A CK ER B AU andere Möglichkeit ist das Austauschen der Zahnräder, dies ist mit Schraubarbeit (Zeitaufwand) verbunden. Mit der Folge, dass in der Praxis diese Möglichkeit (zu) wenig genutzt wird. In der Praxis wird dann eher zu einer anderen Zapfwellendrehzahl gegriffen. Für diese Art der Drehzahländerung ist nicht jede Kreiselegge geeignet, daher ist vorher unbedingt die Betriebsanleitung zu konsultieren.
angebaute Nachlauf-Packerwalze bestimmt. Die Frage nach der „richtigen“ Nachlauf-Packerwalze muss daher sorgfältig beantwortet werden. Es gibt keine allgemein gültige Antwort, weil Einsatzbedingungen und Bodenart bestimmend sind. Alle Hersteller bieten verschiedene Nachläufer an. Nur eine Feldprobe kann eine klärende Antwort geben.
Fazit Bodenbearbeitung ist eine anspruchsvolle Tätigkeit. Die ausgefeilte Technik der aktiv arbeitenden Geräte, welche praktisch bei allen Bodenbedingungen ein verwendbares Saatbeet herstellen, lässt den Bezug zum Boden schwinden. Bei der gezogenen Bodenbearbeitung werden durch den Bodenzustand oft Grenzen gesetzt, die im ersten Moment vielleicht ärgerlich sind, langfristig Die Packerwalze ist das hal- aber nachhaltend wirken. W be Gerät Die Arbeitsqualität von aktiv und passiv arbeitenden Ge- Ruedi Hunger ist Agrarjournalist in der räten wird maßgeblich durch die Schweiz. Relativer Vorschub Diese dimensionslose Größe nimmt Bezug auf die je Kreiselumdrehung zurückgelegte und auf den Kreiseldurchmesser bezogene Fahrstrecke. Dies bedeutet, dass bei einem relativen Vorschub von 0,8 und einem Durchmesser von 270 mm je Umdrehung eine Fahrstrecke von 216 mm zurückgelegt wird.
passiv arbeitend – Zinkeneggen – Federzinkenegge – Leichtgrubber (+ Nachlaufpackerwalze)
Aufbau: Zinken an einem oder mehreren Balken, versetzt angeordnet, daraus ergibt sich der Strichabstand. Arbeitsweise: „passiv“, gezogen, vibrierend oder federnd Arbeitsvorgang: brechen, schneiden, lockern, einebnen Arbeitswerkzeug: immer in Zinkenform, unterschiedliche Arten, Garzinken bis Grubberzinken. Je feiner der Zinken, desto enger der Strichabstand. Eine Werkzeuggeschwindigkeit von 2–3 m/s entspricht einer Fahrgeschwindigkeit von 7–10 km/h.
passiv arbeitend – Scheibeneggen – Kurzscheibeneggen – (Spatenrolleggen) (+ Nachlaufpackerwalze)
Aufbau: Scheiben an einem oder zwei Balken, kurz gebaut Arbeitsweise: „passiv“, gezogen, flach, drehend Arbeitsvorgang: schneiden, mahlen, brechen, lockern Arbeitswerkzeug: glatte oder gezackte Scheiben. Die schräg gestellten Scheiben schneiden den Boden auf, heben die Erde an und werfen sie seitlich/hinten aus. Der Scheibendurchmesser bestimmt die Arbeitstiefe, deshalb sind kleine bis mittlere Durchmesser für die Saatbeetvorbereitung geeignet.
aktiv arbeitend – Kreiselegge – Kreiselgrubber (+ Nachlaufpackerwalze)
Aufbau: vertikale (Kreisel)-Achse Arbeitsweise: „aktiv“, Werkzeuge werden im Boden bewegt Arbeitsvorgang: horizontal arbeitend, brechen, mahlen, prallen Arbeitswerkzeug: Senkrecht stehende Kreiselzinken mit horizontaler Kreisbewegung. Pro Kreisel zwei Zinken, die vor- oder nachlaufend montiert sind. Vorlaufende Zinken (auf Griff) ziehen die Zinken in den Boden. Nachlaufende Zinken (schleppend) mischen und krümeln den Boden besser.
aktiv arbeitend – Bodenfräse – Rotorfräse – Zinkenrotor – Klingenrotor (+ Nachlaufpackerwalze)
Aufbau: horizontale (Rotor)-Achse Arbeitsweise: „aktiv“, Werkzeuge werden im Boden bewegt Arbeitsvorgang: vertikal arbeitend, schneiden, schlagen, mahlen Arbeitswerkzeug: Winkelmesser, Mulchmesser, Zinken. Werkzeuge sind mit dem Rotor verschraubt. Entsprechend wird von Fräse, Zinkenrotor oder Tiller gesprochen. Die Rotorwelle ist unterschiedlich bestückt und die Werkzeuge können tangential oder axial verschraubt bzw. montiert sein.
Eigenschaften aktiv und passiv arbeitender Bodenbearbeitungsgeräte 26
BL ICK I NS L A N D 2 / 2 018
Fotos: © Hunger
keit, desto ausgeprägter ist. Re- Sortiereffekt in den obersten 5 cm genwürmer haben keine Überle- wirkt sich dank größeren Aggregaten bei Starkniederschlägen benschance. positiv auf das Erosionsverhalten Die Arbeitsweise des Zinkenro- aus. tors ist ähnlich der einer Bodenfräse. Der Unterschied besteht in Kreiselegge – die ungekrönte der Bestückung der Rotorwelle Königin Kreiseleggen arbeiten mit Zinken statt Messer. Eine evtl. im Gegensatz zu Rotorgeräten Schmierschicht ist nicht durch- horizontal. Sie unterscheiden sich gehend. Die Strukturgefährdung untereinander im Wesentlichen durch einen vollbestückten Zin- durch Bauart, Kreisel und Zinkenrotor ist ebenso groß wie bei kenträger. Die Konstruktion wieder Fräse. Unter dem landläufi- derum bestimmt die Robustheit gen Begriff „Rototiller“ wird ein und schließlich auch das Gewicht. Zinkenrotor verstanden (ehemals Je schwerer und steiniger der Boden, desto robuster soll die KreiFirma Rau). selegge sein. Andererseits kann in Die Ausprägung der „mahlen- leichten bis mittelschweren Böden den“ Arbeitsweise bei aktiv arbei- problemlos eine leichtere Maschitenden Geräten wird ausschließ- ne eingesetzt werden. lich durch Arbeitsgeschwindigkeit und Drehzahl bestimmt. In Bei allen Kreiseleggen wird die gepflügtem Boden sind mit ak- Kreiseldrehzahl durch untertiv arbeitenden Geräten Ge- schiedliche Zahnradpaarung schwindigkeiten unter 4,5 km/h verändert. Mit einem Schaltgezu vermeiden. Der bei höheren triebe ist der Drehzahlwechsel Geschwindigkeiten auftretende einfach (wird auch benutzt). Eine