01/20 Ackerbauprofi

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Zwischendämme und Hafer

Zuckerrüben

Direktsaat braucht ­intensive ­Begrünung Längere Trockenperioden, gefolgt von starken Regengüssen, wiederholen sich im Weinviertel beinahe jährlich und waren für LORENZ MAYR der Antrieb, gegen die Bodenerosion und den Wasserabfluss vorzugehen. Sein Rezept, das er seit etwa zehn Jahren mit stetigen Verbesserungen anwendet, sind bodenlockernde, massereiche Begrünungen und Direkt- bzw. Mulchsaat. Ziel ist es, alle Flächen immer bedeckt zu halten, mit ständigem Bewuchs und guter Durchwurzelung zu bewirtschaften.

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Fotos: © Mayr

enn Regen auf den Boden fällt, wird er durch die Pflanzen gebremst und zerstört dadurch keine Bodenaggregate. Folglich kann er im belebten Boden versickern. Jeder Tropfen, der nicht wegrinnt, muss nicht gebremst werden und steht den Kulturpflanzen zur Verfügung. Die Felder können durch die veränderte Bewirtschaftung viel mehr Wasser aufnehmen. Die organische Masse der Begrünung bedeckt den Boden und verhin­ dert so die Abschwemmung. Da sie mit den Wurzeln noch fest verankert ist, bildet sie viele kleine Staudämme am Feld und schützt so vor Erosion und Hochwasser.

Die Böden müssen fit für das veränderte Klima gemacht werden. Fit für Starkregen, für Trockenheit und auch für die schwerer werdenden Maschinen. Das gelingt mit einer Ackerbau­ strategie, die dem Bodenleben immer genug Futter und Ruhe gibt. Außerdem muss das Erlern­ te aus den Schulen wieder ins Gedächtnis gerufen werden bei der Planung der Fruchtfolgen. Begrünungen sind der Schlüssel für das Gelingen eines klima­ angepassten Ackerbaus. Damit sie einen guten Start haben, muss man schon bei der Herbi­ zidstrategie im vorangehenden Getreide einige Überlegungen anstellen. In der Planung der

Herbizide ist auf die Nachbau­ probleme Rücksicht zu neh­ men. Gut überlegte Produkte, die auf das Unkrautspektrum abgestimmt sind und eine ­Bekämpfung leichter machen als in der Folgekultur, sind zu wählen.

überlegen, die Verteilung im Nachhinein mit Strohstriegel zu verbessern oder nachzumulchen. Die ganzflächige Strohdecke verhindert die Verdunstung, reduziert die Bodentempera­ tur und schützt den Boden bei Wetter­extremen.

Bei der Getreideernte ist da­ rauf zu achten, dass das Stroh gut verteilt und für die Bodentie­ re mundgerecht geschnitten ist. Dazu braucht es gute Häcks­ lermesser und mitdenkendes Bedienpersonal der Maschinen. In manchen Fällen ist es zu

Am Betrieb Mayr wird je nach Folgefrucht die Begrünung gleich nach der Ernte in die Strohstop­ peln gesät. Sollte eine Bear­ beitung notwendig sein, wird darauf geachtet, soviel Stroh wie möglich an der Bodenoberfläche zu belassen.

Ackerbau-Profi

guettler.de


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