewann 2019 Preise beim Paula Salomon-­ Lindberg-Wettbewerb „Das Lied“. Außerdem ist sie Preisträgerin des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg sowie des 5. Talente Campus des Phil­ harmonischen Chores Berlin. Seit ­­­­ der Spielzeit 2020/21 ist sie am Staats­ theater Mainz engagiert. 33 Sinfoniekonzerte


LandesJugendOrchester

LandesJugendChor

Das LandesJugendOrchester Rhein­ land-Pfalz (LJO) wurde 1973 gegründet und eröffnet seither talentierten ju­ gendlichen Instrumentalist*innen die Chance, große sinfonische Werke zu spielen. Das LJO befindet sich in der Trägerschaft des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz und wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiter­ bildung und Kultur gefördert. Seit 2005 gewährleistet Hermann Bäumer als ständiger Gastdirigent die Kontinuität, die für ein solch junges Orchester not­ wendig ist. Daneben arbeitet das LJO mit Dirigenten wie Klaus Arp, Marcus Bosch, Pierre Calmelet, Markus Huber, Johannes Klumpp, Michael Luig, ­Nicholas Milton sowie Uwe Sandner zu­sammen. Neben Auftritten in Rhein­ land-Pfalz sucht das junge Orchester auf Konzertreisen u. a. durch Deutsch­ land, Europa, China, die USA, Süd­ afrika und Botswana die Begegnung mit Gleichgesinnten.

Der LandesJugendChor ­R heinland-Pfalz (LJC) wurde 1982 gegründet. Seither gastierte er nicht nur in vielen rhein­ land-pfälzischen Städten, sondern auch im europäischen Ausland, Russland und Südamerika. Der LJC befindet sich in der Trägerschaft des Landesmusik­ rats Rheinland-Pfalz und erhält seine Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und ­Kultur. Ziel des LJC ist es, talentierte Sänger*innen im Alter von 16 bis 26 Jahren auf dem Gebiet des Chorgesangs zu fördern. Der Chor erarbeitet an­ spruchsvolle Literatur aus allen Berei­ chen und Epochen der Musik. Dies reicht von der frühen Polyphonie bis zu zeit­ genössischen Uraufführungen. In die­ sem Sinne versteht sich der LJC als kul­ turpolitischer Botschafter des Landes und präsen­tiert sich bei Konzerten, in­ ternationalen Festi­vals und Wettbewer­ ben im In- und Ausland. 35 Sinfoniekonzerte


3. SINFONIEKONZERT 2. und 3. Dezember 2022, 20 Uhr Großes Haus

Alejandro Civilotti Cosmos. Fantasie für Orchester nach dem Buch von Michel Onfray Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester A-Dur KV 488 Jean Sibelius Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 Klavier … Robert Levin Dirigent … Daniel Montané

Den Auftakt zum 3. Sinfoniekonzert bildet das 2018 komponierte Werk ­Cosmos von Alejandro Civilotti, der zu den wichtigen Komponist*innen seiner Generation in der zeitgenössischen spa­nischen M ­ usikszene gehört. Die Fan­tasie für Orchester ist dem gleich­ namigen Buch von Michel Onfray nach­ empfunden, das an eine philosophische Meditation anknüpfen möchte, die di­rekt mit dem Kosmos verbunden ist, an das grie­chische und heidnische Ideal einer menschlichen Weisheit in Harmonie mit der Welt. Das Konzert in A-Dur KV 488 für Klavier und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart ist eines der meistge­ spielten Solokonzerte, dessen Ent­ stehung mitten in die Arbeit an der Oper Le nozze di Figaro fällt. Das Kon­ zert ist formal äußerst klar gestaltet und verbindet reiche melodische Erfin­ dung mit solistischer Brillanz und sinfonischem Ausdruck. Die schwebende 37 Sinfoniekonzerte


Leichtigkeit der Tonsprache ergibt sich nicht zuletzt aus der spar­samen Bläser­ besetzung, die erstaunlich souverän agieren muss, auch wenn ­das Orchester insgesamt noch nicht (wie in ­­ der nach­ folgenden romantischen Epoche) zu einem dem Solisten ebenbürtigen Part­ ner aufgestiegen ist. Den Solopart übernimmt eine absolute Koryphäe – der amerikanische Pianist und Musik­ wissenschaftler Robert Levin. Ergänzt wird das Programm unter der Leitung von Daniel Montané, ­­­­­dem 1. Dirigenten am Staatstheater Mainz, durch die fulminante 5. Sinfonie ­ von Jean Sibelius. Das Werk, das am 8. ­Dezember 1915 – dem 50. Geburtstag des finnischen Komponisten – urauf­ geführt wurde, machte Sibelius zum gefeierten Volkshelden. Er ist hier nicht bloß als betörender Klangmaler, son­ dern auch als Visionär einer Moderne, die der Schönheit treu bleibt, zu er­ leben. Inspiriert von der Naturerfah­ rung Finnlands entfaltet sich ein ­eindrucksvoller, genuin sinfonischer

Kosmos, der von Hornrufen über schimmernde Streicherflächen zu einem grandiosen Finale führt, das von der Beobachtung und dem Gesang von 16 fliegenden Schwänen angeregt wurde.

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Robert Levin, Klavier

Robert Levin Klavier

Der US-amerikanische Pianist Robert Levin hat sich international nicht nur mit seinen Interpretationen, sondern auch als Musikwissenschaftler und -theoretiker einen Namen gemacht. Nach Klavier- und Kompositionsstu­ dien in New York setzte er seine Aus­ bildung bei Nadia Boulanger in Paris fort. Konzerttourneen als Solist und Kammer­musiker führten ihn durch die USA, E ­ uropa, Australien und Asien. Dabei konzertierte er mit großen Or­ chestern und berühmten Dirigent*in­ nen. Unter seinen Einspielungen nehmen die ­Ge­­­­samtaufnahmen der Kla­vier­ konzerte Mozarts und Beethovens eine heraus­ragende Stellung ein. Als ge­ schätzter Mozartforscher vervollstän­ digte er Werkfragmente und schrieb Kadenzen zu einigen Solo-Konzerten. Lehraufträge führten ihn u. a. an die Mu­sikhochschule in Freiburg, nach Harvard und die Juilliard School. 41 Sinfoniekonzerte


Daniel Montané, Dirigent

Daniel Montané Dirigent

Daniel Montané ist Erster Dirigent am Staatstheater Mainz. Gleichzeitig ist er ein gefragter Gastdirigent: u. a. Dresd­ ner Semperoper, Gran Teatre del Liceu, Teatro Real, Peralada Festspiele, Staats­ theater Nürnberg und Kassel, National­ theater Mannheim, Bolschoi-Theater Minsk, Sotschi Festspiele, Opéra de Toulon, Cape Town Opera, Thessalo­ nikis Megaron oder dem Münchner Gasteig. 2020/21 dirigierte er am Gran Teatre del Liceu La Traviata mit Lisette Oro­ pesa und Pretty Yende. Besonders her­ vorzuheben sind u.a. sein Debüt mit dem Bruckner Orchester Linz, Rigoletto in Toulon, Carmen am Bolschoi Theater Minsk, Don Pasquale an der Cape Town Opera oder Manon Lescaut, Adriana Lecouvreur und Nabucco am Staats­ theater Mainz. 2022/23 wird er neben Nabucco auch The Rake’s Progress, Così fan tutte und Le Villi/Pagliacci leiten. 43 Sinfoniekonzerte


4. SINFONIEKONZERT 3. und 4. Februar 2023, 20 Uhr Großes Haus

Karl Weigl Old Vienna. Tänze aus Wien Erich Wolfgang Korngold Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Alexander Zemlinsky Sinfonie Nr. 1 d-Moll Violine … Hyeyoon Park Dirigent … Patrick Lange

Dieses Programm vereint Komponis­ ten, deren künstlerische Heimat Wien war, die aufgrund ihrer jüdischen ­Abstammung jedoch ins Exil flüchten mussten und dort mit ihren Werken ­­ des fernen Sehnsuchtsorts gedachten: Old Vienna (Alt-Wien) nannte Karl Weigl eine nostalgische Fantasie für Orchester, mit der er sich 1939 beim New Yorker Publikum vorstellte. Sie ­ ist in freier Anlehnung an den Walzer­ könig Johann Strauß konzipiert, ein Potpourri wienerisch anmutender Ländler- und Walzerthemen, ein Klein­ ­od aus leuchtenden Klangfarben und berauschender Melodik. Erich Wolfgang Korngold galt in den 1910er und 20er Jahren als das kompositorische Wunderkind Europas. Durch die Flucht nach Amerika verän­ derte sich sein Weg drastisch und er wurde der Begründer der sinfonischen Filmmusik Hollywoods. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte er, durch 45 Sinfoniekonzerte


eine bewusste Hinwendung zu den tra­ ditionellen Gattungen in Europa wieder Gehör zu finden und an alte Erfolge anzuknüpfen. Sein Violinkonzert von 1945 ist das erste große Werk dieser Neuausrichtung, doch gehen über zehn Jahre als Filmmusik-Komponist nicht spurlos vorüber: Korngold hüllt sein Kon­­ zert in einen schwelgerischen Sound, der einem Hollywood-Blockbuster alle Ehre gemacht hätte. Später wurde das Vio­ linkonzert als „Hollywood Concerto“ abgetan – Korngolds spätromantisch-­ tonale Musik erschien unzeitgemäß –, mittlerweile zählt es jedoch zu den ­großen Violinkonzerten des 20. Jahr­ hunderts. Der Solopart ist gespickt mit den aberwitzigsten Schwie­­rigkeiten, die die international preis­gekrönte ­Geigerin Hyeyoon Park mit stilvoller Virtuosität souverän zu meistern ­vermag. Auch für den zweiten Teil des Kon­ zertes hat der Dirigent Patrick Lange ein reizvolles Werk ausgewählt, das es nur selten auf den Radar der größeren

Orchester schafft: die Sinfonie Nr. 1 von Alexander Zemlinsky. Der Lehrer von Weigl wie auch von Korngold ist als Komponist vor allem durch seine Opern in den Blickpunkt gerückt, nachdem man ihn lange Zeit nur als Randfigur im Umkreis der Wiener ­Moderne wahrgenommen hatte. Mit der Musik von Johannes Brahms und Gustav Mahler aufgewachsen, zeit­ lebens sich für Schönberg einsetzend, stand Zemlinsky gewissermaßen an ­einer Nahtstelle der Musikgeschichte, zwischen der romantischen Tradition und der Avantgarde des Schönberg-­ Kreises, dessen Schritt in die Atonali­­­­­­tät er nicht mehr mitvollziehen konnte. Sein Jugendwerk aus dem Jahr 1892 ­besitzt eine dramatisch-zupackende Anlage, seine ruhigen, lyrischen ­Momente zeugen jedoch von einem nach innen gekehrten Blick, in wel­ chem das Zerbrechliche der Schönheit zu jeder Sekunde durchschimmert. 47 Sinfoniekonzerte


Hyeyoon Park, Violine

Die in Seoul geborene Geigerin Hyeyoon Park studierte zunächst in ihrer Heimat und in Cincinnati. 2006 wechselte sie zu Antje Weithaas nach Berlin und vervollständigte schlie­­­ß­lich ihre Ausbildung bei Christian Tetzlaff an der Kronberg Academy. Hyeyoon Park ist die jüngste ­Gewinnerin des Internationalen Musik­ wettbewerbs der ARD und wurde ­zudem mit dem Borletti-Buitoni Trust Award ausgezeichnet. Ihre Konzert­ karriere begann sie im Alter von neun Jahren und spielt seitdem mit namhaften Klangkörpern weltweit. Als begeisterte Kammermusikerin ist sie bei bedeu­ tenden Festivals und Konzertreihen zu Gast, mit Partnern wie u. a. Andras Schiff und Lars Vogt. Hyeyoon Park spielt eine Violine des deutschen ­Gei­­­­­genbauers Stefan-Peter Greiner. Hyeyoon Park Violine

49 Sinfoniekonzerte


Patrick Lange, Dirigent

Patrick Lange Dirigent

Patrick Lange begann seine Laufbahn bei den Regensburger Domspatzen. Nach seinem Studium an den Musik­ hochschulen in Würzburg und Zürich wurde er 2005 in das Dirigentenförder­ programm des Deutschen Musikrates aufgenommen und von Claudio Abbado zum Assistenzdirigenten des Gustav Mahler Jugendorchesters ernannt. Seine Laufbahn als Operndirigent be­ gann Lange in Zürich und Luzern. Ab 2008 wirkte er an der Komischen Oper Berlin, zunächst als 1. Kapellmeister, dann als Chefdirigent. Seit seinem ­Debüt an der Wiener Staatsoper 2010 gastiert er dort und an vielen führenden Opernhäusern. Auch in Konzerten ist Lange gern gesehener Gast renommierter Klangkörper und dem Bundesjugend­ orchester eng verbunden. Von 2017/18 bis Februar 2022 war er Generalmusik­ direktor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. 51 Sinfoniekonzerte


5. SINFONIEKONZERT 24. und 25. März 2023, 20 Uhr Großes Haus

Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 g-Moll op. 40 Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103, Das Jahr 1905 Klavier … Anna Vinnitskaya Dirigent … Hermann Bäumer

Das 5. Sinfoniekonzert steht ganz im Zeichen russischer Komponisten. Ge­ neralmusikdirektor Hermann Bäumer und das Philhar­monische Staatsorches­ ter Mainz arbeiten erneut mit der phä­ nomenalen ­r ussischen Pianistin Anna Vinnitskaya zusammen. Das vierte und zugleich letzte Konzert für Klavier und Orchester von Sergej Rachmaninow spricht eine ganz andere Sprache als seine Vorgän­ ger: Es ist progressiver, weniger ro­ mantisch-­schwelgerisch und in der Har­monik inspi­riert vom Jazz, mit dem Rachmaninow im amerikanischen Exil nach seiner Flucht von 1917 in Be­ rührung kam. Der Komponist stand zu dieser Zeit zwischen den Welten, er komponierte als Weltbürger, bezeich­ nete seine Musik aber als originär rus­ sisch. In dem hochkomplexen, puzzle­ artig angelegten Werk stehen schmetternde Tutti, melancholische Soli und jazzige Rhythmen einander gegenüber. 53 Sinfoniekonzerte


Aufgrund seiner Spontaneität und kräf­ tigen Farbgebung hat es mit dem sonst überwiegend düster-verhaltenen Spät­ werk Rachmaninows wenig zu tun. Zudem erweist sich die von ­zarten Ly­ rismen durchzogene Komposition als überaus innovativ, da jeder der drei Sätze – erstmals in der Geschich­te des Konzertgenres – als kunstvoll durch­ komponierte Variationsform angelegt ist. „Meine Pflicht ist es, für das Volk, im Namen des Volkes zu sprechen“, formulierte Dmitri Schostakowitsch – und ließ offen, ob er sich damit für oder gegen das Sowjetregime aussprach. Auch seine Sinfonie Nr. 11 ist eindeutig zweideutig: Mit ihren zahlreichen Zita­ ten von Arbeiter- und Revolutions­lie­ dern lässt sie sich als Zustimmung, aber vielmehr noch als Protest gegen die Mächtigen hören. Hinter dem Werk steht ein klares Programm, eine Nacherzäh­ lung des Petersburger Blutsonntags, dem brutal vom zaristischen Militär niedergeschlagenen Arbeiteraufstand

am 9. November 1905. Die Spannung vor dem Palast, die Macht des Zaren, der Lärm der Kanonen und die Auf­ bruchsstimmung der Arbeiterschaft – all das ist in der Musik zu­­­hören, die sich zugleich als Kritik an der damali­ gen sowjetischen Gegenwart lesen lässt: Der Komposition vorangegangen waren die Ereignisse des H ­ erbstes 1956, als der Volksaufstand ­in Ungarn von sowjetischen Truppen niedergeschla­ gen worden war.

55 Sinfoniekonzerte


Anna Vinnitskaya, Klavier

Anna Vinnitskaya Klavier

Der 1. Preis beim Concours Reine ­Elisabeth in Brüssel 2007 markierte für Anna Vinnitskaya den internationalen Durchbruch. Sie ist heute geschätzte Partnerin vieler bedeutender Orchester weltweit und führender Dirigent*innen. Ein Höhepunkt der vergangenen Saison war die erneute Zusammenarbeit mit Kirill Petrenko und den Berliner ­Philharmonikern. Mit Klavierabenden ­gastiert sie immer wieder im Rahmen renommierter Klavierserien weltweit, wie zum Beispiel in München, Hamburg, Brüssel, Wien und Tokyo. CD-Ein­ spielungen von Anna Vinnitskaya wur­ den mit zahlreichen Preisen wie dem ­Diapason d’Or und dem Gramophone Editor’s Choice ausgezeichnet. Sie stu­ dierte bei Sergei Ossipienko in Rostow und anschließend bei Evgeni Koroliov an der Hochschule für Musik und ­Theater in Hamburg, an der sie seit 2009 selbst als Professorin lehrt. 57 Sinfoniekonzerte


6. SINFONIEKONZERT 14. und 15. April 2023, 20 Uhr Großes Haus

George Whitefield Chadwick Jubilee, aus: Symphonic Sketches Han Lash The Peril of Dreams. Konzert für zwei Harfen und Orchester Han Lash Forestallings (UA) Leonard Bernstein Symphonic Dances, aus: West Side Story Harfe … Han Lash, Bea Anton Dirigent … Hermann Bäumer

Das 6. Sinfoniekonzert eröffnet das Mainzer Komponist*innenportrait 2023, welches dem Werk von Han Lash gewidmet ist, einer Musik, die von ­­­­­der New York Times als „auffällig, ein­ fallsreich und ansprechend grüblerisch“ gefeiert wird. Gleichermaßen beein­ druckt wählte das Mainzer Publikum bereits vor einigen Jahren eine von Lashs Kompositionen zum Favoriten im Sonderkonzert Auf Wiederhören. Bereits der Auftakt des Konzertes richtet den Blick nach Amerika: Hermann Bäumer dirigiert zunächst Jubilee aus den Symphonic Sketches von George Whitefield Chadwick. Der Spätromantiker galt als einer der he­ rausragendsten Komponisten Amerikas. Er demonstrierte, dass es einen eigen­ ständigen amerikanischen Stil inner­ halb der klassischen Musik geben konnte, der qualitativ den europäischen Vorbildern in nichts nachstand. Die Symphonic Sketches sind sein 59 Sinfoniekonzerte


erfolgreichstes Werk, rhythmisch vital, triumphal und voll strotzen­­­dem Selbst­ bewusstsein. Jubilee ist der erste Satz der viersätzigen Komposition, die ebenso als Sinfonie hätte durchgehen können. Die Vermutung liegt nahe, dass der Komponist auf den tradierten Titel verzichtete, weil der Inhalt weniger tiefsinnig und schwerge­wichtig angelegt ist. Chadwick selbst bemerkte: „They are not very serious, but they sound.“ Hauptwerk des Abends ist das Kon­ zert für zwei Harfen und Orchester ­­ The Peril of Dreams (Die Gefahr der Träume – 2019) von Han Lash, das in vier inhaltlich verknüpften Sätzen die Thematik des Träumens und der damit verbundenen Gefahren aufgreift. Neben Han Lash selbst tritt Bea Anton, die Soloharfenistin des Philharmonischen Staatsorchesters, als Solistin auf. Das 2020 uraufgeführte Werk ­Forestallings (Vorwegnahmen) ist ein Tribut an den Jubilar ebenjenes Jahres: Ludwig van Beethoven. Han Lash nahm die Eröffnungsgeste von dessen ­

2. Sinfonie als Impuls, um daraus eine eigene, von Beethoven abweichende Richtung zu entfalten, mit Strukturen, Harmonien und Tempi zu spielen. In Mainz erfährt das Stück mit dem im Auftrag des Staatsorchesters kom­ ponierten 4. Satz seine Ur- und euro­ päische Erstaufführung. Die furiosen Symphonic Dances ­­ aus der West Side Story von Leonard ­Bernstein schlagen eine Brücke zum ­Be­ginn des Abends. Das Erfolgs­musical ist eine moderne Adaption von Shakes­ peares Romeo und Julia. Drei Jahre nach der umjubelten Uraufführung stellte Bernstein die schmissigsten Tanzsätze zu einer sinfonischen Suite zusammen – die spannungsgeladene, explosive Mu­ sik vereint Jazz, romantische Oper und lateinamerikanische Rhythmen zu ei­ ner unverwechselbaren, mitreißenden Mischung.

61 Sinfoniekonzerte


Han Lash, Harfe

Han Lash Harfe

Han Lash erhielt früh Unterricht an Klavier und Harfe, in Komposition und Tanz. Mit 15 studierte Lash an der East­ man University Harfe und schloss ein Kompositions­studium an. Danach wechselte Lash nach Harvard, um in Komposition zu promovieren, unter­ brochen von einem Harfendiplom am Cleveland Institute of Music. Nach einer „Tanz-Auszeit“ und Broadway-Gast­ spielen schloss Lash 2012 ein weiteres Kompositionsstudium in Yale ab. Seit­ dem konzertierte Lash in den ge­samten USA, u. a. mit dem eigenen Harfenkon­ zert in der Carnegie Hall. Han Lash erhält Kompositionsaufträge namhafter Orchester sowie zahl­reiche Preise und Ehrungen, darunter ­­den ASCAP Mor­ ton Gould Young Composer Award, das Charles Ives-Stipendium, den Naum­ burg- und den Barnard R ­ oger-Preis. Im April wurde Lash an die ­Indiana University für eine Professur berufen. 63 Sinfoniekonzerte


Bea Anton, Harfe

Die Harfenistin Bea Anton stammt aus Frankfurt a. M. und studierte bei Prof. Elizabeth Fontan-Binoche in Nizza so­ wie bei Prof. Helga Storck in München. Nach mehreren Jahren als Harfenistin am Nationaltheater Mannheim und als Gast in anderen Orchestern wie u. a. der Staatsoper München, der Staats­ oper Stuttgart und der Oper Frankfurt, sowie dem SWR-Sinfonieorchester, ist sie seit 2012 Soloharfenistin des Phil­ harmonischen Staatsorchesters Mainz. Seit 2002 ist sie regel­mäßige Gasthar­ fenistin des ensemble recherche für Neue Musik/Freiburg, mit dem sie bei bedeutenden Festivals wie den Donau­ eschinger Musiktagen, Wien Modern, rainy days Luxemburg, Darmstädter Ferienkurse, ECLAT Stuttgart u. a. mitwirkte und mehrere Rundfunk- und CD-Produktionen von WDR und SWR einspielte. Bea Anton Harfe

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7. SINFONIEKONZERT 19. und 20. Mai 2023, 20 Uhr Großes Haus

Elizabeth Maconchy Proud Thames. Ouvertüre für Orchester Max Bruch Schottische Fantasie für Violine und Orchester op. 46 Edward Elgar Variationen über ein Originalthema op. 36, Enigma Variationen Violine … Naoya Nishimura Dirigentin … Anna Rakitina

„Very British“ mutet das 7. Sinfonie­ konzert unter der Leitung von Anna Rakitina an, alle Werke des Abends haben einen Bezug zu den Britischen Inseln: Zunächst entführt die Ouver­ türe für Orchester Proud Thames (Stolze Themse) von Elizabeth Maconchy das Publikum musikalisch nach ­London. Das Werk entstand für die Feierlichkeiten anlässlich der Krönung von Königin Elisabeth II. im Jahr 1953 und ist eine kraftvolle Beschreibung von Londons Fluss. Die Konzertouver­ türe „deutet sein schnelles Wachsen vom zarten Ursprung hin zu einem be­ deutenden Klang-Fluss an – von seiner tröpfelnden Quelle inmitten grüner Felder bis hin nach London, wo sich das gesamte Leben der Hauptstadt an ihrem Fluss konzentriert“, so die Komponistin. Die Schottische Fantasie für Violine und Orchester von Max Bruch, die mit ihren brillanten Läufen, Figurationen 67 Sinfoniekonzerte


und Doppelgriffen hinsichtlich Virtuo­ sität und Klangfantasie sein bekanntes Violinkonzert Nr. 1 bei weitem über­ trifft, entstand im Winter 1879/80. In allen vier Sätzen nimmt sich Bruch jeweils ein populäres schottisches Volkslied vor. Das Material dafür sam­ melte er eigenhändig während einer Rundreise durch Großbritannien, den Rest erlas er sich bei Sir Walter Scott. Bemerkenswert ist die Vielseitigkeit des Werkes: Es finden sich darin zarte, gesangliche Passagen, aber auch gera­ dezu wilde Virtuosen-Kabinettstück­ chen. Eine feierliche Prozession, eine Art Dudelsack-Imitation, tänzerische Miniaturen und großer Blechbläser­ Sound sind zu hören. Alles mutig nebeneinandergestellt, allerdings nicht ohne eine innere Verbindung. Der ­ungeheuer virtuose Solopart des roman­tischen Klangbilds Schottlands liegt bei Naoya Nishimura, dem 1. Konzert­meister des Philharmoni­ schen Staatsorchesters, in den besten Händen.

Enigma Variationen – unter diesem Titel wurden Edward Elgars 14 Varia­ tionen über ein eigenes Thema welt­ berühmt, sie bedeuteten den internatio­ nalen Durchbruch für den britischen Komponisten. Bereits in seiner hand­ schriftlichen Partitur notierte er das Wort „Enigma“ – Rätsel. Schon ­allein die Bezeichnungen der einzelnen Variationen sind rätselhaft: „CAE“, „Nimrod“ oder „HDS-P“ sind da zu lesen. Die Initialen und Fantasienamen stehen für Personen aus dem Freundes­ kreis von Elgar. Ein anderes Rätsel bleibt jedoch bis heute ungelöst: Elgar hat darauf hingewiesen, dass es neben dem Originalthema auch noch ein zweites geben soll: „Es ertönt zwar, wird aber nicht gespielt.“

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Naoya Nishimura, Violine

Naoya Nishimura Violine

Naoya Nishimura ist 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz. In den letzten Jahren berei­ cherte die Zusammenarbeit mit Persön­ lichkeiten wie Heinz Holliger, Brett Dean, Ludovit Kanta, Fazıl Say und Andrea Bacchetti sein Schaffen. Er ist ein international gefragter Solist und Kammermusiker und wird gern als Konzertmeister eingeladen, wie vom Orchestre de Paris oder dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Erste Erfahrungen als Konzert­ meister sammelte Nishimura beim Pa­ cific Music Festival unter der Leitung von Fabio Luisi. Nach Stationen bei der Akademie des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, als 1. Konzert­ meister bei der Deutschen Staatsphil­ harmonie Rheinland-Pfalz und den Hamburger Symphonikern, trat er 2014 seine Position in Mainz an. 71 Sinfoniekonzerte


Anna Rakitina, Dirigentin

Anna Rakitina Dirigentin

Anna Rakitina wurde 2019/20 Assistant Conductor des Boston Symphony ­Orchestra unter Andris Nelsons. Zudem war sie Dudamel Fellow des Los Ange­ les Philharmonic. Nach ihrem umju­ belten Tanglewood-Debüt im Sommer 2021 debütierte sie kürzlich bei den New Yorker Philharmonikern und ist mittlerweile gern gesehene Gastdiri­ gentin vieler namhafter Orchester wie z. B. Göteborg Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, WDR Sinfonieorchester, Danish National Symphony Orchestra, Maggio Musicale Fiorentino sowie Orchestre Philharmo­ nique de Radio France. Anna Rakitina wurde in Moskau geboren und begann ihre musikalische Ausbildung als Gei­ gerin. Sie studierte Dirigieren in Moskau und Hamburg und war Stipendiatin des Conducting Fellowship der Lucerne Festival Academy unter der Leitung von Alan Gilbert und Bernard Haitink. 73 Sinfoniekonzerte


8. SINFONIEKONZERT 16. und 17. Juni 2023, 20 Uhr Hoher Dom zu Mainz

Antonín Dvořák Stabat Mater op. 58 für Soli, Chor und Orchester Sopran … Milla Mihova Mezzosopran … Linda Sommerhage Tenor … Myungin Lee Bass … Stephan Bootz Chöre am Hohen Dom zu Mainz Choreinstudierung ... Karsten Storck Dirigent … Hermann Bäumer

Mit der Aufführung von Antonín Dvořáks Stabat Mater unter der Lei­ tung von Generalmusikdirektor Hermann Bäumer erreicht die alljähr­ liche Kooperation des Philharmoni­ schen Staatsorchesters Mainz mit den Chören am Hohen Dom zu Mainz einen Höhepunkt: Es erklingt eine der ein­ drucksvollsten Vertonungen der mittel­ alterlichen Dichtung Stabat mater dolorosa (Christi Mutter stand mit Schmerzen). Sänger*innen aus dem En­ semble des Staatstheaters, ergänzt um die Sopranistin Milla Mihova, verhei­ ßen ein bestens aufeinander eingespiel­ tes Solist*innenquartett. Das opulent orchestrierte Werk ist mit gut neunzigminütiger Auffüh­r ungs­ ­­­­dauer eine der umfangreichsten musi­ kalischen Deutungen des litur­gischen Textes und gehört seit der Uraufführung 1880 zu den bedeutendsten Kompositio­ nen der Gattung Oratorium. Dvořáks Beschäftigung mit dem Marienhymnus 75 Sinfoniekonzerte


Stabat mater dolorosa ist schmerzlich verbunden mit einer biografischen Ka­ tastrophe: Innerhalb von weniger als zwei Jahren verstarben Dvořáks drei Kinder. So bekam der lateinische Text über die Mutter Gottes, die am Kreuz um ihren einzigen Sohn trauert, für den Komponisten eine sehr persönliche Bedeutung. Trotzdem ist es nicht ein­ fach ein dunkles Werk geworden. Schmerzlich-Dramatisches prägt zwar den ersten Teil, doch die Musiksprache wandelt sich: Das Hoffen auf Trost schlägt im zweiten Teil einen versöhn­ lichen Ton an, der Glaube verhilft zur Zuversicht.

Milla Mihova, Sopran

Milla Mihova wurde in Sofia geboren, wo sie auch ihr Gesangsstudium absol­ vierte. Als Raina Kabaivanska-Stipen­ diatin des NBU Fonds und der Boris Christoff-Stiftung war sie Mitglied im Opernstudio an der Musikhochschule Santa Cecilia in Rom, wo sie sich bei der Sopranistin Renata Scotto weiter­ bildete. In der Titelpartie von Donizettis Lucia di Lammermoor debütierte sie 2016 an der bulgarischen Staatsoper. 2018 wurde Milla Mihova für das Rossini-Festival in Pesaro engagiert, wo sie an Konzerten mitwirkte und ihr Debüt als Madama Cortese in Rossinis Il viaggio a Reims gab. Zusam­ men mit dem Pianisten Nikolai Stoykov widmet sie sich intensiv der Liedinter­ pretation. Ihre große Konzerttätigkeit führte sie durch ganz Europa. Am Staatstheater Mainz war sie zuletzt als Abigaille in Verdis Nabucco zu erleben.

77 Sinfoniekonzerte


Linda Sommerhage, Mezzosopran

Myungin Lee, Tenor

Linda Sommerhage studierte Opern­ gesang bei Prof. Hedwig Fassbender in Frankfurt. Danach legte sie an der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin bei Prof. Anneliese Fried ihr Konzert­ examen mit Auszeichnung ab. Bereits während ihres Studiums gab Linda Sommerhage ihr Operndebüt in Wies­ baden und gastierte an der Oper Frank­ furt. Weitere Stationen führten sie u. a. an das Staatstheater Nürnberg, an die Opéra national du Rhin, in das Festspielhaus Salzburg, an die Opera Monte Carlo, an das Landestheater Salzburg sowie das Oldenburgische Staatstheater. Seit der Spielzeit 2014/15 ist Linda Sommerhage am Staatsthea­ ter Mainz engagiert. Hier war sie in den verschiedensten Partien zu hören, darunter Eboli in Verdis Don Carlo und Fricka im Ring an einem Abend.

Der Tenor Myungin Lee wurde in Daegu (Südkorea) geboren. Sein Gesangsstu­ dium begann er an der National Univer­ sity of Arts in Seoul. 2016 übersiedelte er nach Deutschland und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort. Von dort aus wechselte er an die Hochschule für Musik nach Mainz, wo er 2019 sein Konzertexamen ablegte. Myungin Lee gewann erste Preise beim Gesangs­ wettbewerb Ismagilov in Russland sowie bei den Wettbewerben Korea Vocal Competition und Chunchu Clas­ sical Music Competition in Korea. 2020 wurde er mit dem Franz ­Völker-Preis ausgezeichnet, welcher mit einem Engagement am Staatstheater Mainz verbunden ist, wo er zuletzt in Adriana Lecouvreur, Manon Lescaut, La finta giardiniera sowie Nabucco auf der Bühne stand.

79 Sinfoniekonzerte


Stephan Bootz, Bass

Chöre am Hohen Dom zu Mainz

Der in Mainz geborene Bass Stephan Bootz studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Er besuchte Meisterkurse von Horst Günther und Francisco Araiza und arbeitet nunmehr seit vielen Jahren mit Karsten Mewes zusammen. Schon während seines Stu­ diums gehörte er dem Internationalen Opernstudio in Zürich an. Sein Weg führte ihn als Ensemblemitglied über das Stadttheater Gießen und das Staats­ theater Darmstadt nach Mainz. Neben den zentralen Partien seines Fachs, wie Figaro, Großinquisitor oder Pimen, scheut er sich nicht vor zeitgenössi­ schen Werken. Das Wagnerrepertoire erarbeitete sich Bootz am Landesthea­ ter Niederbayern. Nach einem gefei­ erten König Marke folgten Auftritte als Daland und Wotan. Auf dem Konzert­ podium profilierte er sich u. a. mit seiner Interpretation von Mendelssohns Elias.

Am Mainzer Dom ist die kirchliche Chor­musik ein zentraler Aspekt der Liturgie. Der 1866 gegründete Mainzer Domchor (Knabenchor), die Domkan­ torei St. Martin Mainz (Erwachsenen­ chor) und der Mädchenchor am Dom und St. Quintin teilen sich diese Auf­ gabe. Hauptsächlich widmen sich die Chöre der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste im Hohen Dom zu Mainz. Daneben treten die Chöre auch bei weltlichen Konzerten auf und gas­ tieren sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Das Programm bietet einen Querschnitt durch das breitgefä­ cherte Repertoire von der Gregorianik bis hin zur modernen klassischen Musik. Viele der Chormitglieder des Doms­und des Mädchenchors singen zusätzlich noch in den verschiedenen Opernhäusern des gesamten Rhein-­ Main­-Gebiets.

81 Sinfoniekonzerte


9. SINFONIEKONZERT 14. und 15. Juli 2023, 20 Uhr Großes Haus

Sergej Prokofjew Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester op. 125 Aram Khatchaturian Spartacus. Suite aus dem Ballett (arr. Dmitri Jurowski) Violoncello … Christian Poltéra Dirigent … Dmitri Jurowski

Die Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester von Sergej Prokofjew zählt zu den beliebtesten Cello-Kompo­ sitionen des 20. Jahrhunderts. Es ist das wohl gedankenvollste, farbenreichste und energiegeladenste Orchesterkon­ zert mit Solocello. Das mehrfach umge­ arbeitete, im Dezember 1952 schließlich uraufgeführte Werk verlangt ein Höchst­ maß an technischer Brillanz und breit gefächertem Ausdrucksvermögen – gemäß den phänomenalen Fähigkeiten seines Uraufführungsinterpreten Mstislaw Rostropowitsch. Dieser hatte entscheidende Ideen zur Revision des sinfonischen Konzerts beigesteuert und da ihm kein Springbogen zu rasch, kein Register zu entlegen, kein melo­ disches Gewebe zu fadenreich erschien, entstand ein in spieltechnischer Hin­ sicht irrwitziges Werk, ein „Monster, mit dem der Solist ringen muss“ (M. Rostropowitsch). Um sich dabei nicht die Finger zu verknoten, bedarf 83 Sinfoniekonzerte


es eines versierten Solisten wie Christian Poltéra, der mit seinem weltberühmten Stradivari-Cello „Mara“ nach Mainz zurückkehren wird. Nach der Pause erklingt Spartacus, ein eigentlich abendfüllendes Ballett des sowjetisch-armenischen Komponisten Aram Khatchaturian. Dmitri Jurowski, der Dirigent des 9. Sinfoniekonzerts, hat aus der umfangreichen Ballettmu­ sik eine Suite arrangiert. Das Werk ist eine monumentale Erzählung über den antiken Sklavenaufstand, die sich an das Leben des thrakischen Gladiatoren Spartakus anlehnt. Dessen Aufstand wurde 71 v. Chr. niedergeschlagen und er wurde zusammen mit ca. 6000 wei­ teren aufständischen Sklaven gekreu­ zigt. Verwoben mit den politischen Er­ eignissen wird die Liebesgeschichte zwischen Spartakus und seiner Ehefrau Phrygia. Als weitere historische Person erscheint als Spartakus’ Gegenpart der römische Feldherr Crassus mit sei­ ner Geliebten Aegina. Khatchaturians Musik ist stark von der Tradition

seiner kaukasischen Heimat geprägt, in Spartacus finden sich einige armenisch gefärbte Melodien und Intonationen. Zu einem internationalen Hit wurde das Adagio aus dem 3. Akt durch die Ver­ wendung als Titelmelodie der BBCSerie The Onedin Line. Schostakowitsch äußerte sich einst zu Khatchaturians Komposition: „Das Wertvollste in die­ sem Ballett ist die gewaltige Ausdrucks­ stärke der Musik, ihre Überzeugungs­ kraft und Bewegtheit.“

85 Sinfoniekonzerte


Christian Poltéra, Violoncello

Christian Poltéra Violoncello

Christian Poltéra studierte, nach Unter­ richt u. a. bei Boris Pergamenschikow, in Salzburg und Wien bei Heinrich Schiff. Seit der Auszeichnung mit dem Borletti-Buitoni Award und als BBC New Generation Artist arbeitet er als Solist international mit führenden Or­ chestern und Dirigent*innen zusammen und ist gern gesehener Gast renom­ mierter Festivals. Zudem ist er ein gefragter Kammermusiker. Zahlreiche, vielfach ausgezeichnete Aufnahmen spiegeln sein vielseitiges Repertoire. Seit 2013 ist Christian Poltéra künstle­ rischer Leiter der Kammermusiktage in der Bergkirche Büsingen, daneben ist er Dozent an der Hochschule Luzern und regelmäßig Juror wichtiger Cello­ wettbewerbe. Christian Poltéra spielt sowohl ein Violoncello von Antonio Casini aus dem Jahr 1675 als auch das berühmte „Mara“ von Stradivari von 1711. 87 Sinfoniekonzerte


Dmitri Jurowski, Dirigent

Dmitri Jurowski Dirigent

Dmitri Jurowski, jüngster Vertreter einer berühmten Musikerdynastie, wurde 1979 in Moskau geboren. Nach Abschluss des Violoncello-Studiums in Rostock beendete er ein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Lehrjahre als Opern­dirigent schlossen sich in Italien an. Seit 2005 arbeitet er international als Opern- und Konzertdirigent. Er war Generalmusik­ direktor der Flämischen Oper Antwer­ pen/Gent und bis 2022 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Moskauer Sinfonieorchesters. Außerdem war er von 2015 bis 2022 Musik­direktor an der Staatsoper Nowosibirsk. Jurowski diri­ gierte inzwischen über hundert ver­ schiedene Opernproduktionen an den führenden Opernhäusern weltweit. Auch als Konzertdirigent ist er gern ge­ sehener Gast internationaler Klangkör­ per und arbeitet regelmäßig mit heraus­ ragenden Solist*innen zusammen. 89 Sinfoniekonzerte


Mainzer Komponist*innen­ portrait 2023

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„Han Lashs dichte Folge von hellen Pinselstrichen, geisterhafter Totenkla­ge und gewaltigen Ausbrüchen war auffäl­ lig und erfindungsreich, sodass man hofft, das Werk wieder zu hören … “ Steve Smith, The New York Times

Mainzer Komponist*innenportrait 2023 – Han Lash Das Mainzer Komponist*innenportrait widmet sich ein ganzes Wochenende lang in Orchester- und Kammerkonzer­ ten sowie einer Diskussionsrunde einer bedeutenden Komponist*innenper­ sönlichkeit der Gegenwart, die auch als I­ nterpret*in zu erleben ist. Das Komponist*innenportrait findet in Zu­­­­­­­ sammen­arbeit des Philharmonischen Staatsorchesters, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der SWR2 Landes­musik­redaktion Rheinland-Pfalz, des Landesmusikra­ tes Rheinland-Pfalz und des Staats­ theater Mainz statt. Das Mainzer Komponist*innen­ portrait 2023 ist Han Lash gewidmet, Komponist*in und Harfenist*in. Im Sinfonie-, Werkstatt- und Kammerkon­ zert ist Han Lash spielend, kompo­ nierend und dirigierend zu erleben. 93 Komponist*innenportrait


6. SINFONIEKONZERT

WERKSTATTKONZERT

14. und 15. April 2023, 20 Uhr Großes Haus

15. April 2023, 11.30 Uhr Großes Haus

George Whitefield Chadwick Jubilee, aus: Symphonic Sketches

Han Lash Konzert Nr. 1 für Harfe und Kammerorchester

Han Lash The Peril of Dreams. Konzert für zwei Harfen und Orchester Han Lash Forestallings (UA)

Harfe … Han Lash LandesJugendOrchester Rheinland­-Pfalz Moderation und Leitung … Hermann Bäumer

Leonard Bernstein Symphonic Dances, aus: West Side Story Harfe … Han Lash, Bea Anton Dirigent … Hermann Bäumer

95 Komponist*innenportrait


KAMMERKONZERT UND ­GESPRÄCHSRUNDE 16. April 2023, 11.30 Uhr Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Mit Werken von Han Lash und anderen Harfe … Han Lash Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz Gesprächsrunde mit Han Lash, Hermann Bäumer u. a. Moderation … Sabine Fallenstein (SWR)

Wenn Komponist*innen den Solopart ihrer Werke selbst übernehmen und persönlich mit dem Orchester arbeiten, sind besondere Musikmomente garan­ tiert. Im Werkstattkonzert sowie im Konzert mit Gesprächsrunde des Main­ zer Komponist*innenportraits 2023 löst Han Lash dieses Versprechen ein. Im Werkstattkonzert gibt Lash einen Einblick in das erste Harfenkon­ zert: „Das Stück gewährt einen intimen Blick auf die Harfe: Ein Instrument, das wir oft mit Schönheit, Andersartig­ keit und Vergänglichkeit assoziieren. Ich verbinde diese Eigenschaften mit Einsamkeit und Isolation, die sich zu Wut und Angst steigern. Ich wollte ein Konzert komponieren, das alle Facet­ ten des Instruments verwendet, um eine Musik zu erschaffen, die geheim­ nisvoll, schön und zugleich ängstlich, aggressiv und einsam ist.“

97 Komponist*innenportrait


Sonderkonzerte

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WEIHNACHTSKONZERT Musikalische Schlittenfahrt

KONZERT ZUM NEUEN JAHR 8. Januar 2023, 19 Uhr Großes Haus

25. Dezember 2022, 18 Uhr Großes Haus

zugunsten der Stiftung Mainzer Theaterkultur

Mit Werken von Engelbert Humperdinck, Jean Sibelius, Pjotr I. Tschaikowskij u. a.

Mit Werken von Edvard Grieg, Rued Langgaard, der Familie Strauß u. a.

Dirigent … Hermann Bäumer

Sopran ... Ann-Kathrin Niemczyk Dirigent … Hermann Bäumer Moderation … Klaus Wallendorf

Weihnachtlich-winterliche Klänge, die das Herz erwärmen, gehören für viele Musik­freund*innen fest zu den Weih­nacht­stagen. In diesem Jahr verbindet Generalmusikdirektor Hermann Bäumer Weihnachtsklassiker mit stimmungsvollen Neu­entdeckungen. Freuen Sie sich neben Musik von Pjotr I. Tschaikowskij u. a. auch auf Jean Sibelius’ Karelia-Ouvertüre und Lars-Erik Larssons En Vintersaga.

Einen beschwingten Jahresauftakt und humorvolle Rück- und Ausblicke bietet das Neujahrskonzert des Philharmoni­ schen Staatsorchesters. 2023 blicken wir musikalisch, neben Wer­ken der Strauß-Familie, u. a. zu unseren däni­ schen Nachbarn … etwa mit dem Kopenhagener Eisenbahn-Dampf-Galopp oder dem Champagner-Galopp des dänischen Kompo­nisten Hans Christian Lumbye. Prosit Neujahr! 101 Sonderkonzerte


SYMPHONIE FASTNACHTIQUE 10. und 11. Februar 2023, 20 Uhr 12. Februar 2023, 16 Uhr Großes Haus

Mit Werken von Emmerich Kálmán, Franz Lehár, Paul Abraham u. a. Dirigent … Hermann Bäumer Moderation … Lars Reichow In die glitzernde Welt der Operette ent­ führen Hermann Bäumer und das Philharmonische Staatsorchester in der Symphonie Fastnachtique 2023. Da wird es musikalisch grotesk und äu­ ßerst unterhaltsam. Um aus dem musi­ kalischen Spektakel auch ein närri­ sches zu machen, braucht es natürlich wieder den bewährten „Sitzungsprä­ sidenten“ Lars Reichow. Alle Jahre wie­ der präsentiert er auch hier Aktuelles aus Gesellschaft, Politik und Musik­ geschichte.

MUSIK NACH BILDERN 10. und 11. März 2023, 20 Uhr Leibniz-Zentrum für Archäologie

Mit Werken von Franz Liszt, Christophe Bertrand und Max Reger Dirigent … Hermann Bäumer In der Kunstgeschichte gibt es so viele beeindruckende Gemälde zu entdecken, die auf Komponist*innen inspirierend wirkten und immer noch wirken. Im neuen Leibniz-Zentrum für Archäologie begegnen sich an diesem Abend Maler und Komponist, fügen wir Bild und Musik zusammen und machen die Quelle und die Schöpfung zu einer Einheit.

103 Sonderkonzerte


OPERNNACHT IN BINGEN IM RAHMEN VON „RHEIN IN FLAMMEN“

OPERNNACHT AM DOM

1. Juli 2023, 20 Uhr Rheinufer Bingen

Das Programm wird noch bekannt gegeben.

Das Programm wird noch bekannt gegeben. Solist*innen des Opernensembles Dirigent … Hermann Bäumer

23. Juli 2023, 20 Uhr Marktplatz Mainz

Solist*innen des Opernensembles Dirigent … Hermann Bäumer

105 Sonderkonzerte


Kammerkonzerte

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Die Kammermusikreihen des Philhar­ monischen Staatsorchesters Mainz sind seit vielen Jahren eine feste Größe im Mainzer Musikleben und ein wesent­ liches Anliegen der Orchestermitglie­ der, bleibt das Musizieren in kleineren Ensembles doch die Wurzel aller In­ tensität und Transparenz des Orchester­ klangs. In sechs Sonntagsmatineen im Staatstheater und weiteren Kammer­ konzerten an verschiedenen Orten pflegen Ensembles des Orchesters die so reiche Gattung der Kammermusik, ergänzen und kommentieren die Spielpläne von Oper und Sinfonie­ konzert oder präsentieren ihre Lieb­ lingsstücke.

Sonntagsmatinee im Oktober 23. Oktober 2022, 11.30 Uhr Foyer Großes Haus

Wolfgang Amadeus Mozart Ausschnitte aus Così fan tutte für Harmoniemusik Leoš Janáček Drei Lachische Tänze Eugène Bozza Divertissement pour violon, vents, célesta et harpe Jean Françaix Sept Dances Philharmonisches Bläserdezett Violine … Mihail Katev

109 Kammerkonzerte


Sonntagsmatinee im November

Sonntagsmatinee im Januar

27. November 2022, 11.30 Uhr Foyer Großes Haus

15. Januar 2023, 11.30 Uhr Foyer Großes Haus

Franz Schubert Trio Nr. 2 b-Moll

„Fagottissimo“

Zoltán Kodály Intermezzo für Streichtrio Jean Sibelius Streichtrio in g-Moll

Kammermusik für zwei bis vier Fagotte aus vier Epochen Fagott … Erik Meßmer, Christiane Menzel, Susanne Zimmermann, Fang-Ju Liu

Jörg Duda Streichtrio in d-Moll (UA) Violine … Ayumu Sasaki Viola … Malte Schaefer Violoncello … Mariusz Wysocki

111 Kammerkonzerte


Sonntagsmatinee im Mai

Sonntagsmatinee im Juni

14. Mai 2023, 11.30 Uhr Foyer Großes Haus

11. Juni 2023, 11.30 Uhr Foyer Großes Haus

Wolfgang Amadeus Mozart Quintett für Horn, Violine, 2 Violen und Cello Es-Dur KV 407

Wolfgang Amadeus Mozart Quartett g-Moll für Klavier, Violine, Viola und Violoncello KV 478

Alexander Borodin Streichquartett Nr. 2 D-Dur

Zoltán Kodály Serenade für zwei Violinen und Viola op. 12

York Bowen Quintett für Horn und Streichquartett c-Moll op. 85

Dmitri Schostakowitsch Klavierquintett g-Moll op. 57

Violine … Mihail Katev, Sangeun Ju Viola … Lucas Freund, Karoline Ziegler Violoncello … Mariusz Wysocki Horn … Jaehyung Kim

Violine … Naoya Nishimura, Pia Grutschus Viola … Lucas Freund Violoncello … Mariusz Wysocki Klavier … Erika le Roux

113 Kammerkonzerte


Sonntagsmatinee im Juli 9. Juli 2023, 11.30 Uhr Foyer Großes Haus

Jean Françaix Trio für Violine, Viola und Violoncello Franz Schubert Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810, Der Tod und das Mädchen Violine ... Jiyoon Shin, Carolin Kosa Viola ... Laura von Schwanenflug Violoncello ... Anna Catharina Nimczik

Classic-Lounge Die Classic-Lounge ist ins schöne Am­ biente der Kakadu Bar eingezogen. Vielseitig, vielschichtig und mit viel Freude können Gäste hier wieder ausprobieren: Welche Musik schmeckt mir am besten bei einem Glas Wein? Wie passen Jazz und Klassik zusam­ men? Was hat Techno mit Klassik zu tun? Im Programm 2022/23: Techno Parade – mit Musik von Steve Reich, Guillaume Connesson, Kristina Edin u. a. Das Phantastische und das Wunderbare – mit Musik von E.T.A. Hoffmann, Edgar Allan Poe u. a. Kammerblech – mit Musik von Giuseppe Verdi, Joseph Bodin de Boismortier, Enrique Crespo u. a. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. 115 Kammerkonzerte


1. Kammerkonzert in der Synagoge Zum Tag des offenen Denkmals 11. September 2022, 11 Uhr Synagoge Mainz Weisenau

Mit Werken von Henry Eccles, Benjamin Britten, Sergiu Natra, Maurice Ravel und Camille Saint-Saëns Viola … Lucas Freund Harfe … Isabelle Müller

2. Kammerkonzert in der Synagoge Zum Gedenken an die ­November­pogrome 1938 13. November 2022, 11 Uhr Synagoge Mainz Weisenau

Mit Werken von Antonio Bertali, Andre Hajdu, Hans Gál, François Devienne, Max Stern und Johann Friedrich Fasch

Querflöte … Marion Ludwig Fagott … Christiane Menzel Violine/Viola … Leonie Hartmann Violoncello … Heike Doedens

117 Kammerkonzerte


3. Kammerkonzert in der Synagoge Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 29. Januar 2023, 11 Uhr Synagoge Mainz Weisenau

Mit Werken von Alexander Zemlinsky und Johannes Brahms

Amonta Quartett: Violine … Martin Eutebach, Wolfgang Hertel Viola … Leonie Hartmann Violoncello … Traudl Herrmann

Philharmonischer Salon – Kammerkonzerte im Institut français 5. März 2023, 11 Uhr

mit Musik von Eugène Bozza, Philippe Hersant, Henri Marteau u. a. 12. März 2023, 11 Uhr

La bonne chanson: mit Musik von Gabriel Fauré u. a. 19. März 2023, 11 Uhr

mit Musik von Claude Debussy, Charles Gounod, Erik Satie u. a.

119 Kammerkonzerte


Konzerte für junge Leute

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Konzerte für junge Leute empfohlen ab 9 Jahren

Nicht nur für junge Musikfreund*innen ab 9 Jahren sind die Konzerte für junge Leute des Philharmonischen Staats­ orchesters jede Spielzeit aufs Neue ein Vergnügen. Denn dieses Konzertformat verspricht immer wieder eine Ent­de­ ckungsreise durch die vielfältige Welt der klassischen Musik. Dabei gibt es viel zu hören – Bekanntes und Neues –, zu erleben und auch mitzumachen. Die Dirigenten erklären die Musik, lassen Abschnitte vorspielen und bringen dem Publikum so das Gehörte verständlich und unterhaltsam näher. Eine optimale Möglichkeit also, das vielfältige sin­ fonische Repertoire auf hohem Niveau kennen zu lernen, live gespielt und liebevoll vermittelt.

1. Konzert für junge Leute Das besondere Instrument 7. November 2022, 19 Uhr Großes Haus

Mit Werken von Claude Debussy, Régis Campo, Carolina Eyck u. a. Theremin … Carolina Eyck Dirigent … Hermann Bäumer 1920 erfand Lew Termen ein elektro­ nisches Musikinstrument. Ganz ohne Berührung erzeugt es Klänge: das Theremin. Zum 1. Konzert für junge Leute haben wir eine Meisterin des Theremin eingeladen: Carolina Eyck. Zusammen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz entführt sie Euch in die einzigartige Welt dieses faszinierenden Instrumentes.

123 Konzerte für junge Leute


2. Konzert für junge Leute Fabelwesen und Legenden

3. Konzert für junge Leute So klingt der Sommer

27. Februar 2023, 19 Uhr Großes Haus

22. Juni 2023, 19 Uhr Großes Haus

Mit Werken von Jean Sibelius, Claude Debussy, Karl Goldmark u. a.

Mit Werken von Frank Bridge, Zoltán Kodály, Kurt Atterberg u. a.

Dirigent … Samuel Hogarth

Dirigent … Hermann Bäumer

Musik erzählt spannende Geschichten in Tönen und Klangfarben. An diesem Abend bringen wir Euch ganz beson­ dere Geschichten zu Ohren! Zum Bei­ spiel Pohjolas Tochter des finnischen Komponisten Jean Sibelius: Ein See­ mann verliebt sich in die Tochter der Herrscherin des düsteren Nordlands Pohjola. Er darf sie aber nur dann zur Frau nehmen, wenn er ihr aus den Splittern ihrer Spindel ein Schiff baut. Ob es gelingt? Das erzählt Euch die Musik …

Hat jede Jahreszeit ihren eigenen Klang, ihre eigene Musik? Und wie besonders klingt der Sommer? Wir stellen Euch Kompositionen über den Sommer aus verschiedenen Jahrhunderten vor. Und klingt eigentlich der Sommer im Nor­ den anders als im Süden? Nach diesem Konzert für junge Leute wisst Ihr es dann sicher: So klingt der Sommer!

125 Konzerte für junge Leute


Kinderkonzerte

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Kinderkonzerte Mit viel Liebe und Freude bieten Kon­ zertvermittler Ates Yilmaz und verschie­ dene Orchesterkolleg*innen des Phil­ harmonischen Staatsorchesters Mainz wieder Kinderkonzerte für verschiedene Altersgruppen an. Hier bekommen Kinder – vom Kleinst- bis zum Grund­ schulkind – einen ersten Zugang zur Musik und wirklich unvergessliche Erlebnisse … Wir freuen uns, Euch auch in dieser Spielzeit wieder zu schönen Stunden voller Musik und Geschichten einladen zu können.

Kinderkonzert Erst einmal Mozart 2. Oktober, 19. und 26. November 2022, sowie 1. April 2023 10 und 11.30 Uhr, Orchestersaal Krabbelkonzert für Kinder und Babys Altersempfehlung: bis 2 Jahren

Mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart Liebevoll und spielerisch öffnen Ates Yilmaz und sein Jubelquartett mit Mozarts Klarinettenquintett den ganz Kleinen die Welt der Musik. Die jüngs­ ten Besucher*innen sollten Trink­ flasche, Schnuller, Krabbeldecke und natürlich die Eltern als Begleiter*innen mitbringen. Für den Kinderwagen ist ein „Park­ platz“ im oberen Foyer des Orches­ter­ saals eingerichtet, der über die Seiten­tür des Großen Hauses am Triton­platz zu erreichen ist.

129 Kinderkonzerte


Kinderkonzert So machen’s alle

Kinderkonzert Die Königin der Farben

5. und 12. November 2022, 10 und 11.30 Uhr, Orchestersaal Altersempfehlung: ab 6 Jahren

14. und 15. Januar 2023, 10 und 11.30 Uhr Orchestersaal Altersempfehlung: ab 2 Jahren

Mit Musik aus Così fan tutte von Wolfgang Amadeus Mozart für Bläserensemble Eine wilde Geschichte von Freund­ schaft, Liebe und Treue, und wie alles auf die Probe gestellt wird … mit der eingängigen und mitreißenden Musik von Mozart, gesetzt für Bläseren­semble.

Im Reich von Königin Malwida leben das sanfte Blau, das wilde Rot und das warme Gelb friedlich miteinander. Doch eines Tages kommt es zum Streit und alles wird grau. Traurig sitzt die Königin im grauen Königreich und beginnt bitterlich zu weinen. Doch was passiert da? Das Blau kehrt zurück, auch Gelb und Rot kommen wieder zu Malwida. Glücklich spielen sie mit­­‑ ei­nander und leben von nun an alle zu­ frieden im Königreich der Farben.

131 Kinderkonzerte


Kinderkonzert Das Kind der zwei Königreiche

Kinderkonzert Der gestiefelte Kater

26. Februar und 19. März 2023, 10 und 11.30 Uhr, Orchestersaal Altersempfehlung: ab 4 Jahren

22. und 29. April sowie 6. Mai 2023, 10 und 11.30 Uhr, Orchestersaal Altersempfehlung: ab 6 Jahren

Ein Märchen von Yun Sun Limet mit Musik von Guillaume Connesson (DE)

Mit Musik für Bläserquintett und Sprecher von Peter Francesco Marino nach dem Märchen der Brüder Grimm

In einem alten Schloss wundert sich der kleine Timouk, dass er niemanden vorfindet, als er aufwacht. Eine spötti­ sche Amsel erklärt ihm, seine Eltern seien in den Krieg gezogen und würden vielleicht nicht mehr zurückkehren. Timouk ist wütend, wirft mit Steinen nach der Amsel und wird mit einem Fluch belegt: Er verliert die Sprache. Nun beginnt eine wundersame Wande­ rung durch das verlassene Schloss, auf der er einer seltsamen Maschine auf Rädern, einem mächtigen, wunder­ schönen Tiger und dem Parkwächter Alfred begegnet, der so schön Klavier spielt … Ein musikalisches Märchen, das in zauberhafte Welten entführt.

Ein Müllerssohn bekommt von seinem Vater nur einen Kater vererbt, während seine Brüder Haus und Mühle bekommen. Doch der Kater kann nicht nur sprechen, sondern ist auch beson­ ders schlau. Durch List und Tricks macht er seinen jungen Herren reich, zum Schlossbesitzer und stellt ihn der Prinzessin vor. Die verliebt sich in den Müllerssohn, und am Ende der Geschichte wird dieser zum König.

133 Kinderkonzerte


Education

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Große Musik für kleine Ohren

Neben Opern und Konzerten bietet das Philharmonische Staatsorchester Mainz ein vielfältiges Zusatzangebot, mit dem es Kindern, Jugendlichen, Familien, Schulklassen und Lehrer*in­ nen die Welt der Musik erschließen möchte. Projekte für jede Altersstufe, vom Vorschulalter bis zum Leistungs­ kurs Musik, öffnen junge Ohren, steigern die Lust an Musik und am Musizieren und fördern, wie nebenbei, die soziale Kompetenz und das Kon­ zentrationsvermögen.

Probenbesuche

Ein großes Sinfonieorchester live und ganz nah zu erleben, ist auch für Kinder aufregend. Das Philharmonische Staatsorchester Mainz lädt gerne Kindergartengruppen und Schulklas­ sen zu einem kostenlosen Probenbe­ such ein. Die Gruppe wird von „ihrem“ Musiker oder „ihrer“ Musikerin be­ grüßt und an diesem Vormittag alters­ gerecht betreut. Außerdem vermittelt Orchesterpädagoge Ates Yilmaz in­teressierten Schüler*innen Gespräche mit den international bekannten Solist*innen der Sinfoniekonzerte.

Klangwerkstatt

Jeweils eine Stunde vor fast allen Kin­ der-­und Jugendkonzerten erwarten die Musiker*innen des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz ihr junges Pub­ likum, um mit ihm verschiedene In­ strumente auszuprobieren. Sehr gerne beantworten sie auch Fragen zu den Instrumenten, zum Orchester, zu ihrem Berufsalltag u.s.w.

Musiker*innen im Klassenzimmer

Vor geplanten Theater-­oder Konzert­besuchen kommen einzelne Musiker*in­ nen zur ergänzenden Vorbereitung in den Unterricht.

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Kulturschule

Für einige Tage wird eine Schule Pro­ benort des Philharmonischen Staats­ orchesters Mainz. Mehrere Schul­ klassen lernen in ihrer gewohnten Umgebung hautnah die Arbeit eines Sinfonieorchesters kennen. So verbin­ det die Kulturschule viele Aspekte des umfangreichen Angebots des Staats­ orchesters für Kinder und Jugend­liche. Jede Klasse wird noch vor Probenbe­ ginn von einer*m Musiker*in betreut. Projektbegleitend lernen die Kinder bei einer ausgedehnten Theaterführung die Welt hinter den Kulissen kennen. Höhepunkt und Abschluss ist dann ein Besuch der Generalprobe oder des Konzerts. Konzertklassen

Schulklassen können aktiv an ausge­ wählten Kinderkonzerten teilnehmen und so unmittelbar die Welt des Thea­ ters kennenlernen. Um die Kinder vorzubereiten, besucht ein*e Musiker*in sie in ihrer Schule. Dann zeigt er oder

sie ihnen bei einer Führung das Theater „hinter den Kulissen“ und besucht mit ihnen eine Orchesterprobe. Zum je­wei­ ligen Kinderkonzert können die Kin­der im theatereigenen Malersaal – zusam­ men mit den Theatermaler*innen – auch ein Plakat und/oder die Büh­nen­ dekoration für das Konzert gestalten. Orchesterworkshops

Für fortgeschrittene jugendliche Ins­ trumentalist*innen sowie Abonnent*in­ nen des Staatstheaters veranstaltet das Philharmonische Staatsorchester Mainz Orchesterworkshops, in denen Ausschnitte aus Werken des aktuellen Spielplans mit Musiker*innen des Staatsorchesters einstudiert werden. Abschluss und Höhepunkt ist die Teilnahme an einer Probe des Phil­ harmonischen Staatsorchesters „Pult an Pult“ mit den Profis.

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Sonderaktionen

Vielfältige Sonderaktionen wie Orches­ terworkshops in den Schulferien, Malwettbewerbe, Kooperationen mit Schul­orchestern u. v. m. sind fester Bestandteil der Kinder­und Jugend­ arbeit. Ansprechpartner: Ates Yilmaz, Konzertvermittler E-Mail: ayilmaz@orchester-­mainz.de Orchester mobil

Mit Orchester mobil bietet das Philhar­ monische Staatsorchester Mainz interessierten Schulen zu maß­vollen Konditionen die Möglichkeit eines Kinderkonzertes in ihren eigenen Räumlichkeiten an. In vertrauter Umgebung erleben die Schüler*innen ein Kinder­ konzert, lernen ein Sinfonieorchester kennen und werden spielerisch mit Orchesterinstrumenten vertraut gemacht. Berührungsängste kommen erst gar nicht auf. Ziel ist es, durch ein intensives Konzerterlebnis in den

Kindern ein länger anhaltendes Inter­ esse an klassischer Musik zu wecken. Programme des Orchester mobil: Sergej Prokofjew: Peter und der Wolf op. 67 mit 30 Musiker*innen, Platzbedarf: 10 × 8 Meter Bedřich Smetana: Die Moldau mit 56 Musiker*innen, Platzbedarf: 12 × 10 Meter Informationen & Anmeldung: Wolfram Schätz, Orchesterdirektor E­-Mail: wschaetz@orchester­-mainz.de

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Kooperationsprogramme theaterstarter und enter

Um jungen Menschen kontinuierlichen Zugang zum Theater zu ermöglichen, können Grundschul­- sowie Unterstufen­ klassen weiterführender Schulen unsere Kooperationspartner werden. Im Laufe von vier Schuljahren besu­ chen die Schüler*innen regelmäßig Vor­ stellungen aus den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Konzert. Den Lehrkräften werden für die optimale Planung des Theaterbesuchs frühzeitig die Stück­informationen, Vorstellungster­ mine und Begleitmaterialien angeboten. Es gilt der Einheitspreis von 4,75 Euro pro Schüler*in in allen Spielstätten inklusive Fahrkarte für das RNN­ Gebiet, eine erwachsene Aufsichtsperson erhält eine Freikarte. Der Einstieg ist für Klassen von Stufe 1 bis 8 möglich.

Kooperationsprogramm login für Förderschulen

Um jungen Menschen an Förderschulen ein nachhaltiges Theatererlebnis zu verschaffen, möchten wir auf die Fähig­ keiten und Bedürfnisse Ihrer Schü­ ler*innen eingehen. Der Theater­besuch wird in Kombination mit einem kos­ tenfreien Workshop im Klassen­raum vorbereitet. In der Stückauswahl werden die Lehrkräfte beraten, um für die in­ dividuellen Bedürfnisse ein passendes Stück zu finden. Es können Inszenie­ rungen und Konzerte aus dem gesam­ ten Spielplan von justmainz aus den Sparten Schauspiel, Tanz, Oper und Konzert gewählt werden. Ansprechpartnerin: Catharina Lecerf, Theatervermittlerin E-Mail: clecerf@staatstheater-­mainz.de

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Das Orchester

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DAS PHILHARMONISCHE ­STAATS­ORCHESTER MAINZ Das Philharmonische Staats­ orchester Mainz und seine Vorläufer be­ stimmen seit Jahrhun­ derten die Musikkultur der Stadt Mainz und der RheinMain-Region. Neben der Mit­ wirkung bei den Musik­ theater- und Tanz­ aufführungen des Staatstheaters mit einem Repertoire vom Barock bis in die Gegenwart sind die Musiker*innen in verschiedensten Kon­zertreihen auch auf der Bühne zu erleben: Sinfoniekon­zerte, Konzerte für junge Leute sowie Kinder-, Sonderund Kammer­­konzerte zeichnen sich durch eine beziehungs­reiche Programm­­ dramaturgie aus, die auch für Neues und Experimente offen ist und darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag im Kinder- und Jugendbereich leistet. Hermann Bäumer Chefdirigent und Generalmusikdirektor Jan-Claudius Hübsch Geschäftsführer Wolfram Schätz Orchesterdirektor Gina Ries Orchesterinspektorin

Violine I Mihail Katev Prof. Karin Lorenz Naoya Nishimura N.N. Jürgen Windfelder Martin Eutebach Florian Mausbach Benjamin Lenz Anetta Mukurdumova Wolfgang Hertel Juliane Bühner Urszula Britton Julie Schöne Sangeun Ju Violine II Stefanie Buttjes-Schweikhard Sophie Hohmeier Pia Grutschus Jiyoon Shin Ayumu Sasaki Ursula Mehling Verena Maaß Leonie Hartmann Markus Gonther Karola Jolles Victor Bustamante Greta Allgayer-Brandl Viola Malte Schaefer Lucas Freund Anna Pelczer Verena Rosin Soyeon Kim Iris Mühlnickel Laura von Schwanenflug Karoline Ziegler Friederike Kastl Florian Lesemann

Violoncello Philipp Schweikhard Mariusz Wysocki Cécile Beutler Heike Doedens Ursula Lauer Judith Falzerano Kontrabass Tamás Gábor Frank-Dessauer Kristina Edin Roger Scholz Jörg Weigt Nico Karcher-Wald Harfe Bea Anton Flöte Therese Geisler Stefanie Schwarzkopf Marion Ludwig Heike Bodesohn-Walter Cordula Weil Oboe Martin Letz N.N. Lutz Hoyer Anna Bittel Klarinette Ates Yilmaz Bálint Gyimesi Matthias Schwantner Konrad Meier Fagott Christiane Menzel Erik Meßmer Susanne Zimmermann Fang-Ju Liu

Karin Trimpert Orchesterbüro / Bibliothek 147

Horn N.N. Elisabeth Möbs Jaehyung Kim Gerd Radke Katharina Jung Trompete Lajos Rézmüves Hermann Bocksteger Albert Marigó-Sarrión Heinrich Prinz Posaune Cedrik Janas Stephan Hofmann Felix Degenhardt Heiner Hoffmann Tuba Philip Hambach-Schunn Pauke / Schlagzeug Sebastian Neumann Burkhard Möller Tomoko Ishige-Wehrheim Elija Kaufmann Gerald Stütz Orchesterwarte Dirk Hauenstein Rigobert Maisant Gerhard Mandrik

Die Orchesterliste umfasst auch Kolleg*innen, deren Arbeitsvertrag in der Spielzeit ganz oder teilweise ruht.


ORCHESTER DES WANDELS Das Philharmonische Staatsorchester Mainz ist Mitglied im „Orchester des Wandels e.V.“. Dieser Verein ist eine von Musiker*innen der deutschen Berufsorchester ins Leben gerufene Initiative. Ziel ist es, sich aktiv für den Klima- und Umweltschutz einzusetzen. Aus diesem Grund möchten sich die Musiker*innen in folgenden Bereichen engagieren: Spenden Wir haben uns verpflichtet, dem Verein mindestens 10 Jahre lang einen vierstelligen Betrag zu spenden, der vor allem dem „Madagascar-Projekt“ zu Gute kommt, welches u. a. die Wiederaufforstung im Masoala-Nationalpark fördert. Dieser Park beheimatet vor allem exotische Hölzer, die für den Bau unserer Instrumente benötigt werden und von denen einige mittlerweile vom Aussterben bedroht sind. Als Musiker*innen liegt es uns besonders am Herzen, den Bestand dieser Hölzer ebenso zu schützen wie die Ökosysteme, in denen sie wachsen.

Ziele innerhalb des Orchesters Mit dem „grünen Leitfaden“ wollen wir unser eigenes Handeln kritisch hinterfragen und das Thema Nach­ haltigkeit voranbringen. In diesem Zusammenhang wurden schon erste Schritte unternommen, um klima­ freundlicher zu werden. Vernetzung und Aktionen Wir haben uns der Nachhaltigkeits-AG am Staatstheater Mainz angeschlossen und veranstalteten zusammen mit der Johannes-GutenbergUniversität bereits den „Waldklang am Morgenbach“. Außerdem beteiligten sich Kolleg*innen am Klimakonzert in Mannheim und es laufen Planungen für ein Projekt mit dem Alfred-­ Wegener-Institut. Als „Orchester des Wandels“ sind wir auf der Suche nach weiteren Kooperationen und möchten mit neuen Formaten und Aktionen den Klima- und Umweltschutz aktiv voranbringen. Infos: www.orchester-des-wandels.de

TUTTI PRO – DIE ORCHESTERPATENSCHAFT Jugendorchester und Berufsorchester zusammenzubringen – dies ist die Idee der gemeinsamen Initiative der Jeunesses Musicales Deutschland und der Deutschen Orchestervereinigung in Verbindung mit dem Verband deutscher Musikschulen. TUTTI PRO bedeutet nicht nur „volles Orchester“, sondern auch „voller Einsatz“. Die jungen Musiker*innen besuchen zum Beispiel eine Probe ihres Patenorchesters, ein*e Profimusiker*in übernimmt eine Registerprobe oder einen Workshop, oder das Profiorchester hilft mit Notenmaterial aus. Konzertprojekte, die aus dieser Arbeit entstehen, sind eine wunderbare Möglichkeit für Jugend­ or­ chester, sich große Werke zu erobern, die alleine vielleicht nicht zu schaffen wären. In welcher Form sie zusammenarbeiten, bestimmen die beiden Orchester selbst. Die Initiative nimmt junge Menschen in ihrem Können ernst und motiviert sie

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für das Orchesterspiel. Umgekehrt ist die Begeisterungsfähigkeit und Hingabe der jungen Musiker*innen immer wieder ein Impuls für die Berufsmusiker*innen. Die TUTTI PROOrchesterpatenschaften sind Beispiele für eine Gewinn bringende Nachwuchsarbeit und mit ihrem besonderen Esprit bereichern sie die deutsche Orchesterlandschaft. Mittlerweile haben bundesweit über 50 Jugendorchester einen Patenschafts­ vertrag mit einem Profi­ orchester geschlossen. Nun verbinden sich auch die Musiker*innen des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz und des LandesJugendOrchesters Rheinland-Pfalz offiziell unter dem Qualitätssiegel einer TUTTI PRO-Orches­ terpatenschaft.


SERVICE

PREISGRUPPEN

ABOS

Theaterkasse T 06131 2851-222 kasse@staatstheatermainz.de Mo bis Fr 10–19 Uhr Sa 10–15 Uhr Die Theaterkasse finden Sie in der Fuststraße 4.

Preisgruppe Konzert a) 44,00 € b) 39,00 € c) 33,00 € d) 24,50 € e) 15,50 €

Ein Abonnement ist wieder ein Abonnement. Endlich! Wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen – unseren Bestands- und unseren Neu-Abonnent*innen – wieder den gewohnten Service bieten können. Als Festplatzabonnent*in am Staatstheater bekommen Sie wieder Ihren Platz, Sie können mit Ihren Abonnementterminen wieder verlässlich Ihr Theaterjahr planen und bekommen für weitere Vorstellungen nicht nur das Vorkaufsrecht, sondern auch bis zu 40 % Rabatt. Sie haben noch viele Gutscheine aus den vergangenen Spielzeiten? Lösen Sie diese gern für eine der vielen Wiederaufnahmen ein, die wir für Sie im Programm haben.

Abonnementbüro T 06131 2851-227 abo@staatstheater-mainz.de Gruppenbetreuung T 06131 2851-226 gruppenbetreuung@ staatstheater-mainz.de Theatervermittlung justmainz T 06131 2851-151/-156 theatervermittlung@ staatstheater-mainz.de Philharmonisches ­Staatsorchester Mainz T 06131 2851-161 kontakt@orchester-mainz.de Kommunikation T 06131 2851-240/-242 sfritzinger@ staatstheater-mainz.de aschuerer@ staatstheater-mainz.de

Preisgruppe Sonderkonzert a) 55,00 € b) 50,00 € c) 39,00 € d) 27,50 € e) 18,50 € Jugendkonzert Normalpreis 16,50 € Ermäßigter Preis 14,50 € Schüler*innen, Studierende 8,25 € Sonntagsmatinee / Classic Lounge Normalpreis 14,50 € Ermäßigter Preis 12,50 € Schüler*innen, Studierende 7,25 € Kinderkonzert Normalpreis 9,50 € Schüler*innen, Studierende 4,75 €

Abobüro Montag bis Freitag 10–19 Uhr Samstag 10–15 Uhr T 06131 2851-227 F 06131 2851-229 abo@staatstheatermainz.de

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Sie wollen kein Sinfoniekonzert verpassen? Oder wollen Sie die volle musikalische Flexibilität? Wir bieten Ihnen die Möglichkeiten im Abo. SinfoniekonzertAbo 9 Sinfoniekonzerte regulär / ermäßigt a) 297,00 € / 198,00 € b) 263,25 € / 175,50 € c) 222,75 € / 148,50 € d) 165,42 € / 110,25 € e) 104,67 € / 69,75 € WahlAbo Musik 6 Gutscheine für Oper / Tanz / Konzert a) 237,60 € b) 210,60 € c) 178,20 € d) 132,30 € e) 83,70 € Kleines MusiktheaterAbo (KLM) 4 × Musiktheater im Großen Haus zu festgesetzten Terminen a) 132,00 € b) 117,00 € c) 99,00 € d) 73,52 € e) 46,52 € Die ABONNEMENT-BEDINGUNGEN und weitere Infos zum Thema SERVICE am Staatstheater Mainz entnehmen Sie bitte dem Spielzeitheft des Staats­theaters.


Nancy Neumann (Beisitzende) Thomas Baumhäkel (Beisitzender) FÖRDERVEREIN DES ORCHESTERS IM STAATS­ ­ THEATER MAINZ E.V. Engagierte Musikliebhaber*innen haben sich in diesem Förderverein zusammengeschlossen, um das Philharmonische Staatsorchester Mainz ideell und materiell zu unterstützen und als leistungsstarken, eigenständigen Klangkörper zu erhalten. Darüber hinaus soll den Mitgliedern auch ein persönlicher Kontakt mit den Musiker*innen ermöglicht werden. Mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen Sie Projekte des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz und gestalten aktiv das musikalische Leben in unserer Landeshauptstadt mit. (orchesterfoerderer­mainz.de) Mitgliedsbeitrag: 50,00 € Schüler/Studenten: 15,00 €

Präsident Volker Beling Vorstand Ulrike Schaeffer (Vorsitzende) Dr. Judith Braun-Biehl (stellv. Vorsitzende)

Künstlerischer Beirat Philipp Alexander Hermann Bäumer Tamás Frank-Dessauer Dr. Christiane Albiez Prof. Susanne Stoodt Volker David Kirchner † Kuratorium Beate Benner Prof. Mathias Breitschaft Dr. Peter Brenner Marliese Dicke Vadim Gluzman Hans-Joachim HasemannTrutzel Guido Kratschmer Marko Letonja Ingrid Meuren-Liebmann Klaus Puderbach Catherine Rückwardt Stefan Sanderling Dr. Heinrich Schreiner † Mladen Bašić † Kontakt c/o Kanzlei Baumhäkel Schöfferstraße 8 (Am Dom) 55116 Mainz T 06131 143 43 63 F 06131 143 43 66 info@orchesterfoerderermainz.de www.orchester-mainz.de

Spendenkonto Mainzer Volksbank IBAN: DE15 5519 0000 0712 8730 17 BIC: MVBMDE55XXX STIFTUNG PHILHARMONISCHES STAATSORCHESTER MAINZ Musik genießen, erleben, unterstützen, das können Sie in besonderer Weise als Stifter*in und För­ derer*in der Mainzer Orchesterstiftung. Diese stellt sich der reizvollen Aufgabe, das Wirken des Philharmonischen Staats­ orchesters finanziell zu fördern: – durch die Vergabe von Stipendien an junge begabte Musiker*innen, – beim Heranführen und Begeistern von Kindern und Jugendlichen für Musik, – bei der Zusammenarbeit des Staatsorchesters mit anderen künstlerischen Einrichtungen, – bei der Anschaffung außergewöhnlicher Musik­ instrumente. Machen Sie mit, stärken Sie die Stiftungsarbeit durch steuerbegünstigte Spenden und Zustiftungen sowie Mitarbeit im Beirat.

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Kontakt Curt-Goetz-Straße 22 55127 Mainz E-Mail: theaterfreund. mainz@gmail.com www.theaterstiftung-mainz. de/orchesterstiftung Stiftungsbeirat Justizrat Dr. Wolfgang Litzenburger (Vorsitzender) Hermann Bäumer, Generalmusikdirektor Volker Beling, Förderverein des Orchesters im Staatstheater Mainz e.V. Lucas Freund, Orchestervorstand Udo Kaufhold, Schatzmeister Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz


Herausgeber Staatstheater Mainz GmbH Gutenbergplatz 7 55116 Mainz Intendant und ­Geschäftsführer Markus Müller Geschäftsführender ­Theaterdirektor Erik Raskopf Generalmusikdirektor ­Hermann Bäumer Redaktion Wolfram Schätz Anneliese Schürer Texte und Mitarbeit Mona Bard Hermann Bäumer Jan-Claudius Hübsch Gina Ries Wolfram Schätz Anneliese Schürer Ates Yilmaz Visuelle Konzeption Neue Gestaltung, Berlin www.neuegestaltung.de

Fotos Andreas Etter (S. 18, S. 30, S. 40, S. 68) Roman Grozich (S. 22) Vasilia Malteza (S. 28) Clive Barda (S. 38) Andrej Grlic (S. 46) Hoffotografen (S. 48) Marco Borggreve (S. 54) Ryan Scherb (S. 60) Dennis Möbus (S. 62) Julia Piven (S. 70) Irène Zandel (S. 84) Olaf Malzahn (S. 86) Druck Druckhaus Sportflieger Medialis Offsetdruck GmbH, Berlin Redaktionsschluss 30. Mai 2022 Änderungen vorbehalten www.staatstheater-mainz.com www.orchester-mainz.de


Philharmonisches Staatsorchester Mainz


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